Beiträge von Nightfever

    Hallo alle zusammen!


    Ich wüsste gerne, was aus den Familien Goethe und Schiller geworden ist, nachdem ihre berühmten Oberhäupter gestorben sind. Wisst ihr da was? Die einzige Information, die ich finden konnte, besagt, dass Goethes Lieblingsenkel Maximilian ein Buch mit fiktiven Studentenbriefen veröffentlicht hat. Ansonsten herrscht ziemliche Ruhe...


    Neugierige Grüße
    Nightfever

    Hallo Michael!


    Diese Stelle aus dem Mythos gehört zu denen, die wir im Unterricht besprochen haben. Ist auch bisher die einzige, wo ich Camus komplett verstehe, da er eine nachvollziehbare Handlungskette entwirft.
    Was nciht heißt, dass ich völlig mit ihm übereinstimme; da müsste ich noch mal länger drüber nachdenken.


    LG
    Nightfever

    Hallo!


    Das ist ja interessant, was ihr da berichtet! Ich empfinde die täglichen Verrichtungen nämlich nicht als langweilig, dazu sind sie viel zu variabel (im letzten Jahr hat es sich z.B. zu einer spannenden Frage entwickelt, ob ich rechtzeitig in die Schule komme oder nicht :breitgrins: ). Für mein Leben ist mir der Selbstmord nie als mögliche Lösung erschienen, und wenn überhaupt, würden mich andere Umstände dorthin treiben, etwa eine vollständige Hoffnungs- und Perspektivenlosigkeit. Aber wie heißt es so richtig: So lange wir nicht in die Zukunft sehen können, gibt es immer Hoffnung. Ich weiß nicht mehr, von wem das ist ... Tolkien?


    Ich habe noch keine Zeit zum Weiterlesen gehabt, aber immerhin meinen Deutschlehrer noch mal auf den Mythos angesprochen. Er meinte, Camus sei allerdings insofern angreifbar, als er nicht immer ganz logisch sei - allerdings dann auch wieder nicht wiederlegbar, man könne dann nur sagen, dass er eben das eine oder andere noch logischer/genauer hätte ausführen müssen.
    Im Übrigen müsse ich mich halt schon auf ihn (Camus) einlassen.


    Hm.


    Ich lese auf jedenfall weiter, das war gar nicht anders geplant. :sonne:
    Bin mal gespannt, ob er mich noch überzeugt bzw. ich ihn verstehe.


    Beim Lesen hatte ich oft das Gefühl, dass ich auf einer emotionalen Ebene nachvollziehen kann, was er meint und wovon er schreibt (was keine Zustimmung bedeutet), aber eben nicht mit dem Verstand. Das gefällt mir nciht so gut.
    Was mir aufgefallen ist: Zu Beginn des "Mythos" taucht immer wieder das Wort "lächerlich" auf, es hat schon fast Begriffscharakter. Ich habe ein paar Stellen im Original nachgeschlagen und festgestellt, das Camus dort ganz unterschiedliche Vokabeln benutzt hat. Das werde ich mir noch mal genauer ansehen. Habe den Verdacht, dass die Übersetzung an dieser Stelle unerwünschten Einfluss auf mich ausübt.


    Liebe Grüße
    Nightfever


    PS:


    Zitat

    "Aufstehen, Straßenbahn, vier Stunden Büro oder Fabrik, Essen, Straßenbahn, vier Stunden Arbeit, Essen, Schlafen, Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, immer derselbe Rhythmus - das ist meist ein bequemer Weg. Eines Tages aber erhebt sich das "Warum", (...)" (Camus im Mythos)


    In meiner Übersetzung findet sich dazu die Bemerkung, Camus leben habe genauso ausgesehen, während er den "Mythos" schrieb. :zwinker:

    Mal leicht Off Topic:


    Zitat

    - Dichtung
    - Unterhaltungsliteratur
    - Trivialliteratur
    - Schundliteratur


    Ich finde es witzig, wie sich mit der Zeit die Wahrnehmung eines Romans oder Dramas verschieben kann. Welcher arme, geplagte Schüler denkt schon noch daran, dass Schillers Dramen eigentlich Unterhaltung sind? (Ich warte IMMERNOCH auf die Bruckheimer-Version von Wilhelm Tell!) Auch Boccaccios Decamerone hat im Laufe der letzten sechs, siebenhundert Jahre eine leichte Patina bekommen - dabei sind das richtig süße, gewitzte, erotische Erzählungen! *kopfschüttel*


    Wieder zum Thema:


    Ich vermute, dass es einfach ein menschliches Bedürfnis ist, zu katalogisieren und zu kategorisieren, Schubladen und Systeme zu entwerfen, Begriffe zu definieren. Gibt's da nicht schon in der Bibel was von wegen "Der Mensch gab den Tieren ihre Namen"?*


    Wir versuchen also auch Bücher zu ordnen. Dabei gibt es einmal die privaten Systeme - ich z.B. unterscheide zwischen Büchern die mich beeindrucken/bewegen, Büchern zum 'Runterlesen, Büchern zum immer-wieder-lesen, Büchern zum Einschlafen, Büchern zum Weglegen, dicken und dünnen Büchern und Büchern, die ich lese um sie gelesen zu haben - und die offiziellen, in die auch der Begriff "Klassiker" gehört.


    Soweit mein Wort zum Mittwoch :breitgrins:


    *1. Mose 2,19-20: Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, daß er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen. Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre.


    Liebe Grüße
    Nightfever

    Sooo... Als nächstes kommt bei mir "Der philosophische Selbstmord".


    Bisher finde ich Camus' Stil extrem verwirrend. Auf den letzten zehn Seiten oder so habe ich fast nichts verstanden. Ich dachte immer wieder "was meint er? wovon spricht er? worauf bezieht er sich? wie kommt er jetzt da drauf? und was hat das bitte mit den letzten drei Sätzen zu tun??"


    Bääh. Geht es noch jemandem so? Oder versteht ihr ihn alle? Wenn ja, wäre ich für eine Zusammenfassung dankbar.


    Oh, und an einer Stelle setzt er ausdrücklich Heidegger als bekannt und verstanden voraus - da frage ich mich natürlich: Hat Camus Heidegger gelesen und verstanden? Die Zitate in meiner Ausgabe sind alle aus französischer Sekundärliteratur zu Heidegger... :elch:


    Argh, wenn ich so etwas wie diesen Essay in der Schule abgeben würde... Nein, das ginge nicht.


    Verwirrte Grüße
    Nightfever

    Wir brauchen allerdings vielleicht nicht unbedingt eine,


    aber: "Klassiker" ist ein Begriff und sollte deshalb "eigentlich" auch eine Definition haben. Das haben Begriffe so an sich. :wink:


    Na ja, und Mandel hatte gefragt, was man unter "Klassiker" verstehen kann.


    LG
    Nightfever

    Diese Definition finde ich ganz gut:


    Zitat

    Ein Klassiker ist ein Buch,
    das nie aufhört zu sagen,
    was es sagen möchte.
    (Italo Calvino).


    ...Wobei ich es allerdings vorziehe, wenn ein Buch mir nicht gleich sagt, wie ich es verstehen soll :zwinker:


    Also eher:


    Zitat

    Ein Klassiker is ein Buch,
    das nie aufhört,
    gehört zu werden


    LG
    Nightfever

    Mein Bruder, der selten genug ein Buch liest, war von den "Illuminati" begeistert und hat gerade "Sakrileg" fertig.


    Ein Buch, das meinen Bruder zum Lesen bringt, kann so schlecht nicht sein :smile:


    Aber vielleicht könntest du noch etwas genauer sagen, was du daran so schlecht findest? Den Aufbau? Die Geschichte? (ziemlich reißerisch, vermute ich) Die Sprache? (das kann auch an der Übersetzung liegen).


    Sicherlich schreibt Dan Brown nicht gerade Weltliteratur, aber wenn ich dran denke, was ich früher so gelesen habe - z.B. alles von Enid Blyton, und wenn ich das heut in die Finger kriege, stehen mir die Haare zu Berge :entsetzt: ob der grausamen Übersetzung...


    LG
    Nightfever

    Mein Beileid... Hab's im Regal stehen, dazu noch eine Version mit original "Recht"schreibung... Habe den Anfang gelesen, dann ging mir sein Gesäusel so auf den Wecker, dass ich nur noch den Selbstmord gelesen habe. Nu simmer quitt :breitgrins: War kein Verlust, das Werther sich umgebracht hat :grmpf:


    Aber es gibt ja auch Leute, die diesen *** mögen, es ist bestimmt hilfreicher, von denen was zu hören :zwinker:


    Nightfever

    Zitat

    ...oder wir :Breitgrins: ! Toll, dass Du so kritisch eingestellt bist, das wird spannend!


    Hey, super!
    :smile:


    Michaels Überlegung zu dem Ende des "Fremden" finde ich jedenfalls überzeugend. Der "Mythos" gefällt mir auch etwas besser, seit ich noch mehr gelesen habe. Meine Kritik wiederrufe ich aber noch nicht...


    LG
    Nightfever

    Hallo Mandel,


    du findest im Forum schon verschiedene Definitionsversuche:


    http://klassikerforum.de/forum/index.php?thread/1174.0


    http://klassikerforum.de/forum/index.php?thread/336.0


    http://klassikerforum.de/forum/index.php?thread/780.0


    http://klassikerforum.de/forum/index.php?thread/748.0


    http://klassikerforum.de/forum/index.php?thread/800.0


    http://klassikerforum.de/forum/index.php?thread/27.0


    Was als "Klassiker" zu bezeichnen ist, darüber gibt es aber weder hier im Forum noch in der restlichen Welt völlige Einigkeit. Am einfachsten ist die Defintion "wird noch verlegt, obwohl seit dem Tod des Autors über 70 Jahre vergangen sind".


    LG
    Nightfever


    Edit sandhofer: Links der neuen Forensoftware angepasst.

    Hallo alle,
    Hallo riff-raff!


    Ich habe jetzt auch mit dem "Mythos des Sisyphos" angefangen.
    Ich habe die neue rororo-Ausgabe in der Übersetzung von Vincent von Wroblewsky (geiler Name *g*)


    Bin auf Seite 17. Das Lesen geht langsam, weil ich Schnupfen habe *hatschi* - so mit tränenden Augen und so *schnief*


    Der Anfang des Essays beschäftigt sich ja mit dem Selbstmord. Dabei finde ich zweierlei interessant:


    1. Camus behauptet, jeder normale/gesunde Mensch habe schon einemal über Selbstmord nachgedacht. Ich verstehe "nachdenken" hier im Sinne von "überlegt, man Selbstmord begehen sollte". Wie seht ihr das? Man könnte es auch neutraler verstehen, aber dann macht die Bemerkung nicht mehr so viel Sinn, oder? Jedenfalls finde ich das eine spannende und riskante Aussage. Findet ihr euch darin wieder?


    2. Indem Camus die Frage nach dem "Leben wollen" als wichtig ansieht, hat er IMHO seine Antwort schon gegeben - ihm ist das Leben wichtig :breitgrins: Sonst würde er sich mit anderen Fragestellungen beschäftigen. Oder? Er hat ja auch keinen Selbstmord begangen...


    Ich finde den Text einerseits sehr schlicht, gut verständlich geschrieben, habe aber andererseits das Gefühl, die Gedankengänge nicht nachvollziehen zu können. Er springt so...


    Zum Beispiel dieses:


    Zitat

    Über alle wesentlichen Probleme (...) gibt es wahrscheinlich nur zwei Denkweisen: die von La Palisse und die von Don Quijote.. Nur das Gleichgewicht von Evidenz und Begeisterung kann uns gleichzeitig Zugang zur Emotion und zur Klarheit verschaffen.


    Was soll das? Er stellt Vermutungen und Behauptungen in den Raum und macht sich nicht die Mühe, sie zu erläutern oder herzuleiten. Und er erklärt auch nicht wirklich, was das nun mit seinem eigentlichen Thema (Selbstmord) zu tun hat.


    Oder hier:

    Zitat

    Eine solche Tat [Selbstmord] bereitet sich in der Stille des Herzens vor, geradeso wie ein bedeutendes Werk. Der Mensch selbst weiß nichts davon. Eines Abend drückt er ab oder geht ins Wasser.


    Und das weiß Camus woher? Weil er mit lauter Selbstmödern gesprochen hat? Vielleicht gar nach ihrem Tod? Haha. Er stellt hier wieder eine Behauptung auf, ohne sie ausreichend mit Argumenten zu untermauern. Die Relativierung kommt dann auch zwei ABsätze später in Form eines Sternchens *


    Beide Beispiele stammen von Seite 12 meiner Ausgabe.


    Angesichts solcher Spekulationen sehe ich det Janze ein bisschen skeptisch. Mal sehen, ob der Herr Camus mich noch überzeugen wird...


    Was meint ihr denn?


    riff-raff: Ist das für den Anfang ein zufriedenstellendes Beispiel?


    Liebe Grüße
    Nightfever

    Hallo :winken:


    Da dieses Unterforum ja für arme, geplagte Schüler gedacht ist, bin ich hier hoffentlich richtig. ( Suse - wenn nicht, einfach melden :zwinker: )


    Also:


    Ich biete über das Internet meine Schulaufsätze an. Kostenlos. Weil es mir stinkt, dass man inzwischen fast überall Geld bezahlen muss, wenn man mal ein bisschen Inspiration braucht :breitgrins: Und weil es die Tätigkeit des Aufsatzschreibens noch etwas sinnvoller macht.


    Über meine alte HP habe ich viele Anfragen bekommen (und teilweise sogar zufriedenen Rückmeldungen *beeindruckt bin*), aber ich "umgezogen" bin ... Na ja, ich dachte mir, ein bisschen Werbung kann nicht schaden.


    Die Liste ist HIER


    Liebe Grüße
    Nightfever

    Hallo Leila,


    Laphroaig ist ein Whisky:


    Laphroaig - Bild bei The Whisky Store


    Mein Vater behauptet aus Erfahrung, das importierte Zeug sei tendenziell ungenießbar, während er in Schottland richtig gut schmecken kann.


    LG
    Nightfever, mit Martini im Blut (passt gut zu Fanfiction / Internet)


    [size=9px]Edit: Hab mal das Bild nur verlinkt wegen sog. Trafficklau :-) LG nimue


    Edit: danke, nimue - daran hatte ich nicht gedacht *stupid* LG, Nightfever[/size]

    @Roquairol: IMO ist ein Englisch-Leistungskurs auch nicht der richtige Ort, um Englisch zu lernen - bei uns haben jedenfalls nur diejenigen eine Chance auf eine (verdiente) Eins, die schon Englisch können.


    Aber dass man in der Schule eine lebende Sprache wirklich gut lernt, ohne sich auch außerhalb dafür zu interessieren/damit zu beschäftigen, ist extrem selten. Das liegt meiner Einschätzung nach nicht mal an den Lehrern, sondern einfach an der Eigenart von Sprachen. (Ich lasse mich gerne durch Beispiele vom Gegenteil überzeugen.)


    Ich habe bei meinen Eltern erlebt, dass Lehrer/Schule und Uni/Professoren das Leben schon ganz schön beeinflussen können - oder zumindest gut mit dem folgenden Leben zusammenpassen (was nicht zwingend positiv sein muss). Daher meine Frage. Freut mich, wenn es bei euch anders war/ist...




    LG
    Nightfever :sonne:

    Ich bin immer noch hier und warte


    1. auf den Startschuss zum Sisyphos und
    2. darauf, dass ich endlich mal wieder in der Stadtbücherei vorbeikomme... (um ihn mir auszuleihen)


    Ich habe neulich in das Exemplar eines Freundes hineingeschaut und war schwer enttäuscht, weil mir gleich auf der ersten Seite unbegründete Annahman und Ungereimtheiten entgegensprangen. Mein Deutschlehrer hat mich allerdings noch einmal ermutigt, trotzdem wenigstens den Anfang zu lesen.
    Na, mal schauen.


    Wollen wir dann im Laufe der Woche mit dem Sisyphos anfangen?


    LG
    Nightfever

    Hallo Iwan,


    Hallo alle zusammen!


    Uns predigen unsere Lehrer seit Jahren das Grauen des kommenden Zentralabiturs in Hessen. Da wird geschimpft und gewettert, dass... Na ja. Dafür muss man wissen, dass ich auf eine Waldorfschule gehe, wo die Lehrer großen Wert darauf legen, ihren Unterricht auf die Klasse abzustimmen und im Übrigen genau das zu tun, was sie für richtig halten - schließlich sind sie die Profis, nicht Frau Wolff oder die Eltern. Jedwede ministerielle Einmischung wird als Einschränkung ihrer Möglichkeiten, Beschneidung ihrer Kompetenz und Qualitätsminderung wahrgenommen. Hinzu kommt noch, dass unser Kultusministerium generell konträr zur Waldorfschul-"Philosophie" steuert, da es möglichst früh mit "Elitenbildung" beginnen will (also das ganze dumme Proletariat aussortieren...).


    Wie gesagt, na ja. Ich kann verstehen, dass unsere Lehrer sich aufregen. aber ich frage mich für uns Schüler (und die wir welche gewesen sind), wie groß eigentlich der Einfluss der Schule auf unser Leben wirklich ist... Ich käme sicherlich auch mit einem Zentralabitur zurecht, die Auswahl der Bücher z.B. kann mir nicht viel weniger gefallen als die unseres Englischlehrers... :zwinker:


    Ich bin nicht sicher, ob das erlaubt ist, würde aber gerne dem Ausgangsthema eine Frage hinzufügen:


    Wie stark hat eure Schullaufbahn euer weiteres Leben beeinflusst?


    LG
    Nightfever