Troja Verfilmung

  • Hallo zusammen,


    für alle Kinogänger, hier der [url=http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,299616,00.html]Spiegelbericht[/url] über die neueste Verfilmung des Heldenepos von Wolfgang Petersen (Das Boot)


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen,


    wenn man in letzter Zeit die Amazonkaufränge beobachtet hat, dann war der Verkauf der "Illias" sprunghaft angestiegen, wohl wegen der neuen "Troja" Verfilmung.


    Stellt euch vor, wie die Leser nach dem Pferd suchten und in der Illias nicht fanden.


    Aber vielleicht tröstet es ja diejenigen, dass es auch in "Odysseus" nur kurz vorkommt :zwinker:


    Wo ist nur das Pferd


    Liebe Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo JMaria,


    dabei fällt mir ein: die beiden findigen Bildredakteure, die Klassiker umschreiben, könnten, passend zum hunzenden Film ja auch noch an Homer rumstückeln...(Kill Homer Vol.1 sozusagen)

  • Zitat von "Holger"

    Hallo JMaria,


    dabei fällt mir ein: die beiden findigen Bildredakteure, die Klassiker umschreiben, könnten, passend zum hunzenden Film ja auch noch an Homer rumstückeln...(Kill Homer Vol.1 sozusagen)



    :elch:


    LG Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "JMaria"

    Hwenn man in letzter Zeit die Amazonkaufränge beobachtet hat, dann war der Verkauf der "Illias" sprunghaft angestiegen, wohl wegen der neuen "Troja" Verfilmung.
    Stellt euch vor, wie die Leser nach dem Pferd suchten und in der Illias nicht fanden.
    Aber vielleicht tröstet es ja diejenigen, dass es auch in "Odysseus" nur kurz vorkommt :zwinker:
    Wo ist nur das Pferd?


    Es kommt ja schon, es kommt ja schon:


    Los Angeles (AP) Wie ihre Vorfahren im antiken Troja wollen die Türken ihre Grenzen für ein riesiges künstliches Pferd öffnen. Obwohl es wie das Vorbild aus der Sage hohl ist, sitzen in diesem Pferd aber keine Griechen, wie das Filmstudio Warner Bros. am Montag versicherte. Die Türkei plane, das elfeinhalb Meter hohe Requisit aus dem Film «Troja» nahe den vom deutschen Archäologen Heinrich Schliemann ausgegrabenen Ruinen auszustellen, bei denen es sich um die Überreste der antiken Stadt handeln soll. Der Sage zufolge wurde sie eben von den Griechen zerstört, die dem berühmten trojanischen Pferd entstiegen. Das Film-Pferd ist laut Warner Bros. gerade von Japan aus in Richtung Türkei eingeschifft worden und soll Anfang August dort eintreffen. (Dienstag 27. Juli 2004, 07:14 Uhr)


    Wo ist übrigens der Film? Lange nichts mehr von gehört ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hm, wie fandet ihr denn den Film?


    Ich muß sagen, daß er mir sehr gut gefallen hat. Ich kenne zwar die Ilias sehr genau, aber davon habe ich mich beim Ansehen des Filmes nicht beeinflussen lassen.
    Viele, die ich kenne, haben ja geschimpft, daß Petersen sich so gar nicht an die Vorlage gehalten hat. Aber man darf diesen Film nicht als Literatur-Verfilmung sehen.

  • Hallo Kratzbürste! :winken:


    Ich seh das eigentlich genauso wie du. Den Film ganz allein für sich betrachtet fand ich tatsächlich gut!
    Sogar mein Altgriechischlehrer hat über viele Szenen gesagt, dass er sie gut gemacht und schön dargestellt fand - nur ist das Problem von einem "Profi" natürlich, dass er nicht so gut zwischen der Vorlage und der ... äh, nennen wir es "Neuinszenierung" trennen kann/will. Und wenn man tatsächlich immer die Ilias vor Augen hat, kann man diesem Streifen natürlich nicht soviel abgewinnen, das ist klar. Deswegen bin ich ganz froh, dass ich mir diese Verfilmung ausnahmsweise einmal (gelingt mir in solchen Fällen eh selten genug) ziemlich unvoreingenommen angeschaut habe und sie so für sich betrachtet richtig genießen konnte. Denn von der filmischen Seite her ist sie einfach gut! :zwinker:


    Gruß
    Bluebell

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."

  • Ja, das war bei mir bei diesem Film auch die Ausnahme. Letzten Freitag habe ich mir "King Arthur" angesehen, obwohl ich durch etliche Kritiken vorgewarnt war, hätte ich mich doch ständig aufregen können. :rollen:


    Aber bei "Troja" fand ich es ganz in Ordnung, daß z.B. die Götter weggelassen wurden. Diese haben mich nämlich auch in den Büchern oft gestört.

  • Hallo zusammen,


    Troja hat mir persönlich auch ganz gut gefallen.
    Allerdings muß man natürlich die literarische Vorlage ausblenden. Was dann bleibt, ist eine recht ansprechende Story, wuchtige Helden, viele Sandalen, imposante Schlachten und ein gewisses Flair, daß auch 'Gladiator' verströmte: Eingeölte Muskelpakete, die sich die Schädel einhauen. Unterhaltsames Popcorn-Kino eben. Zwar nicht wirklich mehr, aber bei den vielen schlechten Filmen, die ich in letzter Zeit gesehen habe, ist das ja auch schon mal was.
    Einziger Kritikpunkt: Man hätte die Hauptrolle statt mit Brad Pitt mit The Rock besetzen sollen :zwinker:


    Gruß
    Berch

  • Nene, die Besetzung paßt schon so. :breitgrins:


    Ich bin wirklich überrascht von diesem Forum. Gerade von Leseratten hätte ich erwartet, daß sie die filmischen Umsetzungen von Büchern bis zum kleinsten Detail zerlegen.

  • Hallo Kratzbürste und herzlich willkommen bei uns! :blume:


    Zitat von "Kratzbürste"

    Ich bin wirklich überrascht von diesem Forum. Gerade von Leseratten hätte ich erwartet, daß sie die filmischen Umsetzungen von Büchern bis zum kleinsten Detail zerlegen.


    Äh ... wir sind (ich jedenfalls ...) Leseratten, nicht Filmmäuse ... :smile:


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo Kratzbürste,


    viele Literaturverfilmungen sind ja auch tatsächlich schlecht und man fragt sich: Hat eigentlich irgendjemand, der an diesem Film mitgewirkt hat, jemals auch nur ein paar Seiten der Vorlage gelesen? Beispiele wären m.M.n. Beowulf mit C. Lambert, Romeo und Julia mit L. DiCaprio oder auch Verfilmungen von Comics mit echten Schauspielern wie Asterix oder TankGirl.


    Dann gibt es auch noch einige wirklich gute Literaturverfilmungen. 'Stand by me', 'Das geheime Fenster' (Vorlage Stephen King), 'Eyes wide shut' (Arthur Schnitzler), 'Apocalypse Now' (Joseph Conrad), 'High Fidelity' (Nick Hornby) oder auch 'Einer flog über das Kuckucksnest (Ken Kesey) gehören m.M.n. dazu.


    Und dann gibt es noch Verfilmungen, deren Stoff zwar an literarischen Texten angelehnt ist, die aber eine sehr freie Interpretation verfolgen. In diese Kategorie fällt wohl Troja (wo im Film, wenn ich mich recht erinnere sogar ausdrücklich stand, daß es an den Ilias-Stoff angelehnt ist, d.h. der Anspruch einer 1zu1 Übertragung bestand garnicht) oder auch 'The Jack Bull' (nach Kleists Kohlhaas).
    Bei dieser Art von Filmen darf man dann meiner Ansicht nach nicht die gleichen Maßstäbe anlegen, wie bei 'reinen' oder 'echten' Literaturverfilmungen. Bei solchen Filmen kommt es für mich darauf an, daß die Story in sich überzeugend ist. Da kann ich es auch gut verschmerzen, wenn einige Elemente der Vorlage entfallen oder verfremdet werden.
    In dieser Hinsicht ist Troja eigentlich schon gelungen, auch wenn ich noch immer der Meinung bin, daß The Rock den eindeutig besseren Achilles abgegeben hätte :zwinker:


    Gruß
    Berch

  • Der Film sollte erstmals ein Kassenschlager werden, darum muss man ein paar abstriche bei den Nebengeschichten machen, es soll ja kein 3 Stündiges Epos draus werden (Obwohl ich liebe endlose Filme). Das der Laokoon nicht auftrat war zu erwarten und dass nicht alle Figuren auftraten ist auch gut so, sonst wäre es fast zu verwirrend. Das Achilles so spät stribt bemängle ich eher nicht, das gehört halt zu einem Film.
    Was ich schade fand, war das der Kampf zwischen Hektor und Achill vor und nicht in der Stadt war. Der Pferdeeinzug hätte man m.M.n. dramatisieren sollen. Es hätte nur wenig gebraucht z.B. ein stocken am Tor oder ein klimpern (wie in der Aeneis beschrieben).


    Man sollte aber die ursprüngliche Quelle auch nicht ausser Acht lassen. Die illias kann man ja nicht mit dem Commentarii de bello gallico vergleichen. Es ist auch eher ein Mythos, eine Legende, eine Saga. Das der Krieg 10 Jahre dauerte ist logistisch nur sehr schwer möglich.


    Also der Film ist eine erfrischende Kombination zwischen Unterhaltung und dem epischen Illias. Der Film ist sicherlich sehenswert, aber man sollte nicht auf details rum hacken. Den gerade Legenden sollte man offen anschauen. Aber dennoch der Film wird nicht in meine DVD Sammlung kommen, denn der Wunsch dieser Film nochmals zu sehen ist nicht vorhanden. Es ist keine Film wie Hero, den man mehrere Male sehen muss.