Warum lest ihr nur Klassiker??

  • Zitat von "Evelyne Marti"

    Natürlich gibt es Unterschiede, einfache Volkslieder und dann Mozart, Bach, etc.


    Hallo Evelyne,


    auf Mozart oder Bach springe ich natürlich sofort an! :breitgrins: Aber bitte nicht vergessen: Beide haben auch sehr schlichte Lieder geschrieben, das "Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grün" von Mozart paßt gerade so schön! Gut, es sind eigentlich Kunstlieder, aber wer weiß, daß "Guten Abend, gut' Nacht" kein Volkslied ist oder "Am Brunnen vor dem Tore"?
    Dies aber nur nebenbei. :smile:


    Liebe Grüße,
    Gitta


  • Ja, in diesem Sinne würde Intersubjektivität als Übereinkunft von vielen gut herausgebildeten und einander ergänzenden und bestätigenden literarischen Gehören übereinstimmen. Dabei geht es jedoch nicht um die Quantität der Beurteilungen, sondern ist abhängig von der Qualität der literarischen Gehöre. Ich hoffe, ich beleidige damit keine Gehörlosen, dort spräche ich von literarischem Tastsinn. :breitgrins:

  • Zitat von "Gitta"


    Hallo Evelyne,


    auf Mozart oder Bach springe ich natürlich sofort an! :breitgrins: Aber bitte nicht vergessen: Beide haben auch sehr schlichte Lieder geschrieben, das "Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grün" von Mozart paßt gerade so schön! Gut, es sind eigentlich Kunstlieder, aber wer weiß, daß "Guten Abend, gut' Nacht" kein Volkslied ist oder "Am Brunnen vor dem Tore"?
    Dies aber nur nebenbei. :smile:


    Liebe Grüße,
    Gitta


    Gitta, da gebe ich Dir Recht. Das Poetische liegt oft in der Einfachheit, nicht immer, aber sehr oft. Kafkas Schreibstil ist z.B. auch sehr vorsprachlich, was mir besonders gut gefällt.

  • Zitat von "xenophanes"

    Die Kunst des Lesens besteht doch darin, auch Werke beurteilen zu können, die einem persönlich vielleicht nicht zusagen. Man muß lernen, von sich und seinen Vorlieben zu abstrahieren: erst dann kann man richtig lesen :zwinker:


    Hallo xenophanes,


    bis auf das "muss" sehe das hier genauso wie du (das müssen gilt imho nur, wenn man einen qualifizierten Kommentar zu dem Gelesenen abgeben will und nicht, wenn man ein Buch nur zur persönlichen Unterhaltung/Freude/whatever "konsumiert" - was ja angeblich auch vorkommen soll :zwinker:). Der nächste Schritt wäre dann, diese Vorgehensweise von Büchern, Musik usw. auch aufs Zwischenmenschliche auszudehnen ...


    Gruß,
    Bluebell

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."

  • Einen Klassiker machen für mich mehrere Faktoren zu 'besserer Literatur', wobei Jahreszahlen, Sterbedaten oder Anzahl der geschribenen Bücher in die Bewertung definitiv nicht mit einfließen.
    Klassische Lietarautur besitzt auf der einen Seite Basischarakter , sprich , prägt ein Genere ohne , und das ist entscheidend , den individuellen Charakter des Buches vernachlässigen zu müssen.
    Sie ist zeitlos, ob durch Sprache , als Repräsentant einer Epoche , als fantasisches Einzelwerk.


    Bsp. 'Dekameron': Prägte die Novellengattung , und ist meiner Meinung nach bis zum heutigen Tage unübertroffen - zeichnet ein Bild der damaligen Zeit, ohne den heutigen Bezug zu verlieren.


    Deswegen: Was soll ich tun wenn mich Hemingway zum erschaudern bringt während ich sehe wie Ernst Jandl heute noch Österreichs Literatur erschreckend prägt? Was tun wenn Böll tiefere Wahrheiten in schönerer Verpackung produzierte als hunderte als Klassik schlechthin geltende Autoren?

  • Zitat von "Titania"

    Was soll ich tun wenn mich Hemingway zum erschaudern bringt während ich sehe wie Ernst Jandl heute noch Österreichs Literatur erschreckend prägt? Was tun wenn Böll tiefere Wahrheiten in schönerer Verpackung produzierte als hunderte als Klassik schlechthin geltende Autoren?


    Eine wunderbare rhetorische Frage :breitgrins: , denn was zu tun ist, liegt auf der Hand: Jandl und Böll lesen, geniessen, von ihnen lernen und von ihnen Schwärmen, auf dass andere sie auch lesen! - Egal ob sie jetzt offziell Klassiker sind oder nicht.


    Es grüsst
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann

  • Ich lese gar nicht nur Klassiker (obwohl viele Autoren die ich mag durchaus dazu zählen bzw zu wichtigen Autoren gehören) ich lese im Grunde das was mir gefällt und dabei spielt es nicht unbedingt eine Rolle wie wichtig das Buch ist bzw ob es ein Klassiker ist oder nicht. In Erster Linie muss mir der Schreibstil zusagen und vorallem die Geschichte die erzählt wird. Manchmal gefällt mir auch nur ein Titel und bis jetzt hat sich immer herausgestellt wenn ich den titel schön fand hat mir auch das Buch gefallen.

  • Zitat von "HoldenCaulfield"

    Ich lese gar nicht nur Klassiker (obwohl viele Autoren die ich mag durchaus dazu zählen bzw zu wichtigen Autoren gehören) ich lese im Grunde das was mir gefällt und dabei spielt es nicht unbedingt eine Rolle wie wichtig das Buch ist bzw ob es ein Klassiker ist oder nicht.


    Wie suchst du dir denn die Bücher aus? - An den Regalen vorbei gehen und schauen: hmm, das klingt interessant, sieht gut aus, davon habe ich schonmal etwas gehört, das wird gelesen! - Oder wie kann ich mir das vorstellen?


    Grüsse
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann

  • Ja so ungefair kann man sich das schon vorstellen-. Einserseits kauf ich mir ein Buch wenn ich zb den Autor schon kenne und seine Werke mir bis jetzt gut gefallen haben . Das ein oder andre hab ich auch einfach mal zu lesen bekommen -Somerset Maugham hat mir zb mein Bruder irgendwann mal in die Hand gedrückt. Kafka war ein Frustkauf- zumindest das Schloss. (gut natürlich wusste ich wer Kafka ist und ich wollte schon länger mal etwas von ihm lesen so is es dann auch nicht) Der Tod in Venedig hat mich interessiert auf grund seiner Thematik. Etc
    Aklerdings ist es dann schon so das ich mir Bücher von Autoren die ich besonders mag natrülich bevorzugt kaufe. Aber ich denk so geht es ja auch vielen. Aber mein Hauptkriterium für den erstkauf eines Buches von einenm Bestimmten Autor ist ob mir das Anlesen gefallen hat - mach ich nicht immer aber wenn ich ein bissl zeit hab schon - oder ob mich sonst etwas daran interessiert. Manchmal auch was ich schon vorher über den Autor wusste sodass mich einfach das Werk interessiert hat . Oscar Wilde wäre da ein Kanidat. UDn so könnte ihc jetzt noch endlos beisüiele nennen. Ich glaube irgendwann fängt man von ganz allein an auf Klasisker zu stoßen wenn man viel liest ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein. Es sind eben sehr viele schöne und gutgeschriebene Werke dabei bei denen es schade wäre sie nicht gelesen zu haben

  • Zitat von "HoldenCaulfield"

    Aber mein Hauptkriterium für den erstkauf eines Buches von einenm Bestimmten Autor ist ob mir das Anlesen gefallen hat - mach ich nicht immer aber wenn ich ein bissl zeit hab schon - oder ob mich sonst etwas daran interessiert.


    Ich finde den Erstkauf immer das schwierigste! - Da soll man ein Buch kaufen, von dem man nichts weiss, gut, den Titel, den Klappentext und alle Vorurteile über den Autor! - Das fällt mir immer besonders schwer - ich weiss, das ist eine Schwäche für Literaturinteressierte, aber ein Buch von einem mir nichteinmal vom Namen her bekannten Autor habe ich hmm, wann wohl das letzte Mal gekauft? - Eigentlich noch nie, solange es um Klassiker geht, bei modernem Schund geht das schon: Einen Thriller kann man auf Grund des Verlags, des Titels und des Klappentextes wunderbar kaufen und wird nur selten enttäuscht - aber auch da habe ich mich zum Teil etwas festgefahren :zwinker: Wenn man weiss, wo/bei wem man bekommt, was man sucht, so fällt es schwer, es anderswo auch zu suchen - mir jedenfalls :redface:


    Grüsse
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann