Beiträge von Regina

    Hallo finsbury,


    es ist schön nicht alleine im "Titan" zu wandern. Ich lese ihn als Band 3 der Sämtlichen Werke, die es 1996 bei 2001 zu kaufen gab. Seit 14 Jahren steht diese Ausgabe im Regal und wartet seither darauf, aufgeschlagen zu werden. Irgendwie fand ich bislang nie Zeit für Jean Paul.


    Ich gehe völlig unbedarft an die Lektüre. Ich habe keien Ahnung, was mich erwartet. Heute las ich bis zum 8. Zykel. Ich habe das Gefühl auf Schwingrasen zu gehen, fester Boden ist das keinesfalls unter meinen Füßen, denn ich weiß noch nicht so recht, was ich von den Ereignissen und wie sie geschildert werden halten soll. Ein seltsames Testament und eine eigenartige Botschaft der Schwester Cesares, der die Hauptfigur zu sein scheint, weisen mich in Riictung Potocki oder Schauerromane, vielleicht ist das aber auch nur ein Irrlicht.


    An Jean Pauls Erzählstil muss ich mich gewöhnen. Noch habe ich das Vorurteil, dass er das abgelegene Wort dem naheligenden vorzieht und sich gern in Bildern verliert.


    Grüße
    Regina

    Sandhofers Rezension kann ich mich nur anschließen, nachdem ich nun den Wense selbst durchgelesen habe. Wense mag mit seiner Selbsthervorhebung (ich weiß nicht recht, wie ich das nennen soll, aber er kann kaum etwas erwähnen, ohne hinzuzufügen, er sei der erste, der dies entdeckte oder er habe da einen entscheidenenden Anstoß gegeben, die Wüstungsforschung etwa beruhe quasi auf ihm, seine soeben verfertigten anmerkungen seien brillant und diese oder jene Übersetzung einzig und überwältigend) nerven, aber sein Enthusiasmus und seine Spontanität glichen das für mich aus. Besonders mochte ich seinen Sinn für Anarchie und Schabernack. Mag vielleicht auch nur Selbstdartsellung sein, aber dann sehr gelungen. Er schwelgt in Unwettern und Regengüssen und ist zum Beispiel völlig hingerissen, als bei einem Besuch der documenta die Ausstellungsstücke bei einem Wolkenbruch in Gefahr geraten.


    Ich fand die Lektüre äußerst unterhaltsam, empfehle aber unbedingt den Begleitband durchzulesen, denn Wense auch aus Sicht anderer zu sehen ist dringend nötig.

    Den Thukydides hol ich morgen ab, je nachdem, wie schnell ich den Peloponnesischen Krieg überstehe und wann ihr anfangt, könnte ich mich wieder als humpelnde Nachhut beteiligen. :breitgrins:

    So, nun ist auch die letzte Fußkranke angekommen. :breitgrins: Ich habe Buch Sechs und Sieben durch. Ein etwas lasches Ende, der berühmte Thalassa-Ruf hätte sich hier besser gemacht als in Buch Vier.


    Wie immer interessant bei Xenophon die internen Querelen (wenn man ignoriert dass er der große Unbescholtene ist) und die Einblicke ins Soldatenleben. Immer auf der Suche nach dem nächsten Frühstück.


    Insgesamt gerne gelesen. Manchmal hätte ich gerne mehr erfahren.
    Bei seinen (seiner?) Hellenika zögere ich noch ob des Buchpreises. Wenn sie als Fortsetzung von Thukydides' Peloponnesischer Krieg gelten, sollte ich auch erste den lesen.

    Die Joseph-Bände feiern gerade 20-jähriges in meinem Regal. :breitgrins:
    Da ist jeder Anlass willkommen, der mich dazu bringt, sie endlich aufzublättern.


    Ich bin also auch dabei.

    Dank Thalys, bzw dessen anderthalbstündigen Verspätung habe ich nun bis einschließlich Band 5 gelesen. Wie auch Sandhofer stieß mir dort die Selbstrechtfertigung Xenophons unangenehm auf. Interessant wieder die Schilderungen des militärischen Vorgehens (ich bin mir sicher, da hat sich mehr als ein Fantasyautor draus bedient) und die innere Zerrissenheit des Heeres. Vertrauen war scheints Mangelware.


    Die tätowierten Kühe sind in meiner Ausgabe übrigens "Kinder der Reichen, die gemästet und mit gekochten Kastanien ernährt wurden." Lesefehler? Übersetzungsfehler? Die tätowierten Kühe fand ich charmanter.

    Ja, ja, das Leben. Muss weiter hinter euch herhumpeln, aber die Nachhut kommt ja auch irgendwann an.


    Herodot habe ich auch gerne gelesen. Aber im ersten Buch der Anabasis fand ich wenig mehr als die Herzählung der Routenabschnitte. Herodot hat deutlich mehr notiert oder liebevoller hingeschaut. Tätowierte Kühe lassen mich für Xenophon hoffen.

    Fertig mit dem zweiten Buch.


    Mei, wir da keiner dem anderen traut, ein rechter Eiertanz. Niemand scheint auch so recht zu wissen, wie stark die andere Partei einzuschätzen ist oder wie nützlich sie sein könnte (oder wer wirklich gesiegt hat :breitgrins:). Macht schon mehr Spaß als der Reiseführerstil des ersten Buches.


    Sehr zuvorkommend von Xenophon übrigens die Kurzbios. Freut sicher jeden Autor, der eine Romanbearbeitung plant. Paul Kearney hat mit The Ten Thousand etwa eine Fantasyversion geschrieben.

    Ich krieche weiter hinter euch her, habe jetzt Buch 1 beendet.


    Wie versorgt man in einer großen unbewohnten Stadt ein Heer mit Lebensmitteln frag ich mich.
    Interessante Einblicke in die Verproviantierung. Ist der Weizen zu teuer, ess ich eben Fleisch.
    Dass die Griechen nicht nur kein Frühstück bekamen, sondern nach gewonnener Schlacht (die sei leider den Oberbefehlshaber kostete) auch noch ums Abendbrot betrogen wurden, das ist zu einen bitter, zum anderen ein nettes Detail. Das fällt vielleicht nur jemand auf, der mit dabei war.

    Ich folge in gemächlicherem Tempo Sandhofers preschender Vorhut.
    Bisher habe ich drei Kapitel gelesen und ein wenig im Kleinen Pauly gestöbert.


    Interessant finde ich, wie schon im ersten Kapitel Entschuldigungen und Rechtfertigungen auftauchen.
    Natürlich war es der böse Tissaphernes, der Kyros bei seinem Bruder verleugnete und natürlich war der es, der sich ins Unrecht setzte, in dem er ihm glaubte und den armen Kyros zum Tode verurteilte.
    Und im dritten Kapitel mucken die griechischen Söldner auf, als das Gerücht umgeht, es gehe gegen den Großkönig zu Felde. Klearchos überzeugt sie vom Gegenteil, so dass sie weiter völlig unschuldig marschieren können, obwohl anscheinend doch jeder weiß, worum es wirklich geht. Immerhin haben die Bedenken der Söldner ihnen eine Gehaltserhöhung eingebracht.