Liebe Leute,
mir fällt immer häufger auf, dass sehr vielen Menschen Grammatikfehler in der deutschen Sprache unterlaufen, ganz besonders bei den Kasuskongruenzen. Es scheint nicht mehr selbstverständlich zu sein, dass die richtigen Fälle verwendet werden, besonders bei Relativanschlüssen oder Appositionen. Das fällt mir sehr oft im Radio auf, mittlerweile aber auch zunehmend in gedruckter Literatur. Am häufigsten ist dabei der falsche Anschluss eines Dativs an einen Genitiv. Hat mit dem Aussterben des Letzteren zu tun, nehme ich an. Aber Sätze wie den folgendend hört und liest man immer häufiger:
ZitatDer Palast des Dalai Lama ist das größte Gebäude in der Hauptstadt Tibets, dem höchstgelegenen Land der Erde. Urks.
Auch jetzt im neuen Roman von Lutz Seiler gibt es sehr häufig falsche Kasus - meist setzt er Nominative, wo ich als Leser Akkusative erwarte und wo sie m. E. auch hingehörten. Ein Kasuswechsel innerhalb eines Satzes ist aber stilistisch einfach schlecht, wenn nicht gar ein echter Fehler.
Hier mal zwei Beispiele, wahllos herausgegriffen:
Zitat"Er klatschte und sah Ettenburg, den Urklausner, dessen Asche ins Meer geschüttet worden war, Ettenburg, der Wiedergänger." (S. 430)
Zitat"Im Bug klebte ein Milchbeutel mit persönlichen Sachen, etwas Geld, Zeugnisse, kein Ausweis, aber das Foto, seine Partnerin, soviel ich weiß..." (S. 403)
usw.