Beiträge von b.a.t.

    Ich habe heute begonnen Evelyn Waugh - A handful of dust zu lesen..

    Mittlerweile auch schon fast 100 Jahre alt. Bin schon gespannt über welche gesellschaftlichen Aufreger der 30er er sich Gedanken macht.

    An Qualen kann ich mich nicht mehr erinnern, aber manchmal hätt ich den armen kleinen dummen Buben entweder geschüttelt oder mal etwas untergetaucht zur Abkühlung. Dies wäre aber wahrscheinlich hinderlich gewesen, weil dann hätte er sicher wieder schwerwiegende Krankheiten davon getragen.


    Niemand träumt so wirr wie Proust, ich hab ja einen Hang zum Irrsinn, vielleicht liegts daran )

    Mit etwas Verspätung habe ich Band 3 nun auch hinter mir. Allerdings nur in der französischen Version Le Côté de Guermantes von 1921.


    Da ich erstaunlich wenig Probleme mit der Fremdsprache hatte, habe ich mir die deutsche Version für irgendwann mal in der Pension aufgehoben.


    Alle guten Dinge sind 3, das erste mal auf engl. das zweite Mal auf frz, und irgendwann mal auf dt.

    Seit der ersten Lektüre sind mehr als 20 Jahre vergangen und ich habe bemerkt, dass ich auf andere Dinge geachtet habe als damals. Seine Hysterie und sein weltfremder Umgang mit Menschen und seine Träumereien in die er sich verrannt hat haben mich sehr amüsiert. Auch die gestochen scharfe Gesellschaftskritik und der Humor der darin steckt. Manchmal hat er sich gar arg verrannt. Die militärischen Ausführungen in Doncières waren schon sehr ausufernd.


    Die Idealisierung des Adels mit der Erkenntnis bei näherer Betrachtung dass alles nur Schein ist, wie eine Seifenblase in einem Frankreich, das von gescheiterten Revolutionen und Kriegen identitätslos ist. Bourgeoisie vs. alten Adel, vs. Pseudoadel aus dem Kaiserreich.

    Die drei Schichten haben aber eines gemein - immer größer werdendes Aufkommen von Antisemitismus.


    Zentrales Thema ist in diesem Band auch die Dreyfus Affäre die das Land beschäftigt hat. Frust, den Krieg und somit Elsass und Lothringen an die Preußen verloren zu haben waren Mitgründe einen Sündenbock zu suchen. Die Gerichtbarkeit war alles andere als fair. Urteile ohne Beweismittel waren nicht selten. So auch in diesem Fall.


    Während des Lesens habe ich mich dann näher mit der Dreyfus Thematik auseinander gesetzt und parallel noch J'accuse von Emile Zola und Diebe vor Gericht. Die Entstehung der modernen Rechtsordnung im 19. JH von Rebekka Habermas gelesen.


    Manchmal hat das Buch Längen, die Ausführungen schweifen ab, was ich an sich gerne mag und Einblick in das manchmal wirre Innenleben des Autors bietet. Ich habe aber auch überlegt, wie so ein Wälzer heute verlegt werden würde.

    Gibt es heute überhaupt noch Chancen solche monumentalen literarischen Werke zu schaffen? Ist unsere Zeit nicht zu schnelllebig dafür geworden? Diese Fragen werden mir bleiben, ich habe keine eindeutigen Antworten darauf, aber es lohnt sich für mich darüber nachzudenken.


    Band vier folgt in den nächsten Monaten oder im nächsten Jahr, je nach Lesegusto.

    Willkommen nacarina,


    in klassischer Zeitrechnung bin ich auch noch relativ taufrisch hier :)

    Die meisten die hier schreiben sind weit weit vor mir im Forum gewesen.


    Soweit ich das beurteilen kann, sind wir ein bunter kleiner Haufen Lesewütiger, die manchmal nicht viel schreiben, aber neuer Input tut sicherlich gut :)


    Vielleicht erzählst du, was du so gerne liest oder was auf deiner Leseliste in näherer Zukunft steht und es entsteht ein spannender Diskurs

    Ich finde, dass es viele sehr gute Literaturverfilmungen gibt. Die meisten von der BBC sind ganz gut gelungen.

    Spontan fallen mir auch andere ein, die ich wirklich gerne mag.

    Fahrenheit 451 mit Oskar Werner

    Hotel New Hampshire von John Irving

    Cat on a hot tin roof

    Schindler's list

    Die Stadt der Blinden

    Shakespeare Verfilmungen von Kenneth Brannagh


    eine der miesesten Verfilmungen ist für mich The human stain von Philip Roth


    Das Buch ist sehr gut, aber den Film hätte man sich sparen können. Anthony Hopkins und Nicole Kidman at their worst

    Ich hab kürzlich "J'accuse" von Zola gelesen, nebenher zu "Le coté de Guermantes", wo sich Proust über die Dreyfus Affäre auslässt. Bis jetzt habe ich noch nichts von Zola gelesen, sollte ich vielleicht ändern.


    Weil ich mich dann gleich etwas "reingesteigert" habe, hab ich noch als Nebenschauplatz Rebekka Habrerrmas - Diebe vor Gericht. Die Entstehung der modernen Rechtsordnun im 19. Jahrhundert begonnen.

    The bell jar habe ich auch vor längerer Zeit gelesen, ein schönes und tragisches Buch. So wie das Leben von Sylvia Plath auch.


    Ich glaube ich werde mich dieses Jahr nochmals mit Ingeborg Bachmann auseinandersetzen, die verbinde ich immer irgendwie mit Sylvia Plath.


    Jaqui ich habe oben gelesen, dass du Eine Liebe Swanns lesen willst. Das ist glaub ich nur ein Ausschnitt aus Band 1 von Proust. Ich bin ja grad mitten im Re-read von Band 3, allerdings auf französisch, daher geht es langsamer voran ;)

    finsbury wir haben Ansichten eines Clowns damals in der Schule gelesen. Als Teenie mochte ich es, aber ich kann mich gar nicht mehr so an die Details erinnern.


    ich merke aber, dass ich viele Bücher von früher nochmals lesen möchte, weil ich einfach einen anderen Blickwinkel drauf habe heutzutage.


    Ich mache mir heuer gar keine Listen, bei denen ich die Bücher dann eh nicht lese. Ich möchte mich spontan entscheiden was ich als nächstes lese. Stelle mich vor eins der Regale, stöbere und suche nach jeweiliger Laune aus.

    Eigentlich hatte ich mir Band 3 der Recherche für 2023 vorgenommen, allerdings ergab es sich irgendwie nicht.

    Nun beginne ich zumindest am letzten Tag von 2023 und nehms eben mit in 2024.


    Ich mache auch beim "Was ich gerne lesen möchte" gar nicht mehr mit, weil ich gar nicht so geplant lese, sondern eher spontan.


    Nach Band 1 und 2 nun Band 3


    À la recherche du temps perdu - Le Côté de Guermantes


    Hatte das in Studienzeiten vor etlichen Jahren mal auf Englisch gelesen. Diesmal im Original.


    Ich hätte noch die komplett ungelesene Version auf dt. von Bernd Fischer im Regal, aber das ist dann vielleicht was für die Pension ))

    Ich bin dieses Jahr auf bis jetzt 59 Bücher gekommen. Das jetzige geht sich heute oder morgen noch aus, dann eventuell noch eines. Also 60-61


    Klassiker waren ein paar dabei

    Für die Leserunde im Nachbarforum:

    Jane Austen - Emma und Mansfield Park und Persuation


    dann

    Heinrich von Kleist - Michael Kohlhaas

    Henry James - The turn of the screw and other Ghost Stories

    Nikolai Gogol - Der Mantel und Die Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen

    Selma Lagerlöf - Nils Holgersson

    Charles Ferdinand Ramuz - Sturz in die Sonne

    Vladimir Jabotinsky - Die Fünf


    Semi Klassiker (älter aber noch keine 100 Jahre alt)

    Saul Bellow - Herzog

    Max Frisch - Montauk

    Clarice Lispector - Der große Augenblick



    Der Rest waren aktuellere Bücher

    von mich besonders beindruckt haben


    Fernando Aramburu - Die Mauersegler

    Teresa Präauer - Jean und Johnny

    Aurora Venturini - Die Cousinen

    Lorena Salazar - Der Fluss ist eine Wunde voller Fische

    Michela Murgia - Accabadora

    Thomas Hürlimann- Der rote Diamant


    Gedichtbände

    Alfonsia Storni - Ultrafantasía

    Raoul Schrott - Inventur des Sommers

    Louise Glück - Wilde Iris


    Derzeit lese ich von Daniel Kehlmann - Lichtspiel und es wird mit Sicherheit auch eines, das mir am Ende sehr gut gefallen wird.

    Zefira das Buch klingt wirklich interessant, ich habe es mir auf jeden fall vorgemerkt.

    Silas Marner hab ich gefühlt in einem anderen Leben vor 100 Jahren gelesen :)


    Erinnert mich immer an den alten Literaturprofessor, der beim Ausprechen des T bei Eliott immer etwas gespuckt hat. Der wäre in Corona-Zeiten in keinen Hörsaal gelassen worden :)


    An Klassikern hab ich in letzter Zeit Emma von Jane Austen wieder gelesen im Rahmen einer Lesegruppe. Für mich eines der bissigsten Austen Bücher.


    Dann noch Michael Kohlhaas von Kleist

    und ein Semi-Klassiker Saul Bellow - Herzog


    Ein Buch das mir sehr gefallen hat war ein neues - Johnny und Jean von Teresa Präauer eine Persiflage auf den Kunstbetrieb, wie Kunst entsteht und wie käuflich Ideen sind.


    Mit César Aira - An episode in the life of a landscape painter

    war ich auf den Spuren des Augsburger Malers Rugendas unterwegs, der auf Anregung von Humboldt nach Süd- und Mittelamerika gereist ist um die Landschaften dort einzufangen.

    Ja finsbury The turn of the Screw hab ich auch geesen. Ich bin aber nicht so empfänglich für Geistergeschichten. Für mich war es OK, aber auch nicht mehr. Ich mag James in seinen anderen Büchern lieber :)

    Manche haben ja "schöne" Bücher nur zu Dekoration. Ähnlich wie die Attrappen im Möbelhaus.


    Ich lese derzeit Geistergeschichten von Henry James. Den Dorian Gray hab ich auch vor sehr sehr langer Zeit gelesen. Helmut Berger wäre wohl sehr gut mit Wilde ausgekommen, bis zu dem Zeitpunkt wo sie eventuell wegen Nichtigkeiten gestritten hätten.

    Spannend wäre gewesen, wessen Ego gewonnen hätte :)

    Ich war auch bei den alten Dichtern. Habe zwei von Gogols Novellen gelesen. Der Mantel und Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen und weiß wieder, wieso mir Gogol so gefällt.


    Alter Herr triffts ja nicht, ich bin ja schon älter als er jemals geworden ist. Sein Biss, Humor und Scharfsinn sind auch heute noch modern und es hat sich teilweise gar nicht viel geändert in den Ämtern dieser Welt.


    Derzeit lese ich mittel-alte Literatur. Max Frisch - Montauk. Der Briefwechsel zwischen ihm und Ingeborg Bachmann haben mich wieder auf den Geschmack gebracht.

    Ich habe im Frühling den Gedichtband "Wilde Iris" von ihr gelesen. Mir gefällt ihre Lyrik. Sie beschreibt wie sie sich nach dem Verstoß aus dem Paradies in der neuen Welt zurecht findet.


    Da die Begriffe Hölle und das Paradies für jeden etwas anders bedeuten und ich sie für mich aus dem religiösen Kontext gelöst habe, finde ich die Gedichte höchst aktuell.


    Louise Glück: The Wild Iris


    ,,,

    It is terrible to survive

    as consciousness

    buried in the dark earth

    ,,,