Wie geht es dem deutschen Buchhandel? Wer hat noch Zeit zum Lesen? - Zahlen zum Buchmarkt

  • In der FAZ gibt es einige aktuelle Zahlen zum deutschen Buchmarkt, den Verlagen und den Lesern.


    Buchmarkt 2018


    Einzige Überraschung sind die Übersetzungen. Die meiste deutsche Literatur wird keinesfalls ins Englische übersetzt, sondern ins Chinesische. Und bei den Übersetzungen aus anderen Sprachen liegt Japanisch hinter Englisch und Französisch überraschend auf Platz 3.


    Gruß, Thomas

  • Danke für den Artikel, Thomas.


    Die Übersetzungen haben mich wirklich überrascht.

    Am wenigsten überrascht hat mich folgender Satz: Die Dreißig- bis Vierzigjährigen lesen so wenig wie sonst keine Altersgruppe


    Ich merke es ja selbst bei mir: Lesen kommt extrem zu kurz. Gott sei Dank werde ich bald 40 ^^ dann komm ich hoffentlich wieder mehr zum Lesen, wenn die Kinder etwas größer sind.

  • Danke für den Link!


    Die Grafik ist interessant. Ich höre auch am liebsten Radio,

    Zeitschriften lese ich kaum noch. Bücher, Garten und Wandern füllen mich genügend aus. In meinen 30igern und 40igern habe ich sehr viel gelesen, trotz Job und Familie. Die Konzentration war da für mich auf dem Höhepunkt. Somit trifft die Statistik nicht auf mich zu.


    Für mich sind die 50iger mehr beladen mit Lasten, was auch das lesen beeinflusst. Aber lt. dem Artikel bzw. der Statistik soll es zwischen 60 und 69 wieder aufwärts gehen. ;-)

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Interessante Statistiken. Wobei ich nicht weiß, was die Übersetzungen aus dem Deutschen unmittelbar mit der Befindlichkeit des deutschen Buchhandels zu tun haben. Beträfe ja nur Verlagsbuchhandlungen … .

    Ansonsten geht es mir ähnlich wie dir, Maria. Obwohl sich eigentlich bei mir die Belastungen äußerlich nicht sehr geändert haben, brauche ich für alles länger und es gibt mehr Ätzekleinkram, der aber die Zeit frisst, und so bleibt weniger Zeit fürs Lesen übrig. Für das Lebensjahrzehnt der 60er erhoffe ich mir auch , dass sich dann nach der Beendigung des aktiven Berufslebens mehr Muße für Bücher und andere Hobbys ergibt. Wobei man ja von vielen Rentnern hört, dass sie ständig unterwegs sind. Oder es kommen plötzlich Krankheiten. Na, man wird sehen, dauert ja noch eine Weile … .

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

    Einmal editiert, zuletzt von finsbury ()

  • Na, da machst du ja uns Älteren echt Mut, Jaqui ...

    Aber geh finsbury

    Mein Vater ist ja nur ein Beispiel. Früher fuhr er mit dem Zug in die Arbeit. Da hat er gelesen. Das fällt jetzt weg.

    Früher ist er nicht gereist. Jetzt ist er ständig in der Weltgeschichte unterwegs.


    Ich wünsche mir dass ich später gemütlich im Sessel sitze und ein Buch nach dem anderen lese.

  • Ich habe gerade jetzt, aus Anlass einer langen und anstrengenden Reise, wieder festgestellt, wie dringend ich das Lesen als Auszeit brauche.

    Je weniger Zeit zum Lesen ich eigentlich hätte, um so dringender habe ich es nötig, und wenn es nur zehn Minuten abends im Bett sind - diese zehn Minuten sind absolut wichtig fürs Wohlbefinden, eher würde ich aufs Abendessen verzichten.

    Aber das sieht sicher jeder anders. Ich habe mit Mitreisenden gesprochen (die die gleiche Reise absolvierten), für die es undenkbar war, nach einem aktiven Tag voll neuer Eindrücke abends noch zu lesen, dafür hatten sie "nicht den Kopf".

  • Am meisten gelesen habe ich in den 20ern, v.a. während des Studiums. Da war der Kopf noch so schön frei und ich konnte meine Zeit so einteilen, wie es am Besten gepasst hat. Seit Eintritt in das Berufsleben warte ich darauf, dass ich endlich wieder soviel Zeit zur Verfügung habe und auch der Kopf wieder befreit ist von all dem nervigen Kleinkram. Das wird wohl noch dauern...

  • Aber das sieht sicher jeder anders. Ich habe mit Mitreisenden gesprochen (die die gleiche Reise absolvierten), für die es undenkbar war, nach einem aktiven Tag voll neuer Eindrücke abends noch zu lesen, dafür hatten sie "nicht den Kopf".

    Geht mir auch so. Im Urlaub lese ich nur, wenn ich am Strand oder Pool liege.

  • Die klassischen Buchläden legen ja sogar noch zu - im Gegensatz zu den Ketten. Ich habe auch in den letzten Jahren eine ganze Reihe wirklich toller Buchläden sich etabliert, die tolle Arbeit leisten.


    Womit eine Gelegenheit wäre, auf den gestern vergebenen Deutschen Buchhandlungspreis hinzuweisen:


    https://www.deutscher-buchhand…e/alle-preistraeger-2018/


    Endlich wurde die wunderbare Buchhandlung Lessing und Kompanie in Chemnitz mit dem Preis für die 'Beste Buchhandlung' geehrt. Den Laden kenne ich von einigen Besuchen und freue mich darüber sehr, denn Susanne Meysick und Klaus Kowalke machen da eine großartige Arbeit, die weit über das Betreiben eines Ladens hinausgeht.


    Daneben Klaus Bittner in Köln - ebenfalls ein toller Laden.


    Und in der Kategorie 'herausragende Buchhandlung' Proust Wörter und Töne in Essen, wo ich schon häufig war. Ein Laden und ein Team, das es auch mehr als verdient hat.

  • Ich war vor drei Wochen in Bamberg und habe da am alten Rathaus ein zauberhaftes Antiquariat entdeckt: In historischen Räumen, schmal, aber mehrere hintereinander und wunderbare Bücher: alte Werkausgaben, alle kleinen Bände aus der Inselbücherei, viele Editionen der 70er und 80er wie die von Suhrkamp in reichhaltigster Auswahl und natürlich auch einige Schmankerl aus dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, alles liebevoll angeordnet und präsentiert. Hier in meiner großen Stadt kann man so was nicht finden, schade. Möge der Händler in Bamberg immer prosperieren … .

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)