Wittgenstein, Suhrkamp Basis-Biographie, Joachim Schulte
- 150 S. mit zu je ~33% Leben, Werk, Wirkung
- viele Bilder, zB. seine norwegische Hütte oder seine eigenwillige Architektur
- sehr übersichtlich; dezente mintgrüne u. graue Hervorhebungen, nützliche Orientierungsvermerke, sowie Querverweise am Rand
- einfach gehalten, man bekommt bei Werk zwar Interpretationsideen, braucht aber keine Logikkenntnisse (im Gegensatz zu zumindest dem mir einzig und das auch nur stückweit bekannten Tractatus)
- keine Menscheleien, seine Homosexualität (die er ja u.a. mit dem großen Zeitgenossen Turing teilt, der sich deshalb selbsttötete) kann man grad in einem Nebensatz erahnen, Begegnung mit Hitler in der Schule wird nicht erwähnt
- ausgesuchte Hinweise auf weiterführende Literatur
- der renommierte Suhrkamp Verlag findet recht häufig Erwähnung, der Autor ist aber auch deren Witttgenstein Werkherausgeber
Elementarteilchen, Houellebecq, (Übers: U. Wittmann)
Lakonischer Stil, soziologisch vorgetragene Weltsicht des Autors, Philosophieanekdoten und Pornographie.
Hab es nur zufällig und gerade wegen der Polemik gelesen. War aber, auch wenn es teilweise sicher platt ist, positiv - angenehm wäre das falsche Wort - überrascht, dass es dann doch mehr als nur das ist.
Diese ganzen Menschenzücht- usw. Aufregung war - sicher durch die antimoderne, antilinke Polemik ausgelöste - Lüge einiger Eiferer.
Wer Camus deprimierend findet sollte es aber wohl lassen. Da ich mir nicht mit unüberlegten Rezensionen die Freude verdorben hab, hat mich der lakonische Stil zumindest einmal recht kalt erwischt.
Dialoge über Natürliche Religion, Hume, (Übers: N. Hoerster)
In an plato'nische Dialoge erinnernder Form, wenn auch mit lebendigeren Protagonisten, setzt sich Hume hier, gut übersetzt und in nebenbei auch unterhaltsamer Art und Weise, mit dem Kreationismus (Gott als Uhrmacher; zeitgenössischer Wiedergänger hat den Namen "Intelligent Design"), wie auch der regulären Offenbahrungstheologie auseinander.