Klassiker aus Skandinavien

  • Als ich neulich mir mal ein Überblick über meine Bücherregale verschafft habe, habe ich gesehen, dass aktuell kaum Werke aus Skandinavien darunter befinden. Deshalb wollte ich mir hier im Forum mal einige Inspirationen holen für mögliche Neuanschaffung. Welche Werke bzw. Autoren assoziert ihr mit skandinavischer Literatur?

  • Finnland: Das finnische Epos, im 19. Jahrhundert von Elias Lönnrot nach langer Sammeltätigkeit kompiliert und nachgedichtet
    Schweden: Hjalmar Söderberg: Doktor Glas von 1905, die Beschreibung eine genau geplanten Mordes
    Frans G.Bengtsson: Die Abenteuer des Röde Orm von 1941, eine im Stil der alten Sagas beginnende und endende,
    ansonsten sehr witzige und spannende Wikingergeschichte

  • Von Selma Lagerlöf habe ich "Das Mädchen vom Moorhof" gelesen:


    Das Buch ist die Nr. 285 von der Insel-Bücherei. Ich liebe diese kleinen Büchlein. Es geht in dieser Novelle um die Dienstmagd Helga Nilsson, die auf einem Thing (vor Gericht) einen Erziehungsbeitrag für ihr Baby einklagen will. Der Vater des Kindes ist ein verheirateter Mann, der behauptet, zu Unrecht beschuldigt zu werden. Der Richter fragt ihn, ob er bereit sei, einen Eid zu schwören, was er bejaht.

    Da zuckt Helga zusammen und bevor er den Eid ablegen kann, schreitet sie ein. Sie reist die Bibel an sich. Bevor er seine Seele verschwören kann, zieht sie die Klage zurück. Der Richter ist beeindruckt von ihr. Und obwohl sie nun ohne Geld dasteht, geht sie als moralische Siegerin aus dem Gerichtssaal.

    Ob ihr das im weiteren Leben hilft?

  • Zu Sigrid Undset: Ich bin auf Facebook mit der Übersetzerin Gabriele Haefs verbunden, die gerade an einer Neuübersetzung der "Kristin" arbeitet. Darauf bin ich mächtig gespannt. Ich hoffe, dass schon in 2021 wenigstens ein Teil erscheint, es sind ja drei Bände.


    Ihr beiden Konversionsbücher "Gymnadenia" und "Der brennende Busch" sind wohl heute weitgehend vergessen; ich vermute, dass sie ihr eigenes Bekenntnis zum Katholizismus darin verarbeitet hat - was die Bücher (für mich) interessant macht, ist die ausgeprägt männliche Perspektive. Sehr gut gefallen hat mir "Madame Dorote" - auch ein Buch, das man nur noch antiquarisch bekommt, und ich habe nicht herausgefunden, wann es eigentlich spielt, vielleicht im frühen 19. Jahrhundert.

  • Genau, jetzt, wo Du es schreibst, die Info habe ich von Birgit Böllinger auf Twitter. Sie will mir Bescheid geben, wenn es öffentlich gemacht wird.

    "Madame Dorote" habe ich mir gleich mal bestellt, habe eine Ausgabe von der Büchergilde gefunden.