Ich versuche mich gerade auf den Nobelpreisträger 2009 einzustellen und lese zum ersten Mal Philip Roth und zwar "Portnois Beschwerden". Für einen Roman, der 1968 erschienen ist er bestimmt mutig, mir selbst fällt es aber schwer mir ein Lamento und Schuldzuweisungen über 270 Seiten "anzuhören". Andererseits hat der Stil drive, sonst wäre es noch zäher.
Wer kannn mir denn mit P.R. weite helfen und mir die richtig bedeutenden Werke empfehlen?
Was lest ihr gerade?
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Ich versuche mich gerade auf den Nobelpreisträger 2009 einzustellen und lese zum ersten Mal Philip Roth und zwar "Portnois Beschwerden". Für einen Roman, der 1968 erschienen ist er bestimmt mutig, mir selbst fällt es aber schwer mir ein Lamento und Schuldzuweisungen über 270 Seiten "anzuhören". Andererseits hat der Stil drive, sonst wäre es noch zäher.
Wer kannn mir denn mit P.R. weite helfen und mir die richtig bedeutenden Werke empfehlen?"Der menschliche Makel" (Human Stain)
CK
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Ich versuche mich gerade auf den Nobelpreisträger 2009 einzustellen und lese zum ersten Mal Philip Roth und zwar "Portnois Beschwerden".Optimist. :zwinker:
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Danke C.K. für den Tipp zu P.R. :zwinker:
"Der menschlische Makel" kenne ich als guten Film. Meistens sind bei guten Filmen die Bücher noch besser, und ich werde mir den Roman neben "Amerikanische Idyll" zulegen.
Ein kalkuliertes Risiko ist schon Mal erlaubt :zwinker: Wäre S. Palin Vicepräsidentin geworden würde ich wieder nicht auf einen Amerikaner setzen, aber der Charme von Ms. Obama wird auch das Komitee überzeugen wieder Mal einen Ami auszuwählen.
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Ich versuche mich gerade auf den Nobelpreisträger 2009 einzustellen und lese zum ersten Mal Philip Roth und zwar "Portnois Beschwerden". Für einen Roman, der 1968 erschienen ist er bestimmt mutig, mir selbst fällt es aber schwer mir ein Lamento und Schuldzuweisungen über 270 Seiten "anzuhören". Andererseits hat der Stil drive, sonst wäre es noch zäher.
Wer kannn mir denn mit P.R. weite helfen und mir die richtig bedeutenden Werke empfehlen?Jedermann,
sein vorletztes Buch. Er setzt sich dort, wie in allen seinen Spätwerken mit dem Thema älter werden auseinander. Jedoch sticht es für mich heraus, da er angenehm unaufgeregt den Alltag eines alten Menschen schildert wie er weltweit millionenfach nunmal aussieht. Einsam, entbehrungsreich, aussichtslos. -
Jedermann,
sein vorletztes Buch. Er setzt sich dort, wie in allen seinen Spätwerken mit dem Thema älter werden auseinander. Jedoch sticht es für mich heraus, da er angenehm unaufgeregt den Alltag eines alten Menschen schildert wie er weltweit millionenfach nunmal aussieht. Einsam, entbehrungsreich, aussichtslos.Wenn das so ist, kommt der Roman für mich nicht in Frage :grmpf:
:zwinker: -
Wenn das so ist, kommt der Roman für mich nicht in Frage :grmpf:
:zwinker:Ist für einen Roman eigentlich auch zu kurz, schließe mich der Empfehlung an. Habe auch sein jüngstes Werk gelesen, Indignation, das ist jetzt nicht so herausragend, aber auch nicht schlecht.
CK
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Wenn das so ist, kommt der Roman für mich nicht in Frage :grmpf:
:zwinker:Doch! Ich mag auch das ein oder andere nicht so gern essen, aber wenn es ein Sterne-Koch zubereitet hat, da mochte ich es plötzlich doch.
Mit Roth wird es dir ähnlich ergehen. Dieses Buch ist großartig gemacht. Ein zutiefst menschliches Buch.
Gruß, Thomas
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Hallo,
zwischendurch wende ich mich der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur zu und bin angenehm überrascht von
Alex Capus: Eine Frage der Zeit[kaufen='9783813502725'][/kaufen].
Papenburger Schiffsbauer treffen mit einem zerlegten Dampfer am Tanganjikasee ein, um ihn dort zu montieren , damit dieser dort deutsche Kolonialmacht repräsentiert. Ein britischer Offizier kommt auf dem Landweg mit zwei Kanonenbooten auch dort an. Da bricht der 1. Weltkrieg aus. Wie soll man sich jetzt richtig verhalten?
Die ersten 50 Seiten des kleinen Romans dieses Schweizer Autors habe ich durch und finde mich in dem unaufgeregten, durchaus auch humorvollen Erzählstil gut zurecht.
HG
finsbury -
Doch! Ich mag auch das ein oder andere nicht so gern essen, aber wenn es ein Sterne-Koch zubereitet hat, da mochte ich es plötzlich doch.
Mit Roth wird es dir ähnlich ergehen. Dieses Buch ist großartig gemacht. Ein zutiefst menschliches Buch.
Gruß, Thomas
Na, so ganz ernthaft war meine Abneigung nicht. Bin eben bald betroffen. Das nächst was ich von P. Roth lesen will ist. Der menschliche Makel und sehe ich weiter.
Eben bei Celine gelesen: "... und wenn der persönliche Charme vorbei ist mit sechzig Jahren... dann sind Sie noch als Schneiderpuppe oder fürs Museum gut... vielleicht?
Passt wohl zu "Jedermann" ?
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Vor kurzem erwähnte ich, Walter Hasenclevers düsteres, expressionistisches Drama "Der Sohn" gelesen zu haben, jetzt lese ich wieder (u. a.) ein bedrückendes Drama aus jener Zeit:
Ernst Toller - Masse Mensch
So wie Hasenclevers Sprache psalmenartig war, so ist es auch Tollers, nur viel erhabener oder feierlicher aufgrund einer eigentümlichen mechanisch-kühlen Ausdrucksweise, die im fast jeden Satz eine Ellipse birgt. Ein Beispiel:
DIE FRAU. Höre: Kein Mensch darf Menschen töten
Um einer Sache willen.
Unheilig jede Sache, dies verlangt.
Wer Menschenblut um seinetwillen fordert,
Ist Moloch:
Gott war Moloch.
Staat war Moloch.
Masse war Moloch.Gruß
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Ernst TollerHallo Knabe,
im Podcast-Archiv von Bayern 2 gibt es ein rund 20-minütiges Radiofeature über Ernst Toller (gesendet am 25.11). Der Link: http://www.br-online.de/podcas…podcast-radiowissen.shtml
Es grüßt
Tom
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Derzeit lese ich Diego de Landas 'Bericht aus Yucatán'.
Der Franziskanermönch Diego de Landa, der etwa 30 Jahre auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán lebte, verfasste 1566 diese Chronik, in der er Lebensweise, Sitten und Bräuche der Maya schildert und ihre Schrift, ihre Zeitrechnung und ihre Bauwerke beschreibt. Diego de Landa war maßgeblich an der Zerstörung der Maya-Kultur beteiligt. Auch wenn er wenig für die fremde Kultur übrig hatte, ist sein Bericht aus Yucatán noch heute ein zentrales Werk zum Verständnis der Maya.
Das Buch liest sich sehr gut (ungeachtet des Alters), ist sehr informativ und stellt einen interessanten 'authentischen' Einblick in das Leben der Mayas dar.LG,
bimo -
Ich schließe mich bibliomonster an, ich lese ebenfalls Bericht aus Yukatan. :winken:
Katrin
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Zum Jahresende etwas eher unernstes:
Bummel durch Europa, von Mark Twain.
Herrlich lakonischer Humor, besonders die Schilderung des Studentenlebens im Heidelberg des späten 19. Jahrhunderts ist sehr vergüglich. Das Rezept, nach dem die Satire hier funktioniert, ist einfach und sehr wirksam; sie ist in gewissem Sinne das Gegenprogramm zur Romantik. Wo die Romantiker versuchten, das Gewöhnliche und Alltägliche zauberhaft aufzuladen, lässt Mark Twain aus solchen hübsch aufgeblasenen Ballons die Luft wieder heraus. Übrigens findet sich in einem Anhang auch der Essay über die deutsche Sprache.Grüße,
Gronauer
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Bummel durch Europa, von Mark Twain.
Herrlich lakonischer Humor, besonders die Schilderung des Studentenlebens im Heidelberg des späten 19. Jahrhunderts ist sehr vergnüglich. Das Rezept, nach dem die Satire hier funktioniert, ist einfach und sehr wirksam; sie ist in gewissem Sinne das Gegenprogramm zur Romantik. Wo die Romantiker versuchten, das Gewöhnliche und Alltägliche zauberhaft aufzuladen, lässt Mark Twain aus solchen hübsch aufgeblasenen Ballons die Luft wieder heraus. Übrigens findet sich in einem Anhang auch der Essay über die deutsche Sprache.Dieses Buch samt Essay hat mir auch - wenn auch vor langer Zeit - sehr gut gefallen: erfrischend, weil ein Amerikaner der Mitte des 19. Jahrhunderts unseren gravitätischen Kontinent wahrnimmt.
HG
finsbury -
Hallo,
Joseph Conrad: Das Ende vom Lied
Eine Erzählung, die wieder schon auf den ersten Seiten diese unnachahmlich melancholisch-exotische Atmosphäre vermittelt, die auch für das "Herz der Finsternis" und andere Werke Conrads charakteristisch ist.
HG
finsbury -
Hallo!
Lese gerade die zweite Hälfte eines meiner Lieblingsbücher zum zweiten Mal: Den Briefwechsel zwischen Goethe und Schiller. Außerdem werde ich demnächst den vierten Teil der "Jahrestage" angehen, damit ich diese Leserunde auch formal mal abschließen kann :breitgrins:
Im November assimiliert:
Thomas Anz; Rainer Baasner: Literaturkritik. Geschichte - Theorie - Praxis (Beck'sche Reihe)
Frank Rainer Scheck: Jordanien (Dumont Kunstreiseführer)
Jordanien (Polyglott on tour)
David Christian: Big History: The Big Bang, Life on Earth, and the Rise of Humanity (TTC Audio Lectures; 24h)
Ruth Klüger: weiter leben. Eine Jugend (dtv)Reisebedingt war hier nicht mehr möglich ...
CK
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Unter anderem lese ich jetzt Gottfried Kellers "grünen Heinrich". Die skurrilen Gestalten erinnern mich häufig an Thomas Mann, die generelle Stimmung an Jean Paul, die hübschen Landschaften und Dörfern an Adalbert Stifter, also insgesamt an drei Autoren, die ich sehr schätze. Es ist das erste größere Werk von Keller, das ich nun lese, und ich meine, den Autor womöglich bald zu meinen Lieblingsschriftstellern setzen zu können.
Sir Thomas -
Vielen lieben Dank für den Ernst Toller-Link! -
Erkältungstechnisch angeschlagen lese ich derzeit nur kleine Häppchen. Das macht aber nichts, da George Borrows "Lavengro" nur aus solchen anekdotsichen Häppchen besteht.