Haltet ihr bis zum bitteren Ende durch...

  • ...auch wenn euch eine Vorstellung nicht gefällt, oder geht ihr dann mittendrin raus?


    Ich habe das letzte Woche zum allerersten Mal gemacht. Ich hatte mir eine Aufführung von Molieres eingebildetem Kranken in der Inszenierung des Bayerischen Staatsschauspiels angeschaut. Die Schauspieler waren durchweg exzellent, aber Molieres satirische Spitzen gegen die Ärzteschaft waren kaum mehr zu erkennen, sondern wurden durch unsäglichen Klamauk ersetzt. Die ganze Zeit wurde auf der Bühne nur geschrien, dabei ständig mit den Füßen auf den Boden gestampft oder unmotiviert herumgerannt. Das hat mich dermaßen genervt und geärgert, daß ich in der Pause gegangen.
    Aber vielleicht habe ich damit ja meinen Flop des Jahres gleich zu dessen Beginn hinter mich gebracht :smile:


    Viele Grüße
    ikarus

    "Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand" (Erasmus von Rotterdam)

  • Also wenn ich eine Vorstellung überhaupt nicht mag geh ich durchaus auch- warum sollte ich mir eine Inszenierung die mir nicht zusagt weiter antun? Das letzte mal hab ich das bei Was ihr wollt von Shakespeare gemacht. (Is aber schon etwas her mir fällt daher nicht mehr ein welches Theather das war).

  • Hallo!


    Zitat von "ikarus"

    ...auch wenn euch eine Vorstellung nicht gefällt, oder geht ihr dann mittendrin raus?


    Zunehmend öfter. Nach ein paar hundert Theatervorstellungen fehlt mir inzwischen oft die Geduld, eine Aufführung abzusitzen. Letzte Woche bin ich beim "Idomeneo" (Theater an der Wien) in der Pause gegangen, weil das musikalische Niveau so mittelmäßig war, das es weh getan hat.


    Wenn ich gehe, dann meistens in der Pause. Den Saal unter Protest verlasse ich selten, dann muss es wirklich unerträglich sein. Wie letztes Jahr die meisten Aufführungen im Theater an der Josefstadt :grmpf:


    Dabei war die Inszenierung nicht so schlecht.


    CK


  • ...auch wenn euch eine Vorstellung nicht gefällt, oder geht ihr dann mittendrin raus?

    /quote]
    Ich halte durch, denke mir aber Bühne, Schauspieler etc (also alles, wofür ich bezahlt habe) weg und konzentriere mich nur auf den Text.


    Zuletzt angewandt in "Iphigenie auf Tauris" der Münchener Kammerspiele, deren Meinung nach ein Stück für 9 (oder 10) Ventilatoren und 5 Dilettanten auf der Bühne und einigen dahinter.
    So weit mein gedächtnis reichte war der Text unverändert, bloß der Höhepunkt (der Schluß) war grausam verhunzt.


    TH

  • Also wenn, dann in der Pause. Aber nicht demonstrativ während gespielt wird - da müßte schon wirklich unglaublicher Tinnef dargeboten werden, damit ich das täte.


    Meistens ist es meiner Erfahrung nach so, daß eher die Inszenierung Mist ist, die Schauspieler aber gut sind - deren Leistung achte ich da natürlich. Ich empfände es als sehr unhöflich dann einafch so mittendrin rauszugehen und den Mimen ein schlechtes Gefühl zu geben.
    Wenn die Schauspieler nix können..das ärgert mich dann schon mehr..wer sich auf eine Bühne stellt hat verdammt nochmal die Pflicht auch Leistung zu bringen...da würde ich evtl. schon eher überlegen "unter Protest" abzurauschen. Aber das kam noch nie vor, daß die Schauspieler so grottig waren..meistens ist es doch die Regie dies verkackt.

    Ich lese gerade "Liebe Deinen Nächsten" von Erich Maria Remarque

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  • Ich bin bisher noch nie vorzeitig gegangen. Allerdings war ich einmal kurz davor. Das war vor einigen Jahren bei "Die Physiker" im Staatstheater Braunschweig. Dieser Psalm, den Möbius vorträgt, "Ein Psalm Salomons, den Weltraumfahrern zu singen...", wurde so derart schnell herunter geleihert und dabei auch noch von diversen Nebengeräuschen überlagert, dass man ihn überhaupt nicht verstehen konnte. Das fand ich sehr schade, denn somit fehlte den Menschen, die das Drama zuvor nicht gelesen hatten, doch ein wichtiger Teil. Da wäre ich am liebsten gegangen. Ich blieb aber doch und muss sagen, dass mir der Rest dann auch wieder ganz gut gefiel.

  • Ich gehe nicht früher raus. Ich gehe gar nicht mehr erst hin!


    Niemand käme auf die Idee, die Mona Lisa mit Leuchtfarben zu übermalen, damit sie in einem "zeitgerechten" Look daherkommt. Nur die Regisseure glauben, Stücke bis zur Unkenntlichkeit verstümmeln und verändern zu dürfen, um sie heutigen Verhältnissen anzupassen und eine eigene Botschaft rüberzubringen. Ich brauche in "Romeo und Julia" nicht eine Bettszene statt einer Balkonszene. Ich habe mich daher aufs Lesen verlegt.

    Das Universum, das andere die Bibliothek nennen [...] (J.L. Borges, Die Bibliothek von Babel)

  • ich musste oft mit der schule ins theater und da waren einige richtig schlechte stücke dabei. aber auch wenn ich privat ins theater gehe würde mir nie einfallen vor dem ende das theater zu verlassen. das fände ich irgendwie respektlos gegenüber den schauspielern. außerdem habe ich geld bezahlt und kann darauf hoffen, dass sie wenigstens das ende richtig gut darstellen :breitgrins:

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.<br />(Ludwig Feuerbach)


  • Ich gehe nicht früher raus. Ich gehe gar nicht mehr erst hin!


    Niemand käme auf die Idee, die Mona Lisa mit Leuchtfarben zu übermalen, damit sie in einem "zeitgerechten" Look daherkommt. Nur die Regisseure glauben, Stücke bis zur Unkenntlichkeit verstümmeln und verändern zu dürfen, um sie heutigen Verhältnissen anzupassen und eine eigene Botschaft rüberzubringen. Ich brauche in "Romeo und Julia" nicht eine Bettszene statt einer Balkonszene. Ich habe mich daher aufs Lesen verlegt.


    Das geht mir auch so. Wir hatten vor wenigen Jahren eine Phase, wo wir wieder öfters ins Theater gingen. Wir hörten aber schnell wieder damit auf, da die Inszenierungen zu grausam waren. Mein letzter Theaterbesuch war eine furchtbare, dreistündige Inszenierung von Schillers "Maria Stuart". Ich bendeidete einen jungen Mann, der neben mir laut schnarchend schlief, um die gut genutzte Zeit.


  • ich musste oft mit der schule ins theater und da waren einige richtig schlechte stücke dabei. aber auch wenn ich privat ins theater gehe würde mir nie einfallen vor dem ende das theater zu verlassen. das fände ich irgendwie respektlos gegenüber den schauspielern. außerdem habe ich geld bezahlt und kann darauf hoffen, dass sie wenigstens das ende richtig gut darstellen :breitgrins:


    Klassischer Konflikt zwischen Zeit und Geld. Ich habe mich für die Zeit entschieden! Die Hoffnung dagegen habe ich längst aufgegeben.


    Gruss


    uhu

    Das Universum, das andere die Bibliothek nennen [...] (J.L. Borges, Die Bibliothek von Babel)

  • Da muss ich mich korrigieren. Ich habe vor ein paar Wochen in Zürich Steins Inszenierung des "Zerbrochenen Krugs" gesehen. Die Aufführung war fesselnd vom Anfang bis zum Schluss, die Darsteller - mit einem grossartigen Klaus-Maria Brandauer in der Hauptrolle - und das Bühnenbild natürlich authentisch. Einfach wunderbares Theater. Seither hege ich wieder etwas Hoffnung, obwohl es unter den Regisseuren nicht viele Steine hat.


    Es ist wohl nicht verwunderlich, dass auch in Zürich in der Regel bei jeder Aufführung viele Plätze des Schauspielhauses leer bleiben, während diese Vorstellungen innert Kürze ausverkauft waren. Die Theater täten gut daran, statt Regisseuren eine Selbstverwirklichungsplattform zu bieten, dem Publikum das Theater zu bringen, das sie auch sehen wollen. Dafür wären sie (meiner Meinung nach) schliesslich da. Dann wäre auch die Finanzmisère an diesen Häusern nicht dieselbe.


    Schönen Abend


    Uhu

    Das Universum, das andere die Bibliothek nennen [...] (J.L. Borges, Die Bibliothek von Babel)

  • Ich war beruflich letztens bei einer Oper "Die Welt auf dem Mond" von Joseph Haydn. Erwartet habe ich mir nicht wirklich was, wobei die erste Hälfte bis zur Pause sehr gut war. In der zweiten Hälfte allerdings ging es rapide bergab. Da wäre ich am liebsten gegangen, konnte ich aber nicht, da ich ja beruflich da war :zwinker:


    Gestört haben mich zudem die unterschiedlichen Lautstärken. Der Intendant war sehr stolz darauf, dass die Sänger, trotz Freilichtbühne, ohne Mikrofon singen und die Musiker im Orchestergraben ohne Verstärker spielen. Da aber teils Laien auf der Bühne standen, sind sie gegen das Orchester nicht angekommen. Wenn sie gesungen haben, hat man sie kaum verstanden, weil sie zu leise waren. Wenn sie gesprochen haben, hat es dagegen ausgereicht um bis in die letzte Reihe zu kommen.


    Neben mir sind auch einige Leute früher gegangen, teils schon in der Pause, und ich muss sagen: ich habe sie verstanden.


    Katrin

  • Ich bin mal nach fünfzehn Minuten aus "Die Frau am Meer" geflüchtet. :wegrenn: Das war ne Inszenierung der Berliner Volksbühne (Castorf vielleicht), in der sich die Schauspieler mit toten Fischen bewarfen und Textfragmente belferten, die ich nicht so recht zuordnen konnte. Einer reiherte mit großer Geste in einen Eimer und dann auch ein bißchen auf die mit Wachstuch ausgelegte Bühne. Hatte ich schon erwähnt, dass ich in der zweiten Reihe saß? :spinnen: Ja. Am nächsten Tag erfuhr ich, dass man die Zuschauer vorsätzlich aus dem Haus gespielt hatte. Die Trotteligsten Tapfersten hatten erst nachts um zwei aufgegeben. Seitdem mache ich einen großen Bogen ums Regietheater, das ich für ein ausgesprochen unsympathisches Symptom kulturellen Dünkels halte: Man ist sich zu fein, für die Zuschauer zu spielen, da spielt man eben gegen sie. Keine Ahnung, warum sich das so viele Theaterbesucher immer wieder antun. An unserem örtlichen Theater wird sich leider auch viel auf dem Boden gewälzt und gegenseitig gewürgt - Orestie, Wallenstein, Pippi Langstrumpf im Taka-Tuka-Land, ganz egal, Hauptsache Wälzen und Würgen. Vielleicht entstehen solche Fixierungen, wenn man Dramaturgie auf Bachelor studiert und die Zeit nur noch für das Wälzen-und-Würgen-Seminar und den Kotzenworkshop (Kotzen als Körperarbeit I+II) reicht. Kann auch "typisch deutsch" sein, keine Ahnung. Jedenfalls ist es mir mittlerweile lieber, Stücke nur zu lesen und die Inszenierung per Kopfkino zu erledigen.

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  • Ich bin mal nach fünfzehn Minuten aus "Die Frau am Meer" geflüchtet. :wegrenn: Das war ne Inszenierung der Berliner Volksbühne (Castorf vielleicht), in der sich die Schauspieler mit toten Fischen bewarfen und Textfragmente belferten, die ich nicht so recht zuordnen konnte. Einer reiherte mit großer Geste in einen Eimer und dann auch ein bißchen auf die mit Wachstuch ausgelegte Bühne. Hatte ich schon erwähnt, dass ich in der zweiten Reihe saß? :spinnen: Ja. Am nächsten Tag erfuhr ich, dass man die Zuschauer vorsätzlich aus dem Haus gespielt hatte.


    Hallo Fee,


    ja das ist wirklich schade, wenn gute Stücke so verhunzt werden und „Die Frau vom Meer“ (ich denke, das meinst Du) ist ein gutes Stück, wie eigentlich alles von Ibsen.


    Kurz möchte ich in diesem Zusammenhang von einem eigenen Theatererlebnis an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz (auch eine Castorf - Inszenierung) berichten:

    Es ist ein paar Jahre her und es gab eine Dramatisierung eines der großen Dostojewski – Romane, ich saß neben Sigrid Löffler (zufällig) und die erste Viertel-Stunde gab es all das, was Du liebe Fee so anschaulich geschildert hast, deshalb denke ich, dass auch Dein Ibsen von Castorf inszeniert war (anscheinend fällt dem auch nicht immer was Neues ein). Danach wurde es besser, ja teilweise konnte man sogar erkennen, dass es sich um Dostojewskis Roman handelte. In der ersten Viertel-Stunde hatte sich das Theater allerdings schon fast zur Hälfte geleert. In der Pause habe ich Frau Löffler gefragt, wie es ihr gefalle und sie sagte, ganz gut, da der Castorf hier ja mal richtig Regie führt, das hätte er ja bisher noch nie getan. Darauf ich: „Ja, aber die erste Viertel-Stunde, war das nicht schrecklich?“. Frau Löffler: „Das war der Härtetest, da muss man durch und danach wird man ja belohnt“. – Ich: „Also Theater nur noch für eine Elite, die vorher einen Härtetest besteht?“ Darauf gab mir Frau Löffler keine Antwort mehr. Ob ihr nichts mehr eingefallen ist, oder ob ihr meine Fragen zu blöd waren? (@Liebste Frau Löffler, sollten Sie ab und zu oder sogar regelmäßig im Klassikerforum mitlesen, wäre ich Ihnen auch heute noch für eine Antwort dankbar)


    Nun ja, Castorf ist nicht das Regietheater, und so will ich das nicht ganz verdammen, da es mir auch schon tolle Theatererlebnisse geschenkt hat. Ich meide aber inzwischen:


    - alle Stücke von Werner Schwab
    - alle Stücke von Elfriede Jelinek
    - die Berliner Volksbühne, wenn Castorf inszeniert
    - alle Theater, wenn keine Dramen gezeigt werden, sondern dramatisierte Romane


    Ein Artikel aus der „Zeit“ zum Thema Regietheater, der eigentlich lohnt, mal darüber ausführlicher zu diskutieren.
    http://www.zeit.de/2006/41/Oper-Regie-Theater?page=all


    Viele Grüße


    Hubert

  • Hallo Hubert,


    das Stück hieß, zumindest in dieser Inszenierung, tatsächlich Die Frau am Meer, warum auch immer. Dass Ibsens Stücke alle gleich gut sind, würde ich so nicht unterschreiben; die Wildente ist natürlich toll, Hedda Gabler und Nora auch, vielleicht noch Baumeister Solness, aber die anderen - hm, Geschmackssache. Die Meerfrau finde ich mit ihrem Gründerzeitschwulst und dem verschwurbelten Mystizismus auch ohne Castorf schon ziemlich unerträglich. Aber egal jetze.


    Ad Regietheater: Das Versprechen der Elitenzugehörigkeit oder die Androhung eines Ausschlusses ist, was den Kulturkonsum angeht, ein sehr wirkungsvolles Verkaufsargument, denke ich mal: Konsumiere unser Produkt und du gehörst zur Bildungselite. Weigere dich, und du bist draußen und alle werden dich verachten. - Ich hätte auch gedacht, dass die Löffler da etwas mehr über den Dingen steht.


    Viele Grüße


    FeeVerte

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  • Dass Ibsens Stücke alle gleich gut sind, würde ich so nicht unterschreiben; die Wildente ist natürlich toll, Hedda Gabler und Nora auch, vielleicht noch Baumeister Solness, aber die anderen - hm, Geschmackssache.


    Liebe Fee,
    hallo zusammen,


    da bin ich mal wieder übers Ziel hinaus. Ich kenne ja gar nicht alle Ibsen Stücke, zumindest die frühen (vor Brand) fehlen mir komplett und Recht hast Du, dass das natürlich Geschmacksache ist. Deshalb, neben der Wildente (da sind wir uns ja einig), sind meine Ibsen-Lieblingsstücke „Baumeister Solness“ und „Peer Gynt“ und dann kommen (für mich) auf einer zweiten Ebene:
    „Nora“,
    „Gespenster“,
    „Ein Volksfeind“,
    „Die Frau vom Meer“ (hat das nicht etwas vom Undine-Mythos?),
    „Hedda Gabler“,
    „John Gabriel Borkmann“ und
    „Wenn wir Toten erwachen“
    und jedes dieser Stücke ist imo besser als das Beste der meisten zeitgenössischen Autoren. Also, wenn sich mein Lesen, vielleicht auf 50% Klassiker und 50% Nichtklassiker verteilt, bei Theaterbesuchen ziehe ich eindeutig die Klassiker vor.

    Und Ibsen zählt (die ollen Griechen mal ausgeklammert), zu meinen 7 Lieblingsdramatikern. Die anderen sechs sind:
    Shakespeare,
    Schiller,
    Moliere,
    Tschechow,
    Hauptmann und
    Tennesee Williams.


    Habt ihr auch Lieblingsdramatiker oder solche die ihr grundsätzlich meidet?


    Viele Grüße


    Hubert

  • Habt ihr auch Lieblingsdramatiker oder solche die ihr grundsätzlich meidet?


    Tschechow und Moliere finde ich auch toll! Ansonsten habe ich eigentlich eher Lieblingsstücke als Lieblingsdramatiker:


    Albee: Zoo Story
    Pinter: Der Hausmeister
    Bernhard: Der Weltverbesserer - aber bitte mit Jürgen Holtz in der Titelrolle
    Ionesco: Die kahle Sängerin - am besten in der wundervollen Inszenierung von Jean-Luc Lagarce
    Calderon: Das Leben ein Traum
    Pirandello: Sechs Personen suchen einen Autor


    Es gibt auch ein paar Stücke, die ich nicht leiden kann, Kleists Penthesilea zum Beispiel, Becketts Endspiel , und die Schulzeit hat bei mir eine langanhaltende aber möglichwerweise ganz unbegründete Abneigung gegen Büchners Woyzeck hinterlassen. Die Griechen hab ich in letzter Zeit etwas über, Goethe, Schiller und die gängigen Shakespearestücke auch, da würde ich wahrscheinlich nur noch reingehen, wenn die Inszenierung überragend ist. Ach ja, mit Hugo von Hoffmannsthal kann man mich jagen.


  • Liebe Fee,


    wir haben ja einen ähnlichen Geschmack: :zwinker:


    die Zoo Story hat mich fasziniert (Kommunikationsprobleme ist ja das Thema unserer Zeit), Pinter und Bernhard habe ich mir auch nie auf der Bühne entgehen lassen und wurde nie enttäuscht, auf Ionescos absurdes Theater könnte ich schon eher verzichten, mir ist die Wirklichkeit oft schon absurd genug. Wenn ich Lieblingsstücke aufgezählt hätte, wären sicherlich „Das Leben ein Traum“ und „Sechs Personen suchen einen Autor“ dabei gewesen, aber ich habe bewusst Dramatiker genannt, die imo mindestens fünf gute Stücke geschrieben haben, deshalb fehlt z.B. auch Goethe, Kleist und Lessing, die natürlich auch sehr gute Einzelstücke haben und bei Pirandello wird es da auch sehr, sehr eng.


    Grüße


    Hubert