Hier könnt ihr etwas über eure Auswahlkriterien, die Lektüreeindrücke und was euch sonst noch so zum Wettbewerb einfällt posten.
Ein Klassikerforumswettbewerb 2024 - Kommentare und Diskussionen
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Dann fange ich mal mit meinen Überlegungen an.
Wie im Thread vom laufenden Jahr gerade erwähnt, möchte ich mich für das kommende Jahr nicht an einen oder mehrere konkrete Autoren binden.
Mein Interesse richtet sich momentan auf das 20. Jahrhundert, denn ich lese gerade eine Musikgeschichte dieses Jahrhunderts (Alex Ross: The Rest is Noise), und da wird mir wieder mal klar, wie spannend und dramatisch diese hundert Jahre waren und was sie alles umfassten.
Also habe ich folgende Idee: Ich lese pro Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts jeweils ein Werk der deutschsprachigen Literaturen und eins aus anderen Literaturen, also insgesamt 24 Werke. Dabei müssen diese Werke entweder in dem Jahrzehnt erschienen sein oder darin spielen. So lasse ich mir alle Möglichkeiten offen, meine Leseinteressen zu verändern, mache das auch nicht chronologisch hintereinander, sondern so, wie es gerade auskommt. Da ich jetzt auch im glücklichen Zustand der ausgedehnten freien Lektürezeit bin, müsste ich die 24 Bücher schaffen, wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Arrondierend schaue ich mal, was ich an Sachbüchern zur (Kultur)Geschichte des 20. Jahrhunderts habe und ob ich da auch was mit reinnehmen kann. -
Psst ... was Deine Liste betrifft: Das 20. Jahrhundert fängt 1901 an .
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Psst ... was Deine Liste betrifft: Das 20. Jahrhundert fängt 1901 an .
Jo, darüber habe ich auch nachgedacht. Aber ich lasse es auch mit dem Jahr 1999 enden. Damals haben auch die meisten das Jahr 2000 als Beginn de neuen Jahrtausends gefeiert und nicht das Jahr 2001. Und man lebt ja auch schon, bevor man sein erstes Lebensjahr vollendet hat ;-).
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Ich hab zwar noch keine Liste, aber ich möchte 2024 mit machen. Muss nur erst überlegen mit welchen Büchern.
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Ich bin auch noch nicht soweit. Meine nicht gelesenen Lesepläne aus 2023 muss ich mitnehmen, was darüber hinaus vorgesehen ist, weiß ich noch nicht. Wird noch ein paar Tage dauern.
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Ich mach heuer auch keine strikte Liste. Das hat in den letzten Jahren gar nicht funktioniert bei den Klassikern.
Ich hab aber meine SZ Bibliothek zu Hause. Das sind zwar keine Klassiker, aber Bücher die zu den großen Romanen des 20. Jahrhunderts zählen.
37 von den 50 habe ich noch nicht gelesen. Und da werde ich spontan welche auswählen.
SZ-Bibliothek 1-50
Grass Günther, Katz und Maus
Lenz Siegfried - Deutschstunde
Bernhard Thomas, Der Untergeher
Canetti Elias - Die Stimmen von Marrakesch
Forster Edward – Wiedersehen in Howards End
Walser Martin – Ehen in Philippsburg
Joyce James - Ein Portrait des Künstlers als junger Mann
Yourcenar, Marguerite – Der Fangschuss
Highsmith Patricia - Der talentierte Mr. Ripley
Semprun Jorge – Was für ein schöner Sonntag
Johnson Uwe - Mutmaßungen über Jakob
Mulisch Harry – Das Attentat
Cortazar Julio – Der Verfolger
Simon Claude – Die Akazie
Ondaatje Michael - Der englische Patient
Simenon Georges – Der Mann, der den Zügen nachsah
Faulkner William – Die Freistatt
Rilke Rainer Maria - Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
Koeppen Wolfgang - Das Treibhaus
Greene Graham – Der dritte Mann
Keyserling Eduard Graf von – Wellen
McEwan Ian - Der Zementgarten
Frisch Max – Mein Name sei Gantenbein
Nooteboom Cees – Allerseelen
Maugham William Somerset – Der Magier
McCullers Carson - Das Herz ist ein einsamer Jäger
Chatwin Bruce – Traumpfade
Strauß Botho – Paare, Passanten
Proust Marcel – Eine Liebe Swanns
Steinbeck John – Tortilla Flat
Szczypiorski Andrzej – Die schöne Frau Seidenman
Green Julien - Leviathan
Becker Jurek – Bronsteins Kinder
Hoeg Peter - Fräulein Smillas Gespür für Schnee
Levi Primo - Das periodische System
Duras Margerite – Der Liebhaber
Calvino Italo – Wenn ein Reisender in einer Winternacht
Gibt es Empfehlungen von eurer Seite?
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Davon habe ich eine Menge gelesen, und die meisten fand ich gut, Jaqui. Aber es kommt da ja auch auf deinen eigenen Lesegeschmack an, ob du es ernst oder eher ironisch magst, welches Genre du bevorzugst, den Gesellschafts-, Familien- oder Liebesroman, ungewöhnliche Gestaltung oder eher linear erzählerisch bzw. mit wenigen Perspektiven. Da kann man jedenfalls nicht so einfach was vorschlagen. Du wirst aber bestimmt an vielen deine Freude haben. Es ist eine gute Auswahl!
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Ich habe nicht sonderlich viele davon gelesen, aber ich fand "Ehen in Philippsburg", der "Fangschuss" und "Die schöne Frau Seidemann" sehr gut.
Gruß, Lauterbach
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Danke finsbury deine Argumente sind natürlich nachvollziehbar. Ich werde einfach ein paar anlesen und wenn mich was fesselt bleibe ich dabei.
Am liebsten mag ich Familienroman linear erzählt.
Lauterbach dann schau ich mal ob mich die drei inhaltlich ansprechen.
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Am liebsten mag ich Familienroman linear erzählt.
Dann empfehle ich dir den E.M.Foster: "Wiedersehen in Howards End" und
"Wellen" von Keyserling. -
Das erste Werk zu meiner 20. Jahrhundertliste ist ein Reread:
Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns -
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finsbury wir haben Ansichten eines Clowns damals in der Schule gelesen. Als Teenie mochte ich es, aber ich kann mich gar nicht mehr so an die Details erinnern.
ich merke aber, dass ich viele Bücher von früher nochmals lesen möchte, weil ich einfach einen anderen Blickwinkel drauf habe heutzutage.
Ich mache mir heuer gar keine Listen, bei denen ich die Bücher dann eh nicht lese. Ich möchte mich spontan entscheiden was ich als nächstes lese. Stelle mich vor eins der Regale, stöbere und suche nach jeweiliger Laune aus.
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Das kann ich gut verstehen, b.a.t.. Deshalb habe ich mir dieses Jahr hier auch nur ein Gerüst vorgegeben, weil ich bei Durchsicht meiner Regale bemerkte, dass besonders viel aus dem 20. Jahrhundert hier ungelesen rumsteht, ich aus diesem Jahrhundert einige Bücher habe, die ich gerne wieder lesen würde und ich eben auch mehrere Jahrzehnte in diesem Jahrhundert verlebt habe.
Bei "Ansichten eines Clowns" und jetzt bei der Böll-Biografie erlebe ich auch wieder so einiges neu, was meine Kindheit und Jugend geprägt hat und was ich gar nicht mehr so genau auf dem Schirm hatte. Bei dem Roman eher das Rheinische und die Hinweise auf Bonn, in der Bio diese Bedrohungslage, aber auch die ganze Hysterie rund um die R.A.F., dann später die großen Demonstrationen gegen den Doppelbeschluss in Bonn.
Und dann springe ich über den großen Teich und kann im Moment die Verlogenheit der 50er Jahre US-Gesellschaft in Sylvia Plaths "Die Glasglocke" mit ihrem Chauvinismus gegenüber den Frauen nachvollziehen und welche deformierenden Auswirkungen das hatte.
Und so hoffe ich, mich mithilfe vieler Leseeindrücke mehr diesem monströsen Jahrhundert mit den wohl meisten Umbrüchen in der Geschichte der Menschheit zu nähern.
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The bell jar habe ich auch vor längerer Zeit gelesen, ein schönes und tragisches Buch. So wie das Leben von Sylvia Plath auch.
Ich glaube ich werde mich dieses Jahr nochmals mit Ingeborg Bachmann auseinandersetzen, die verbinde ich immer irgendwie mit Sylvia Plath.
Jaqui ich habe oben gelesen, dass du Eine Liebe Swanns lesen willst. Das ist glaub ich nur ein Ausschnitt aus Band 1 von Proust. Ich bin ja grad mitten im Re-read von Band 3, allerdings auf französisch, daher geht es langsamer voran
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b.a.t. Ja, das Buch hab ich in einer eigenen Ausgabe. Zusätzlich mit der ganzen verlorenen Zeit von Proust.
Aber ich befürchte, dass dieses Werk ungelesen bleibt.
Ich habe mich als erstes mal für den Zementgarten von McEwan entschieden. Ein sehr kleines Büchlein, aber mit einer ungewöhnlichen Geschichte.
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Jaqui, Der Zementgarten ist ein sehr anrührendes, aber auch heftiges Buch. Ian Mc Ewans frühere Werke mag ich lieber als die späteren.
"Die Glasglocke" von Sylvia Plath habe ich jetzt ausgelesen und beginne mit einem Reread von Virginia Woolfs "Mrs. Dalloway". -
Den Zementgarten habe ich hier auch noch am Stapel ...
Dann werde ich jetzt den gestern angefangenen, völlig belanglosen Krimi wieder ins Eck hängen und statt dessen McEwan lesen! -
Spannend ist der jedenfalls mindestens genauso!