Gottesbegriff/-bild in der Literatur

  • Etwas zur Abkühlung :breitgrins: :


    Mann erkennt Gott leicht, wenn man sich nicht damit abquält, ihn definieren zu wollen.


    Joseph Joubert


    Wir fühlen uns geleitet von einem unsichtbaren höheren Wesen. Die Natur dieses Wesens definieren und beschreiben zu wollen, ist eine ungeheure Anmaßung.


    Voltaire


    Gott war sich vor der Schöpfung selbst ein Geheimnis, er mußte schaffen, um sich selbst kennenzulernen.


    Friedrich Hebbel


    "Gott hat den Menschen erschaffen, weil er vom Affen enttäuscht war. Danach hat er auf weitere Experimente verzichtet."


    Mark Twain

    Richte nicht, damit du nicht gerichtet wirst...ja, wenn man aber einander nicht richten soll, haben die Menschen nichts, um sich zu unterhalten.
    <br /> Maxim Gorkij

  • Hallo zusammen!


    Ich bin mal so frei mich hier einzuschalten, Wissenschaftstheorie finde ich nämlich furchtbar spannend.
    Also erstmal @ hafis50:


    Eine Theorie braucht nicht wissenschaftlich beweisbar zu sein, streng genommen kann sie es nämlich gar nicht sein. Die Theorie vom Urknall hat in ihrer Anlage, dass es sowas wie einen Urknall gebe, genauso setzt die String-Theorie etwas wie Strings voraus, die Gravitationstheorie die Schwerkraft und die aristotelische Lehre die vier Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft) voraus.
    Meines Wissens wird der Urknall als eine Singularität bezeichnet: aus einem unendlich unerklärlich verdichteten Punktgebilde hat sich in einer unerklärlich kurzen Zeit das derzeitige Weltall unerklärlich schnell entwickelt. So was kann man nicht beweisen, man setzt es voraus. Es ist wie in der Kirche: entweder man akzeptiert die Dreifaltigkeit oder nicht. (Das Wort Dogma will ich hier nicht erwähnt haben)
    Insofern hat Hubert recht, wenn auch die Wissenschaft an sich sehr logisch aufgebaut ist, die Voraussetzungen sind es nicht. Von Skepsis gegenüber der Wissenschaft würde ich nicht sprechen, obwohl jede Theorie eigentlich "falsch" ist und nach ihr eine "bessere" komme.
    (Nebenbei war das geozentrische Weltbild nicht bloss einige Tage oder Wochen "richtig" und war genauso in der damaligen wissenschaftlichen Welt als plausibel angesehen)


    Hubert
    Ich würde mit der Thematik nich so starr umgehen. Ja, das Thema ist "Gott in der Literatur", jedoch darf ich doch, wenn ich das Thema umfassend umgreifen will, auch solch einen Exkurs in physikalische Gebiete wagen, zumal hafis50 nicht mit physikalischen Formeln um sich geschmissen hat. Er hat es schon richtig geschrieben: Die Physik hilft Gott zu erklären, an ihn näher heran zu kommen. Eine besserwisserische Schulmeisterart mit dem erhobenen Zeigefinger "Schaue nicht über den Tellerrand!" hilft hier nicht weiter.
    Wenn ich mich mit Wilhelm Tell beschäftigen will und es umfassend machen will, dann lande ich schnell bei Tyrannenmord, Ethik, Religion, Justiz. Es nur auf das Literarische zu beschränken, ist für mich - ja, wie soll ich es nennen, vielleicht Eskapismus? Wie kann ich die Bibel lesen und sie nur und ausschließlich nach literarischen Gesichtspunkten lesen? Wie kann ich darauf pochen, es nur literarisch betrachten zu wollen? Dass die Bibel umfangreich ist, ist allgemein bekannt und, dass eine Diskusionsrunde mit diesem Thema leicht ausufern kann, ist ebenso verständlich. Die Diskussion aber dann auf eine erdachte literarische Ebene zurückzuprügeln ist vollkommen falsch.
    Meine Wenigkeit liest Literatur nicht um des Lesens Willen oder um nicht in die Glotze zu starren, ich will mich persönlich auch weiterentwickeln, will zu einem besseren Menschen werden. Wer bei Goethe nur die Alliterationen und Metaphern aufzählen will, der hat nichts vom Lesen kapiert.


    So, ich hoffe ich war deutlich genug, aber nicht zu sehr beleidigend.


    Grüße
    markizy

  • Hallo zusammen!


    markizy hat gepostet:
    Ich bin mal so frei mich hier einzuschalten, Wissenschaftstheorie finde ich nämlich furchtbar spannend.


    Wissenschaftstheorie finde ich auch spannend, wenn auch nicht furchtbar. Ich diskutiere darüber bei Bedarf mit befreundeten Wissenschaftlern oder in einem Wissenschaftsforum.


    Was mir bei Dir auffällt, Du schaltest Dich gerne ein, bleibst aber nie an einem Thema dran. Z.B.:

    Wurde dieser Thread u.a. deshalb eingerichtet weil Du im Bibelprojekt obwohl z.Zt. dort das AT diskutiert wird, das Gottesbild des NT in die Diskussion eingebracht hast:


    Nun zum Gottesbild
    In der Bibel, besonders im NT, wird Gott keineswegs als ein „menschlicher“ Gott bezeichnet, der nur auf seinen Vorteil hinaus wäre und seine Position ausnutzen würde. Gott ist ein gütiger, barmherziger (ich benütze hier lieber das lateinische misericordia), ein lieber Gott. Gott ist derjenige, der die Hand ausstreckt, er ist derjenige der vergebend wartet. Jesus vergibt am Kreuz dem sterbenden Verbrecher, weil er an Gott glaubt. Auch Joh 12, 44-50 kann hier helfen


    In diesem Thread, wo es angebracht gewesen wäre, hast Du dich aber erst einmal zum Thema gemeldet.



    Harald hat einen Thread „Willensfreiheit“ eingerichtet, weil im Bibelprojekt darüber gesprochen wurde. Ich hab’ mal nachgesehen. Das Thema wurde von Dir zuerst dort eingebracht:


    Gott (ich gehe nunmal vom christlichen Standpunkt aus, ist auch eine Bibelrunde) hat dem Menschen einen freien Willen gegeben, in allen Konsequenzen, dass auch der Mensch in dem freien Willen sich gegen Gott entscheidet und ihm nicht folgt.


    In dem Thread „Willensfreiheit“ hast Du dich aber noch nicht über den von Gott gegebenen Freien Willen geäußert.


    Ich hoffe, ich war deutlich genug.




    markizy hat weiterhin gepostet:
    Ich würde mit der Thematik nich so starr umgehen. Ja, das Thema ist "Gott in der Literatur", jedoch darf ich doch, wenn ich das Thema umfassend umgreifen will, auch solch einen Exkurs in physikalische Gebiete wagen


    Es scheint, dass Du, wie Harald oder Hafis auch, nur einzelne Postings liest, aber nicht den ganzen Thread. Das Thema „Urknall“ war schon in diesem Thread dran, und wurde zwischen Steffi, Sandhofer und mir diskutiert. Sandhofer hat dazu auch umfangreiche Informationen eingebracht. Wenn aber, weil vorhergehende Postings nicht gelesen werden, das gleiche Thema von Harald zum zweiten Mal und nach einer Weile von Hafis zum drittenmal gebracht wird, dann darf ich ja mal auf das eigentliche Thema hinweisen



    Nochmal markizy:
    Wenn ich mich mit Wilhelm Tell beschäftigen will und es umfassend machen will, dann lande ich schnell bei Tyrannenmord, Ethik, Religion, Justiz. Es nur auf das Literarische zu beschränken, ist für mich


    Wenn Du hier die einzelnen Threads etwas verfolgen würdest, hättest Du gemerkt, dass das genau mein Ansatz ist. Lies doch einfach mal den Thread zur „Kohlhaas-Leserunde“.




    markizy:
    Wie kann ich die Bibel lesen und sie nur und ausschließlich nach literarischen Gesichtspunkten lesen? Wie kann ich darauf pochen, es nur literarisch betrachten zu wollen? Dass die Bibel umfangreich ist, ist allgemein bekannt und, dass eine Diskussionsrunde mit diesem Thema leicht ausufern kann, ist ebenso verständlich. Die Diskussion aber dann auf eine erdachte literarische Ebene zurückzuprügeln ist vollkommen falsch.


    Wenn Du den Thread zum Bibelprojekt verfolgst, dann merkst Du vielleicht, dass dort fast ausschließlich religiöse und theologische Fragen diskutiert werden. Im folgenden drei Zitate von mir im Bibelprojekt. Mir dann vorzuwerfen, ich würde die Diskussion auf eine literarische Ebene zurückprügeln, ist m.M.n. völlig unangebracht:


    Am 18.6.2004:
    Hallo Finsbury,
    willkommen bei uns im Klassikerforum und ganz besonders auch beim Bibelprojekt. Ich hatte ja im ersten Posting dieses Threads das Projekt beschrieben und gehe deshalb davon aus, dass die Leute die hier mitmachen, sich für die literarischen Aspekte der Bibel interessieren, insbesondere für die Auswirkungen auf Literatur, Kunst und Musik sowie auf die Entstehung und den Inhalt der einzelnen Texte. Darüber hinaus können wir auch über alles andere was mit der Bibel zusammenhängt sprechen, auch über theologische Fragen und alles andere, das wird sich denke ich im Laufe des Projektes noch herausstellen, wo die einzelnen Interessen liegen. Das Projekt ist da völlig offen
    .


    Am 23.6.2004:
    Es ist nicht das Ziel, dieses Projektes über Glaubensfragen zu diskutieren, aber wir können das schon machen, im Prinzip sollten wir hier so flexibel sein, alles was uns interessiert auch anzusprechen und diese Frage ist sehr interessant, für mich eine der wichtigsten Fragen zur Bibel überhaupt.


    Am 24.6.2004:
    Blöde Fragen gibt es ja nicht und ich hoffe, dass ihr alle euch traut, alle Fragen zu stellen, die euch einfallen,



    markizy:
    Meine Wenigkeit liest Literatur nicht um des Lesens Willen oder um nicht in die Glotze zu starren, ich will mich persönlich auch weiterentwickeln, will zu einem besseren Menschen werden. Wer bei Goethe nur die Alliterationen und Metaphern aufzählen will, der hat nichts vom Lesen kapiert.


    Solche Weisheiten, kannst Du dir m.M.n. im Klassikerforum sparen. Ich denke keiner liest hier um des Lesens willen, oder um nicht vor der Glotze zu hocken. Dies zu unterstellen, finde ich arrogant und hochmütig. Auf deinem Weg zu einem besseren Menschen wünsche ich dir trotzdem alles Gute.


    Gruß von Hubert

  • Hallo!


    Hubert, ich bezog mich auf Deine Äußerungen im Bibel-Thread, die mit "solange ich hier Administrator bin....." beginnen. Ich fand es etwas unpassend, Diskussionswillige auf spezialisierte Diskussionsforen zu verweisen, nur um ein allzu starkes ausufern zu vermeiden.
    Du hast recht, ich lese mir den Thread nicht ganz durch, ehrlich gesagt, finde ich das Thema, ob ein Christ jetzt unbedingt Fleisch essen sollte, nicht so interessant. Den Link zu Wikipedia über die Entstehung der Urknalltheorie habe ich dankbar aufgenommen. Von einem Willensthread wusste ich nichts, die Einträge sind dort aber sehr informativ, ohne dass ich jetzt für sinnvoll hielte, einen Eintrag zu posten wie "Ich habe es durchgelesen" oder desgleichen. Zum Bibelthread wüsste ich nicht, was ich da grossartiges posten sollte, die Schöpfungsgeschichte finde ich entsprechend ausgereizt also warte ich auf nächstes.


    Grüße
    markizy

  • Zitat von "markizy"

    Hubert, ich bezog mich auf Deine Äußerungen im Bibel-Thread, die mit "solange ich hier Administrator bin....." beginnen. Ich fand es etwas unpassend, Diskussionswillige auf spezialisierte Diskussionsforen zu verweisen, nur um ein allzu starkes ausufern zu vermeiden.



    Hallo markizy!


    Selbst wenn Du nur dieses Posting vom 28.7.4 gelesen hast, ist Deine Schlussfolgerung völlig falsch:


    1. habe ich in diesem Posting geschrieben:
    „ich denke schon auch, dass man religiöse Fragen nicht ausklammern kann“.


    2. hatte nicht ich, sondern hafis, die Befürchtung, die Sache könnte ausufern
    “So ein thread müßte dann wohl eher "sünde im christlichen bekenntnis" heißen, wenn man die sache nicht ausufern lassen will“.


    und ich habe darauf geantwortet:
    “warum soll der Thread nicht ausufern?“


    Also anscheinend hast Du eine Neigung, Sachen zu verdrehen. Ausserdem ist es ziemlich verwirrend, wenn Du in einem Thread im Allgemeinen Diskussionsforum auf ein Posting aus einem Thread im Gemeinsamen Lesen antwortest, ohne nähere Zitatangaben zu machen.



    Du hast recht, ich lese mir den Thread nicht ganz durch, ehrlich gesagt,


    Diese schlechte Angewohnheit und Missachtung anderer Meinungen, greift hier langsam um sich, ich überlege mir deshalb, Postings bei denen ich den Eindruck habe, dass der Verfasser ins Blaue schreibt, ohne die bisherige Diskussion zu kennen, einfach zu löschen.



    Von einem Willensthread wusste ich nichts, die Einträge sind dort aber sehr informativ, ohne dass ich jetzt für sinnvoll hielte, einen Eintrag zu posten wie "Ich habe es durchgelesen" oder desgleichen.


    M.M.n. ist dort von Dir nicht nur ein „Ich habe es durchgelesen“ erforderlich, sondern nachdem Harald den Thread wie folgt eingeleitet hat:


    Im Forum "Gemeinsames Lesen" wurde in "Huberts Bibelprojekt" wiederholt der Begriff "Willensfreiheit" / "Freiheit des Willens" benutzt. Ich habe diesen Begriff nie verstanden. VIelleicht hat einer von denen, die diesen Begriff benutzen, Zeit und Lust, ihn mir zu erklären und ggf. darüber zu diskutieren?


    Und in einem weiteren Posting, das folgende schrieb:


    Ich habe eine Anfrage an diejenigen gerichtet, die diesen Begriff verwenden (ich selber tue es nicht), um herauszubekommen, ob sie sich etwas dabei denken (und wenn ja, was). Scheint aber nicht der Fall zu sein.


    Und Du im Bibelprojekt, das folgende gepostet hast:


    Gott (ich gehe nunmal vom christlichen Standpunkt aus, ist auch eine Bibelrunde) hat dem Menschen einen freien Willen gegeben, in allen Konsequenzen, dass auch der Mensch in dem freien Willen sich gegen Gott entscheidet und ihm nicht folgt.


    Deine Erklärung des dem Menschen von Gott gegebenen freien Willens.


    Den Willensfreiheit-Thread findest Du hier:


    http://www.klassikerforum.de/forum/viewtopic.php?t=899


    Gruß von Hubert


    PS:
    Sich im Zusammenhang mit der Bibel über die Frage zu unterhalten, ob Christen Fleisch essen sollen, finde ich interessanter und passender als in einem Thread "Gottesbegriff in der Literatur" über Wissenschaftstheorie zu diskutieren.

  • Hallo zusammen,


    ich muß sagen, daß sich diese Diskussion inzwischen ein ganz schönes Stück vom ursprünglichen Thema wegbewegt hat. Dies war auch einer der Gründe, weshalb ich mich nicht mehr daran beteiligt habe, denn bzgl. Urknall, Quantenphysik und co. könnte ich bestenfalls noch Halbwissen anbieten.
    Die letzten 10-15 Posts dieser Diskussion hätte man vermutlich prima unter den Titel: "wissenschaftliche Stellungsnahmen zur Schöpfungsgeschichte" stellen können, aber mit dem Gottesbild in der Literatur hatte es eigentlich nichts mehr zu tun.


    Zugegeben, auch die Diskussion zwischen Hubert und mir bzgl. der Existenz/ Nichtexistenz Gottes bzw. mögliche Belege dafür oder dagegen, war schon etwas ausschweifend, aber zumindest verlief die Diskussion ohne daß wir gegenseitig unsere Sätze zerfleischt hätten. Wir hatten vorher wie nachher Standpunkte, die sehr weit auseinanderliegen, aber zumindest ich kann (und ich denke, Dir, Hubert, wird es ähnlich gehen) mit dem vorläufigen Ende (ein endgültiges Ende wird man bei dieser Diskussion wohl nicht erreichen können) dieser Diskussion gut leben.


    Es wäre wünschenswert, wenn dies auch in anderen Diskussionen möglich wäre.


    Gruß
    Berch

  • Zitat von "Berch"

    Hallo zusammen,


    ich muß sagen, daß sich diese Diskussion inzwischen ein ganz schönes Stück vom ursprünglichen Thema wegbewegt hat.


    Schön, Berch, dass wenigstens du hier noch solche Sätze schreiben darfst. Hätte ich den gleichen Satz geschrieben, wäre mir gleich wieder Kognitive Dissonanz unterstellt worden.



    Dies war auch einer der Gründe, weshalb ich mich nicht mehr daran beteiligt habe, denn bzgl. Urknall, Quantenphysik und co. könnte ich bestenfalls noch Halbwissen anbieten.


    Ja, und das gleiche sehe ich auch beim Bibelprojekt. Die Leute, die sich am Anfang dafür interessiert haben, melden sich nicht mehr und deshalb sehe ich es als meine Aufgabe an, Leserunden so durchzuführen, wie sie geplant waren, und Wildwuchs zu beschneiden.



    Die letzten 10-15 Posts dieser Diskussion hätte man vermutlich prima unter den Titel: "wissenschaftliche Stellungsnahmen zur Schöpfungsgeschichte" stellen können, aber mit dem Gottesbild in der Literatur hatte es eigentlich nichts mehr zu tun.


    Danke, Berch, für deine Bestätigung.


    Zugegeben, auch die Diskussion zwischen Hubert und mir bzgl. der Existenz/ Nichtexistenz Gottes bzw. mögliche Belege dafür oder dagegen, war schon etwas ausschweifend, aber zumindest verlief die Diskussion ohne daß wir gegenseitig unsere Sätze zerfleischt hätten. Wir hatten vorher wie nachher Standpunkte, die sehr weit auseinanderliegen, aber zumindest ich kann (und ich denke, Dir, Hubert, wird es ähnlich gehen) mit dem vorläufigen Ende (ein endgültiges Ende wird man bei dieser Diskussion wohl nicht erreichen können) dieser Diskussion gut leben.


    Es spricht auch überhaupt nichts dagegen, wenn mal eine Diskussion vom Thema abweicht, was mich hier nur so nervt, dass es manchen nur um Rechthaberei, aber nicht um die Sache geht.


    Wenn z.B.


    Harald zum Urknall postet:
    Alles ganz interessant, aber meiner Meinung nach ähnlich spekulativ wie Theorien um die Homerische Frage


    Und darauf Hafis’ Antwort kommt
    Hubert,
    Man kann nicht den "naturwissenschaften" ebensoviel skepsis entgegenbringen wie anderen. Erstere basieren auf logik und mathematik. Wenn man diesen nicht traut, besteht auch kein fundament mehr für skepsis


    Dann denke ich, es geht nicht um die Sache, sondern nur darum, mir Fehler nachzuweisen und wenn man keine findet, dann tauscht man einfach Namen aus oder wenn mir unterstellt wird ich würde Diskussionen auf eine erdachte literarische Ebene zurückprügeln, dann aber zugeben muß, die entsprechenden Diskussionen überhaupt nicht gelesen zu haben, dann vergeht mir natürlich auch die Lust, mit diesen Leuten weiter zu diskutieren.


    Bei uns beiden, Berch, ist die Diskussion obwohl wir gegenteiliger Meinung waren und noch sind, in ordentlichen Bahnen verlaufen, weil wir beide die Meinung des anderen respektieren und keiner von uns der Meinung ist, er hätte die Weisheit allein gepachtet.


    Gruß von Hubert


  • Hallo Hubert,


    Zitat

    ... und keiner von uns der Meinung ist, er hätte die Weisheit allein gepachtet


    Das beanspruche ich nur in Fußballfragen für mich und all die Male, wenn Dortmund dann doch verliert, bestätigt das nur die Regel, daß ich eigentlich immer Recht habe, wenns um Fußball geht :zwinker:


    Ich hoffe, damit jetzt nicht auch noch eine Fußballdiskussion los zu treten...


    Gruß
    Berch

  • Hallo zusammen!


    Ist zwar auch nicht ganz on topic ... aber fast ... :


    "How in blazes do you know all these horrors?" cried Flambeau.


    The shadow of a smile crossed the round, simple face of his clerical opponent.


    "Oh, by being a celibate simpleton, I suppose," he said. "Has it never struck you that a man who does next to nothing but hear men's real sins is not likely to be wholly unaware of human evil? But, as a matter of fact, another part of my trade, too, made me sure you weren't a priest."


    "What?" asked the thief, almost gaping.


    "You attacked reason," said Father Brown. "It's bad theology."
    G. K. Chesterton: The Blue Cross


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Zitat von "Hubert"

    Und darauf Hafis’ Antwort kommt
    Hubert,
    Man kann nicht den "naturwissenschaften" ebensoviel skepsis entgegenbringen wie anderen. Erstere basieren auf logik und mathematik. Wenn man diesen nicht traut, besteht auch kein fundament mehr für skepsis


    Dann denke ich, es geht nicht um die Sache, sondern nur darum, mir Fehler nachzuweisen und wenn man keine findet, dann...


    Hubert,
    ich verstehe dich nicht:
    Du hast einem allgemeinen, logik und mathematik einschließendem skeptizismus die lanze gebrochen, -und zwar nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch ("lese es nicht mehr").
    Ich habe nur daraufhingewiesen, daß es ein altbekanntes problem der philosophie ist, daß ein schrankenloser skeptizismus, also Sätze wie
    "Man soll allem gegenüber skeptisch sein" oder
    "Man soll der mathematik/logik gegenüber skeptisch sein"
    unsinnige schlußfolgerungen produziert.


    Profaner ausgedrückt: ein diskurs, eine komunikation ist nur dann möglich, wenn einigung über diskursstrukturen besteht, die nicht hinterfragt werden. Oder?
    gruß hafis

    Nun haben zwar manche Theologen einen ebenso großen Magen, wie man ihn der Kirche nachsagt;
    <br />sie können ebenso viele gedanklichen Ungereimtheiten verdauen wie die Kirche allerlei weltliche Güter. - Heinz Zahrnt

  • Zitat von "hafis50"


    Hubert,
    ich verstehe dich nicht:
    Du hast einem allgemeinen, logik und mathematik einschließendem skeptizismus die lanze gebrochen, -und zwar nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch ("lese es nicht mehr").


    Hallo hafis,


    ich verstehe dich auch nicht. Wenn ich sage,: ich lese Bücher von S. Hawking nicht mehr, ich lese aber dafür andere Bücher, die m.M.n. zum gleichen Thema wahrscheinlichere Thesen anbieten, dann habe ich damit keinem „allgemeinen, logik und mathematik einschließenden skeptizismus die lanze gebrochen“


    Selbst wenn ich das Lesen populärwissenschaftlicher Bücher komplett einstellen würde, könnte man m.M.n. nicht daraus ableiten, dass ich nicht an Logik und Mathematik glaube.


    Gruß Hubert

  • hallo Hubert,


    Ich möchte jetzt diese "angelegenheit" zu einem abschluß bringen:


    Wenn wir (und n u r wir) so "häufig" in opposition geraten, so liegt das nicht in meiner absicht, sondern es erklärt sich aus deinen "meinungen":


    wenn man zB minoritätsmeinungen vertritt, wenn man aus einer "alternativen" ecke heraus argumentiert, oder wenn man ein eher synkretistisches weltbild denn ein traditionell-homogeneres hat, darf man sich nicht wundern, entsprechend häufig auf widerrede zu stoßen.
    Weiterhin sind dies alles gebiete, auf denen es meistens keine letzte wahrheit, eine letzte "richtige meinung" gibt. Man sollte also immer ein gegenargument finden können.


    Mein eindruck ist, und wir kennen uns ja schon länger, daß bestimmte aspekte der welt, so wie sie ist, für dich nicht akzeptabel sind, gebannt werden und durch weniger dissonante ersetzt werden müssen.
    Ebenso erscheint es mir, daß auch kontingenzen im leben und fragen, die unbeantwortet bleiben, also fragen, zu denen man keine eigene meinung hat, nicht akzeptabel sind.


    1 Mose 3 muß so gelesen werden, sonst...
    Der gottesbeweis muss schlüssig sein, sonst
    Das universum muß[ anders als durch den urknall begonnen haben, sonst...
    Der indianer muß der bessere mensch sein und im einklang mit der umwelt leben, sonst...
    Hermann Hesse muß heterosexuell gewesen sein, sonst...


    Für viele sind diese fragen bedeutungslos. Für dich dagegen könnnen sie nicht offen bleiben und müssen in einer bestimmten richtung beantwortet werden, weil das lebensbild und damit die personale integrität davon abhängen.


    Wenn das so ist, dann gebietet es die toleranz, daß alles unterlassen wird, was dieses zu gefährden im stande wäre.
    Ich werde mich also in zukunft nicht mehr auf solche diskussionen mit dir einlassen.
    Unsere intentionen sind zu verschieden: ich verstehe unter einem diskurs nichts mehr als die addition von argumenten und gegenargumenten; du dagegen suchst bestätigung von meinungen, -etwas, was ich nur in den wenigsten fällen hier habe.


    gruß hafis

    Nun haben zwar manche Theologen einen ebenso großen Magen, wie man ihn der Kirche nachsagt;
    <br />sie können ebenso viele gedanklichen Ungereimtheiten verdauen wie die Kirche allerlei weltliche Güter. - Heinz Zahrnt

  • Hi zusammen! :zwinker:


    Ich persönlich finde die Argumente von allen Seiten lesenswert. :breitgrins:


    Mein Gottesbild kommt wahrscheinlich dem von Hubert am nächsten, aber der Gedanke, Gott und womöglich auch parapsychologische Phänomene (der Bibel etc) mathematisch errechen- und beweisbar zu definieren, fasziniert mich.


    Ein Astrophysiker hatte mir gegenüber einmal sowas erwähnt, jedoch gleichzeitig die Axiome als eigentlich unlogische Grundlage o.ä. bezeichnet. Auf jeden Fall dachte ich bisher, die Naturwissenschaft sei diesbezüglich noch in den Kinderschuhen, hab da wohl einiges verpasst, was ich unbedingt nachholen will. Danke deshalb! Eure Diskussion hat mir viel gebracht!


    Interessant auch, dass Astrophysiker teilweise viel offener sind für ungewöhnliche Phänomene und versuchen, diese zu erklären und sie nicht gleich als unlogisch ablehnen.


    Bye, Ivy

  • Hallo zusammen,


    zum Gottesbegriff gehört doch auch der Name Gottes. Mir ist in der Literatur schon öfters der Name Gottes in der Form Jehova untergekommen, wie z.B. in den Gedichten der Kaiserin Elisabeth von Österreich, oder ich glaube sogar in Thomas Mann's Tagebüchern (Meerfahrt mit Don Quijote?) und bei Stefan Zweig, wenn ich mich recht erinnere.


    In der modernen Literatur doch eher selten (mir fällt kein Beispiel ein) und wenn dann mit der neueren Form Jahwe.


    War der Name in der Literatur früher gebräuchlicher als heute?
    Liebe Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Zitat von "sandhofer"

    "Jehova" scheint v.a. im 19. Jh. recht beliebt gewesen zu sein.


    Grüsse


    Sandhofer


    Hallo Sandhofer,
    ja, das fiel mir auch auf.
    danke für den Wikipedia-Link.
    Gruß Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Meiner Meinung nach wurde hier wieder einiges fehlgelesen und es gilt was hafis50 schon im November 2003 bekannte::


    hallo hubert,
    Das mit der "indio-musik" habe ich tatsächlich fehlgelesen.


    den, m.M.n. muss das Universum nicht anders als durch den Urknall begonnen haben:


    ich habe z.B. am 28.7.2004 in diesem Thread geschrieben:
    Desweiteren bin ich nach wie vor der Meinung, dass die Urknalltheorie, auch wenn sie nicht bis ins letzte bewiesen ist, einen sehr hohen Grad der Wahrscheinlichkeit aufweist.



    Meiner Meinung nach sind Indianer auch keine besseren Menschen und die wenigsten leben im Einklang mit ihrer Umwelt. Dass es in Lateinamerika und Afrika noch einige wenige Menschen gibt, die noch im Einklang mit der Natur leben, ist eine Tatsache, aber deswegen sind diese Menschen m.M.n. nicht besser als wir und für diese Menschen ist es sicher kein Vorteil, da sie in kurzer Zeit eine Entwicklung nachholen müssen, für die wir Jahrtausende gebraucht haben, oder sie werden nicht überleben.



    Ich bin zwar der Meinung, dass Hesse heterosexuell war, aber wichtig für mein Lebensbild ist diese Frage nicht. Ich habe mich deshalb an der Diskussion über Hesses Sexualität auch nicht beteiligt. Außerdem lese ich Bücher von Thomas Mann, der m.M.n. homosexuelle Neigungen hatte, genau so gerne wie die Bücher des heterosexuellen Hesse. Die Diskussion über Hesses Sexualität wurde m.M.n. geführt zwischen hafis50 auf der einen Seite (Hesse war homosexuell) und Friedrich-Arthur, Roquairol, Patmos, Wispel, Lothar und Flach auf der anderen Seite (Hesse war heterosexuell). Aus der Tatsache, dass hafis50, Hesse unbedingt ins homosexuelle Lager ziehen wollte und dafür, wie man an den seitenlangen Postings nachvollziehen kann, viel Zeit opferte, könnte man möglicherweise Schlüsse ziehen, da mich hafis Sexualität aber noch weniger als die von Hesse interessiert, will ich hier nicht spekulieren. Interessant an dieser Diskussion ist sicherlich das Posting von Flach vom 25.2.2004, der hafis50 und dessen Verhalten hier im Forum m.M.n. sehr genau beschrieben hat:


    http://www.klassikerforum.de/f…=0&postorder=asc&start=45



    Im übrigen, denke ich, dass man 1 Mose 3 verschieden deuten kann, aber lesen kann man es m.M.n. nur so, wie es in der Bibel steht.



    Gruß von Hubert


  • hallo Hubert


    auch völlig OT, und ich schließe mich gerne Sandhofers Worten an und benutze sogar sein Boxsmilie (obwohl ich kein Smiliefan bin und äußerst sparsam damit umgehe):


    [Blockierte Grafik: http://www.planet-smilies.de/sport/sport_016.gif]


    auf weitere Runden und schönen Urlaub wünsche ich dir, erhol dich gut.
    Liebe Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo allerseits
    Hallo Sandhofer, Hallo Maria


    Wenn ich das aus meiner Schulzeit noch richtig in Erinnerung habe, so bedeuten doch Jehova und Jahwe dasselbe - sie bestehen im Wesentlichen aus den Mitlauten J h v und daraus ergibt sich der Name.


    Und wenn ich mich nicht täusche, ist allerdings lang her ... dann haben sich damals die "Zeugen Jehovas", mit denen ich lange diskutiert habe, sehr an meiner Bibel erfreut, nur dass ihnen der Gottesname "Jahwe", der dort statt Jehova verwendet wird, nicht gefiel.


    Ich fand das natürlich bedeutungslos, aber irgendwo soll angeblich stehen, dass Gott so und so genannt werden will und nicht anders ...


    naja


    :rollen:


    :winken:


    Daniela

    &quot;Kunst und Unterhaltung sind verschwistert und keine Feinde.&quot; - John Irving