Beiträge von scheichsbeutel^

    Hallo!


    Was muss man im Zweitberuf sein, um sich auf diese Weise echauffieren zu können - Deutschlehrer, Leserbriefschreiber? Ein nachlässiges Lektorat kann natürlich ärgerlich sein, noch seltsamer will mir aber dieses freudige Sich-Einnässen beim Finden eines Grammatik-Syntax-Orthographie-Fehlers erscheinen. Gut, ich war auch stolz, als ich als 8jähriger in der Volksschule eine Urkunde bekam für meine Rechtschreibkünste. Aber im fortgeschrittenen Alter sein Selbstbewusstsein durch das Aufdecken echter oder vermeintlicher Grammatikfehler aufzupolieren? Denn diese Fehler sind nicht immer Fehler: Entstehen sie doch häufig durch Verkürzungen, die der geneigte Leser im Geiste ergänzen soll (darf) - etwa beim oben monierten Butterkeks. Denn offensichtlich will man hier <b>dem</b> Erfinder gratulieren (und das zu Recht im Dativ), ohne aber für eine solche Gratulation Platz gefunden zu haben auf der Ankündigung.


    Nein, ich singe nicht das Loblied auf alle Sprachverhunzer. Aber wenn bei einem Buch - statt über den Inhalt zu berichten - einzig über alle 50 Seiten auftretende Grammatikfehler geschrieben wird, fühle ich mich doch sehr an altertümliche und eigentlich der Vegessenheit angehörende Schulaufsatzbeurteilungen erinnert: Nein, leider kein "Sehr Gut" trotz des originellen Inhalts: Denn ein "das(s)"-Fehler ist unverzeihlich. Setzen!


    Grüße


    s.


    [pre][size=3]2 Nephi 6:15
    And they that believe not in him shall be destroyed,
    both by fire, and by tempest, and by earthquakes, and by bloodsheds,
    and by pestilence, and by famine. And they shall know that the Lord is God, the Holy One of Israel.[/size]
    [/pre]


    Die Propheten haben das Ganze nur poetischer betrachtet, später, beim <b>Heiligen</b> Thomas v. Aquin liest sich das eher wie ein Rundschreiben des KGB: "Wird er nachträglich [d. h. nach zweimaliger Ermahnung, wie das in einem Paulusbrief gefordert wird] noch hartnäckig befunden [des Falschglaubens, der 'haeresi'], so trifft die Kirche, auf seine Bekehrung nicht mehr hoffend, die Vorsorge für das Heil der anderen, indem sie ihn von der Kirche durch den Bannspruch abtrennt; sie überlässt ihn dann weiterhin dem weltlichen Richter zur Ausschließung aus der Welt durch den Tod." Wie das bei Diktaturen jedweder Couleur oder im Christentum zu sein pflegt: Man ist aus moralischen Gründen (um der "anderen" willen - oder zur Erhaltung eines reinrassigen Volkskörpers oder der proletarischen Revolution wegen) zu töten gezwungen und man muss den Henkern dankbar sein, dass sie dieses schwere Amt auf sich nehmen. Amen.


    Grüße


    s.

    Hallo!


    Ich halte Klarheit, Verständlichkeit für eine Tugend des Schreibens an sich, unabhängig davon, ob es sich um geistes- oder naturwissenschaftliche Themen handelt. Der Hinweis auf eine allenthalben notwendige Fachterminologie ist zumeist eine Ausrede: Fast immer lassen sich komplizierte Sachverhalte verständlich darstellen. Wobei vor allem in den Geisteswissenschaften eine Art sich Berauschen am eigenen Wortgeklingel - im Rahmen der Postmoderne (aber nicht nur) - en vogue ist. Das heißt im Gegenzug natürlich nicht, dass man sich einer twitterkonformen Sprache bedienen muss.


    Dem inkriminierten Satz über wandelnde Stoiker und deren Antipoden auf dem Mars scheint eine gewisse Selbstgefälligkeit anzuhaften: Jedenfalls erfahre ich dadurch mehr über den Schreiber als über das besprochene Buch. Da will sich auch mal ein Kritiker als Schöngeist und Sprachkünstler versuchen. Ob der Versuch diesfalls gelungen ist darf bezweifelt werden :zwinker:.


    Grüße


    s.


    Wenn ich die Verantwortung über das Archiv einer berühmten Persönlichkeit hätte, dann würde ich das auch so machen. Der Literaturberieb muss immer Mal wieder angeheizt werden und das macht man auch mit "sensationellen" Funden von belanglosem Zeugs, das sich dann zu sensationellen Neuinterpretationen eignet.


    Ähnliches ging mir auch durch den Kopf. Nachdem schon sämtliche Briefwechsel des Arztes des Freundes des Vetters einer Bekannten eines Schulkollegen von Thomas Mann publiziert worden sind, ist's mal wieder Zeit für eine "Sensation". Honi soit ...


    Grüße s.


    Wenn, dann höchstens temporär. Mein Host stellt auf neue Server um ... :winken:


    Temporär regelmäßig des Nächtens ;). Serverumstellung ist eine Sisyphustätigkeit. Jedenfalls scheint die Nichterreichbarkeit keine antiösterreichische zu sein - wie schon öfter vermutet.


    Grüße


    s.

    Hallo,


    wie Leibgeber schon erwähnte: Der Grat zwischen übergroßem und mangelndem Selbstbewusstsein ist ein schmaler.


    giesbert: Der Problematik einer solchen Gleichsetzung bin ich mir schon bewusst (weshalb ich auch in Klammern einschränkend hinzufügte "sofern er das mit der Lösung auch nur einigermaßen ernst meinte ..."). Du kannst wahrscheinlich eher beurteilen, ob er seine mathematischen Bestrebungen ernst nahm (im Sinne anspruchsvoller, wissenschaftlicher Tätigkeit) oder als amüsantes Steckenpferd betrachtete. Soweit mir die Person Schmidt bekannt ist (in zugegebenermaßen recht rudimentären Teilen) scheint Selbstironie nicht zu seinen Haupteigenschaften gezählt zu haben, eher schon Selbstüberschätzung (aus welchen Gründen auch immer).


    Grüße


    s.


    Ich kenne einige Leute, die sich Hobbymathematiker nennen, und seit Jahren versuchen die Quadratur des Kreises zu beweisen, nein kein Scherz, und die mir nicht glauben, wenn ich ihnen erkläre, das man schon seit mehr als hundert Jahren weiß, das das nicht geht.


    Solche "Hobbymathematiker" kenn ich auch. Allerdings neige ich dazu, sie - wenn ich dem Gespräch gar nicht ausweichen kann - in ihren Ansichten zu bestärken, da es erfahrungsgemäß völlig sinnlos ist, sie von der Widersinnigkeit ihres Tuns zu überzeugen. Häufig handelt es sich um frühpensionierte Grundschullehrer und Oberstudienräte, deren Leserbriefe auch von der Lokalzeitung nicht mehr angenommen werden. Im übrigen habe ich mir sagen lassen, dass diese Art der Problemlöser einen nicht unerheblichen Anteil am Postaufkommen mathematischer Fakultäten bestreiten, indem sie derartige Lösungen (eben jene der Quadratur der Kreises - der Fermatsche Satz ist nun ja außen vor - oder der Poincareschen Vermutung* (die blöderweise nun auch schon erledigt ist)) vorlegen.


    Gibt's natürlich auch in der Literatur: Im Zauberberg müht sich einer der Patienten in seinen letzten Lebensjahren mit der Quadratur des Kreises. Ähnlich Fischerle in der Blendung mit seinem Traum vom Schachweltmeistertitel.


    Grüße


    s.


    *) Diese Vermutung eignete sich natürlich weniger für Hobbymathematiker, schon der Begriff "dreidimensionale kompakte Mannigfaltigkeit" hält ab. Hingegen ist die Formulierung von Fermats Satz äußerlich derart simpel, dass sie zu einer Auseinandersetzung direkt einlädt.

    In meiner Erinnerung haften geblieben ist unter anderem eine Stelle, in der er behauptet, das Problem des Fermat zu lösen. Wenn Schmidt geahnt hätte, wie die Lösung tatsächlich einmal aussehen würde und wie weit er mit seiner bodennahen Algebra davon entfernt war, wäre er vermutlich etwas vorsichtiger gewesen. :breitgrins: Das wundervolle Buch von Simon Singh "Fermats letzter Satz" kann ich da übrigens nur empfehlen.


    Schmidt wird für mich abseits seines eigenen Schreibens zusehends suspekter. Denn man kann seine Unkenntnis der Mathematik kaum besser kundtun als durch eine solche Ankündigung. Wer jemals als (interessierter) Mathematiklaie mit einigermaßen begabten Mathematikern Umgang hatte und danach noch glaubt, diese bei so lange bekannten Problemstellungen überflügeln zu können, liefert im Grunde nur den Beweis, dass er nicht die geringste Ahnung von der Materie hat. Eine solche Chuzpe hat schon etwas eminent Ignorantes (und man könnte hier auch etwas despektierlichere Ausdrücke einfügen). (Sofern er das mit der Lösung auch nur einigermaßen ernst meinte ...)


    Grüße


    s.


    Doderers Die Dämonen haben das Zeug zum meinem Highlight des Jahres ...


    Und dabei musste man dir jahrelang zusetzen und dir zureden wie einer kranken Kuh, damit du endlich mal den Doderer in die Hand nimmst ;). Die Strudlhofstiege ist nach meinem Dafürhalten noch besser, weil genauer konzipiert. Und obschon sich BigBen mit den Merowingern leichter getan zu haben scheint halte ich diese für sperriger (wenngleich man die auch unbedingt gelesen haben sollte, Fußausstellwinkel nebst Hulesch & Quenzel werden zu unerlässlichen Bestandteilen des literarischen und realen Lebens).


    Grüße


    s.

    Doch bei meinem Hartz IV Empfänger Kind sehr wohl, da sein Vater statt der 300 € Hartz IV auch die 3000 € versaufen würde, oder Flachbildschirme, sich wieder ein Auto oder sonst was kauft. Beim Kind kommt das nicht an, ob die Merkel dem Kind 5 € gönnt oder du gar der Familie 3000 € :zwinker: Das macht bei mir keinen Sinn.


    Und natürlich würde die Bücherei nicht überlaufen werden, wenn sie für Kinder kostenlos wäre. Aber es reicht, wenn eine handvoll Kinder aus unteren Schichten dieses Angebot nutzen würden. Darum geht es mir.


    Jetzt erst meine ich deine Schilderung verstanden zu haben. Ich ging davon aus, dass es für die Eltern unerschwinglich wäre. Verstehe ich dich richtig: Das Kind will in eine Leihbücherei, erhält aber von zu Hause kein Geld, würde das Angebot aber nutzen, wenn es gratis wäre. Das ist dann wirklich tragisch (aber wohl auch ein seltener Fall). Ich glaube, dass ich dem Kleinen diese Gebühr "leihen" würd.


    Scheint aber - zumindest was meine Erfahrung betrifft - ein Ausnahmefall zu sein: In der hiesigen Bibliothek (nun "Infothek") hat man 10 Computer angeschafft. Sind zumeist von Jugendlichen besetzt, deren Tätigkeit sich ausschließlich aufs Chatten beschränkt (empirischer Wert, ich kann nicht ausschließen, dass die Computer in meiner Abwesenheit nicht auch mal zur Informationsbeschaffung genutzt wurden, gesehen habe ich das noch nie). Keinen einzigen dieser Jugendlichen habe ich je in der Freihandbibliothek gesehen (weit über 60 000 Bücher, dazu alle Tageszeitungen, viele Zeitschriften, Hörbücher, CDs, DVDs - alles gratis).


    Grüße


    s.


    In meiner Umgebung ist das nicht mehr gratis, da die Komunen einfach sparen (am falschem Ende m. M. n.) und nun auch von Kindern und Jugendlichen 10 € Jahresbeitrag berappen, und so viel ich weiß gilt dort keine Sonderregelung für Hartz IV Kinder. Das ist ein geringes Entgelt, sicherlich, aber für manche doch unerschwinglich. Und da ich nicht möchte, dass eine künftige Leseratte dieses Geld klaut, könnte man doch ...


    Natürlich sollte es gratis sein. Aber an den 10 Euro liegt's sicher nicht. Das sind Beträge, die dann für etwas bereit stehen, wenn dieses etwas als erstrebenswert angesehen wird. (Es dürfte ja offenkundig sein, dass, selbst wenn man diese 10 Euro für die Bibliotheksbenützung abschaffen würde, es deshalb in der betreffenden Stadt nicht einen jugendlichen Hartz IV-Benutzer mehr gäbe. Oder verfolge das Gedankenbeispiel von zuvor weiter: Wer von den plötzlich mit den 3000 Euro Bedachten wird dann erstmal erleichtert feststellen, dass er nun endlich die bisher unerschwinglichen 10 Euro für die Bücherleihe zahlen könne ;).) Die Frage stellt sich anders: Wie schafft es die Gesellschaft, Bildung (Bücher, Lesen) nicht als langweilig, antiquiert, verstaubt darzustellen, sondern als spannend, interessant, wichtig, "cool", als ein Akzidens, das in einer Peer-Group vorzeigbar ist, den Status erhöht? Das lässt sich nicht auf Knopfdruck ändern, kann wahrscheinlich nur vorgelebt werden (von Eltern, Lehrern, Politikern ...).


    Wichtig aber ist nicht nur diese Statuserhöhung durch Wissen (sonst endet man wie Guttenberg & Co, die ihre Doktortitel einzig des Renomees wegen haben wollten), noch wichtiger scheint, dass man den Spaß an Bildung vermittelt. Ich lese ja auch nicht, um zu imponieren oder Geld zu verdienen (das mag ein angenehmer Nebeneffekt sein), sondern weil's mir Freude macht. (Sodass ich, wenn ich spät nachts das Licht lösche und das Buch weglege, mich auf den nächsten Morgen freue, der mir ein Weiterlesen verspricht.) Ob Geistes- oder Naturwissenschaftliches: Das Schöne, Spannende, Interessante daran muss vermittelt werden - und das kann man auch. Ist allerdings anstrengend und stößt auf Schwierigkeiten: Meiner Erfahrung nach sind diese vor allem bürokratischer (in allen Bildungsinstitutionen wird hauptsächlich auf "Pläne" geachtet, diese dienen als Feigenblatt für Unsinnigkeiten und eingebildete Notwendigkeiten) bzw. gesellschaftlich-psychologischer Natur (ob klein, ob groß, die Frage nach dem "und wozu kann ich das brauchen", wobei "brauchen" für ökonomischen Nutzen steht, kommt allerorten, nicht nur der Schüler, auch der Student beschwert sich "Sprachphilosophie, ach, brauch ich nicht, ich geh ja ohnehin nur unterrichten").


    Frau Merkel ist im übrigen ein gutes Beispiel für die Nutzlosigkeit naturwissenschaftlicher Kompetenz, da ihre Entscheidungen von diesem ihrem Wissen offenbar nicht im mindesten berührt werden. Sie unterscheidet sich damit nicht vom civis communis, der seine Entscheidungen ähnlich pragmatisch-egoistisch trifft: Auch wenn der Einzelne vielleicht von der Unsinnigkeit einer Maßnahme überzeugt ist, so wird er sie dann begrüßen, wenn sie ihm einen (finanziellen) Vorteil verspricht.


    Im Grunde enden solche Diskussionen immer in der Sehnsucht nach einem "neuen Menschen", einem Menschen, der nicht nur gebildet, informiert ist (die Voraussetzung), sondern der dieses sein Wissen verantwortlich einsetzt und seine Handlungen entsprechend setzt. Die Erfahrung aber zeigt, dass Wissensvorsprung, Kompetenz etc. sowohl für egoistische Interessen eingesetzt werden kann (weshalb der intelligente Verbrecher der gefährlichere ist) als auch für vernünftige, vielleicht uneigennützige Ziele, die das Wohl der Menschheit befördern. Diesen Menschentypus also gälte es zu "bilden", jenen, der mit dem erworbenen Wissen verantwortungsvoll umgeht. Utopia Ende.


    Grüße


    s.


    Auch wenn das bezüglich naturwissenschaftlicher Bildung plausibel klingt, so ist das doch nur eine Grundlage. Das Entscheidende, nämlich in welcher Form ich von diesem Wissen Gebrauch mache, kann schwer oder kaum "gelehrt", "gelernt" werden. Ed Teller war sicher ein guter Physiker, aber entsprach wahrscheinlich nicht dem verantwortungsvollen Naturwissenschaftler, der dir vorschwebt. Im übrigen ist - glücklicherweise - die Trennung zwischen Natur- und Geisteswissenschaften so groß längst nicht mehr. Und ich glaube, dass jener verantwortungsvolle, kompetente Staatsbürger, den du dir vorstellst (und der das entsprechende naturwissenschaftliche Wissen besitzt), ganz automatisch sich auch für Philosophie, Literatur, Musik & Co interessieren wird. Weshalb diese Unterteilung in wichtig-unwichtig bedeutungslos werden dürfte.


    Im übrigen hat die Diskussion über Chancen bei uns in Mitteleuropa etwas Dekadent-Perverses. Eine Bekannte kam kürzlich aus Nigeria zurück, war für Ärzte ohne Grenzen ein halbes Jahr auf einer gynäkologischen Station. Wenn man sich die geschilderten Lebensumstände vergegenwärtigt, hat unsere Unterhaltung über Bildungschancen etwas Luxuriöses. Natürlich: Mit verhungernde afrikanischen Kindern kann man alles totschlagen und jedes Problem relativieren. Manchmal aber hilft das "ins Bewusstsein rufen" unserer exquisiten Problemchen doch ein wenig, selbige als weniger schlimm anzusehen.


    (Ich meine es im übrigen in einem anderen Thread, den zu suchen ich jetzt zu faul bin, schon einmal erwähnt zu haben: Es sind sicher nicht ökonomische Gründe, die die Auseinandersetzung des Jugendlichen mit Goethe, Kant, Darwin & Co verhindern, das hat soziale, soziologische Gründe. Wenigstens war der Erwerb von Büchern noch nie so billig wie jetzt (fünf Bände Goethe für einen Euro bei eBay sind keine Seltenheit), in Ö sind die meisten Bibliotheken gratis oder verlangen ein sehr geringes Entgelt. Das nun "Unterschichten" (was immer das genau ist) diese Form der Bildung als wenig attraktiv empfinden, hat zahlreiche Ursachen, wenn aber ökonomische Gründe genannt werden, sind diese meist vorgeschoben. Gedankenbeispiel: Alle Hartz IV-Empfänger erhalten ein Jahr lang 3000 Euro monatlich. Man versuche sich vorzustellen, wie dieses Geld verwendet würde. Und man sieht, dass die Ursachen anderswo liegen, komplex sind, mit allgemeinen gesellschaftlichen Werten zu tun haben etc. Aber politisch lassen sich so einfache pekuniäre Lösungen (ob von FDP oder Linken) sehr viel besser verkaufen, mit soziologischen Studien, Maßnahmen, die das Vielfache einer Legislaturperiode benötigen, um ihre Sinnhaftigkeit zu beweisen, sind keine Wahlen zu gewinnen.)


    Grüße


    s.


    Du solltest ihr aufhelfen, indem du den Artikel liest. Es lohnt sich!


    Wie (fast) alles von diesem wunderbaren, in Deutschland viel zu wenig bekannten Schriftsteller!


    Ja! Ich bin nun durchaus kein "Nachsommer-Fan" (und werde - eingedenk Losts Zurückhaltung und anderer eigener Erfahrungen - dies nicht genauer spezifizieren), aber Sebalds Essay ist sehr lesbar (egal ob man seinen Schlussfolgerungen zustimmt oder nicht). Wenn man ihn "nur" referiert mag manches abgehoben klingen, tatsächlich aber hat sich da jemand wirklich klug und gar nicht verstiegen geäußert. (Der schönste Essay aus dieser Sammlung ist m. E. jener über Peter Altenberg, ein ganz außergewöhnliches Stück Literatur.)


    Grüße


    s.