Was lest ihr gerade?

  • Marcel Möring, Eine Frau
    Ich schätze von diesem bemerkenswerten niederländischen Autoren vor allem die kleinen, novellenartigen Bücher (wie schon Modellfliegen oder Mendel )...


  • Marcel Möring, Eine Frau
    Ich schätze von diesem bemerkenswerten niederländischen Autoren vor allem die kleinen, novellenartigen Bücher (wie schon Modellfliegen oder Mendel )...


    das könnte etwas für mich sein. Danke für den Tipp.
    Gruß
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Gestern geschenkt bekommen und schon die ersten fünfzig Seiten gelesen (immer mal wieder zur Hand genommen, denn die kurzen Fragmente lassen eine einheitliche Lektüre nicht zu, man muss immer wieder innehalten, nachdenken, neu ansetzen):
    Jean Daive Unter der Kuppel - Erinnerungen an Paul Celan, Urs Engeler Editor
    (...natürlich sind auch Erinnerungen an Paul Celan darin, in den letzten Lebensjahren hat er ihn wohl gekannt; aber deutlicher wird die Bekanntschaft zu Celans Frau, eigene biografische Notizen dieses sehr von Francis Ponge geprägten Autoren und Wortspiele bzw. Übersetzungsversuche)

  • António Lobo Antunes: Guten Abend Ihr Dinge hier unten


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    Ein selten störrischer Text. Handlung und Sprache sind in winzige Schnipsel gebrochen, das Buch verlangt über 750 Seiten hinweg höchste Konzentration. Die ersten 90 Seiten muss man durchhalten, dann nimmt die Fabel Kontur an. Von allen Büchern des Autors, die ich kenne, ist es die mühsamste Lektüre.


    Von so einem Brocken geht höchstens einer pro Monat.


  • Allesamt zunehmend keine leichte Kost, aber irgendwie macht seine Prosa süchtig.


    Stimmt schon, aber mein aktueller Lesestoff fällt nochmals aus dem Rahmen. Mir leuchtete z.B. im Handbuch der Inquisitoren und in Portugals strahlende Größe die Erzähltechnik spontan ein: Vorgänge nicht linear zu erzählen, sondern von den Personen aus jeweils subjektiver Sicht schildern zu lassen. Die Sicht auf die Dinge bekommt dadurch so etwas wie eine optische Parallaxe, es entsteht Dreidimensionalität. Dann fiel mir auf, woher mir diese Wahrnehmung vertraut war: Zeugenaussagen, wenn die sich nicht gerade diametral widersprechen, ergeben zusammengenommen ein ähnliches Bild. In Guten Abend ihr Dinge hier unten findet man das wohl auch, aber die Schilderungen der Personen darin sind in sich in unendlich viele kleinste Partikel zerbröselt; Erinnerungsstückchen, manchmal nur drei, vier Wörter lang, wechseln ständig die Schauplätze, die Zeiten und die Personen. Kaum ein Satz kommt zum Ende, ehe der nächste Schnipsel kommt. Alles flirrt wie im Fieber. Wer sich mit Lobo Antunes befassen will, sollte mit diesem Buch keinesfalls anfangen!

  • Alles flirrt wie im Fieber. Wer sich mit Lobo Antunes befassen will, sollte mit diesem Buch keinesfalls anfangen!


    Hallo Gronauer,


    alles flirrt wie im Fieber? Das klingt reizvoll !
    Doch welches Buch würdest du als Einstieg empfehlen?


    Was hältst du von "Die Rückkehr der Karavellen"? (steht auf meiner Wunschliste).


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Doch welches Buch würdest du als Einstieg empfehlen?


    Was hältst du von "Die Rückkehr der Karavellen"? (steht auf meiner Wunschliste).


    Gruß,
    Maria


    Die Rückkehr der Karavellen" kommt als Einstieg gut an, Das Elefantengedächtnis sicher auch.

  • Die Rückkehr der Karavellen" kommt als Einstieg gut an, Das Elefantengedächtnis sicher auch.


    Danke, Gronauer. Werde ich beherzigen :-)


    Hallo Dostoevskij,
    ich wünsche dir viel Vergnügen mit "Der Afrikaner" von J.M.G. Le Clézio. Mir liegt sein Erzählstil. Ich finde er schreibt sehr poetisch.
    u.a. kenne ich von ihm "Onitsha", sein autobiographischer Roman, sozusagen der Vorgänger von "Der Afrikaner". Wie er Träume, Mythologie und Natur verflechtet, finde ich meisterhaft.


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Moin, Moin!


    Ein weiterer Buchwechsel von => zu:
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    JMaria Ja, "Der Afrikaner" ist beeindruckend. Zum erstenmal ist mir der Kontinent nahe gekommen. Ich bin sonst nicht so der Afrika-Freund. Wenn Literatur das schafft - und zwar mit mageren 130 Seiten - dann ist das großartig.



    Hallo Dostoevskij


    "Der Afrikaner" möchte ich auch noch irgendwann lesen.
    Übrigens, Dr. Irabus Bekanntschaft habe ich auch bereits gemacht (Band 1 und Band 2). Ich finde, ein idealer Lesestoff in der Reha ! Macht Laune.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • ... außerdem frage ich mich, ob man von einem Buch überhaupt etwas behält, wenn man in so rascher Folge unterschiedliche Dinge liest ...

  • Nein, nein - suum cuique (ich lese ja auch stets mehrere Bücher, nur inzwischen halt langsamer - und einiges immer wieder, um Neues zu entdecken); ich wundere mich nur, wie viel da manchmal bei einigen zusammenkommt; in Dienstzeiten schaffe ich das nicht, höchstens an Wochenenden und im Urlaub... - also weiterhin viel Freude am Lesen in Deinem eigenen Tempo (was ohnehin jede/r für sich entdecken muss).

  • Hallo,


    in dieser Sache geht es mir wie scandanelli. Ich bin ein langsamerer Leser und habe in den letzten drei Jahren pro Jahr im Durchschnitt 40 Bücher gelesen. (Mir langt das :breitgrins: ).



    100 Seiten am Tag lese (seit meiner Wirbelsäulensache etwas mehr, weil ich nicht arbeiten muss), was ich für äußerst begrenzt und nachvollziehbar halte. Im Literaturschockforum ist das ein Zweistundendurchschnitt. Und was meinst du mit 'unterschiedliche Dinge'?


    Was da im Literaturschock abläuft, da komme ich sowieso manchmal nicht mit. :breitgrins: Ich habe jetzt eine Woche Urlaub und bin froh, wenn ich in dieser Woche drei Bücher bewältige.


    Z.ZT befinde ich mich in den Lektüren zu


    Per Olov Enquist: Ein anderes Leben
    Leo Perutz: Wohin rollst du Äpfelchen.... (reread)


    und am kommenden Wochenende beginne ich mit


    Jean-Marie Gustave le Clézio: Der Goldsucher


    Ein frohes Lesen wünscht weiterhin
    mombour

  • Was da im Literaturschock abläuft, da komme ich sowieso manchmal nicht mit.


    Wenn man mal einige dortige LeserInnen ausnimmt, sind die Bücher aber auch einfacher zu lesen: Krimis usw. lese ich auch schneller.




    am kommenden Wochenende beginne ich mit


    Jean-Marie Gustave le Clézio: Der Goldsucher


    Da dieser Roman auch auf meinem SUB liegt, würde mich deine Meinung interessieren.


    finsbury