Hallo alle,
Hallo riff-raff!
Ich habe jetzt auch mit dem "Mythos des Sisyphos" angefangen.
Ich habe die neue rororo-Ausgabe in der Übersetzung von Vincent von Wroblewsky (geiler Name *g*)
Bin auf Seite 17. Das Lesen geht langsam, weil ich Schnupfen habe *hatschi* - so mit tränenden Augen und so *schnief*
Der Anfang des Essays beschäftigt sich ja mit dem Selbstmord. Dabei finde ich zweierlei interessant:
1. Camus behauptet, jeder normale/gesunde Mensch habe schon einemal über Selbstmord nachgedacht. Ich verstehe "nachdenken" hier im Sinne von "überlegt, man Selbstmord begehen sollte". Wie seht ihr das? Man könnte es auch neutraler verstehen, aber dann macht die Bemerkung nicht mehr so viel Sinn, oder? Jedenfalls finde ich das eine spannende und riskante Aussage. Findet ihr euch darin wieder?
2. Indem Camus die Frage nach dem "Leben wollen" als wichtig ansieht, hat er IMHO seine Antwort schon gegeben - ihm ist das Leben wichtig :breitgrins: Sonst würde er sich mit anderen Fragestellungen beschäftigen. Oder? Er hat ja auch keinen Selbstmord begangen...
Ich finde den Text einerseits sehr schlicht, gut verständlich geschrieben, habe aber andererseits das Gefühl, die Gedankengänge nicht nachvollziehen zu können. Er springt so...
Zum Beispiel dieses:
Zitat
Über alle wesentlichen Probleme (...) gibt es wahrscheinlich nur zwei Denkweisen: die von La Palisse und die von Don Quijote.. Nur das Gleichgewicht von Evidenz und Begeisterung kann uns gleichzeitig Zugang zur Emotion und zur Klarheit verschaffen.
Was soll das? Er stellt Vermutungen und Behauptungen in den Raum und macht sich nicht die Mühe, sie zu erläutern oder herzuleiten. Und er erklärt auch nicht wirklich, was das nun mit seinem eigentlichen Thema (Selbstmord) zu tun hat.
Oder hier:
Zitat
Eine solche Tat [Selbstmord] bereitet sich in der Stille des Herzens vor, geradeso wie ein bedeutendes Werk. Der Mensch selbst weiß nichts davon. Eines Abend drückt er ab oder geht ins Wasser.
Und das weiß Camus woher? Weil er mit lauter Selbstmödern gesprochen hat? Vielleicht gar nach ihrem Tod? Haha. Er stellt hier wieder eine Behauptung auf, ohne sie ausreichend mit Argumenten zu untermauern. Die Relativierung kommt dann auch zwei ABsätze später in Form eines Sternchens *
Beide Beispiele stammen von Seite 12 meiner Ausgabe.
Angesichts solcher Spekulationen sehe ich det Janze ein bisschen skeptisch. Mal sehen, ob der Herr Camus mich noch überzeugen wird...
Was meint ihr denn?
riff-raff: Ist das für den Anfang ein zufriedenstellendes Beispiel?
Liebe Grüße
Nightfever