Deutscher Buchpreis 2015

  • Hier die Nominierten für den Buchpreis 2015


    Alina Bronsky: Baba Dunjas letzte Liebe
    Ralph Dutli: Die Liebenden von Mantua
    Jenny Erpenbeck: Gehen ,ging, gegangen
    Valerie Fritsch: Winters Garten
    Heinz Helle :Eigentlich müssten wir tanzen
    Gertraud Klemm: Aberland
    Steffen Kopetzky: Risiko
    Rolf Lappert: Über den Winter
    Inger-Maria Mahlke: Wie ihr wollt
    Ulrich Peltzer: Das bessere Leben
    Peter Richter: 89/90
    Monique Schwitter: Eins im Andern
    Clemens J. Setz: Die Stunde zwischen Gitarre und Frau
    Anke Stelling: Bodentiefe Fenster
    Ilija Trojanow: Macht und Widerstand
    Vladimir Vertlib: Lucia Binar
    Kai Weyand: Applaus für Bronikowski
    Frank Witzel: Erfindung der Rote Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969
    Christine Wunnicke: Der Fuchs und Dr.Schimamura
    Feridun Zaimoglu: Sieben Türme Viertel


    Da sind manche, die ich gar nicht kenne, z.B Christine Wunnicke, Anke Stelling oder Kai Weyand.
    Habt ihr vor etwas von der Liste zu lesen?


    Gruß, Lauterbach


  • Da sind manche, die ich gar nicht kenne, z.B Christine Wunnicke, Anke Stelling oder Kai Weyand.
    Habt ihr vor etwas von der Liste zu lesen?


    Gruß, Lauterbach


    Ich kenne nicht mal die Hälfte der Namen und habe bisher lediglich von Jenny Erpenbeck was gelesen. - Die meisten Titel habe ich mir in den letzten Tagen mal angeschaut, ein paar klingen zwar recht interessant, aber lesen will/werde ich sie nicht. Manche waren nach dem "Blick ins Buch" ganz schnell erledigt ...


    Originell finde ich Wunnickes "Der Fuchs und Dr. Shimamura", von der Inhaltsangabe her interessiert mich auch Bronskys "Baba Dunjas letzte Liebe".


    Aber falls ich ein Buch der Liste lese, wird das wohl "Gehen, ging, gegangen" von Jenny Erpenbeck sein. Einmal natürlich wegen des Themas, was ich bisher davon gelesen habe, hat mich angesprochen und dann fand ich vor ein paar Jahren ihr "Heimsuchung" so überzeugend, dass ich neugierig auf ein weiteres Buch von ihr bin.


    Ich tippe mal, dass "Gehen, ging, gegangen" auch auf der Shortlist stehen wird ... :smile:


    Hast Du denn vor, etwas von der Liste zu lesen, Lauterbach?


    Gruß, Gina


  • Fritsches "Winters Garten" habe ich vor zwei, drei Wochen schon angefangen. Weiter als bis zum zweiten Kapitel bin ich bisher nicht gekommen. Die Beschreibungen sind teilweise sehr anmutig, teilweise aber auch sehr blumig und etwas konstruiert. Eine Handlung ist eher nicht vorhanden. Vielmehr sind es Momentaufnahmen. Ich habe dafür gerade keinen Kopf, glaube ich, bin zu unruhig.


    Die anderen drei liegen auf meinem Bibliotheks-SUB. "Risiko" verweilt da schon eine Weile. Aber hier stört mich gerade noch die Anzahl der Seiten. Eigentlich liebe ich dicke Bücher, aber auch hier: Momentan nicht die Ruhe, mich darauf einzulassen. Ja, keine gute Lesezeit momentan.


    "Aberland" interessiert mich tatsächlich. "Bodentiefe Fenster" habe ich zufällig in der Bib gesehen und mitgenommen. Zumindest reinlesen will ich. Ob das so mein Thema ist, ich weiß nicht...


  • Da ich noch gar keine Eindrücke habe, dachte ich, warte erstmal ab, ob hier jemand etwas empfehlen kann. An Jenny Erpenbeck hatte ich, wegen des originellen Titels auch gedacht. Aber ich denke, ich werde erstmal auf die Shortlist warten, und dann zuschlagen


    Gruß, Lauterbach

  • Einen schönen Abend in die Runde,


    ich habe lediglich Kopetzkys "Risiko" gelesen und kann es wärmstens empfehlen. Ich habe es auch schon zweimal verschenkt.


    Das Buch ist zwar umfangreich, aber es liest sich flott, und ich war selbst positiv überrascht, dass ich mich an keiner Stelle gelangweilt oder Seiten übersprungen habe.
    Der Autor hat sich sehr viel Hintergrundwissen angeeignet, was dem Buch sehr gut bekommt.


    Ich fand v.a. sehr interessant, wie schon damals versucht wurde, mit religiösen Gefühlen / Befindlichkeiten Politik zu betreiben.
    Mit den aktuellen Ereignissen im Nahen Osten im Hinterkopf bekommt das Buch ausserdem eine sehr aktuelle Dimension.

  • Die Shortlist:


    Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen
    Rolf Lappert: Über den Winter
    Inger-Maria Mahlke: Wie Ihr wollt
    Ulrich Peltzer: Das bessere Leben
    Monique Schwitter: Eins im Andern
    Frank Witzel: Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969


    In "Wie Ihr wollt" habe ich vor kurzem reingelesen und es mir "für irgendwann mal" notiert. Ein Roman, der zur Tudorzeit spielt mit einem interessanten Thema, könnte was für mich sein. :smile:


    Mit meinem Tipp zu Jenny Erpenbecks Roman lag ich richtig. :klatschen:


    Gruß, Gina


  • Hallo,
    Jenny Erpenbeck hat mit ihrem Roman ja auch das Thema dieses Spätsommers getroffen.


    Gruß, Lauterbach


  • Hallo,
    Jenny Erpenbeck hat mit ihrem Roman ja auch das Thema dieses Spätsommers getroffen.


    Gruß, Lauterbach


    Ja, das stimmt allerdings. Als sie mit den Recherchen für das Buch und mit dem Schreiben begonnen hat, hat sie vermutlich auch nicht geahnt, wie aktuell ihr Roman dann tatsächlich sein wird. Das ist natürlich Glück, aber es ist auf jeden Fall nicht allein der Grund, wieso sie jetzt auf der Shortlist steht.


    Gruß, Gina


  • Hallo Maria,


    klingt interessant, gell?


    Ich bin froh, dass ich mir zum ersten Mal überhaupt die Liste so genau angeschaut habe. Erpenbecks Roman hatte ich mir schon vorher notiert, aber auf "Wie Ihr wollt" wäre ich sonst sicher nicht aufmerksam geworden. Mal sehen, wann ich mal dazu komme ... So viel anderes drängt schon darauf, endlich gelesen zu werden. :rollen:


    Gruß, Gina



  • hier geht's zu einer Rezension der Faz:
    http://www.faz.net/aktuell/feu…aria-mahlke-13564247.html

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Interessant ist, dass Monique Schwitter auf den Shortlist folgender Buchpreise steht:


    Deutscher Buchpreis (12.10.15)
    Wilhelm Raabe-Literaturpreis (01.11.15)
    Schweizer Buchpreis (08.11.15)

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Autobiografische gefärbte Beziehungskisten bzw. Coming-of-Age-Stories - am besten mit Migrationshintergrund oder sexueller Orientierung (Édouard Louis: Das Ende von Eddy) verknüpft - sind beim durchschnittlichen Kritiker / der durchschnittlichen Kritikerin in den letzten Jahren ungeheuer en vogue. Da geht der Kritik das Zäpfchen ab und sie macht sich vor Freude in die Hose...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Menschen, die am Rand einer Gesellschaft stehen oder diese als 'Neulinge' betrachten, sehen oft Dinge, die die Alteingesessenen nicht wissen oder sehen. Das macht Bücher von Migranten so interessant und häufig auch klarsichtig.


    Ich lese gerade mit großem Erstaunen das sehr schöne und kluge Buch von Navid Kermani über das Christentum ("Ungläubiges Staunen"). Was hier ein Muslim zu sagen hat, ist schon wirklich bemerkenswert. Ein anderes Beispiel ist für mich Sasa Stanisic mit seinem Buch über ein Dorf in der Uckermark. Der Kerl kommt aus Bosnien und ist Migrant. Aber was er über dieses Dorf zu erzählen hat, macht mich staunen.

  • Menschen, die am Rand einer Gesellschaft stehen oder diese als 'Neulinge' betrachten, sehen oft Dinge, die die Alteingesessenen nicht wissen oder sehen.


    Ja. Aber der durchschnittliche Literaturpreisträger übt sich in Nabelschau, nicht darin, die anderen zu betrachten (Melinda Nadj Abonji). Und den Literaturkritikern geht einer ab dabei - wohl, wiel sie es sind, die die Gesellschaft der Preisträger als 'Neulinge' betrachten. Die Faszination des Edlen Wilden und der Südsee... Am liebsten mit barbusigen jungen Damen...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • zwar hat es Clemens J. Setz nicht auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft (auf der Longlist war er gelistet), dafür hat der Schriftsteller den höher dotierten Wilhelm-Raabe-Literaturpreis gewonnen (im letzten Jahr "Die Pfaueninsel" von Thomas Hettche).


    Der Wilhelm-Raabe-Literaturpreis gehört inzwischen zu den wichtigsten Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum. In diesem Jahr erhält ihn der österreichische Schriftsteller Clemens J. Setz für seinen Roman "Die Stunde zwischen Frau und Gitarre".
    http://www.deutschlandfunk.de/…ml?dram:article_id=332756



    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Interessant, danke!


    Ich bin mir noch nicht sicher, ob dieser Autor etwas für mich ist. Die Beschreibung des Romans klang wirr, der Titel klingt gar nicht ansprechend, und beim Reinlesen in der Buchhandlung hat es mir überhaupt nicht gefallen. Allerdings habe ich immer noch 'Indigo' hier herumliegen, das ich eigentlich einmal lesen wollte. Sicher werde ich es eher damit probieren als mit 'Die Stunde zwischen Frau und Gitarre'.

  • Hallo JHNewman,


    ich habe heute in "Indigo" reingelesen und die Story nimmt einen gleich bei der Hand und macht Lust zum Weiterlesen. Zwar lese ich noch den neuen Ishiguro, doch der Wunsch ist da an "Indigo" dran zubleiben.


    Ich wusste nicht, dass es diese (lt. Wiki , esoterische) Idee um und über Indigo Kinder gibt.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

    Einmal editiert, zuletzt von JMaria ()

  • Der diesjährige Deutsche Buchpreis geht an:


    Frank Witzel für "Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch depressiven Teenager im Sommer 1969"



    Ganz abgesehen davon, dass ich den Titel entsetzlich finde, hat der Roman mich beim Reinlesen gar nicht angesprochen und zudem interessiert er mich nicht. Nichts, was auf meine Leseliste wandert.


    Gruß, Gina