März 2003: James Joyce - Ulysses

  • Hallo zusammen


    ich habe zwar erst ein paar Seiten im Penelope-Kapitel, wollte euch aber fragen, ob euch auch etwas wehmütig zumute ist.


    Seit März begleitet mich nun Leopold Blum und es ist irgendwie seltsam, daß ich nun bald zum Ende komme.


    Wie fühlt ihr euch beim letzten Kapitel bzw. habt euch gefühlt?


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo alle zusammen,


    ich habe gestern das "Eumaios"-Kapitel beendet, insgesamt fand ich es etwas langweilig, auch wenn mich die Schachtelsätze nicht gestört haben.

    Zitat von "Maria"

    Ich finde in diesem Kapitel wird die gesamte Odyssee nochmals Revue passiert ( Peru - Menschenfresser, Musik, Politik ....usw)


    Das war reizvoll, die Andeutungen in komprimierter Form, aber ansonsten ging es mir wie Stephen, der schien zuweilen von Blooms Geschwätz auch angenervt. Ich denke, Blooms Interesse für Stephens Zukunft rührt daher, dass er ihn (eine Folge der Rudy-Halluzination kurz vorher) spontan "adoptiert" hat und seine eigenen Hoffnungen und Wünsche in ihn hineinprojeziert.


    Gestern Abend habe ich dann gleich mit dem "Ithaka"-Kapitel weiter gemacht - und es in einem Rutsch durch gelesen. Es hat sogar zur häuslichen Abendunterhaltung beigetragen (wer hätte das gedacht), da ich meinem Mann, einem Naturwissenschaftler, einige Passagen vorgelesen habe, so z.B. die über die physikalischen Aspekte des Abschiednehmens und Händeschüttelns. Oder die Erörterung Welche Vorteile bietet eine Rasur am Abend? Wir haben sehr viel gelacht. Auch kann ich mich nicht erinnern, dass in der Literatur zwei Männer jemals so idyllisch zusammen uriniert hätten.
    Einmal habe ich "iiih" an den Rand geschrieben (Stephen hat sich seit neun Monaten nicht mehr gewaschen), einmal "unerhört" (fehlende Wertschätzung der Literatur beim weiblichen Geschlecht) und "träum weiter" (Bloom reflektiert über seine männliche Anziehungs- und Faszinationskraft aufFrauen).
    Erhellendes erfährt man über die Bloomsche Ehe bzw. es wurde bestätigt, was man ohnehin vermutet hatte. Mollys Liebhaberliste ist stattlich, aber es sind ja auch schon zehn Jahre.


    @ Maria: Gleichgewicht - ist mir auch aufgefallen, zunächst bei den physikalischen Kräten, die gegeneinander wirken, aber auch thematisch: Wohlstand - Armut, Weggehen - Dableiben etc.


    @ Steffi: Welche Antworten hast Du nicht hören wollen? :zwinker: Vielleicht Blooms hypothetische Einzellösungen zum Problem der Beschäftigung von Ehefrauen Er hat da doch durchaus interessante Vorschläge...


    Abschließend meine "Lieblingsfrage":
    Was tröstete seine Begriffsstutzigkeit?
    Daß er als tüchtiger schlüsselloser Bürger energisch vom Unbekannten zum Bekannten durch die Ungewißheit der Leere fortgeschritten war.


    Ich freue mich auf das letzte Kapitel, darauf, endlich Mollys Sicht der Dinge kennen zu lernen. Wehmut erfasst mich nicht. Ich möchte die Lektüre jetzt gern zu einem Abschluss bringen und mich anderen Büchern zuwenden.


    Gruß, Fevvers

  • Hallo zusammen


    Ich habe gerade das letzte Kapitel des Ulysses beendet. Aber was für eins das ist! So saft- und kraftvoll wie noch kein Kapitel vorher. In wildem Ritt von Jugenderinnerungen zur Gegenwart, von Belanglosigkeiten zu intimsten Gedanken und Tagträumereien fächert Joyce uns Mollys Leben auf. Auch über Bloom erfahren wir noch einiges aus weiblicher Sicht. Ich hätte dieser Molly noch lange zuhören können. Im Gegensatz zu ihr kommen mir jetzt sämtliche Männerfiguren des Romans richtig blaß und langweilig vor. Was für eine Frau! Sehr selbstbewußt und emanzipiert. Die nimmt sich vom Leben was sie will und braucht. Auch und gerade auf sexuellem Gebiet. Das genaue Gegenteil von Odysseus Penelope.

    Nach diesem Kapitel kam doch etwas Wehmut bei mir auf, daß es nun vorbei ist. Trotzdem überwiegt etwas die Erleichterung, das Gefühl es geschafft zu haben. Ein zweites Mal würde ich dieses Buch nicht lesen wollen. Dazu habe ich mich zu oft durchbeißen und manchmal auch quälen müssen. Einmal sollte man den "Ulysses" aber schon gelesen haben, allein um mal zu sehen, wozu Literatur fähig sein kann. Was sich mit Sprache alles anstellen läßt und in welchen verschiedenartigen (teils sehr waghalsigen) Erzählformen eine Geschichte erzählt werden kann. Ein wahres Sprach-Abenteuer und eine Lese-Odyssee.


    Wenn ich das Buch alleine gelesen hätte, hätte ich mit Sicherheit irgendwann kapituliert. Aber da ich es mit euch zusammen lesen durfte, haben mir eure Erklärungen über manche Hürde hinweg geholfen. Danke dafür. [Blockierte Grafik: http://www.handykult.de/plaudersmilies.de/happy/xyxthumbs.gif]


    Viele Grüße
    ikarus

    "Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand" (Erasmus von Rotterdam)

  • Hallo zusammen


    auch ich bin nun durch. Was für ein Gefühl :sonne:


    Allerdings hat mich, im Gegensatz zu Ikarus, das Kapitel enttäuscht. Ich fand gerade durch die fehlende Interpunktion hat das Kapitel etwas nörglerisches, ermüdendes. Ich stellte mir Molly dauerschwatzend und nie zufrieden und äußerst egoistisch vor, so vermittelte mir der Stil dieses Gefühl.


    Ich weiß nicht so genau, was Joyce mit diesem letzten Kapitel ausdrücken wollte, welchen Stellenwert er Molly gibt. Es läßt nun bei mir mehr Verwirrung zurück, als die Kapitel zuvor.


    Liebe Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Geschafft! :bang:


    Ich staune darüber, welche unterschiedlichen Eindrücke der "Penelope"-Monolog hinterlassen hat. Mich haben Mollys Gedanken sehr traurig gestimmt, der Erzählstil vermittelte mir die Atmosphäre einer trägen, zäh dahinfließenden schlaflosen und grüblerischen Nacht.


    Von Emanzipation konnte ich, auch aus der Zeit heraus betrachtet, keine Spur entdecken. Molly nimmt sich sexuelle Freiheiten, das ja, indem sie Ehebruch begeht (etwas, das noch heute bei Frauen als besonders anstößig betrachtet wird), aber weder ihre Lust noch ihre Sehnsucht nach Zärtlichkeit wird befriedigt. Über ihre sexuellen Begegnungen mit Männern oder Männer im Allgemeinen redet sie recht obszön. Sie rebelliert ausschließlich innerlich, in Gedanken. Sie ist gefangen in ihrem Körper, den Männer aufgrund der stattlichen Kurven (noch) begehren, sie fürchtet aber seinen Verfall. Veränderungen ihrer Lebenssituationen sind letztlich immer an Männer geknüpft gewesen. Kein Wunder, dass wir sie im Roman nur im Bett liegend erleben. Jetzt, wo die Ehe mit Bloom enttäuschend verlaufen ist, stellt sie sich kurzfristig eine Ehe mit Boylan vor bzw. denkt darüber nach, ob sie wohl ein Verhältnis mit Stephen eingehen könnte.


    Am Ende kommt wieder ein bisschen Hoffnung auf, sie scheint in eine lebensbejahende Stimmung zu geraten, aber ich fürchte, sie beschwichtigt sich lediglich selbst. Für mich ist Molly die eindeutig tragischste Gestalt im ganzen "Ulysses", dagegen verblassen Leopolds Erlebnisse.


    -------------


    Auch von mir an dieser Stelle ein Dankeschön an Euch alle, Steffi, JMaria, Ikarus und Rainer. :knuddel: Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit Euch gemeinsam den "Ulysses" zu bezwingen, da Ihr alle zu den LeserInnen gehört, die neugierig und lustvoll mit Literatur umgehen, ohne andere mit oberlehrerhaften Kommentaren zu nerven.


    Es war ein Leseerlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde!
    Vorstellen kann ich mir, meine 'Lieblingskapitel' nochmals zu lesen ("Hades", "Irrfelsen", "Laistrygonen"). Den ganzen Roman so bald aber nicht mehr, höchstens im Original, wenn ich das schaffen sollte. Vielleicht mal so in 10, 20 Jahren...


    Liebe Grüße, Fevvers

  • Hallo zusammen !


    Das klingt ja wie im Zieleinlauf - ich glaube, in keiner bisherigen Leserunde waren alle so froh, es geschafft zu haben !


    So im nachhinein ist es schon beeindruckend und immer wieder fällt mir eine Episode aus Ulysses ein. Auf jeden Fall war es ein beeindruckendes gemeinsames Leseerlebnis :klatschen:



    LG von Steffi

  • Hallo zusammen


    Fevvers schrieb:

    Zitat

    Ich staune darüber, welche unterschiedlichen Eindrücke der "Penelope"-Monolog hinterlassen hat.


    War das nicht bei jedem Kapitel so? Für mich erklärt das auch einen Teil der Faszination dieses Buches. Daß es so komplex und vielschichtig ist und auf so unterschiedliche Weise gelesen und interpretiert werden kann.


    Steffi schrieb:

    Zitat

    Das klingt ja wie im Zieleinlauf - ich glaube, in keiner bisherigen Leserunde waren alle so froh, es geschafft zu haben !


    "Zieleinlauf" ist gut! Ich kam mir auch vor wie bei einem Langstreckenlauf: Während des Laufs wechseln sich Euphorie-Phasen ab mit Phasen in denen man denkt: "Warum tue ich mir das bloß an?", im Ziel ist man dann froh es geschafft zu haben und sagt sich: "Nie wieder!", aber nach ein paar Tagen denkt man doch ganz gerne zurück.
    Genau so geht´s mir mit dem "Ulysses".


    Viele Grüße
    ikarus

    "Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand" (Erasmus von Rotterdam)

  • Zitat von "ikarus"

    War das nicht bei jedem Kapitel so?


    Hallo Ikarus,
    es war oft so, aber mir kam es vor, als ob die Eindrücke bisher bei keiner Episode so unterschiedlich ausfielen. Ich z.B. suche immer noch den "wilden Ritt". :zwinker:


    A pros pos Zieleinlauf: Rainer, wo bist Du? Doch nicht etwa kurz vor dem Ziel gestolpert? Gib Laut.


    Gruß, Fevvers

  • JMaria
    "Ich weiß nicht so genau, was Joyce mit diesem letzten Kapitel ausdrücken wollte


    @fevers
    Ich suche immer noch den wilden Ritt


    Männer können oft mit dem Molly-Kapitel nichts anfangen. Aber wenn ihr die Sinnlichkeit des Molly <Kapitels nicht fühlt, dann habt ihr auch die Sinnlichkeit der vorherigen Kapitel und das ganze Buch nicht im geringsten verstanden. Was mich nicht wundert, wenn ich die verkopften Postings von Fevers lese:


    z.B.:
    -Schon nach wenigen Seiten habe ich mich gefragt: Hat Alfred Döblin den "Ulysses" gekannt? (Da hast du aber schon viel Sek-lit. gelesen)


    - Schon nach der ersten Episode ist mir klar, warum man dem Roman Blasphemie vorgeworfen hat (was du alles weißt?)


    -ganz nützlich ist auch der "Ulysses"-Artikel im KINDLER der gibt ebenfalls eine Übersicht über das Kapitel (wenn mans braucht)


    - Joyce scheint den Roman völlig durchstrukturiert zu haben, so habe ich jedenfalls das Schema interpretiert (was du alles merkst)


    - mein gestriger Leseabend sah wie folgt aus: Ulysses annotated auf den Knien, darauf den Roman, in der Tat ..... (sehr sinnlich)


    - Burgess ist also einer von uns. Seine Methaphern sind ausgesprochen gelungen. Gut, dass er so schön in Worte gefasst hat, was wir denken ???


    - Lange habe ich über die Niere als Symbolorgan nachgedacht (Bravo)


    - Ich habe gelesen, dass einer von Joyces Brüdern den Ulysses mit einem Kreuzworträtsel verglichen hat, das war auch mein Eindruck (bevor oder nachdem du das gelesen hattest?)


    Doofer ist nur noch "Jmaria beim Zahnarzt".

  • Sonja,


    auf Postings dieser Art sollte man eigentlich nicht antworten. Aber: Was bitte soll das? Gedenkst Du, Dich hier als "Posting-Rezensentin" aufführen zu müssen? Das ist nämlich so ziemlich das Letzte, was wir hier brauchen!

    Ich beteilige mich seit ca. 2 Jahren an diesem Forum. Unter anderem auch, weil ich den freundlichen Umgangston hier als sehr angenehm empfinde und zu schätzen weiß. Und ich kann nicht verstehen, warum Du versuchst diese Atmosphäre zu verderben. Wenn Du die Beiträge hier als zu verkopft und doof hältst: Es zwingt Dich doch niemand dazu, Dich hier aufzuhalten.
    Konstruktive Literatur-Beiträge sind hier jederzeit willkommen, aber für Pöbeleien dieser Art suche Dir doch bitte ein anderes Forum.


    Und tschüß
    ikarus


    P. S. Fevvers und JMaria: Ich freue mich schon schon auf eure nächsten "verkopften" und "doofen" Beiträge :smile:
    Warum ich nicht "ins Treffen" gekommen bin wundert mich etwas, Ich habe doch auch bestimmt einigen "Schmarrn" geschrieben. Kommt vielleicht noch [Blockierte Grafik: http://www.handykult.de/plaudersmilies.de/peepwall.gif]

    &quot;Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand&quot; (Erasmus von Rotterdam)

  • Danke :bussi:


    Findet ihr "Ulysses" oder auch bestimmte Teile daraus sinnlich? Ich nicht!


    Sinnlichkeit - ist vermutlich Definitionssache, obwohl "Erotik" im Lexikon als "das Geschlechtliche als sinnlich-geistige Ganzheit" beschrieben wird, sehe ich in Sinnlichkeit etwas Feineres, als es z.B. in Mollys Kapitel ausgedrückt wird, für Sinnlichkeit ist es mir zu derb, die erotischen Elemente bestreite ich nicht.


    Wie seht ihr das?


    Liebe Grüße
    Maria
    PS. ich freue mich auch auf unsere nächste humorvolle Leserunde.

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen


    @ Fevvers
    Bin vielleicht leicht ins Straucheln geraten, war aber nie in "Gefahr" :zwinker:


    Nun, das letzte Kapitel hab´ ich seit einigen tagen hinter mir und bei diesem hatte ich keine Schwierigkeiten. Eine vom Leben sich vernachlässigt fühlende Frau gibt deutlich Laut. Ohne Punkt und Komma! Das passte!


    Was bleibt?
    Ich kann sagen: "Ulysses! Kenn´ ich!"


    Wieviel davon verstanden?
    Wenn ich die genaue Antwort wüsste, wäre ich schlauer als ich´s tatsächlich bin.
    Mit Hilfe eurer Navigation bin ich allerdings einigermaßen auf Kurs geblieben und konnte so einen mir angemessenen Teil mitnehmen :smile:


    Schöne Grüße
    Rainer

  • Hallo nochmal!
    Was vergessen!


    In meiner ganzen Unbedarftheit hab´ ich im Ulysses keine besondere Sinnlichkeit entdecken können. Womit ich nicht meine, dass da keine ist: ich sehe sie nur nicht!
    Über Empfindungen kann man nicht streiten. Enweder man hat besondere Empfindungen, oder man hat sie nicht.


    Rainer

  • Hallo Rainer, Ikarus und Maria,


    wenn es ja wenigstens Streit gewesen wäre. Kontroversen Meinungen hätte man vielleicht noch etwas Kontruktives abgewinnen können. Pöbeleien entlarven sich dagegen meist selbst.
    Der aggressive und beschämende Auftritt von neulich zeigt sehr schön, was im "Ulysses"-Umfeld öfter zu finden ist: Selbstherrliche Aussagen wie "Ihr versteht gar nix, ich aber alles" bei gleichzeitigem Fehlen eines einzigen eigenen, kreativen Gedankens.


    Gruß und bis zur nächsten Runde,
    Fevvers

  • Hallo Sonja,


    Zitat:
    Männer können oft mit dem Molly-Kapitel nichts anfangen.


    Das ist erstens eine „doofe“ Verallgemeinerung und zweitens falsch. Ich fühle mich durchaus als solcher und kann mit dem Molly-Kapitel sehr viel anfangen.


    Die Frage, ob Ulysses (das Molly-Kapitel) ein sinnliches Buch (Kapitel) ist, ist eine Diskussion wert. (bedarf aber erst einer einheitlichen Definition für „sinnlich“).


    Sätze aus anderen Postings einzeln vorzuführen und „doof“ zu kommentieren, ist aber sicher kein gutes Argument für eine Diskussion, sondern um Dich aus einem Deiner Postings selbst zu zitieren: „unterste Schublade“


    Gruß


    Hubert (der sich der Gefahr, Montaigne in Zukunft alleine zu diskutieren, durchaus bewusst ist)

  • Hallo zusammen !


    Nachdem sich Sonja in meinen Augen selbst disqualifiziert hat, brauche ich hierüber nichts weiter zu sagen ...


    Sinnlich - finde ich auch eine gute Frage, für mich war die Gerty-Szene sehr sinnlich, wenn man sexuelle Sinnlichkeit meint. Sinnlich im Allgemeinen, also alle Sinne, da gabs wohl viele Szenen. Das Penelope-Kapitel empfand ich so ähnlich wie Maria: eine Frau, die ihren Körper einsetzt, um alles zu bekommen und die merkt, dass das mit dem Älterwerden nicht mehr so funktioniert, da Frischfleisch gefragter ist - sollte man da seine Reife ausspielen ? Nein, was ich mich frage, spiegelt sich da Joyces Frauenbild oder ist das Provokation oder Klischee der damaligen Zeit ? Ich hoffe, wenn ich e n d l i c h diese Biografie geschafft habe, ist mir das klarer.


    Liebe Grüße an die werten Mitleser und Hubert (und ich bitte ausdrücklich um so schöne persönliche Zahnarztstorys in den nächsten Leserunden)


    Steffi

  • Hallo Ikarus


    Vielen Dank für den Artikel aus der "Literarischen Welt" den du in der Lesechronik gesetzt hast. Durch die Beschreibung der Nora versteh ich auch Molly besser und wie sehr J.J. seine Nora benötigte berührt mich.


    Einiges aus dem Leben Nora erinnert mich an Episoden aus "Dubliners".


    LG Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)