Hallo zusammen!
Im Anschluss an die Humboldt-Leserunde habe ich jetzt noch Darwins Bericht über seine grosse Weltreise - der Originaltitel [Narrative of the Surveying Voyages of Her Majesty’s Ships ‘Adventure’ and ‘Beagle’ between the years 1826 and 1836, describing their examination of the Southern shores of South America, and the ‘Beagle’s’ circumnavigation of the globe] erwies sich als zu lang, um hier als Threadtitel dienen zu können - (wieder) gelesen. Es ist ganz interessant zu sehen, wie Darwin zu Beginn seiner Reise noch sehr wenig von Geologie haltend, in Südamerika sich zusehends für Gesteinsschichten, Vulkane und Erdbeben interessiert - vielleicht auch, weil er selber in ein Erdbeben gerät, allerdings nie in Gefahr ist. Es ist auch interessant, wie Darwin (im Gegensatz zum bedeutend kosmopolitischeren Humboldt!) sehr stolz darauf ist Engländer zu sein und Engländer und die englischen Kolonien doch sehr bevorzugt auf seiner Reise. Es ist sehr interessant zu sehen, wie Darwin der Reise entlang der West- und dann der Ostküste Südamerikas und den kleineren Expeditionen ins Innere dieses Kontinents in seiner Erzählung breitesten Raum zugesteht (mindestens die Hälfte des Textes, jedenfalls in meiner Übersetzung), den Galapagos-Inseln aber kaum ein halbes Kapitel, indem die sich das Kapitel noch mit Neuseeland teilen müssen. Man merkt so richtig, dass Darwin die Wichtigkeit seiner Beobachtungen erst später erkannte, erst später seine Evolutionstheorie konzipieren sollte.
Darwin erzählt gut und interessant, eine durchaus lohnenswerte Lektüre für einen wie mich, der ich gerne in alten Reiseberichten schmökere.
Grüsse
sandhofer