Preis der Leipziger Buchmesse 2015

  • Die Nominierten stehen jetzt fest:


    Kategorie Belletristik:


    Ursula Ackrill: "Zeiden, im Januar" (Verlag Klaus Wagenbach)
    Teresa Präauer: "Johnny und Jean" (Wallstein Verlag)
    Norbert Scheuer: "Die Sprache der Vögel" (Verlag C.H. Beck)
    Jan Wagner: "Regentonnenvariationen" (Hanser Berlin)
    Michael Wildenhain: "Das Lächeln der Alligatoren" (Klett-Cotta Verlag)


    Kategorie Sachbuch/Essayistik:


    Philipp Felsch: "Der lange Sommer der Theorie. Geschichte einer Revolte 1960-1990" (Verlag C.H. Beck)
    Karl-Heinz Göttert: "Mythos Redemacht. Eine andere Geschichte der Rhetorik" (S. Fischer Verlag)
    Reiner Stach: "Kafka. Die frühen Jahre" (S. Fischer Verlag)
    Philipp Ther: "Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent. Eine Geschichte des neoliberalen Europa" (Suhrkamp Verlag)
    Joseph Vogl: "Der Souveränitätseffekt" (diaphanes)


    Kategorie Übersetzung:


    Klaus Binder übersetzte aus dem Lateinischen:
    Lukrez: "Über die Natur der Dinge" (Verlag Galiani Berlin)
    Elisabeth Edl übersetzte aus dem Französischen:
    Patrick Modiano: "Gräser der Nacht" (Carl Hanser Verlag)
    Moshe Kahn übersetzte aus dem Italienischen:
    Stefano D´Arrigo: "Horcynus Orca" (S. Fischer Verlag)
    Mirjam Pressler übersetzte aus dem Hebräischen:
    Amos Oz: "Judas" (Suhrkamp Verlag)
    Thomas Steinfeld übersetzte aus dem Schwedischen:
    Selma Lagerlöf: "Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden


  • Na, das ist ja mal eine Überraschung: Ein Gedichtband!!!
    In Jan Wagners "Regentonnenvariationen" (schöner Titel!) habe ich vor 3, 4 Wochen mal reingelesen (seither steht der Band auf meiner "Wunschliste").


    Die anderen Autoren/Bücher sagen mir gar nichts. Aber nach einem kurzen Blick nur auf die Inhaltsangaben hört sich Ursula Ackrills Roman interessant an.


    Gruß, Gina

  • ReinerStach wird sicher gute Chacen auf den Preisim Bereich Sachbuch haben.
    Ich rechne fast schon damit.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Muss man nicht kennen, nö?


    Nö, kennen "muss" man gar nix. :breitgrins:



    ReinerStach wird sicher gute Chacen auf den Preisim Bereich Sachbuch haben.
    Ich rechne fast schon damit.


    Gruß,
    Maria


    Hast Du "Die frühen Jahre" schon gelesen?
    Ich kenne seine Kafka-Biographie ja noch gar nicht, aber nachdem ich vor kurzem sein "Ist das Kafka?" gelesen habe, bin ich sozusagen auf den Geschmack gekommen ... fehlt nur noch die notwendige Lesezeit. :smile:


    Gruß, Gina

  • Hast Du "Die frühen Jahre" schon gelesen?
    Ich kenne seine Kafka-Biographie ja noch gar nicht, aber nachdem ich vor kurzem sein "Ist das Kafka?" gelesen habe, bin ich sozusagen auf den Geschmack gekommen ... fehlt nur noch die notwendige Lesezeit. :smile:


    Gruß, Gina



    Hallo Gina,


    ich lese "Die frühen Jahre" gerade und bin sehr angetan. Reiner Stach bietet nicht nur eine Biographie sondern ein gesellschaftliches und geschichtliches Panorama im Umfeld Kafkas frühen Jahre, beginnend bei seinen Vorfahren und das frühe Judentum in Tschechien. Sehr spannend und informativ zu lesen.


    Ich denke, die Biographie würde dir auch gefallen.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Das hört sich gut an. Ja, ich vermute auch, dass die Biographie was für mich ist. Kurz reingelesen habe ich mal. :winken:



    Den ersten Band von Rainer Stach habe ich auch gelesen und war begeistert.
    Zum einen sehr gut recherchiert und auch noch sehr gut zu lesen.
    Für jeden der Biographien mag ein Fest.


    Gruß, Lauterbach


    Ich seh' schon, ich werde ums Lesen nicht herumkommen. :zwinker:


    Gruß, Gina


  • Die anderen Autoren/Bücher sagen mir gar nichts. Aber nach einem kurzen Blick nur auf die Inhaltsangaben hört sich Ursula Ackrills Roman interessant an.


    Hallo Gina,


    Mit Ursula Ackrill habe ich meine Runde durch die nominierten Romane begonnen. Für die 250 Seiten habe ich vergleichsweise lange gebraucht. Das liegt daran, dass der Erzählfluss des Romans einfach nicht in Gang kommt. Das Thema hat mich sehr interessiert - es gibt auch viele interessante Passagen im Buch. Leider wird aber die Erzählung durch zu viele Zeitebenen und Erzählperspektiven dermaßen fragmentiert, dass einfach kein durchgehender Bogen entsteht. Schade.


    Jetzt habe ich Teresa Präauers Roman 'Johnny und Jean' fast beendet. Das Buch ist recht flott geschrieben, für mich aber keineswegs preiswürdig. Läuft für mich eher unter der Rubrik 'wild card'.


    Als nächstes folgt dann Michael Wildenhain. Ich hoffe doch sehr, dass sich dieser Roman als Entdeckung erweist. Im letzten Jahr standen mit Stanisic, Leo und Petrowskaja drei wirklich exzellente Bücher auf der Nominierungsliste. Da wird doch diesmal auch noch etwas dabei sein?


    LG
    JHN


  • Hallo JHN,


    ja, wirklich schade, dass die Umsetzung dieses interessanten Themas in Ursula Ackrills Roman offensichtlich nicht so gelungen ist. Vielleicht hast Du mit dem nächsten Buch mehr Glück.


    Ein preiswürdiges Buch sollte auf der Nominierungsliste doch zu finden sein, aber falls es die Romane nicht sind, bleibt der Gedichtband. :smile:


    Gruß, Gina

  • Ein preiswürdiges Buch sollte auf der Nominierungsliste doch zu finden sein, aber falls es die Romane nicht sind, bleibt der Gedichtband. :smile:


    Vielleicht ist das die Taktik? Man wählt nur schwache Romane aus, sodass am Schluss nur der Gedichtband gewinnen kann? :zwinker:


    Nachdem ich das Buch von Teresa Präauer beeendet habe, ist mir völlig unklar, warum es auf dieser Nominiersungsliste steht. Außer dass es um Kunst geht und wahrscheinlich eine Art Jekyll and Hyde Thematik hat, könnte ich über dieses Buch nichts sagen.


    Zum Glück ist der Roman von Michael Wildenhain um Klassen besser. Er hat eine bisher wirklich interessante Geschichte mit einer interessanten Hauptfigur. Und er kann diese auch wirklich gekonnt erzählen.

  • Ich habe heute die Gaskell-Lektüre mal unterbrochen, um den letzten Roman von der Nominierungsliste zu lesen: Norber Scheuer, Die Sprache der Vögel.


    Nun kann ich sagen: Meines Erachtens sollte Michael Wildenhains Roman 'Das Lächeln der Alligatoren' den Preis bekommen. Das ist m. E. der thematisch und erzählerisch eindrucksvollste Beitrag auf der Nominierungsliste. Norber Scheuers Buch wäre auch ein würdiger Preisträger, kommt aber nicht ganz an Wildenhains Roman heran. Scheuers Buch lebt sehr stark von der Kontrastierung der Vogelbetrachtung (es sind auch zahlreiche wunderschöne Illustrationen im Buch, die Scheuers Sohn Erasmus beigesteuert hat) mit dem grausamen Geschehen im Afghanistan-Krieg. Als Roman bietet es aber deutlich weniger als Wildenhains Buch.


    Kleine Fußnote: Das Buch ist erst dieser Tage erschienen. Als ich heute bei meiner Buchhandlung nachfragte, ob es denn schon da sei, holte die Buchhänderin es verschämt aus der Natur-Ecke. Angesichts der tagebuchartigen Struktur und der Illustrationen meinte sie beim Einräumen, es gehöre wohl doch eher zu den vogelkundlichen Sachbüchern... :breitgrins:


    Die Bücher von Ursula Ackrill und Teresa Präauer konnten mich leider nicht überzeugen. Den Gedichtband habe ich nicht gelesen. Jetzt gewinnt bestimmt DER. :zwinker:


    Jetzt geht es aber weiter mit North and South.


  • Kleine Fußnote: Das Buch ist erst dieser Tage erschienen. Als ich heute bei meiner Buchhandlung nachfragte, ob es denn schon da sei, holte die Buchhänderin es verschämt aus der Natur-Ecke. Angesichts der tagebuchartigen Struktur und der Illustrationen meinte sie beim Einräumen, es gehöre wohl doch eher zu den vogelkundlichen Sachbüchern... :breitgrins:


    :breitgrins: Sehr schön!



    ... Den Gedichtband habe ich nicht gelesen. Jetzt gewinnt bestimmt DER. :zwinker:


    Ich habe vorige Woche die ersten 8 oder 9 Gedichte der "Regentonnenvariationen" gelesen (pausiere jetzt wegen Gaskell) und bin bisher sehr angetan. Jan Wagner zeichnet ganz wunderbare Sprachbilder, die sich manchmal von einer Zeile zur anderen vollständig (verblüffend) ändern. Ein richtiger "Sprach-Maler" ... Hm, ich kann es leider nicht besser beschreiben.


    Gruß, Gina

  • Vielleicht sollte ich mir doch einmal den Lyrikband zu Gemüte führen.


    "Das Lächeln der Alligatoren" wurde im Deutschlandfunk (oder Deutschlandradio Kultur) besprochen und kam dort recht passabel weg, auch wenn der Autor gleich mehrere grosse Themen in den Roman gepackt haben soll, wirke das Buch nicht überfrachtet, sondern sei gut erzählt.

  • Aus der Kategorie Belletristik kenne ich niemanden.


    Im Bereich Sachbuch ist mir Stach ein Begriff. Die Kafka Biographie steht auf meiner Wunschliste. Vom Inhalt her würde mich Ther aber sicher auch interessieren. Hat das schon jemand gelesen?


  • Und nun hat tatsächlich Jan Wagner im Bereich Belletristik gewonnen. :breitgrins:


    Das einzige der fünf nominierten Bücher, das ich nicht gelesen habe. :zwinker:


    :breitgrins: und :klatschen: :klatschen:


    Das einzige der nominierten Bücher, das ich lese (nächste Woche geht's weiter) ... :zwinker:


    Gruß, Gina