Volker, schön, dass du wieder da bist.
Jochen Klepper sagte mir bis dato gar nichts. Ein ungewöhnlicher Vorname für einen Mann seiner Generation. Eher für deine und meine Generation typisch. Klingt nach einer anspruchsvollen wirklichen "Axt"-Lektüre. Ich mag das Motto immer noch, obwohl für die meisten, auch anspruchsvollen Bücher vielleicht ein weniger martialisches Werkzeug angebracht wäre, wie ein Eiskratzer. Das ist ja immerhin auch schon was. Man hält nicht immer das Gehacke auf seinem Seelen-Eis aus.
Ich habe gerade ein Buch vollendet, das ich unter völlig falscher Annahme damals gekauft und nun gelesen habe. Es handelt sich um "Maskenspiele. Eine venezianische Affaire" von Andrea di Robilant
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Damals war es in einem Fünfer- Angebinde historischer Romane enthalten, die ich mir vom Krabbeltisch geholt hatte.
Nun aber stellte sich bei der Lektüre heraus, dass es eine Kompilation historischer Dokumente, besonders Briefe aus der Mitte des 18. Jahrhunderts ist. Das Buch stellt die Liebesgeschichte der späteren Schriftstellerin Giustiniania Gräfin Orsini-Rosenberg , geborene Wynne, und des aus einem alten venezianischen Patriziergeschlecht stammenden und später bekannten Politiker Andrea Memmo dar.
Der erste Teil war für mich schwer erträglich, weil ich nicht gerne gefühlige Liebesdramen lese und der Briefwechsel zwischen der jungen Giustiniania und dem jungen Memmo genau dieses Genre verkörpert. Später aber reist Giustiniania durch Europa und man erfährt viel über die Lebensumstände der gehobenen Stände während des Siebenjährigen Krieges, was ich sehr interessant fand. Das Gleiche gilt für den Niedergang der venezianischen Republik, über den man hier auch einiges aus unmittelbaren Quellen erfährt.
Insgesamt eine im zweiten Teil interessante Lektüre, auf den ersten Teil hätte ich getrost verzichten können.