hi
ich fand den fänger im roggen nicht schlecht
muss der protagonist immer sympathisch sein?
da würde ich viel eher auf den äusserst sympathischen hans castorp ein leben lang verzichten :zwinker:
lg enderlin
hi
ich fand den fänger im roggen nicht schlecht
muss der protagonist immer sympathisch sein?
da würde ich viel eher auf den äusserst sympathischen hans castorp ein leben lang verzichten :zwinker:
lg enderlin
Hallo, Hr. Enderlin!
Es lag nicht nur - wenn auch zum größten Teil - am Protagonisten, sondern mich hat das ganze Buch einfach total fertig gemacht. Normalerweise find ich es ja lustig, wenn ein Buch nur die Handlungen einer oder zweier Nächte zeigt, aber da der liebe Holden Caulfield (für den Namen gibts allerdings ein Plus :breitgrins: ) ja nicht wirklich etwas macht während dieser Nächte bzw. Tage, war das für mich die reinste Zeitverschwendung.
Gruß,
Wendy
Hallo zusammen!
Hallo Wendy!
Vorweg genommen: Ich kenne den Catcher in the Rye nicht. Ich habe das Buch immer gemieden, da es für mich ein Exempel dessen darstellt, was ich 'Pubertätsliteratur' nenne, d.i. Bücher, die von Inhalt und Gedankenwelt her wunderbar die Gedankenwelt des/der Pubertierenden treffen. (Pubertät = ab 15 Jahren; + nochmals 15 Jahre! :breitgrins: )
Deine Beschreibung
Zitataber da der liebe Holden Caulfield [...] ja nicht wirklich etwas macht während dieser Nächte bzw. Tage
macht mir allerdings richtig Lust, das Buch doch noch zu lesen.
Weil: Wirklich nichts zu machen, und das während 24 oder 48 Stunden, ist eine grosse Kunst. Das auch noch beschreiben zu können, ist eine noch grössere Kunst. Nur wenige schaffen es (ansatzweise): Proust, Musil, Bost, der Autor von La jalousie (ist mir gerade entfallen) ...
Grüsse
Sandhofer
Hallo allerseits
Ich habe den Fänger im Roggen geliebt!! Sehr!
(allerdings war ich da gerade in dem besagten Alter 15 +/ ein paar Zerquetschte:)
Ich habe sehr gemocht, wie Holden über seine kleine Schwester gesprochen hat .. h ieß sie nicht Phoebe?
Und auch, als erklärt wurde, warum das Buch so heißt.
Vor einiger Zeit konnte ich nicht widerstehen, als ich bei einem dieser unsäglichen :zwinker: Auktionshäuser das Buch in Originalfassung entdeckt habe und werde es dann nochmal auf Englisch lesen. Die Sprache muss toll sein - nehme ich an und hoffe es.
:winken:
Daniela
hi wendy - hi all
genau darum geht es ja - dass er nichts macht
ich mag im allgemeinen romane welche in ich-form geschrieben sind und die ständigen gedanken des erzählers wiedergeben
beim fänger im roggen ist das eben ein halbwüchsiger der mit seiner umwelt total unzufrieden ist und ständig mit dem dasein hadert
es ist (für mich) toll wenn er beschreibt warum er seine mütze verkehrt rum aufsetzt, dass es ihn depremiert weil zwei nonnen almosen für ein waisenhaus (oder ähnliches) sammeln - es nervt ihn dass sein zimmerkollege pickel hat - er schimpft ihn - er verdeitigt ihn
das buch hebt sich entschieden von anderen "pubertären" romanen ab
ZitatUnd auch, als erklärt wurde, warum das Buch so heißt.
stimmt genau! - hier erkennt man auch gut, dass holden ein guter kerl ist der einfach nicht klar kommt mit seiner umwelt
lg enderlin
PS.: ich kann aber auch gut verstehen, dass das buch nicht allen gefällt - da es in der tat ein wenig eigenwillig ist
ich würde den catcher in the rye nicht als schlechtes buch bezeichnen. nur ist die lektüre bei mir mit einem einzigen tag verbunden: so lange habe ich nämlich für das englische original gebraucht. irgendwie weiß ich gar nichts mehr von dem buch. muss es noch mal lesen.
ich kann mir aber ehrlich nicht vorstellen, wie einen dass auch in der 6.klasse interessieren soll...
hallo zusammen
also mich hat der catcher auch nicht einfangen können. ich habe es damals in der schule lesen müssen und habe es wärend des studiums noch einmal gelesen. und ich finde das buch nicht gut, es sind mir zu viele symbolisch aspekte darin, z.b. holdens red hunting cap, die ringsymbolik usw., die aber zu offensichtlich sind, nicht subtil genug für meinen geschmack. ok das ist natürlich immer geschmackssache. ein schlechtes buch ist es sicherlich nicht. is schließlich salinger und nicht barbara wood.
soviel zu salinger, zu den märchen möchte ich nur oscar wildes märchen empfehlen, einfach schön, was fürs herz.
grüße
alex
Hallo,
zum Fänger im Roggen kann ich zwar nichts sagen.
Ich fand den "Zauberberg" schrecklich. Dieses Buch spricht mich nicht an und nach 100 Seiten (mehr habe ich ihm nicht gegeben) habe ich ihn weggelegt. TM schreibt so kalt.
Franz Kafka hingegen finde ich toll. Ich lese gerade die Verwandlung. Ein toller Schriftsteller.
Gruß
Bettina
Zitat von "Hr.Enderlin"hi wendy - hi all
genau darum geht es ja - dass er nichts macht
Hallo, Hr. Enderlin.
Ja, ist klar, dass das gerad das Besondere am catcher ist, aber wenn ich schon ein Buch so völlig ohne Handlung lese, dann wenigstens eines, bei dem mich die Sprache fasziniert, oder das von mir aus völlig kitschig erzählt ist, nicht dieses pseudo-Englisch, das Holden Caulfield verwendet.
Zum in-der-Schule-lesen ist es aber sicher ein gutes Buch, weil - wie du ja schon sagtest - interessante Motive darin vorkommen. Ein Einblick in die Psyche des Holden, sozusagen. Na ja, wie's aussieht gefallen mir die Psychen anderer Charaktere besser und deshalb werde ich jetzt auch gehen und mich ein wenig in die von Che Guevara einlesen :breitgrins:
Gruß
Wendy
Zitat von "Wendy"
Na ja, wie's aussieht gefallen mir die Psychen anderer Charaktere besser und deshalb werde ich jetzt auch gehen und mich ein wenig in die von Che Guevara einlesen :breitgrins:
Hi Wendy,
alle Achtung Wie kommt ein junges Mädchen wie du dazu sich mit einem alten lateinamerikanischen Revolutionär zu beschäftigen, der doch schon zwanzig Jahre tot war, als du geboren wurdest? Aber „Ché“ Guevara ist es sicherlich wert.
Gruß von Hubert
Hallo zusammen!
Hallo Wendy!
Was meinst Du mit "Pseudo-Englisch"?
Grüsse
Sandhofer
Zitat von "Hubert"Wie kommt ein junges Mädchen wie du dazu sich mit einem alten lateinamerikanischen Revolutionär zu beschäftigen, der doch schon zwanzig Jahre tot war, als du geboren wurdest?
:winken: Hier ist noch so ein Exemplar! :breitgrins:
Ich weiß ja nicht wie es in Wendys Umfeld ist, aber in meiner Schulzeit war Ché Guevara allgegenwärtig. In der Klasse hängten wir sein Bild neben das des Bundespräsidenten, manche malten im Zeichenunterricht sein Porträt, seine politischen Vorstellungen haben Gesprächsstoff für so manche Philosophiestunde geliefert, und sein Kampfgeist und sein Gerechtigkeitssinn waren das Salz vieler Aufsätze.
Oder, etwas weniger pathetisch ausgedrückt: es gab (und gibt unter den dortigen Schülern noch immer) einen wahren Ché-Hype, aber bei einigen ging das Interesse eben über bloßes Sich-anstecken-lassen hinaus. Und die haben sich dann tiefer mit Ché, mit seiner Biographie und seinen Idealen auseinander gesetzt.
Ich gehe jetzt seit 3 Jahren nicht mehr zur Schule, aber lustigerweise steckt mein Bruder gerade mitten in der ärgsten Teenager-Rebellion und hat sich ebenfalls Ché Guevara zum Idol erkoren. Mittlerweile fängt aber auch er an, den Mantel aus Euphorie und Verklärung lüften zu wollen, und beginnt sich für das zu interessieren, was hinter all dem steckt.
Übrigens, Wendy: hast du Nimues Tipp gelesen, den biographischen Roman "Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker"? Ich glaube, das Buch wäre eine Investition wert.
Und wie gefällt dir deine Biographie bis jetzt?
Liebe Grüße,
Bluebell
Hi Hubert!
So viel Achtung verdiene ich, glaube ich, gar nicht :redface: . Eigentlich wollte ich schon lange eine "Che" Biografie lesen, weil man doch überall dieses eine Bild von ihm sieht und es ja auch interessant ist zu wissen, wer dieser Mensch denn eigentlich ist, der einem vom T-Shirt entgegen glotzt. Ich mag es nicht so gerne, wenn Leute über Dinge reden, von denen sie eigentlich keine Ahnung haben (so wie meine Schwester, die plötzlich der totale Nirvana-Fan ist, aber gerade mal ein Lied von ihnen kennt *seufz*)
Der wirkliche Anlass war allerdings der Film Dirty Dancing 2, den ich gezwungermaßen gesehen habe und der mir so gut gefallen hat, dass ich mich gleich eingehend mit Kuba und der Revolution beschäftigen musste.
So ist das bei mir... und wenn die Schule so schön wie so mancher Film sein könnte, würde ich viiiiiiiieeeeel mehr lernen :breitgrins:
Bluebell: Bis jetzt gefällt sie mir sehr gut. Er ist gerade durch Lateinamerika gereist und hat Fidel Castro kennen gelernt - jetzt wirds also erst richtig spannend *freu*
Und danke für den Tipp, werd mich gleich mal auf amazon umsehen :breitgrins:
sandhofer: Na ja, dass Holden nicht gerade ein Meister der Grammatik ist, ist sogar mir als Schülerin aufgefallen. Außerdem sagt sogar im Buch sein Lehrer (bei dem er fast übernachtet) auch sowas in der Richtung.
Liebe Grüße,
Wendy
ZitatIch fand den "Zauberberg" schrecklich.
so ist es - ein hervorragendes beispiel!!!!
ich hab das buch zwar ganz gelesen - verstehe aber nicht warum thomas mann so in den himmel gelobt wird
gerade der zauberberg ist vollgestopft mit unzähligen seitenfüllern, wie tischchenrücken, platten hören oder des doktors fertigkeit seine schuhe mit einer hand binden zu können und wäre bestimt ein besseres buch hätte er 300 seiten weniger
... denn die geschichte gefällt und sogar settembrinis endloslange monologe sind ein guter teil des buches
doch gerade von einem nobelpreisträger erwarte ich mir was anderes als dass er seine geschichtchen, welche in irgendeiner schublade zu vergammeln drohen in einen grossen roman reinstopft - dies ist im zauberberg aber sicher geschehen
lg enderlin
PS: Wendy - ich denke JDS hat das absichtlich so geschrieben - eben weil holden so redet
es wäre doch lächerlich einen 16 jährigen in der sprache eines universitätsprofessors denken zu lassen
ein weiters solches buch ist zB DIE ASCHE MEINER MUTTER - frank mccourt bekam für die art und weise wie er dieses buch aus der sicht eines kindes schrieb den pulitzer preis
Hallo Herr Enderlin
Ich verstehe deinen Einwand zum Zauberberg voll und ganz und muss selber gestehen, einige Seiten überflogen zu haben, um nicht gänzlich den Leseschwung zu verlieren. Thomas Mann himself war alles andere als beglückt von seiner Eigenart, alles ausufernd darzustellen, nur hatte für ihn selber alle ssoviel Wert, dass es nicht raus durfte, ohne dass etwas fehlte. Dem mag man widersprechen, viele tun und taten es, nur sind in den 1000 Seiten viel mehr als nur eine Geschichte verborgen. Jedes erneute Lesen brigt wieder eine neue Geschichte zu tage, überall sind in den Hauptrahmen kleine Nebenschauplätze eingeflochten, die alle für sich alleine wieder wert wären, veröffentlicht zu werden. Das Leben wie es sich für uns abspielt ist auch nciht nur ein einsträngiger Faden, da gibt es viele Nebenschauplätze. Thomas Mann hat sich als verbleibendes Exemplar des Realismus gesehen und hat auch so geschrieben und ich denke, mit seiner Art zu schreiben hat er diese Sicht gut untermauert. Ob einem das gefällt oder nicht, ist subjektiv, ist individuell verschieden, aber schlecht ist es sicher nicht.
Gruss
Aisha
Zitat von "Hr.Enderlin"PS: Wendy - ich denke JDS hat das absichtlich so geschrieben - eben weil holden so redet
es wäre doch lächerlich einen 16 jährigen in der sprache eines universitätsprofessors denken zu lassen
ein weiters solches buch ist zB DIE ASCHE MEINER MUTTER - frank mccourt bekam für die art und weise wie er dieses buch aus der sicht eines kindes schrieb den pulitzer preis
Hallo, Hr. Enderlin.
Ja, ist schon klar, dass das der Grund war, aber für mich war damit das Buch gelaufen, weil ich die Handlung so schrecklich fand. Da ging mir die jugendliche anti-Grammatik irgendwie gleich nochmal so sehr auf den Geist :rollen: Ach, was soll's - ich les den Catcher noch mal wenn ich 30 bin, vielleicht gefällt er mir dann besser :breitgrins:
Wendy
Zitat von "Hr.Enderlin"[quote]Ich fand den "Zauberberg" schrecklich.
so ist es - ein hervorragendes beispiel!!!!
ich hab das buch zwar ganz gelesen - verstehe aber nicht warum thomas mann so in den himmel gelobt wird
gerade der zauberberg ist vollgestopft mit unzähligen seitenfüllern, wie tischchenrücken, platten hören oder des doktors fertigkeit seine schuhe mit einer hand binden zu können und wäre bestimt ein besseres buch hätte er 300 seiten weniger
Hallo Herr Enderlin,
ganz recht. Es gibt unzählige Autoren die sehr ausführlich schreiben, doch niemand kann so ausladend sein wie TM.
Kafka z.B. beschreibt alles sehr detailliert und man hat trotzdem nicht diese Langatmigkeit.
Ich kann nicht ganz nachvollziehen warum viele Kafka fast bedauern.
Gruß
Bettina