1 Jahr ohne Bücherkauf

  • Zu spät. :zwinker:


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    Alex Rühle - Ohne Netz: Mein halbes Jahr offline
    Christoph Koch - Ich bin dann mal offline: Ein Selbstversuch. Leben ohne Internet und Handy


    :grmpf:

  • Die Idee hatte doch wahrscheinlich jeder von uns schon einmal und wir haben sie mit mehr oder weniger Erfolg mehr oder weniger ernsthaft verfolgt.


    Hm ... Ich bin dann wohl nicht jeder. (Also nonkonform in einer Splittergruppe von Nonkonformen? :zwinker: )


    Frag doch einfach mal in der Generation unserer Großeltern, ob jeder sich dazu berufen fühlte, ein Buch über irgendein durchgezogenes persönliches Projekt zu schreiben.


    Hm ... Was ist die Generation Deiner Grosseltern?


    Und sicher: Solche Bücher gab es schon immer. Ein "klassisches" Beispiel: Johann Gottfried Seume marschierte am 6. Dezember 1801 von Grimma in Sachsen los und kam am 1. April 1802 in Syrakus an. Nach Grimma kehrte er am 21. August 1802 zurück. Alles zu Fuss. Im Gepäck: Ein blauer Frack, zwei Westen, zwei Hosen und zwei Unterhosen, zwei Paar Strümpfe, vier Halstücher, zwei Taschentücher, ein Paar Straßenschuhe, ein Paar Pantoffeln, ein Paar Stiefel. Außerdem trug er Flickzeug, eine Bürste und zwei Notizbücher bei sich. Und seine Bibliothek, die umfangreicher war als alles andere: Jeweils ein Band von Homer, Theokrit, Anakreon, Platus, Horaz, Virgil, Tacitus, Sueton, Terenz, Tibull, Catull und Properz. 1803 veröffentlichte er seinen Spaziergang nach Syrakus. Achtzehnhundertdrei: Das muss, selbst wenn ich annehme, dass Du von der Generation meiner Grosseltern wärest, was Du mit Sicherheit nicht bist, eher umgekehrt, selbst wenn ich dies annähme also: Dieses Buch über ein durchgezogenes persönliches Projekt ist noch ein paar Generationen älter. :zwinker: :winken: Du kannst jetzt sagen: Seume, das war auch nicht "jeder". Nein, sicher nicht. Aber wer, haben sich wohl seine Zeitgenossen gefragt, ist denn dieser Seume, dass er uns mit solchen Lappalien kommt?

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Aber wer, haben sich wohl seine Zeitgenossen gefragt, ist denn dieser Seume, dass er uns mit solchen Lappalien kommt?


    oops, das frage ich mich allerdings auch gerade und offenbare damit wohl eine Bildungslücke :redface:


    Ich bin dann mal eben mit Tante Wiki kaffeetrinken und mach daraus wenigstens einen Blog :breitgrins:

  • Nicht zu vergessen, wir haben ein Seume-Jahr 2010 ;-)
    zum 200. Mal jährte sich sein Todestag am 13. Juni 2010


    ich las ihn sehr gerne und die Lesung von Gert Heidenreich ist vom Feinsten.


    Zitat von "sandhofer"

    Jeweils ein Band von Homer, Theokrit, Anakreon, Platus, Horaz, Virgil, Tacitus, Sueton, Terenz, Tibull, Catull und Properz


    Bis auf Homer habe ich noch nichts davon gelesen. :rollen:
    Jedenfalls ließe ich mir ein solches Unterhaltungsprogramm gerne gefallen. "Ich bin dann mal weg" auf Seume-art :-)


    Grüße von
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

    Einmal editiert, zuletzt von JMaria ()

  • Bis auf Homer habe ich noch nichts davon gelesen. :rollen:


    ich hab den Tacitus gelesen... wenn wir noch ein wenig herumfragen, dann finden wir bestimmt auch noch jemand, der den Rest kennt. Gemeinsam sind wir stark! :zwinker:

  • Und sicher: Solche Bücher gab es schon immer. Ein "klassisches" Beispiel: Johann Gottfried Seume marschierte am 6. Dezember 1801 von Grimma in Sachsen los und kam am 1. April 1802 in Syrakus an. Nach Grimma kehrte er am 21. August 1802 zurück. Alles zu Fuss.war auch nicht "jeder". Nein, sicher nicht. Aber wer, haben sich wohl seine Zeitgenossen gefragt, ist denn dieser Seume, dass er uns mit solchen Lappalien kommt?


    Ich finde, dass beide Bücher gar nicht zu vergleichen sind. Zum einen ist solch ein Großprojekt nicht mit einem läppischen Jahr ohne Buchkauf gleich zu setzen. Zum anderen schafft Seume auch literarisch etwas Neues, wenn man Wikipedia glauben darf ("Der Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802 beschreibt in neuer Weise die Eindrücke des Schriftstellers als Reiseerlebnis: subjektiv, eigenwillig, politisch, kritisch, alltagsnah."). Mir fehlt beim Jahr ohne Buchkauf das "intelligente" Element wie man es beispielsweise bei Schmidts Bericht über seine Proust-Lektüre durchaus findet.


    Gruß, Thomas


  • Jeder hat und pflegt wohl so sein Neuröschen :zwinker:. Mir ist noch niemand untergekommen, der nicht die ein oder andere 'Macke' hätte, wie denn auch? Ohne, gibt es nicht!
    Es gibt liebenswerte Macken, es gibt hassenswerte Macken und es gibt solche, die schlicht uninteressant sind! Wenn ich von so einem Selbstversuch (wie dem genannten) mit anschließender literarischer Aufarbeitung lese... nun ja, was soll ich damit anfangen? Das fällt für mich eben in die Kategorie 'schlicht uninteressant'.
    Ich habe kein Problem damit, Bücher zu kaufen, oder sie nicht zu kaufen. Bücher lese ich, weil sie mich interessieren, Bücher kaufe ich, weil ich sie gerne lesen möchte. Ansonsten habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, ob es nun gut oder schlecht für mich ist, ein Buch zu kaufen... höchstens, wenn ich es fertig gelesen habe und feststelle, dass in meiner Regalwand eigentlich kein Platz mehr für ein weiteres Buch ist und ich anfangen muss 'querzulegen'.


    Ich denke, bis hier her sind wir einigermassen einer Meinung, was mich dann aber irritiert, ist deine Verknüpfung zur Hesse-Leserschaft. Ich beschäftige mich - zugegebenermassen eher aus beruflichen Gründen - intensiv mit Hesse. Somit haben Hesse-Werke eher einen 'Fachbuch-Charakter' :breitgrins: für mich :zwinker:.
    Den 'Hesseleser' schlechthin, der sich seine Weltsicht aufgrund der gelesenen Hessewerke zusammen bastelt, kenne ich nicht. Auch war Hesses eigene Weltsicht alles andere als simpel.


    Lg
    Memmerle

    Dass Narren und Schelme immer an das glauben, was sie denken, sagen und schreiben, ist im Grunde eine große Tugend  - Asterix

  • Den 'Hesseleser' schlechthin, der sich seine Weltsicht aufgrund der gelesenen Hessewerke zusammen bastelt, kenne ich nicht.


    Ich auch nicht. Ich kenne in meinem Umkreis eigentlich gar keinen Hesse-Leser. scheichsbeutel^ scheint seit seiner Jugend unter einem schweren Hessetrauma zu leiden oder vielleicht haben sich in Österreich ganz besonders viele gnadenlose Hesse-Enthusiasten zusammengerottet. :breitgrins: Gibt es überhaupt jemand, der sich aus den Werken eines bestimmten Autors seine Weltsicht zusammenbastelt? Das scheint mir nicht einmal bei Paulo Coelho-Fans der Fall zu sein.


    @ Dostoevskij, wenn ich hier in Italien eine vernünftige Leihbibliothek hätte, würde ich mir auch sehr viel mehr Bücher ausleihen. Wie viele Bücher liest man nur einmal und nie wieder. Von dem so gesparten Geld könnte man sich dann auch mal eine etwas kostspieligere Buchausgabe anschaffen. An Deiner Liste sehe ich, dass Du zwischen Juni 2009 und April 2010 tatsächlich nur drei Bücher gekauft, aber dann, kaum war das Buchkaufverbot aufgehoben, gleich mit neun Büchern zugeschlagen hast. Da bestand wohl Nachholbedarf?


    Mir fehlt beim Jahr ohne Buchkauf das "intelligente" Element wie man es beispielsweise bei Schmidts Bericht über seine Proust-Lektüre durchaus findet.


    Ich weiß nicht, ob wir dem Buch nicht Unrecht tun. Soweit ich der englischen Kurzbeschreibung bei Amazon entnehmen kann, hat Susan Hill sich dieses Jahr ohne Buchkauf nicht aus Gründen der Selbstdisziplin oder als therapeutische Maßnahme gegen zwanghaftes Bücheranhäufen auferlegt.


    Zitat


    This is a year of reading from home, by one of Britain's most distinguished authors. Early one autumn afternoon in pursuit of an elusive book on her shelves, Susan Hill encountered dozens of others that she had never read, or forgotten she owned, or wanted to read for a second time. The discovery inspired her to embark on a year-long voyage through her books, forsaking new purchases in order to get to know her own collection again. A book which is left on a shelf for a decade is a dead thing, but it is also a chrysalis, packed with the potential to burst into new life. Wandering through her house that day, Hill's eyes were opened to how much of that life was stored in her home, neglected for years. "Howard's End is on the Landing" charts the journey of one of the nation's most accomplished authors as she revisits the conversations, libraries and bookshelves of the past that have informed a lifetime of reading and writing. Amazon


    Vielleicht ist aus ihren Leseerfahrungen doch ein intelligentes, amüsantes Buch entstanden, ähnlich wie Schmidts Proustlektüre.


    Gruß
    Anna

  • Hesse sollte jeder gelesen haben. Mit 25. :zwinker: Dass man aus seinen Werken eine Weltsicht zusammenbasteln kann, was man aus denen jenes unsäglichen brasilianischen Hesse-Verschnitts nicht kann, sei ihm zugegeben.


    Was Frau Hill betrifft, bin ich mir nicht so sicher, ob wir ihr hier Unrecht tun. Ich habe auch Bücher, die ich wiederlesen will. Und wiederlese. Deswegen kaufe ich mir trotzdem Bücher. Bin ich denn eine Kuh, die entweder das Gras frisst oder es wiederkäut - aber nie beides gleichzeitig?

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Nachtrag und OT: Wo ich beinahe die Wände 'raufgekrabbelt bin, war bei einer geführten Visite im Kloster Maulbronn. Hesse hier, Hesse da, Hesse dort, Hesse überall. Dass man uns nicht noch gezeigt hat, aus welchem Fenster hinaus der Autor jeweil zu pinkeln pflegte, war gerade alles. Zu Kepler ein paar Worte. Zu Hölderlin: Nix. Irgendwo stimmen da die Proportionen nicht. (Dass Herwegh verschwiegen wird, mag ja noch angehen. Dann aber bitte auch kein Wort zu Hesse.) Strafeshalber (für die Maulbronner Führerin, meine ich, nicht für uns) haben wir dann noch Keplers Geburtshaus besucht. :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • :breitgrins: sandhofer, recht hattet ihr!!


    In Maulbronn - als Weltkulturerbe - gäbe es sicher anderes zu berichten, als von Hesse! Aus diesem Grund verzichte ich in Maulbronn auch grundsätzlich auf eine Führung. (Da der Aufbau des Zisterzienserklosters 1:1 mit dem der hirsauisch/cluniazenisch geprägten Benediktinerklöster übereinstimmt, brauche ich die sowieso nicht...)
    - zumal der Hesse gerade mal 7 Monate in Maulbronn war...


    :winken: lg Memmerle

    Dass Narren und Schelme immer an das glauben, was sie denken, sagen und schreiben, ist im Grunde eine große Tugend  - Asterix

    Einmal editiert, zuletzt von Memmerle ()


  • Dass man aus seinen Werken eine Weltsicht zusammenbasteln kann[...] sei ihm zugegeben.


    Ja, man kann es vielleicht, aber tut es auch jemand oder ist das nur eine böswillige Unterstellung von Hesse-Hassern? :zwinker: In meiner Jugendzeit waren zwar noch die letzten Ausläufer der Hesse-Begeisterung zu spüren, vornehmlich für "Demian", "Siddharta" und das "Glasperlenspiel", aber nach Indien wollte da schon keiner mehr, sondern schön brav Lehrer, Arzt oder Anwalt werden.



    Was Frau Hill betrifft, bin ich mir nicht so sicher, ob wir ihr hier Unrecht tun. Ich habe auch Bücher, die ich wiederlesen will. Und wiederlese. Deswegen kaufe ich mir trotzdem Bücher. Bin ich denn eine Kuh, die entweder das Gras frisst oder es wiederkäut - aber nie beides gleichzeitig?


    Ich weiß nicht, ob wir uns nicht zu sehr am Thread-Titel orientieren. Susan Hills Absicht war doch nicht, über die Erfahrung "1 Jahr ohne Bücherkauf" zu berichten, sondern über "a year-long voyage through her books". Sie hat beschlossen, diese jahrzehntelang vergessenen Klassiker endlich mal zu lesen und in der Zeit keine neuen Bücher zu kaufen. Mich irritiert ein Kaufverzicht aus irgendwelchen obskuren Gründen der Disziplin, aber wenn man jede Menge interessanter Bücher zu Hause hat, die man erstmal lesen möchte, ohne sich von neuen Büchern wieder von dem Vorhaben abbringen zu lassen (was erfahrungsgemäß schnell passiert), finde ich es nachvollziehbar. Fragt sich nur, ob die Krimiautorin ihre Reise durch die Welt der Bücher interessant beschreiben kann.


    Gruß
    Anna

  • xenophanes,
    danke für die schöne Rezension zu Seumes Spaziergang.




    mich irritiert ein Kaufverzicht aus irgendwelchen obskuren Gründen der Disziplin, aber wenn man jede Menge interessanter Bücher zu Hause hat, die man erstmal lesen möchte, ohne sich von neuen Büchern wieder von dem Vorhaben abbringen zu lassen (was erfahrungsgemäß schnell passiert), finde ich es nachvollziehbar.


    Die Ablenkung ist wirklich groß. Ich habe auch schon an mir bemerkt, dass neu gekaufte Bücher einen größeren Reiz ausüben und werden oft sofort gelesen. Aber dann erweckt ein Forumsmitglied einen alten Thread, wie kürzlich "Flaubert" und schwups - war Salammbo gelesen. ;-)
    Somit hält sich das zum Glück die Waage.


    Achja, das erinnert mich auch an ein Posting kürzlich von BigBen:


    "Lesen? Das geht ein, zwei Jahre gut, dann bist du süchtig" :breitgrins:
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    Grüße von
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Moin, Moin!


    Ich beschäftige mich - zugegebenermassen eher aus beruflichen Gründen - intensiv mit Hesse. Somit haben Hesse-Werke eher einen 'Fachbuch-Charakter' :breitgrins: für mich :zwinker:. Den 'Hesseleser' schlechthin, der sich seine Weltsicht aufgrund der gelesenen Hessewerke zusammen bastelt, kenne ich nicht. Auch war Hesses eigene Weltsicht alles andere als simpel.


    Hesse ist der wichtigste Autor für mich. Ich lese ihn konstant seit 25 Jahren. Dabei faszinieren mich, wie ich hir des öfteren schon schrieb, weniger seine große Romane, sondern seine Schriften, Berichten, Briefe und Einträge. Gerade seit gestern lese ich Band 2 der "Betrachtungen und Berichte" innerhalb der "Sämtlichen Werke". Daß Hesse beispielsweise oft als humorlos gekennzeichnet wird, kann ich nicht nachvollziehen. Seine Aufzeichnungen sind fast immer ironisch, ja sarkastisch und immer mit grimmigen Selbstzweifeln verfaßt. Er war und begriff sich als Elitär. Man mag es ihm ankreiden, aber trotzdem war er nichts weniger als fühllos den Nöten und Leiden der Menschen gegenüber. Immer bekrittelte er die Sache, kaum die Person. Neben Dostoevskij, meiner Haupt-Netzidentität, führe ich seit vielen Jahre als Tribut an diesen meinen Lebensautor die zweite Existenz als "Hemme", wie Hesse von seinen Geschwistern bezeichnet worden ist.

  • Moin, Moin!


    @ Dostoevskij, wenn ich hier in Italien eine vernünftige Leihbibliothek hätte, würde ich mir auch sehr viel mehr Bücher ausleihen. Wie viele Bücher liest man nur einmal und nie wieder. Von dem so gesparten Geld könnte man sich dann auch mal eine etwas kostspieligere Buchausgabe anschaffen. An Deiner Liste sehe ich, dass Du zwischen Juni 2009 und April 2010 tatsächlich nur drei Bücher gekauft, aber dann, kaum war das Buchkaufverbot aufgehoben, gleich mit neun Büchern zugeschlagen hast. Da bestand wohl Nachholbedarf?


    Nein, ich kauf zurzeit zwar ETWAS mehr Bücher, als ich lesen kann, begrenze es seit 1989. Und wenn ich monatlich 12 Bücher lese, ist die entsprechende Menge an neuen Büchern ja verständlich.


  • Für mich ist ein solches Projekt ein Kasperletheater. Warum sollte ich ohne Not auf etwas verzichten, woran mir viel gelegen ist? Seltsames Flagellantentum, zu dem mir die masochistische Ader vollkommen fehlt. Obskure und willkürliche Beschlussfassung, die auch dahingehend lauten könnte, dass ich von heut an nur noch violette Kleidung und einen Hut mit Gamsbart trage oder mir des Abends mit dem Hammer auf den Daumen schlag. Ein Jahr lang ...


    nicht Kasperletheater, mir erscheint das wie eine Zen-Übung - das Nichtanhaften an den Dingen. :jumpies:
    Respekt, wer das mit einem mönchischem Lächeln hinbekommt. :zwinker:


    Persönlich halte ich nichts von solchen Abstinenz-Projekten. Wie jede Hungerdiät ist so etwas absolut sinnlos.


    Wenn man hungrig ist, soll man essen. Logisch. Das Problem ist, dass wir Menschen bzw. viele Menschern sich leicht ablenken lassen.


    Eine Bücherkaufsucht würde mich innerhalb sehr kurzer Zeit in den finanziellen Ruin treiben. In dem vorgeschlagenen Versuch "1 Jahr ohne Bücherkauf" sehe ich einen Versuch darin, sich auf's wesentliche konzentrieren. Also nicht hemmungslos Bücher kaufen, sondern diziplinierter und nicht konsumorientiert. Menschen kommen leicht in Versuchung, sich abzlenken zu lassen. Jemand empfielt ein gutes Buch, und dann, so lese ich manchmal, wie jemand klagt, er müsse sich das Buch auch kaufen und seine "Muss ich noch Leseliste" werde dadurch leider immer länger, und er wede nicht fertig damit. So in etwa habe ich in irgendeinem Forum gelesen, und hier liegt das Problem: Es ist ein Konsumreiz, man schafft aber nicht, seine Buchstapel durchzuackern. Mehr Sinn bringt doch, wenn in der Buchauswahl Sorgfalt waltet und während des Lesens man sich nur auf das zu lesende Buch konzentriert, nicht schon wieder an die nächste Lektüre denkt. Wenn ich hungrig bin und esse, konzentriere ich mich doch auch lieber auf das Essen. Dann bekommt es mir besser und ist verträglicher.


    Liebe Grüße
    mombour


    Edit: Beitrag wurde ergänzt