Das ist sicher auch ein sehr interessantes Thema, wobei ich ja der Meinung bin, dass ein Kanon immer etwas sehr Subjektives ist. Lässt man zehn Leute einen Kanon machen, haben wir zehn verschiedene Listen.
Subjektiv nur bedingt. Da ein Kanon per definitionem eine verbindliche Vorschrift ist, ein allgemeingültiger Massstab, werden Kanones meist schon im voraus durch eine Gruppe festgesetzt, nicht durch einzelne. Im speziellen der Klassikerkanon ist natürlich eine durch Jahrhunderte gewachsene Liste. Immer wieder modifiziert, das ist klar. Es kommen Autoren hinzu, es fallen welche weg. Es ist, wie wenn Du Hartholz sandstrahlst: Die Konturen, das allerhärteste Holz, treten immer deutlicher hervor. Das Weiche, Schwammige fällt weg.