Beiträge von Creative
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Hallo!
Bei der nächsten Sendung bin ich defintiv dabei! :breitgrins: (Philip Roths "Jedermann" habe ich gelesen, Imre Kertesz und Joachim Fest interssieren mich auch sehr!)
Ausgestrahlt wird im SF1: 10.10.06 um 22.20 Uhr
Wiederholung auf 3sat: 16.10.06 um 13.30!Infos gibts hier
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Den "Literaturclub" habe ich leider noch nie gesehen. Schweizer Fernsehen kann ich über Satellit leider nicht empfangen und die Wiederholungen auf 3sat versäume ich auch immer.
Aber gerade vor kurzem hat eine Bekannte von dieser Sendung so geschwärmt, es geht angeblich so in Richtung "Literarisches Quartett", d.h. es wird ausführlich über ein Buch gesprochen.
Ich hoffe, dass ich bei der nächsten Ausgabe dabei bin! :winken: -
Also mir hat die Sendung eigentlich recht gut gefallen und ich habe sie als sehr angenehmes Pendant zu Elke Heidenreich empfunden!
Wickert hat erstens interessante Gäste eingeladen, zweitens lässt er seine Gäste reden und ausreden und fällt ihnen nicht dauernd ins Wort. Es wurden durchaus sehr interessante Bücher vorgestellt und v.a. werden nicht alle Bücher bis in den Himmel gelobt. Die Gäste werden sogar nach ihren "Nicht-Empfehlungen" gefragt. Wickert selber hat eher die Rolle eines Diskussionsleiters über, die Bücher werden eigentlich von den Gästen vorgestellt.
Die 30 Minuten Sendezeit scheinen mir besser genutzt als bei Heidenreich!
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Ich mag den Film sehr, ich fand ihn recht berührend und schön! Als Österreicherin kenne ich die BRD/DDR-Situtation nur aus Büchern, Filmen und Berichten, ich habe und hatte keine näheren Berührungspunkte. In wie fern der Film der Realität entspricht, kann ich natürlich nicht beurteilen, habe aber schon gehört, dass er sehr genau die wahren Punkte trifft. Nichts verschönert, und auch nichts verteufelt.
Ich glaube nicht, dass die Aussage sein soll "man soll die Menschen belügen, dass sie glücklich sind". Ich glaube der Film verhilft zu besserem Verständnis zwischen Ost und West und will aufzeigen, dass nicht alles schlecht war in der ehemaligen DDR.
Ein ausgesprochen empfehlenswerter Film!
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Ich habe das Buch mittlerweile beendet.
Ich empfand es als Geschichte-Unterricht der ganz besonderen Art! V.a. von den Schilderungen der Zeit vor dem 1. Weltkrieg habe ich vieles erfahren, was mir so bewusst nicht war.
Ein wunderbares Zeitdokument über die Geschichte Europas, eine Biografie eines Kosmopoliten, der viel erlebt hat, viele interessante Menschen kennen gelernt hat und sich über vieles Gedanken gemacht hat.
Für mich allerdings kamen private Details aus dem Leben Zweigs etwas zu kurz. Wie lebte er, wovon lebte er, wer war seine Familie, etc. und auch auf seine schriftstellerische Tätigkeit, seine Beweggründe etc., darauf wird eigentlich gar nicht eingegangen.
Aber das Buch ist absolut empfehlenswert und hat mir sehr geholfen, die Wandlungen Europas und der Europäer besser zu verstehen.
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Ich finde das Buch sehr, sehr faszinierend, man erfährt so viel von dieser Zeit, von Europa und der Welt.
Ich bin mittlerweile beim Kapitel Glanz und Schatten über Europa angekommen. Stefan Zweig hat viele bedeutende Menschen gekannt, besonders die Schilderungen bezüglich Rainer Maria Rilke haben mir sehr gut gefallen.
Weiters kommt sehr gut heraus, wie unterschiedlich die europäischen Städte sind. Das lebhafte, unkomplizierte Paris, ohne Vorurteile, ohne Ständedünkel gegenüber dem dekadenten Wien mit ersten anitsemitischen Strömungen. London ist wieder ganz anders, er lernte die Armut Indiens kennen und das freie Amerika, das so ganz anders ist, er bekam den Bau des Panamakanals mit, welchen er als größte schöpferische Tat Amerikas bezeichnete.Ich finde es ganz wunderbar beschrieben und es bringt mir diese Zeit wirklich näher.
Allerdings muss ich sehr viel googeln, ich kenne viele der genannten Personen nicht.
über seinen Freund Haushofer, der allerdings dann - wie Stefan Zweig schreibt unabsichtlich - in den Dunstkreis Hitlers gelangte, gibts hier Details. -
Merja: wie weit bist du und was sind deine ersten Eindrücke?
Mir gefällt übrigens dieses Buch auch ganz ausgezeichnet. Die anfängliche Skepsis hat in Begeisterung umgeschlagen , v.a. deshalb, weil Zweig nicht nur die Sonnenseite beschreibt!
Was ich mich allerdings frage: Ist es auch heute noch so, dass sich die Schriftsteller untereinander so gut kennen bzw. gegenseitig große Vorbilder sind? Ist heutzutage des Konkurrenzdenken (das es ja anscheinend bei Zweig überhaupt nicht gegeben hat) größer?
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Eros Matutinus
Leider kann ich kein Latein, vielleicht kann mir jemand aushelfen, was diese Überschrift übersetzt bedeutet! :smile:
Hier beschreibt Zweig die Doppelmoral der Jahrhundertwende (und bezeichnet sie selber auch als eine solche). Einerseits galt es für die Damen kein Fleckchen Haut zu zeigen, moralisch zu leben und ja keine Schande über die Familie zu bringen. Andererseits gehörten Bordelle und Straßenmädchen zum Stadtbild und eigentlich stieß sich keiner daran.
Geschmunzelt habe ich auch über die Angst, als "alte Jungfrau" zu sterben.Universitas vitae
Hier musste ich feststellen, dass sich im Studentenleben nicht viel änderte während der vergangenen 100 Jahre :sauer:
Ich weiß nicht,wie es in Deutschland ist (Zweig bezeichnet es ja auch als typisch österreichisch), die Studenten haben bei uns in Österrecih immer noch ein sehr gemütliches Leben und viele Sonderstellungen (ich will da nicht verallgemeinern, es sind rein meine subjektiven Beobachtungen). Die "Burschenschaften" gibt es immer noch und nicht wenige bilden sich allerhand ein auf den "Schmiss" im Gesicht.Interessant fand ich die Vergleiche mit Berlin, Wien wird doch als dekadent dargestellt. In Berlin "war was los" und ich kann gut nachvollziehen, dass Zweig nach dem Kennenlernen der großen Welt seine ersten veröffentlichten Werke als "kindisch und unreif" abtat.
Hier habe ich etwas über Theodor Herzl gefunden, der mir bisher nur als Namensgeber einer Straße bekannt war :redface: .
Und hier gibts den Lebenslauf von Emile Verhaerens, der mir ebenfalls unbekannt war. -
Die Schule im vorigen Jahrhundert
Dieser Abschnitt ist ein Plädoyer für Bildung und Wissen!
Stefan Zweig beschreibt die Jahrhundertwende genau so, wie ich es aus dem Literatur-Unterricht kenne. Auf du und du mit Arthur Schnitzler, Hermann Bahr, Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke, etc, man trifft sich in Kaffeehäusern, plaudert über die gelesenen Werke europäischer Schriftsteller und kriegt vom Rest der Welt nicht viel mit.
Ich habe mich ein bisschen gewundert, dass gerade Hugo von Hofmannsthal als einer der ganz Großen bezeichnet wird und ein unerreichbares Vorbild für Stefan Zweig war. Wären die Salzburger Festspiele nicht wäre doch Hugo von Hofmannsthal schon fast in Vergessenheit geraten, oder?Aber wie Stefan Zweig auch zugibt, hat er damals wirklich nicht viel mitgekriegt von den politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen. Sehr bezeichnend dafür, dass nur die obere Schicht das Wahlrecht hatte, die gewählten Vertreter sich aber als "Vertreter des Volkes" sahen. Das Entstehen der Arbeiterbewegung (und die Angst vor Gewalt und Aufständen), aber auch die Gründung der christlich-sozialen Partei und Karl Lueger als Vorläufer und "Wegbereiter" Adolf Hitlers.
Sehr, sehr interessant für mich ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte Österreichs!
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Hallo!
Ich kopiere jetzt einfach meinen bereits geschriebenen Kommentar zum 1. Kapitel herein.
Ich habe ebenfalls die Fischer-Taschenbuchausgabe, Auflage 32 aus dem Jahr 2001.
Die Welt der Sicherheit
Vorweg wäre gleich anzumerken, wie angenehm Stefan Zweig zu lesen ist. Einfach und doch anspruchsvoll. Ich mag seinen Stil sehr gerne.
In diesem ersten Kapitel beschreibt er das Wien um die Jahrhundertwende.
Ich bin hin- und hergerissen. Ich kenne Wien recht gut, allerdings (natürlich) das Wien des ausgehenden 20., beginnenden 21. Jh. Ich kann nicht beurteilen, wie authentisch Stefan Zweig das Wien der Jahrhundertwende beschreibt. Für mich lässt er irgendwie kein Klischee aus . Er beschreibt das Wien der elitären "oberen Zehntausend", das Wien des "Volkes" wird nicht beschrieben.
Alles dreht sich um die kaiserliche Familie, um Kunst und Kultur. Es sei wichtiger, was am Abend im Burgtheater gespielt wird, als das, was sich politisch tut. Überhaupt seien die Wiener gemütliche, musikbegeisterte, kulturinteressierte, gutmütige Leute -
9.9. wäre für mich prima! :smile:
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Liest hier eigentlich jemand mit?
Ich wäre auch einverstanden, die Leserunde zu verschieben (bin ohnedies erst bei Kapitel 2). -
Hallo!
Ich habe ebenfalls die Fischer-Taschenbuchausgabe, Auflage 32 aus dem Jahr 2001.
Ich werde das Buch voraussichtlich häppchenweise lesen, die Kapitel haben einen sehr überschaubaren Umfang, sodass dies möglich ist.
Heute begann ich mit Die Welt der Sicherheit
Vorweg wäre gleich anzumerken, wie angenehm Stefan Zweig zu lesen ist. Einfach und doch anspruchsvoll. Ich mag seinen Stil sehr gerne.
In diesem ersten Kapitel beschreibt er das Wien um die Jahrhundertwende.
Ich bin hin- und hergerissen. Ich kenne Wien recht gut, allerdings (natürlich) das Wien des ausgehenden 20., beginnenden 21. Jh. Ich kann nicht beurteilen, wie authentisch Stefan Zweig das Wien der Jahrhundertwende beschreibt. Für mich lässt er irgendwie kein Klischee aus :redface: . Er beschreibt das Wien der elitären "oberen Zehntausend", das Wien des "Volkes" wird nicht beschrieben.
Alles dreht sich um die kaiserliche Familie, um Kunst und Kultur. Es sei wichtiger, was am Abend im Burgtheater gespielt wird, als das, was sich politisch tut. Überhaupt seien die Wiener gemütliche, musikbegeisterte, kulturinteressierte, gutmütige Leute. :rollen: -
Merja, schön dass du wieder da bist!
und auch schön, dass die Leserunde stattfindet!
Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich auch noch nicht begonnen habe (was sich aber gleich ändern wird!).... -
Hallo!
Wird eigentlich aus dieser Leserunde was, sie sollte doch seit gestern laufen. Mein Buch liegt bereit, ich habe aber noch nicht begonnen.
Die Initiatorin Merja ist anscheinend seit 22.7. nicht mehr online gewesen (lt. Profil), wer - außer Bloom - liest eigentlich noch mit?? -
Hallo Troll!
Natürlich sind es Spekulationen und ich habe auch nicht gemeint, dass Tito die Rolle des Josef Knecht in der Hierarchie Kastaliens übernehmen soll. Vielmehr geht es um "geistige" Hinterlassenschaft und Nachfolge.
Knecht hat ja auch den Orden verlassen, um die "Außenwelt" kennenzulernen. Für ihn war Kastalien alleine zu wenig. Tito kennt einerseits die "Außenwelt" sehr gut, und hat auch von Kastalien einerseits durch seinen Vater und andererseits durch Knecht eine Ahnung. An ihm kann es liegen, diese beiden WElten zu verbinden, wodurch vielleicht auch eine Zukunft Kastaliens möglich ist.Aber wie gesagt, ich bin absoluter Laie, der einfach auch sehr gerne hin und wieder Klassiker liest. Mir fehlen sämtliche philosophischen Grundkenntnisse und ich schreibe einfach her, wie ich die Sache sehe (auch wenn sich manche - literaturbewanderte Leute - womöglich halbtot lachen über meine Kommentare :redface: )
Dass das "Glasperlenspiel" wohl eine Stufe zu hoch für mich war, habe ich schon erwähnt. Dennoch hat es mir gefallen und für mich ist es eine absolute Bereicherung gewesen!Danke @wolves, für die gemeinsame Leserunden (und wie ich im Literaturschock-Forum gesehen habe, habe ich bald wieder das Vergnügen!! )
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Hallo wolves!
Voller Interesse habe ich deine Beiträge gelesen.
Ich bin bezüglich der "Hinterlassenen Schriften" auch eher ratlos, auch der plötzliche Tod des Josef Knecht hat mich fast schockiert. Zu gern hätte ich erfahren, wie es ihm im "neuen" Leben geht und wie er zurecht kommt.
Ich versuchte dann, einen Zusammenhang zwischen der Haupterzählung und den Schriften zu finden. Ich war da einigermaßen erfolglos, für mich steht eigentlich jede Erzählung für sich. Die ERzählungen (v.a. der Beichtvater) haben mir sehr gut gefallen, aber wie schon gesagt, wenn sie in einem Band "Hermann Hesse - Gesammelte Erzählungen" deponiert wären, nähme ich sie als solche auf. So ist man aber doch versucht, einen Zusammenhang zu finden.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir dieses Werk von Hesse vielleicht eine Stufe zu philosophisch ist. Chinesische Philosophie fließt sehr stark ein und von dieser habe ich kaum eine Ahnung. Würde man sich mit dieser eingehend beschäfitgen, würde wohl auch vieles im "Glasperlenspiel" verständlicher. - denk ich mir mal :zwinker:
Ich kam eigentlich nur darauf, dass es in den Schriften darum ging, etwas zu "hinterlassen". Sei es einen Nachfolger für eine Idee oder ein Lebenswerk, oder im Falle des Regenmachers einen Nachfolger im Beruf.
Im "Glasperlenspiel" ist es eben dieses Glasperlenspiel, das weiterleben soll und weiter praktikziert werden soll. Josef Knecht fand seinen Nachfolger in Tito. Er ist ihm wesensähnlich, er verkörpert sowohl die Welt seines Vaters Plinio, ihm sagen aber auch Knechts Grunsätze zu. In ihm scheinen sich die beiden Sphären vereinen zu können. Und Tito selber sieht auch diese Aufgabe auf sich zukommen, wie man vielleicht aus dem Schlusssatz folgern kann:
Zitat... überkam ihn mit heiligem Schauer die Ahnung, dass diese Schuld ihn selbst und sein Leben umgestalten und viel Größeres von ihm fordern werde, als er bisher je von sich verlangt hat
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Kastalien ist ja ein sehr elitärer und vergeistigter Ort. Seine Bewohner leben in einer Art Blase, ohne jeden Bezug zum wirklichen Leben. Es muss doch irgendwann dazu kommen, dass die "Außenwelt" kein Geld und keine Lust mehr dazu hat ihre "Drohnen" weiter zu unterstützen.Ich will nichts vorwegnehmen, aber Knecht entwickelt sich weiter und das ist einer der Punkte, an denen er sich stößt. Das hast du bestens vorausgeahnt!
Ja, teilweise fand ich es auch ein bisschen zäh, aber zum Schluss hin hat es mir außerordentlich gut gefallen! Die Ereignisse überstürzen sich fast :zwinker: .
Knecht entwickelt doch eine sehr gute Menschenkenntnis, bzw. er entdeckt diese Neigung an sich, besser gesagt. Vorher war sie wohl auch schon da, wurde aber nicht gebraucht. Dies ist auch der Ausgangspunkt dafür, dass er offener auf die Menschen zugeht und sich auch die Eindrücke von der Außenwelt anhört. Aber lies selber ....
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Hallo wolves!
Ja, die Zusammenarbeit mit Tegularius tut Josef Knecht gut, er würde sonst zusehr "Beamte" werden und nur mehr in Hierarchien und Amtswegen denken. Für mich hat ihm Tegularius schon ein wenig die Augen geöffnet auf das, was noch folgen wird.
Ich bin inzwischen durch, warte jetzt aber erstmals ab, bis du fertig bist, denn zum Ende hin blieben bei mir doch einige Fragen offen.
Dir auch einen schönen Sonntag!