Tagebücher der klassischen Autoren

  • Zitat von "sandhofer"

    Einen solchen habe ich gerade gelesen: Samuel Pepys' Geheime Tagebücher. Auch er literarisch durch nichts anderes bekannt geworden.


    Nunja, immerhin fasste er sein Tagebücher in Geheimschrift ab, was gegen die Nachwelt spricht. Und dann war er auch kein Schriftsteller.


    Pepy's Diary wird übrigens peu à peu verbloggt:
    http://www.pepysdiary.com/
    Ein sehr interessantes Projekt, wie ich finde.

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "Regina"

    Nunja, immerhin fasste er sein Tagebücher in Geheimschrift ab, was gegen die Nachwelt spricht.


    Zuerst einmal gegen die Mitwelt. Bei der Nachwelt bin ich mir nicht sicher. Immerhin schleppt Pepys seine Tagbücher noch jahrzehntelang durch den Rest seines Lebens, auch wenn er nicht mehr weiter geschrieben zu haben scheint. Auch die Art, wie er formuliert, scheint mir oft für einen Leser gedacht zu sein.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hat jemand schon in Hermann Hesses Tagebüchern gelesen und kann darüber einen Eindruck mitteilen? Wie sind sie, was ist zu erwarten?


    Ich bin jetzt für einige Tage weg, werde Deutschland nach längerer Zeit mal wieder besuchen...


    Grüße, FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • Ich möchte noch einmal auf die Tagebücher von Thomas Mann zurückkommen.


    Seine Tagebücher sind ein wahrer Lesegenuß ja Offenbahrung, nicht aus dem Blickwinkel von Sandhofer - Verdauungsprobleme u.ä. - sondern die brillanten Gedankengänge an denen uns der grandiose Autor ungewollt teilhaben lässt.


    Thomas Manns Tagebücher sind grandios.


    Interessant auch die Tagebücher von Arno Schmidt. Ebenfalls sehr zu empfehlen.


    Natürlich ist es auch sehr viel Neugier, die mich immer wieder zu den Tagebüchern auch anderer Autoren und Persönlichkeiten greifen lässt.


    Liebe Grüße
    Leila

  • Moin, Moin!


    Einen solchen habe ich gerade gelesen: Samuel Pepys' Geheime Tagebücher. Auch er literarisch durch nichts anderes bekannt geworden. Ähnlich wie bei Boswell bin ich mir nicht sicher, ob der Mann nun für die Nachwelt schreibt oder nur für sich selber. Auf jeden Fall scheint er sehr ehrlich und offen zu sein. Seine ehelichen Probleme, seine Seitensprünge, seine Bestechlichkeit im Amt, das politische und gesellschaftliche Leben seiner Zeit - alles macht den Eindruck offener und ehrlicher Darstellung. Und dennoch scheint mir der Stil einen späteren Leser vorauszusetzen. Faszinierend. Verwirrend. Höchst interessant.


    Ich lese sie zurzeit. Ein wirklich buntes, alltagsnahes Bild der damaligen Zeit. Rührend, wie er sich immer wieder mit seiner Frau zankt, dann aber doch aufatmtet, wenn man sich versöhnen konnte, wie sie sich "im Bett amüsieren". Und überhaupt so Sachen wie "mit meiner Frau Karten gespielt", "musiziert" oder "gesungen" oder "lange geredet". Stellt euch das doch heute vor.


    Schauerlich die Schilderungen der Pest, des Bandes von London, die Hinrichtungen in Beisein der Schaulustigen usw.

  • Danke für den Hinweis.


    Dieser Verführung werde ich wohl erliegen :rollen:


    Die Frage ist: Will ich mit all den merkwürdigen Leuten da im Impressum aufgeführt werden? :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Die Frage ist: Will ich mit all den merkwürdigen Leuten da im Impressum aufgeführt werden? :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    Die Mitgliederliste des Klassikerforums? :breitgrins:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Ich finde, Anne Frank sollte man eigentlich auch unter die Klassiker rechnen. Es ist in jedem Falle ein sehr gutes Beispiel dafür, dass sich die jüdischen Familien, die von aufrechten Holländern während der "krautschen" Usurpierung versteckt gehalten wurden, in dieser Zeit vorwiegend mit Bildung beschäftigten. Schade nur, dass das Mädchen so kurz vor Kriegsende ihrer Zukunftspläne beraubt wurde. :confused:


    mfG
    F. Hermann

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