Zitat von "Titania"
Kenn zwar die anderen von dir genannten Filme nicht, aber wenn dir Moulan Rouge gefällt, dann gefallen dir bestimmt auch die Bollywood Schnulzen. Sind meist noch farbenfroher, mit ewig vielem Gesinge, Getanze, Farben und Herzschmerz. Dauern meist 3+ Stunden. Gibt's leider meistens nur mit Untertiteln.
"Dil Se" fand ich klasse, wenngleich bzw. eigentlich weil der aus der Rolle fällt und ausnahmsweise tragisch ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bollywood
Einer meiner derzeitigen Lieblingsfilme ist Pi[1], ist in schwarz/weiß gedreht, was mitunter ja Klischee eines gewollt künstlerischen Filmes ist. Macht hier aber nichts, wozu auch die stimmige elektronische Musik beiträgt (Massive Attack, Aphex Twin u.a.). Ist recht billig produziert, glaub 60.000 Dollar oder so hat der Regisseur aufgetrieben.
Handelt von einem Mathematiker, der gleichsam auf einem Pythagoras-Trip ist und meint die Welt könnte mit Mathematik erklärt werden. Typ ist von dieser Idee völlig besessen, der absolute Soziopath, haut sich Medikamente aller Art rein und kommt dem Wahnsinn immer näher, im Laufe des Films trifft er auf skurrile Nebenmenschen, die da schon wesentlich weiter sind.
Stärke des Films liegt darin, dass der Regisseur sich anständig über sein Thema informiert hat, und dass er meist wohl nur in Musikvideos zu findenden Techniken benutzt um Langweiliges abzukürzen, oder auch dass er Visionen und Träume in die Geschichte einbindet, das ganze aber nie zum Selbstzweck wird.
Ist mitunter beklemmend, an einer Stelle wohl brutal, insgesamt sicher etwas verstörend.
1: http://www.pithemovie.com/
Vom gleichen Regisseur gefiehl mir noch "Requiem for a Dream"[2], der aber sicher nichts für jeden ist, da er brutal, etwas pornographisch und vor allem aber verletztend ist.
Hier hatte Aronofsky ein Millionenbuddget und hat trotzdem einen aussergewöhnlichen Film gemacht.
Film fängt an wie ein Durschnitts-Halbwüchsiger seiner älteren Durchschnitts-Mutter den Fernseher (zum wiederholten Male) versetzt um sich davon Koks zu kaufen. Film dreht nun einerseits um den Sohn, dessen Freundin und einen Freund der beiden. Andererseits um seine Mutter, die am lieben Tv sieht oder mit ihrer Frauen-Gang (Sonnenstühle in einer Reihe) vor dem Hochhaus sitzt und sich sonnt. Geht einerseits um alltägliche Gefühlsduselei andererseits um lebensgefährliche Drogendeals, bzw. um die in dem weiten dazwischenliegenden Bereich zu findenden Spielarten der Abhängigkeit.
Hier werden auch wieder kunstvolle Schnitte sinnvoll eingesetzt, ohne dem Film etwas von seiner Intensivität zu nehmen, die Musik (elektronisch, mitunter Streicher) passt ganz einfach. Es gelingt ihm wohl Leid zu vermitteln. Aber er ist nicht nur verstörend, sondern zieht auch wirklich runter und macht depressiv.
2: http://www.requiemforadream.com/