Hallo! Ich bin ganz neu hier, eben erst angemeldet!
Bevor ich mich in das Thema einklinkte, dessentwegen ich hergekommen bin (Camus), muss ich unbedingt meiner Begeisterung für Listen frönen und euch erzählen, was wir in der Schule bisher gelesen haben. :zwinker:
Theodor Storm: Der Schimmelreiter (8. Klasse)
Das fand ich so schrecklich... Und dieses Jahr musste ich noch einmal hineinschauen - geht noch immer so gar nicht an mich.
In der 9. Klasse haben wir nur Kurzgeschichten und Anekdoten behandelt...
Stefan Zweig: Schachnovelle (10. Klasse)
Das fand ich toll - die Idee ist einfach gut, auch schön erzählt - hat mich für meine eigene Arbeit über Novellen maßgeblich beeinflusst.
Alfred Andersch: Sansibar oder Der letzte Grund (10. Klasse)
Die Erzählweise (aus verschiedenen Perspektiven) fand ich mal ganz interessant ... und seitdem kenne und erkenne ich Figuren von Barlach! Der Film war leider nicht so schön.
Gerhart Hauptmann: Bahnwärter Thiel (10. Klasse)
Gruselig, ich sage nur: Gruselig
Das Nibelungenlied (10. Klasse)
in Auszügen. Den Anfang kann ich immer noch auswändig: Es ist in alten Maeren / Wunders vil geseyt / Von Helden, Lobebaeren, / Von grozer Arebeyt / Von Froiden, Hochgeziten, /Von Weynen und von Klagen / Von küener Recken striten / Muget ir nu Wunders hoeren sagen"...
Bert Brecht: Leben des Galilei (11. Klasse)
Die Thematik ist mir ganz schön unter die Haut gefahren... Ja ja, man hat's nicht leicht als Christ :zwinker: War unser erstes komplettes Theaterstück (o Schande) und entsprechend anstrengend zu lesen
Jean Anouilh: Jeanne oder Die Lerche (11. Klasse)
Die dramaturgischen Mittel fand ich ganz interessant, und zwischendurch war es sogar witzig. Ansonsten war an diesem Stück nur eines spannend: Der Vergleich mit GBSs "St. Joan", den ich als Hausarbeit geschrieben habe.
Max Frisch: Homo Faber (11. Klasse)
Da fand ich Max Frisch noch ganz gut... Die Arbeit am Buch war sehr spannend!
Wolfram von Eschenbach: Parzival (11. Klasse)
Das ist ein wirklich tolles Buch! In der Schule haben wir nicht alles gelesen, aber ich habe es mir gleich danach gekauft und von vorne bis hinten durchgelesen (jeweils die Prosaübertragung von Wilhelm Stapel). Ich glaube, es ist eine Geschichte, die man mit sieben, mit 17 und mit 70 hören kann...
Jean Anouilh: Antigone
Sophokles: Antigone
Beide Stücke wurden von uns als Klassenspiel aufgeführt.
Johann Wolfgang Goethe: Faust I (12. Klasse)
Davon hatte ich mir mehr erhofft, vielleicht weil es so schrecklich berühmt ist... Immerhin, in die Aufführung vom Hessischen Landesthater bin ich gleich zweimal rein und habe auch noch Freundinnen mitgeschleppt.
Heinrich von Kleist: Über das Marionettentheater (12. Klasse)
Nur eine Kurzgeschichte, die mich aber lange beschäftigt hat!
Johannes von Tepl: Der Ackermann aus Böhmen (12. Klasse)
(in Auszügen im Original, die andere Hälfte in Zusammenfasungen)
Das war lustig zu lesen! Und faszinierend im geschichtlichen Kontext.
Bert Brecht: Der gute Mensch von Sezuan (12. Klasse)
Siehe da: dieser Brecht war viel leichter zu lesen als der erste. Auch Schüler werden klüger^^. Ansonsten gilt das Gleiche wie für den Galilei: Spannendes Thema, und ich uneins mit dem Herrn Brecht.
E. T. A. Hofmann: Der Goldene Topf (12. Klasse)
Während ich es las, schrieb ich auch gerade an einer Geschichte (Fanfiction) - Hofmann hat meinen Stil ein ganzes Kapitel lang deutlich geprägt.
Hendrik Ibsen: Nora oder Ein Puppenheim (12. Klasse)
Die Nacht in der ich den Aufsatz darüber geschrieben habe, war eine der verrücktesten meines Lebens. Das Fieber der Arbeit packte mich...
Max Frisch: Stiller (12. Klasse)
Ja ja, er ist nicht Stiller, aber hätte Frisch nicht einfach zum Psychologen gehen können, anstatt mich mit seinen Identitätsproblemen und -spielen zu nerven? Seit diesem Roman hege ich eine dezidierte Abneigung gegenüber Frisch, ohne sein schriftstellerisches Talent anzuzweifeln.
Friedrich von Schiller: Maria Stuart (13. Klasse)
Wir hatten es vorher schon einmal in der 10. Klasse in Auszügen gelesen (grauenhaft), und dann hatte ich es mir diesen Sommer für ein Referat 'reingezogen - aber erst als wir es jetzt ordentlich durchgenommen haben, konnte ich mich damit versöhnen und bin inzwischen ziemlich begeistert.
Georg Büchner: Woyzeck (13. Klasse)
Büchner ist meistens unbeliebt bei Schülern ... Mir geht der Hintergrund des Stückes total auf die Nerven, "was der Dichter uns damit sagen will" - wenn überhaupt hätte mich eine nähere Beschäftigung mit den verschiedenen Fassungen locken können. Tja, shit happens.
Franz Kafka: Der Prozess (13. Klasse)
Nachdem wir in der elf schon einige Kurzgeschichten von K. gelesen und "Vor dem Gesetz" ausführlich besprochen hatten, kam nun der Roman dazu. Abgesehen von dem Kapitel im Dom habe ich noch nicht so recht einen Zugang dazu gefunden.
Albert Camus: Der Fremde (13. Klasse, hochaktuell!)
Nach einer kurzen Gewöhnungsphase finde ich den Roman phantastisch. Trotzdem sagt er mir irgendwie nichts. Bin mal gespannt, wir schreiben nämlich am Montag die Klausur über den Fremden und den Prozess...
Das war's bisher, in möglichst chronologischer Reihenfolge.
Für meine Jahresarbeit habe ich mir außerdem ein knappes Dutzend Novellen durchgelesen, und für mein Referat über Schiller (Biographie, Werkbiographie, "Die Räuber") dessen Dramen "Die Räuber", "Kabale und Liebe", "Dom Karlos" und "Wilhelm Tell" sowie die Erzählung "Der Verbrecher aus Infamie" und einige philosophisch-literaturtheoreitsche Schriften von ihm gelesen.
Herzliche Grüße
Nightfever