Ich lese immer noch Gogols "Tote Seelen". Gogol hat schon was. Zum Beispiel wie er eine Seite lang über ein Wort, das er dem Leser nicht verraten will, und die Ausdruckskraft der russischen Sprache sinniert. Überhaupt sind die Einschübe auf der Metaebene mit das Beste am Roman.
Was lest ihr gerade?
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Im Anschluß:
2169) Iris Hanika: Treffen sich zwei
2170) Monika Maron: Ach Glück
2171) Eckart von Hirschhausen: Die Leber wächst mit ihren Aufgaben
2172) Eckart von Hirschhausen: Glück kommt selten allein
2173) Wilhelm Genazino: Die LiebesblödigkeitDerzeitige Lektüre: Urs Widmers <a href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3257236549/leipzigerbuch-21">Ein Leben als Zwerg</a>.
Du liest ungefähr so viele Bücher in dem selben Zeitraum wie ich Seiten ... :winken:
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Widmer kann mehr und Besseres als übersetzen - wohl wahr.
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Hallo,
nach längerer Unterbrechung wegen des Wilhelm Meisters und Hamlets sowie deren Derivaten habe ich nun die Lektüre von Marguerite Yourcenars "Der Fangschuss" zu Ende gebracht. Wie ich schon unten schrieb, missfiel mir die Art, wie hier die weibliche Hauptperson beschrieben wird.
Im zweiten Teil allerdings gewinnt das tragische Geschehen an Fahrt und die Personen erhalten eine neue innere Dynamik, die bis zu dem schrecklichen und völlig cool erzählten Schluss führt. Um dieser zweiten Hälfte willen: eine lohnende Lektüre!finsbury
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Kurz vor einer Leserunde zu den drei Hauptwerken Jacob Burckhardts stecke ich im ersten Viertel von Ferdowsis Shanameh und habe daneben noch einen Band Lyrik in Angriff genommen: Alberto Caeiro, Poesias von Fernando Pessoa. Schöne ruhige, "heidnische" Gedichte.
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Hallo zusammen,
ich habe gestern Das Narrenspital (1681) von Johann Beer (1655-1700) ausgelesen. Die Handlung ist schnell erzählt: Ein Schüler läuft wegen eines sadistischen Schulmeisters von Zuhause weg, er nimmt eine Stelle bei einem Edelmann an, der ein nichtsnutziger Faulpelz ist. Die Aufgaben des Jungen bestehen hauptsächlich darin, dem Edelmann den Rücken zu kratzen und ihm abends Geschichten vorzulesen oder zu erzählen, außerdem führen die beiden närrische Gespräche über die Religion und andere Themen. Später gehen die beiden auf eine Hochzeitsfeier, wo der Edelmann die Anwesenden mit seinen spöttischen Reden belustigt (oder auch verärgert), dann besucht die ganze Hochzeitsgesellschaft ein Narrenspital, um sich dort die verschiedenen Narren anzusehen und anzuhören.
Das Hauptvergnügen an diesem Buch machen die lebendigen, deftigen Dialoge aus. Dem Autor selbst sagt man nach, daß er sehr schlagfertig war und eine Gesellschaft aus dem Stegreif unterhalten konnte. Ein entsprechend lockeres Mundwerk haben auch seine (satirisch überzeichneten) Figuren. Ein kurzer Roman (gut 120 Seiten in meiner Ausgabe), der sich flott herunterlesen läßt, und dessen derb-komische und stellenweise sehr unflätige Sprache mich an den Schelmuffsky erinnert.
Schöne Grüße,
Wolf -
Hallo zusammen,
ich hätte es nie für möglich gehalten, doch ich bin im Lesestress :breitgrins:
Es stehen an: -Schillers Don Carlos und Brave New World von Huxley (auf Deutsch schon gelesen, jetzt ist das Original dran), außerdem der Zauberberg(+Erläuterungen), zu dem ich eine Buchvorstellung vorbereiten möchte.
Dann aus reinem Interesse Die Leiden des jungen Werther, dem ich mich bisher nur auf längeren Busfahrten gewidmet hatte und Eichendorffs[i] Aus dem Leben eines Taugenichts[/i]. Zwei geliehene Sachbücher, das eine davon über Schriftstellerinnen in der Romantik und ein Roman warten auch noch. Der Stapel auf dem Nachtisch wächst. :zwinker: -
Dieses Buch nahm ich mit ins Krankenhaus, in das mich ein Bandscheibenvorfall letzten Freitag verschlug. Den ganzen Tag über war ich dem physischen und psychischen Streß ausgesetzt: Arztsuche, Fahrt in die Neurochirurgieambulanz, Stationäre Einweisung & Aufnahme, MRT und - plitzplautz - noch am Freitagabend die Wirbelsäulenoperation, was höchste Eisenbahn war, um der Hoffnung, daß die Nervenschäden sich zurückbilden, etwas Nahrung zu lassen.aua - gute Besserung, Dostoevskij !
Gruß,
Maria -
Zitat von "Dostoevskij"
Aus der Rubrik 'Buchwechsel" von => zu:Aha, also ausnahmsweise nicht auf die (antiquarischen) Taschenbuchausgaben gewartet, sondern die Hardcoverausgaben gelesen.
Mein momentan anstehender Buchwechsel sieht so aus:
[kaufen='3770406125'][/kaufen] [kaufen='3939625086'][/kaufen]
Goscinny/Uderzo: Umpah-Pah. Gesamtausgabe => Hal Foster: Prinz Eisenherz. Gesamtausgabe, Band 8
Schöne Grüße,
Wolf -
Zitat von "Dostoevskij"
Ich bin seit ungefähr 3 Monaten Bibliotheksnutzer, was die Häufung der HC erklärt.Die Bibliothek nutze ist fast ausschließlich für Hörbücher, weil ich es da eher verkraften kann, wenn ich sie nicht selbst im Regal stehen habe. Bei Büchern ist mein Besitzerdrang meist zu groß, als daß ich mich mit einer Ausleihe begnügen könnte.
Ist ja wirklich doof, daß Deine Stadtbibliothek ausgerechnet jetzt für so lange Zeit schließt, tja, ein Unglück kommt selten allein, wie es so schön heißt.
Zitat von "Dostoevskij"
Mein letzte Buchkauf datiert vom Juni.Hätte ich nicht so lange aushalten können. :breitgrins:
Meine längste Buchkaufpause war, glaube ich, so um die zwei Monate lang. Das war, als ich meinen PDA gekauft hatte und ich E-Bücher darauf gelesen habe. Erst nachdem der Neuigkeitsfaktor weg war, habe ich mich wieder Papierbüchern zugewandt. Mal sehen, ob ich mir in näherer Zukunft ein E-Ink-Gerät zulegen werde, denn dann werde ich wahrscheinlich auch erst mal längere Zeit keine Bücher mehr kaufen.Schöne Grüße,
Wolf -
Eigentlich wollte ich mal wieder etwas von Sir Walter Scott lesen, nämlich Waverley, aber irgendwie ist mir das momentan zu anstrengend.
Deshalb habe ich nun mit Evelyn Waugh - Brideshead Revisited (Wiedersehen mit Brideshead) begonnen. Das liest sich bedeutend angenehmer :zwinker:.
Viele Grüße
thopas -
Eigentlich wollte ich mal wieder etwas von Sir Walter Scott lesen, nämlich Waverley, aber irgendwie ist mir das momentan zu anstrengend.Deshalb habe ich nun mit Evelyn Waugh - Brideshead Revisited (Wiedersehen mit Brideshead) begonnen. Das liest sich bedeutend angenehmer :zwinker:.
Tatsächlich? Ich hätte eher das Umgekehrte vermutet. Scotts Roman habe ich damals bei der Lektüre nicht wirklich als "anstrengend" empfunden. Um Waugh habe ich bisher einen Bogen gemacht - katholischer Konvertit, Mussolini- und Franco-Anhänger? Muss nicht sein ...
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Ich überbrücke die Zeit bis zur Sue-Leserunde mit Jörg Drews "Dichter beschimpfen Dichter".
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Tatsächlich? Ich hätte eher das Umgekehrte vermutet. Scotts Roman habe ich damals bei der Lektüre nicht wirklich als "anstrengend" empfunden. Um Waugh habe ich bisher einen Bogen gemacht - katholischer Konvertit, Mussolini- und Franco-Anhänger? Muss nicht sein ...
Hmm. Es ging mir bei meiner Aussage nur um die "Kompliziertheit" des Geschriebenen; momentan brauche ich Lektüre, die sich relativ leicht lesen läßt :breitgrins:. Da ist Scott, schon allein weil er über 100 Jahre früher schreibt, etwas anstrengender zu lesen. Ich habe nur in die ersten beiden Kapitel geschaut...
Bei Brideshead bin ich noch nicht sehr weit gekommen, zum Inhalt kann ich noch nicht viel sagen. Ich habe bisher auch noch nichts von Waugh gelesen, deshalb wollte ich mal sehen, wie sein wohl bekanntestes Buch so ist.
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Den letzten der vier Romane von Henry Fielding: Amelia.
Unter den Romanen Fieldings ist Amelia eindeutig der schwächste. Keine der Figuren erreicht die Tiefe und die Kontur der Helden im Tom Jones oder im Joseph Andrews, obwohl es Anleihen an einigen Charakteren gibt. Die Handlung mäandert etwas zäh um den Erzählstrang herum, es fehlt einfach die Richtung, die die großen "Roadmovies" Tom Jones und J. Andrews hatten. Nur eine Handvoll Personen muss tapfer an ein paar Orten in London aushalten, und zwar über 650 Seiten hinweg. Es gibt wohl viele nette Motive und Episoden, eine klare anglikanische Moral und schwungvolle Dialoge (daran erkenne ich meinen Bühnenautor!), aber das alles entwickelt eben nicht die ganz große Anziehungskraft.
Wer weiß, vielleicht bin ich da einfach zu verwöhnt.
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Wer weiß, vielleicht bin ich da einfach zu verwöhnt.
Vielleicht :breitgrins: . Oder auch nicht. Es ist wohl kein Zufall, dass von Fielding nur der Tom Jones wirklichen Weltruhm erlangt hat. :winken:
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Vielleicht :breitgrins: . Oder auch nicht. Es ist wohl kein Zufall, dass von Fielding nur der Tom Jones wirklichen Weltruhm erlangt hat. :winken:
Ruhm ist kein Kriterium für Qualität :breitgrins:
Die "Amelia" kenn ich bisher nicht.
Und "Joseph Andrews" fällt gegen "Tom Jones" ab, klar.
Die bittergarstige Satire "Jonathan Wild" kann ich aber sehr empfehlen.LG, Leibgeber
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Gerade gelesen: Siegfried Lenz, Landesbühne
Nur ein Zitat, das mir besonders gefiel:
Verzweiflung zu ertragen, Hoffnungslosigkeit auszuhalten, Entbehrungen zu überwinden, wer, wenn nicht die Phantasie, hilft uns dabei. -
Im Oktober reisebedingt nicht so viel gelesen:
Baedecker: Türkei [Auswahl]
Robert L. Dise Jr.: Ancient Empires before Alexander (TTC Audio Lectures, 18h)
Jörg Klinger: Hethiter. Geschichte - Gesellschaft - Kultur (C.H. Beck Wissen)
Herta Müller: Herztier. Roman (rororo)CK
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Fertig gelesen:
Henry James - Daisy Miller
Immerhin weniger kitschig als Klappentext und Kurzbeschreibung der Dozentin befürchten ließen :-). Nette Novelle, die man durchaus noch mal lesen könnte.Gerade am Lesen:
Alice Seboldt - The Lovely Bones (dt.: "In Meinem Himmel")
Das Buch, aus dem der neue Peter Jackson Film wurde. Liest sich wunderbar, auch wenn es wohl insgesamt eher auf ein etwas jüngeres Publikum abzielt (wird wohl auch gerne in der Schule mal im Englisch Unterricht dran genommen, wenn man anderen glauben darf).
Im Prinzip eine ungewöhnliche "Coming of Age" Geschichte, die sich mit schwierigen Themen auseinander setzt und dabei wunderbar erzählt ist: Susie Salmon wird mit 14 vergewaltigt und umgebracht und muss nun aus dem Himmel (im weitesten Sinne) ihrer Familie bei der Trauerarbeit und Suche nach ihrem Mörder zusehen. Eine Geschichte, die weniger auf Spannung aus ist (der Mörder steht bereits im 1. Kapitel fest), sondern viel mehr mit dem Zwischenmenschlichem beschäftigt und auf ihre ganz eigene Art und Weise fasziniert und beschäftigt.Kann man eigentlich nur jedem empfehlen.