Kritik wird ihm sicher mehr gerecht, als Versuche, ihn zum Fürsprecher irgendeiner Ideologie zu stilisieren, sich das rauszusuchen, was einem in den Kram passt und ihn dann, gutgemeinter Weise, drauf zu reduzieren.
Lapidar zu schreiben, er sei von der Rassenlehre beeinflusst worden, halte ich dann aber für, wenn auch nicht ungeschickt, Dreck werfen. Mag nicht komplett falsch sein, Wagner kann von Gobineau beeinflusst worden sein, Nietzsche wiederum von Wagner (oder irgendwer kann auch irgendwo irgendwann N. beim Lesen von G. gesehen haben), nur wo und wie macht sich die Rassenlehre bei Nietzsche bemerkbar?
Wie er über jüdische Deutsche schreibt ist rassistisch, in der Art, dass auch die Behauptung jüdische seien aufgeweckter als christliche Deutsche rassistisch ist. Da braucht's aber keine Rassenlehre für, Antisemitismus gibt's schon seit ewig in der christlichen Kultur. Die Behauptung, Juden hätten ihre Rache ans Kreuz genagelt ist ebenfalls rassistisch, zusätzliches Pech für N., dass die antisemitischen Christen von damals die antisemitischen Neuheiden von heute sind.
Sein Hass auf "Rassenschwindler", auf Abschaum wie Fritsch, ist dokumentiert. Nach der Abkehr von Wagner hat er dann auch Heine für sich entdeckt, und im Gegensatz zu G. erwähnt, was aber nurmehr für seine nicht zu vernachlässigende Entwicklung spricht. Tucholsky meinte "sag mir was du brauchst, und ich will dir dafür ein Nietzsche-Zitat besorgen".
Eigentlich wollt ich ja nur fragen, was "bunte Kuh" in der "drei Verwandlungs"-Rede des Zarathustras heissen könnte...
edit: Antwort gibt's hier