Taschenbuch oder gebundene Ausgabe?

  • Hallo zusammen!


    Da ich die Off-Topic-Diskussion in einem anderen Thread nicht verlängern möchte, stelle ich meine Frage hier separat zur Diskussion:


    Kaufen wir unsere Bücher, v.a. die Klassiker, als Taschenbuch oder als gebundene Ausgabe?


    Während es mir früher ziemlich egal war bzw. ich aus 'Kostengründen' meist TB kaufte, tendiere ich heute zur gebundenen Ausgabe. Taschenbücher haben eben einfach eine kürzere Lebensdauer; und wenn man dann so die ersten Rowohlt oder Fischer weggeworfen hat, weil der Leim brüchig und die Seiten dunkelbraun geworden sind, dann beginnt man beim Argument 'TB ist billiger' grosse Fragezeichen zu setzen. Abgesehen davon gibt es auch billige gebundene Ausgaben. Und selbst die geben doch schon rein optisch mehr her als TB, oder? (Allerdings geb ich zu, dass ich keiner von denen bin, die ihre Bücher auf den Weg zur Arbeit mitschleppen oder ähnliche Grausamkeiten an ihnen begehen, wie z. B. Baggersee oder so.)


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo !


    Meistens kaufe ich die Klassiker gebunden. Ich versuche, schöne Ausgaben antiquarisch zu bekommen, da mir die neuen in der Regel zu teuer sind. Auf wohlgestaltete Schutzumschläge lege ich keinen Wert, aber ein Leineneinband und ein in ansprechender Schrift gestalteter Rücken gefallen mir sehr, vielleicht noch ein Lesebändchen ...


    Eine alte Schillerausgabe aus dem 19. Jh. habe ich von meinem Großvater geerbt, mit Ledereinband und Goldschnitt. Obwohl natürlich in Fraktur gedruckt und schon z.T. stockfleckig, liebe ich sie sehr und lese immer mal wieder darin, vorzugsweise die Balladen.


    Komischerweise baue ich zu manchen Büchern eine regelrechte Beziehung auf, so dass es mir unmöglich ist, diese durch schönere, aber ungelesene Ausgaben zu ersetzten. Schon deshalb entscheide ich mich bei Büchern, von denen ich dies vermute, zur gebundenen Ausgabe.


    Gruß von Steffi

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "Dostoevskij"

    Ich kaufe immer die billigsten Bücher (antiquarisch). Dabei sind auch Hardcover. Obwohl ich verstehe, daß diese langlebiger sind als Taschenbücher, sage ich mir doch, daß dies in meinem kurzen Leben keine große Rolle spielt.


    Ich weiss ja nun nicht, wie alt Du bist bzw. zu werden beabsichtigst. Ich habe gerade eine ca. 30 Jahre alte Gesamtausgabe von Tucholsky weggeworfen, weil sie praktisch nur noch aus Flugblättern bestand. Meinen etwa gleich alten Thomas Mann habe ich mal neu binden lassen, aber das nützt bei TB nicht wirklich viel.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo zusammen,


    bei mir ist es eigentlich recht unterschiedlich. Insgesamt neige ich eher zu Taschenbüchern, weil sie a) zumindest in der Erstanschaffung günstiger sind und ich sie b) zum Lesen unterwegs praktischer finde (ich sitze täglich etwa eine Stunde im Bus und die Zeit will ich nicht mit nicht-lesen vertrödeln).
    Es gibt aber auch Ausnahmen. Vor einigen Tagen habe ich mir Gustav Schwabs 'Sagen des klassischen Altertums' gekauft und da lagen TB (sehr unschönes Titelblatt) und HC gerade einmal einen Euro auseinander. Da fiel die Wahl dann recht leicht. Außerdem greife ich bei Neuerscheinungen zum HC, wenn ich einfach nicht auf die TB-Ausgabe warten will. Wladimir Kaminers neues Buch wird wohl wieder so ein Fall sein...


    Gruß
    Berch

  • Servus!


    Vom Finanziellen abgesehen, bevorzuge ich eindeutig HC. Ich lese meine Bücher zwar hauptsächlich zu Hause (fahre kaum länger als ein paar Minuten mit Öffis, da zahlt sich Lesen einfach nicht aus), aber selbst wenn ich sie mal wohin mitnehme, sind mir die HC lieber weil stabiler. Die TBs werden immer nochmal extra in ein Plastiksackerl gepackt, damit sie nur ja keine Knicke oder abgestoßenen Ecken kriegen - das Problem fällt bei HC weg.
    Außerdem finde ich, dass gebundene Bücher einfach ganz ein anderes Lesegefühl vermitteln als TB. Sehr wichtiger Punkt! :zwinker:


    Aber natürlich ist die finanzielle Seite nicht zu vergessen. Ich bin Studentin und muss mir mein Geld schon ziemlich einteilen - da kann ich nicht prinzipiell zu gebundenen Ausgaben greifen, wenn das TB nur die Hälfte kostet. Aber gerade bei Klassikern gibt es oft sehr günstige HC, und das nutze ich dann auch aus. Bei herkömmlichen 25-Euro-HCs überlege ich sehr gründlich und lasse dann meist die Finger davon ...


    Liebe Grüße,
    Bluebell

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."

  • Hallo Bluebell!


    Zitat von "Bluebell"

    Die TBs werden immer nochmal extra in ein Plastiksackerl gepackt [...]


    Weisst, woran mich diese Wiener Diminutive erinnern? - Genau:


    Schatz, das Wetter ist wunderschön,
    da leid ich´s nicht länger zu Haus.
    Heute muß man in´s Grüne geh´n,
    in den bunten Frühling hinaus.
    Jeder Bursch und sein Mäderl
    mit seinem Freßpaketerl
    sitzen heute im grünen Klee:
    Schatz, ich hab eine Idee ...


    Refr.:Schau die Sonne ist warm
    und die Lüfte sind lau,
    gemma Tauberln vergiften in´n Park,
    die Bäume sind grün und der Himmel ist blau,
    gemma Tauberln vergiften in´n Park.
    Wir sitzen zusamm´n in der Laube
    und a jeder vergiftet a Taube.
    Die Herzen sind schwach
    und die Liebe ist stark
    beim Tauben vergiften im Park.


    Schatz, geh bring des Arsen g´schwind her,
    denn das tut sich am besten bewähr´n.
    Streu´s auf a Grahambrot, kreur über quer,
    denn das Scherzerl,
    des fressen´s so gern.
    Erst verjag´ ma die Spatz´n,
    denn die tuan an alles verpatz´n,
    der Spatz, der is z´gschwind,
    frißt´s Gift auf im Nu,
    und des arme Tauberl schaut zu:


    Refr.: Schau die Sonne ist warm
    und die Lüfte sind lau,
    gemma Tauberln vergiften in´n Park,
    die Bäume sind grün und der Himmel ist blau,
    gemma Tauberln vergiften in´n Park.


    Der Hansl geht gern mit der Mali,
    denn die Mali, die zahlt´s Zyankali,
    der Frühling, der dringt bis ins innerste Mark
    beim Tauberl vergiften im Park -
    i nimm für uns was zum Nasch´n,in der andern Tasch´n, gemma Tauberln vergiften in´n Park!


    Grüsse


    Sandhofer :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Ich ziehe TB vor, die sind einfach handlicher.


    Obwohl ich durchaus schöne gebundene Ausgaben besitze, eine ganze Reihe davon von meinem Großvater (Deutschlehrer) geerbt oder bei der WB gekauft. Bei meinen Eltern stehen auch ganze Wände voll, und da mein Bruder mit Büchern nicht viel anfangen kann und meine Schwägerin, glaube ich, garnicht weiß, was das ist :zwinker: , werden die alle mal bei mir landen. Meine Eltern und ich versuchen auch, Doubletten zu vermeiden, von Klassikern mal abgesehen.


    Was ich nicht verstehe, sind Leute, die Bücher nach dem Lesen auch dann weitergeben, wenn sie ihnen gefallen haben, aber da ich dieser Einstellung einen ganzen Stapel Bücher verdanke, sage ich das natürlich nicht laut. :breitgrins: Das sind übrigens auch TB.

  • Hallo allerseits
    Hallo Sandhofer


    Dieses schöne Lied von Herrn Kreisler hat mir schon als Kind eine Gänsehaut über den Rücken gejagt!! Ein Klassiker (??) Ich kenne es jedenfalls noch :breitgrins:
    Meine Liebe gehört allerdings Ludwig Hirsch ... der ist da doch sensibler ..


    Gute Nacht allerseits


    :winken:


    Daniela

    "Kunst und Unterhaltung sind verschwistert und keine Feinde." - John Irving

  • Hallo ihr Lieben,


    ich selbst bevorzuge eindeutig Taschenbücher. Sie haben für mich gleich mehrere Vorteile: konstengünstiger, handlicher, leichter, in der Regel auch oft platzsparender.


    Ich gehöre aber auch zu den Grausamen, die ihre Bücher täglich mit zur Arbeit schleppen. :zwinker: Da ich jeden Tag mehr als eine Stunde in der Bahn verbringe, nutze ich diese Zeit zum Lesen. Ein HC ist hier in der Regel einfach zu schwer, zu groß...


    Die Optik ist mir bei Büchern in der Regel völlig egal. Ich will ja hauptsächlich den Inhalt lesen und nicht den Einband. Außerdem stehen meine Bücher meist schon in zweiter und dritter Reihe, da spielt das Aussehen dann eh keine Rolle mehr.


    Aber auch ich habe sehr schöne HC. Diese kaufe ich dann allerdings lieber als schöne Ausgabe im Antiquariat, idealer Weise dann auch in altdeutscher Schrift.


    Was das zeitliche Überdauern angeht, hab ich hier noch keine Erfahrungen. Vor 30 Jahren habe ich mich intensiver damit beschäftigt laufen und sprechen zu lernen, so dass die Literatur noch recht kurz kam. :zwinker:


    Sollte mal ein Buch kaputt gehen, würde ich im Moment wohl auch eher ein Taschenbuch nachkaufen.


    Grüße Leseratth

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "leseratteh"

    Die Optik ist mir bei Büchern in der Regel völlig egal. Ich will ja hauptsächlich den Inhalt lesen und nicht den Einband.


    Es soll Leute geben, die Romane auf ihrem PDF lesen (oder so ähnlich ...) :breitgrins:


    Zitat von "leseratteh"

    [...] idealer Weise dann auch in altdeutscher Schrift.


    Fraktur, leseratteh, Fraktur ... :smile:


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Zitat von "sandhofer"

    Hallo zusammen!



    Es soll Leute geben, die Romane auf ihrem PDF lesen (oder so ähnlich ...) :breitgrins:


    Hi Sandhofer,
    du willst einfach korrigiert werden..... PDA - mein Guter :breitgrins:
    Liebe Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen,


    also ich kann berichten, dass ich bereits 30 Jahre alte TBs habe und die sind immer noch komplett, keine Flugblätter, etwas am Rand gilb, aber ich hänge an ihnen und würde sie selbst, wenn ich sie in Hardcover einkaufe, behalten.


    Es gibt sehr schöne TB-Ausgaben, z.B. vom Fischer Verlag oder Diogenes, für die zwei Verlage habe ich eine Schwäche.


    Fazit: ich verzichte gerne mal auf eine teure Hardcover-Ausgabe zugunsten des TBs. (Aber es gibt auch noch Jokers ;-))


    Ausnahme: ich habe eine Schwäche für die 'Große Brandenburger Edition' vom Aufbau-Verlag. Da werde ich irgendwann doch schwach, trotz des Preises.


    Liebe Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • sandhofer: :breitgrins: :bang: :klatschen:
    Ist mir beim Schreiben gar nicht aufgefallen, dass irgendjemandem hier der Ausdruck "Sackerl" nicht geläufig sein könnte. Was glaubt ihr, wie's mich immer reißt, wenn ich wo "Tüte" lese! :zwinker:


    Daniela: Also "Ludwig Hirsch" und "sensibel" im selben Satz zu verwenden, finde ich ja schon gewagt! Wie würdest du denn sein "Spuck den Schnuller aus" bezeichnen? Und dieses Lied, wo er bei seiner eigenen Beerdigung im Grab liegt und total boshaft und verbittert über die Trauergäste herzieht ... und beschreibt, wie er von den Maden und Würmern zerfressen wird ... SENSIBEL?? :elch:


    Liebe Grüße
    Bluebell

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."

  • Hallo allerseits
    Hallo Bluebell


    Zitat

    Daniela: Also "Ludwig Hirsch" und "sensibel" im selben Satz zu verwenden, finde ich ja schon gewagt! Wie würdest du denn sein "Spuck den Schnuller aus" bezeichnen? Und dieses Lied, wo er bei seiner eigenen Beerdigung im Grab liegt und total boshaft und verbittert über die Trauergäste herzieht ... und beschreibt, wie er von den Maden und Würmern zerfressen wird ... SENSIBEL??


    Ist das nicht schön???!!!!! :smile:


    Ich liebe diese Musik, kann ich nicht anders sagen, gerade deswegen. Und da gibt es noch bessere Beispiele :breitgrins:


    Die Texte sind vielleicht nicht gerade das, was viele sich unter "sensibel" vorstellen, einfühlsam aber allemal, oder hast Du schon jemand erlebt, der sich eingefühlt hat in jemand, der unter der Erde liegt ... (ich erspare Euch den Rest :breitgrins:


    Außerdem ist der Mann sensibel - ich habe ihn einmal erlebt und würde ganz schön weit fahren für ein zweites Mal. Aber wir Deutschen haben leider nicht diesen dunkelgrauen Humor, im Allgemeinen, scheint es ...


    hach ... ich werd mal gleich eine Platte auflegen !!!


    liebe Grüße


    :winken:


    Daniela

    "Kunst und Unterhaltung sind verschwistert und keine Feinde." - John Irving


  • Ach Sandhofer,


    ich weiß ja dass Dir Bücher in erster Linie viel geben, wenn der Einband schön ist, sich die Seiten gut anfühlen und die Sprache gut klingt. Ich möchte Dir das auch ganz sicher nicht vermiesen, nur gibt es zum Glück Leute mit anderen Ansichten. :breitgrins:


    Wenn man auf einem PDF Bücher lesen könnte... gern. Aber ich hab einen PDA, den zieh ich dann doch vor. Und wär der Bildschirm nicht so klein, würde ich ihn auch dafür nutzen. Und da wären wir jetzt wieder an der Stelle, dass mir der Inhalt wichtig ist. Und ob HC, PB oder PDA, der Inhalt ändert sich einfach nicht. :smile:


    Fraktur... altdeutsch... Du scheinst doch aber sofort gewußt zu haben worum es geht. Oder musstest Du nachschlagen....??? :breitgrins:


    leseratth

  • Hallo leseratteh,


    Zitat

    Fraktur... altdeutsch... Du scheinst doch aber sofort gewußt zu haben worum es geht. Oder musstest Du nachschlagen....???


    Das weiß er ohne Nachschlagen, mir hat er es auch schon zweimal erklären müssen ... aber jetzt weiß ich es, gell sandhofer ! :zwinker: Bin ja froh, konnte damit inzwischen schon angeben :breitgrins:


    Gruß von Steffi

  • Zitat

    Wenn man auf einem PDF Bücher lesen könnte... gern. Aber ich hab einen PDA, den zieh ich dann doch vor. Und wär der Bildschirm nicht so klein, würde ich ihn auch dafür nutzen. Und da wären wir jetzt wieder an der Stelle, dass mir der Inhalt wichtig ist. Und ob HC, PB oder PDA, der Inhalt ändert sich einfach nicht. :smile:


    Hallo Heike
    wir PDA'ler müssen zusammenhalten :breitgrins:


    Hallo Dostoevskij
    ich habe schon ewig nicht mehr bei 2001 gestöbert. Danke für die Erinnerung *bg*


    Liebe Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Zitat von "elahub"

    :
    Meine Liebe gehört allerdings Ludwig Hirsch ... der ist da doch sensibler ..



    Hallo Daniela,


    Du wirst mir immer sympathischer, - Nur als ich den Namen in Deinem Posting las: L u d w i g H i r s c h - Gänsehaut: - „Komm großer schwarzer Vogel“ ist mir sofort eingefallen, hmm viel mehr aber auch nicht, warum? – aber an seine Stimme erinner ich mich genau - warum eigentlich? (flüsternder Sprechgesang, so meine Erinnerung - Rätsel?) . Ein Halbsatz von ihm im Radio, würde ich sofort als von ihm erkennen, obwohl ich schon Jahre nichts mehr von ihm gehört habe, ein großer Schauspieler und Liedermacher. Sensibel? Zuerst hätte ich nichts gegen Deine Bezeichnung gehabt, aber als ich dann Bluebells Posting las – ? muss wohl erst noch mal über das Wort „sensibel“ nachdenken. Wo hast Du Ludwig Hirsch gehört?


    Ich erinnere mich an viele Liedermacherfestivals in den späten 80ern? (im Fußballstadion oder im Radstadion oder ....) und da waren immer drei Liedermacher gesetzt. Ludwig Hirsch machte den Anfang (es sei den Tommy Bayer oder ähnliches war dabei, dann rückte der Ludwig noch eins vor), Georg Danzer spielte irgendwo in der Mitte und der krönende Abschlu8 war immer Konstantin Wecker. Dann gab es noch immer wechselnde Teilnehmer: Georges Moustaki oder Joan Baez, die dann zwischen Danzer und Wecker spielten oder Chris de Burgh, der zwischen Hirsch und Danzer, zwei drei Liedchen zum Besten gab (kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen) Und diese Festivals haben dem Hirsch in Deutschland wahrscheinlich mehr geschadet als genützt, weil er ja im Gegensatz zu Danzer oder Wecker ohne Band auftrat, allein mit seiner Gitarre oder einem weiteren Gitarristen (Bertl?), - aber dann hab ich den Ludwig Hirsch mal auf einer Kleinkunstbühne gesehen (Unterhaus in Mainz, für alle die die nicht kennen, DIE Kleinkunstbühne) und da hab ich erst gemerkt wie grandios (um mal sensibel und einfühlsam zu vermeiden) der Ludwig Hirsch ist, obwohl ich das Konzert eher verdrängt habe, weil ich an die Frau mit der ich dort war, nicht mehr erinnert werden will, aber dafür kann ja der Hirsch nichts.. Na ja, das letzte Mal als ich Ludwig Hirsch hörte, war auf der Freilichtbühne Loreley und da war er m.M.n. wieder deplaciert, da Wecker und Danzer nicht da war, bildete Wolfgang Ambros den Abschluss und Peter Tosh (muss also schon lange her sein) spielte in der Mitte, - das muss man sich mal vorstellen, der weltberühmte, inzwischen leider ermordete, Peter Tosh, der mit Mick Jagger im Duett „Don't look back“ gesungen hat und mit Bob Marley in einer Band gespielt hat, im Vorprogramm von Ambros: die Deutschen müssen verrückt sein.


    Gruß von Hubert

  • Hallo allerseits
    Hallo Hubert


    Du hast ja tolle Erinnerungen - bin direkt neidisch!! Kann mir das alles aber gut vorstellen.
    Auch Georg Danzer habe ich immer gemocht und Konstantin Wecker sowieso, den habe ich auch schon öfters mal sehen dürfen und können.
    Auch die beiden sind mit niemand vergleichbar würde ich sagen, schon gar nicht mit Ambros und Co. (wobei die noch um vieles besser sind als viele andere :zwinker: ... Musik in der die deutsche/österreichische Sprache und TEXTE wieder wichtig werden und wurden ...


    Aber Ludwig Hirsch ist einmalig, grandios, genau


    Ich habe ihn in Kassel gesehen, weiß allerdings nicht mehr, wie das Theater hieß, nur, dass wir nach kurzer Zeit in den blauen Salon umziehen mussten, weil einfach nicht genügend Publikum da war, wir kamen uns alle verloren vor.
    Nach dem Umzug waren dann alle Plätze besetzt und die Band hat ihr Bestes gegeben, jedenfalls war es gut. Die Atmosphäre war unwahrscheinlich - und genau!!! - der Kumpel hieß und heißt immer noch J.M. Bertl.


    Das erste Lied, das ich vor ziemlich langer Zeit .. Himmel, was bin ich mittlerweile alt!!! von ihm gehört habe, war "Komm, großer, schwarzer Vogel" ... Gänsehaut nur beim Gedanken daran.
    Die Platte musste ich haben und jedes Lied ist so unwahrscheinlich, was das Gefühl und die Direktheit angeht, sagenhaft.


    Danach habe ich jede Platte von ihm gekauft und die Begeisterung ist geblieben.
    Eine habe ich noch nicht ... es gab mal eine Fernsehshow, die Reinhard Mey moderiert hat, (sollte das die sein, von der Du sprachst?) .. das waren Lifeauftritte verschiedener Künstler, irgendwo draußen, wenn ich mich nicht irre ... Ludwig Hirsch hat auch gesungenn .. und dort wurde gesagt, dass er sich in den letzten Jahren immer mehr für die Tiere engagiert hat und es soll eine LP (damals wars ... :zwinker: ) geben mit Walgesängen und zu diesen Walgesängen soll er irgendwas vorlesen ...
    Dieses gute Stück habe ich noch nicht gefunden, leider leider.


    Ich gerate ins Schwärmen, das kommt nicht oft vor, aber es gibt Dinge, die müssen auch mal gesagt werden:)


    Und ich freue mich so, mal auf jemand zu treffen, der manches ähnlich ausdrückt, wie ich es empfinde.
    Wie Du sagst, ein paar Worte im Radio von ihm und ich wüsste, wer spricht ...


    Liebe Grüße von Daniela


    die sich jetzt "A Verbrecher weniger auf der Welt" anhört ...


    mit Gänsehaut ..


    :winken:

    "Kunst und Unterhaltung sind verschwistert und keine Feinde." - John Irving

  • Hallo zusammen,


    ich seh es schon kommen: Irgendwann meldet sich mein Vater noch hier im Forum an Nicht unbedingt aufgrund der Klassiker, aber wegen der Musikthreads, die hier immer mal wieder auftauchen.:zwinker: Ich bin übers Wochenende mal wieder bei meinen Eltern und lese gerade diesen Thread, als er ins Zimmer kommt. Er liest nur den Namen Ludwig Hirsch und fängt direkt das Schwärmen an. Jetzt habe ich einen etwa 30-minütigen Vortrag über Hirsch und die Auftritte, die mein Vater schon von ihm gesehen hat, sowie seine Besuche von Folk-Festivals in den späten 70ern hinter mich gebracht und er sucht jetzt seine Plattensammlung für mich durch. Ähnlich wie Ihr jetzt vermutlich auch, war er nämlich entsetzt, daß mir der Name noch nicht einmal ein Begriff war. Aber das wird sich vermutlich ändern, wenn er aus seinem 'Platten-Archiv' zurückgekehrt ist :zwinker:
    Den Liedermacher, den ich bisher immer sehr schätzte und den ich bisher einmal live erleben durfte ist Franz Josef Degenhardt. Ich mag seine z.T. zynische, aber stets sehr kritische Art. Seine Lieder und Texte sind so gut, daß selbst eine Coverversion seines "Ein schönes Lied" durch eine HipHop-Band noch gut hörbar ist.


    Gruß
    Berch