Jules Verne

  • Letztes Jahr kam im Mare Verlag eine Neuübersetzung heraus:


    Der grüne Blitz


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    Jules Verne einziger Liebesroman, der zwar nicht ohne Abenteuer auskommt, jedoch keine SciFi Elemente beinhaltet. Interessant!


    Der frühere Titel ist " Der grüne Strahl"
    Zu einer PDF Datei führt dieser Wiki-Artikel (ans Ende scrollen)
    http://de.wikipedia.org/wiki/Der_grüne_Strahl


    Hier geht's zu einer Buchvorstellung:
    http://www.ndr.de/kultur/buch/tipps/dergrueneblitz103.html

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Ich hab in den letzten Monaten immer mal wieder einen Verne eingeschoben oder es zumindest versucht. Und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich das so schnell wohl nicht mehr tun werde. Blitzartig gute Einfälle (Hey, wir schießen mal ein paar Menschen mit einer Rakete auf den Mond!) - aber dann so überhaupt kein erzählerisches Rüstzeug, um aus der ersten Initialzündung einen Roman zu machen; die Grundidee verpufft sehr schnell und zurück bleiben pro Roman so pi mal Daumen 300 Seiten Textasche.


  • Jules Verne einziger Liebesroman, der zwar nicht ohne Abenteuer auskommt, jedoch keine SciFi Elemente beinhaltet. Interessant!


    Ein Liebesroman von Jules Verne? Das ist wirklich interessant und überraschend - hätte ich ihm gar nicht zugetraut. :zwinker: Die verlinkte Buchvorstellung liest sich zumindest ansprechend. Der zeno.org-Text durfte auf meinen Reader ...


    Ich habe früher sehr viel Jules Verne gelesen. Er mag vielleicht kein besonders großer Erzählkünstler gewesen sein, aber was mich immer fasziniert hat, war seine wirklich grenzenlose Fantasie. Die vielen Leseerlebnisse (und die schönen Bände im Regal) möchte ich auf jeden Fall nicht missen und weitere können ja noch folgen. :smile:


    Gruß
    Gina

  • Hallo,Gina,


    wandelst du den Text in epub um, und wenn ja, mit welchem Programm?


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Gina,


    danke für den Link. Das schau ich mir an.
    Schade, daß es keinen Online Konverter gibt wie den Gutenberg Epub Generator.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Hallo Maria,


    ja, das wäre praktischer. Den "Generator" nutze ich häufig.
    Ebola hab ich deshalb gar nicht mehr verwendet, weil ich selten auf zeno-Texte stoße (die es nicht bei Gutenberg gibt). Ich habe festgestellt, dass ich bei Ebola die Bücherliste gar nicht mehr neu/aktualisiert laden kann. Hoffentlich taugt der Link dann noch was. :smile:


    Gruß, Gina

  • Im Zuge des Wettbewerbs lese ich gerade "Von der Erde zum Mond".


    Der Gun Club ist in den 1860er Jahren nicht sehr erbaut darüber dass der Krieg aus ist. Denn im Frieden gibt es keine Weiterentwicklung von Waffen. Da kommt dem Präsident die zündende Idee dass man eine Kanone mit Menschen an Bord zum Mond schießen könnte. Dann könnte man mit den Mond Bewohnern auch endlich kommunizieren.


    Ob die ganzen technischen Daten die Verne aufzählt einer Überprüfung standhalten kann ich nicht sagen. Da kenne ich mich zu wenig aus. Die Dauer der Reise mit vier Tagen entspricht aber der Realität. Allerdings dauert es dann keine 18 Jahre um einen erneuten Versuch zu wagen wenn man das Zeitfenster verpasst.


    Bisher finde ich das Buch nicht schlecht. Auch das Kapitel über die Erforschung des Mondes war interessant.

  • Jaqui:
    "Von der Erde zum Mond" habe ich Ende der 80er Jahre gelesen, an Details kann ich mich nicht mehr erinnern. Was mir bei Jules Vernes phantastischen Reisen immer gefallen hat, waren seine Erfindungen bzw. das Weiterführen vorhandener Ideen. Was da tatsächlich technisch machbar war, weiß ich natürlich auch nicht. Aber wenn ich mich recht erinnere, habe ich mal gelesen, dass Verne mit Forschern oder Erfindern in Kontakt stand und es schon einen "technischen Hintergrund" gab.


    Dir auf jeden Fall viel Spaß bei der Mondreise. :smile:

  • @Gina: Vernes Ideenreichtum ist echt Wahnsinn. Zumindest bei den ganzen Entfernungen von Erde und Mond liegt er meiner Ansicht nach richtig. Und einiges andere kam mir vertraut vor.


    Für einen Mann seiner Zeit sehr weitsichtig.

  • Ja, das finde ich auch. Vielleicht ist gerade diese Weitsichtigkeit mit ein Grund, wieso er heute noch gelesen wird - abgesehen von den abenteuerlichen Geschichten seiner Romane.


    Wie erstaunlich muss eine Reise zum Mond erst für seine Zeitgenossen gewesen sein!

  • Zumindest bei den ganzen Entfernungen von Erde und Mond liegt er meiner Ansicht nach richtig.


    Die kannte man 1860 schon ganz gut. Dafür wäre, wenn ich mich recht erinnere, die Treibkraft des Treibstoffs nicht genügend gewesen, das Projektil auf Fluchtgeschwindigkeit zu bringen. (Was war's schon wieder? Schiesspulver? Irgendwas in der Art...)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Die kannte man 1860 schon ganz gut. Dafür wäre, wenn ich mich recht erinnere, die Treibkraft des Treibstoffs nicht genügend gewesen, das Projektil auf Fluchtgeschwindigkeit zu bringen. (Was war's schon wieder? Schiesspulver? Irgendwas in der Art...)


    Bisher haben sie festgestellt, dass sie eine Anfangsgeschwindigkeit von 12 000 yards überwinden müssen um der Anziehungskraft zu entkommen.


    Was dazu verwendet werden kann, darüber wird gerade diskutiert.

  • Jules Verne: Zwei Jahre Ferien (1888)

    Dieser Roman um eine Gruppe von Jugendlichen und Kindern des berühmten französischen Romanciers Jules Verne 1828-1905) ist eine Robinsonade, wie auch einige andere Bücher des Autors (z.B. Die Schule der Robinsons, 1885).

    Inhalt:
    1860 schiffen sich 15 Jungen zwischen acht und vierzehn Jahren des Internats Chairman, Auckland, Neuseeland, in den Sommerferien als Belohnung für ihre guten schulischen Leistungen auf dem Schoner „Sloughi“ ein, um eine Rundtour um die beiden neuseeländischen Inseln zu machen. Am Abend vor dem Start sind die Kinder allein auf dem Schiff, da die Mannschaft sich noch einen feuchtfröhlichen Abschiedsabend an Land macht. Durch einen zunächst ungeklärten Vorfall löst sich das Schiff von der Mole und treibt in den offenen Pazifik ab. Ohne einen Erwachsenen an Bord müssen die Jungen einen mehrtägigen Sturm aushalten, der sie schließlich an ein unbekanntes Ufer wirft. Selbst unbeschadet müssen die Jungen den Verlust des zertrümmerten Schiffes hinnehmen, können aber das Wrack ausräumen und auch alles retten, was ihnen das Überleben leichter macht, neben Konserven vor allem Kleidung, Waffen und Baumaterial.

    Die Jungen erkunden das Land und müssen nach einiger Zeit des Erforschens feststellen, dass sie auf einer zwar großen, aber unbewohnten Insel gelandet sind, von der aus man nur in weiter Ferne weiteres Land vermuten kann. Dennoch bietet ihr neuer Lebensraum alles, was das Überleben möglich macht: Es gibt einen großen See in der Inselmitte, zahlreiche Tiere, essbare Pflanzenteile und sie finden eine Höhle in der Nähe des Sees, die von einem früheren schiffbrüchigen Franzosen angelegt worden war, der auch eine Karte und Aufzeichnungen hinterlassen hat.

    Das Leben auf der Insel wird durch die harten Winter beeinträchtigt, da die Insel, wie die Jungen richtig vermuten, vor der südwestlichen Küste Südamerikas, also im Einzugsgebiet antarktischer Luftströmungen, liegt. Mehr noch leidet die Gemeinschaft unter der Rivalität unter zwei älteren Mitgliedern der Gruppe, dem stolzen, aus einer reichen englischen Familie stammenden Boniphan und dem französisch stämmigen Briant, den Jules Verne seinem jugendlichen Freund und späteren französischen Ministerpräsidenten Aristide Briand nachgezeichnet hat. Briant und sein drei Jahre jüngerer Bruder Jacques tragen neben dem 14jährigen Amerikaner Gordon und dem Schiffsjungen Moko viel zum Überleben auf der Insel bei.

    Im zweiten Jahr landet eine Schaluppe voller Piraten an der Ostküste der Insel, und die Jungen müssen diese mithilfe zweier erwachsener Gefangener, die sich aus der Gewalt der Piraten befreien konnten, besiegen, da die Piraten ihre Schaluppe mit den Vorräten der Jungen reparieren und beladen und dafür die Kinder töten wollen. Es gelingt, die Feinde zu beseitigen. Nach der Reparatur der Schaluppe reist die Gruppe Richtung Südamerika, begegnet auf dem Weg einem australischen Dampfer, wird von diesem nach Auckland zurückgebracht und von den Eltern und der ganzen Stadt, die sich das unerklärliche Verschwinden der Jungen nie erklären konnte (Jacques hatte aus Spielerei die Taue gelöst) , begeistert wieder in Empfang genommen.


    Stil und meine Meinung

    Der Roman ist von seiner Thematik und seinen Protagonisten her ein typischer Jugendroman. Allerdings benutzt Verne wohl in der Originalausgabe sehr viele botanische und zoologische Fachbegriffe, was die Lektüre einer unbearbeiteten Ausgabe für Jugendliche etwas anstrengend machen könnte. Ich habe mir meine Ausgabe auf einem Bücherflohmarkt in Frankfurt an der Oder gekauft, wo Bestände der Stadtbibliothek veräußert wurden. Diese Ausgabe verzeichnet keinen Übersetzer und ist bearbeitet, so dass ich keine Schwierigkeiten mit lateinischen Fachbegriffen hatte. Dennoch finde ich, dass dieser Roman einer der schwächeren von Verne ist, weil er sich einerseits minutiös mit dem Aufbau einer sowohl materiell als auch sozial funktionierenden Kleinstgesellschaft beschäftigt, was sicher interessant ist, aber wenig für Spannung sorgt. Auch der Konflikt zwischen Boniphan und Briant und der Sieg über die Piraten werden zu wenig ausgeführt, als dass sie für atemlose Spannung sorgen. Zusätzlich machen einige Bemerkungen zum Umgang mit Moko, der als Farbiger kein Mitspracherecht hat und ganz selbstverständlich mit dienenden Aufgaben betraut bleibt, dem heutigen Leser wenig Freude. Kann man lesen, aber es gibt Besseres von Verne.

  • Ich musste auch direkt an den "Herrn der Fliegen " denken, als ich das Thema des Verne-Romans erlesen habe. Aber das sind eher Antagonisten, diese beiden Romane. In Verne geht es darum, wie Zivilisation trotz Gefährdung auch in einer kleinen Gruppe sehr junger Menschen entstehen kann, und in Goldings Roman, den ich aber noch nicht , sondern nur über ihn gelesen habe, scheint ja genau das Gegenteil thematisiert zu werden, wie sich eben kaum erlernte Zivilisation auflöst und einem aggressiven "Natur"zustand weicht.