"Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll und dessen Romo-Biografie von Klaus Schröter. Ersteres ist ein Reread nach 46Jahren. Der Roman spielt 1962 und vorher hauptsächlich in Bonn. Da bin ich dann ein Jahrzehnt später zur Schule gegangen und habe danach dort auch studiert. Es ist schön, wenn man sich das alles vorstellen kann, was der Protagonist sieht. Und dennoch ist gerade diese katholische Welt so weit weg ... .
Beiträge von finsbury
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Am liebsten mag ich Familienroman linear erzählt.
Dann empfehle ich dir den E.M.Foster: "Wiedersehen in Howards End" und
"Wellen" von Keyserling. -
„Es ist sehr gut denkbar, daß die Herrlichkeit des Lebens um jeden und immer in ihrer ganzen Fülle bereit liegt, aber verhängt, in der Tiefe, unsichtbar, sehr weit. Aber sie liegt dort, nicht feindselig, nicht widerwillig, nicht taub. Ruft man sie mit dem richtigen Wort, beim richtigen Namen, dann kommt sie.“
Franz Kafka.Das erinnert mich ein bisschen an die Blaue Blume der Romantik oder Eichendorffs Gedicht "Wünschelrute" - eines meiner Lieblingsgedichte.
Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.
Auf jeden Fall ist das neue Jahr eine Gelegenheit, mal hinter die Gegenstände und äußerlichen Aufgeregtheiten der Welt zu horchen.
Euch allen ein frohes neues Jahr!
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Davon habe ich eine Menge gelesen, und die meisten fand ich gut, Jaqui. Aber es kommt da ja auch auf deinen eigenen Lesegeschmack an, ob du es ernst oder eher ironisch magst, welches Genre du bevorzugst, den Gesellschafts-, Familien- oder Liebesroman, ungewöhnliche Gestaltung oder eher linear erzählerisch bzw. mit wenigen Perspektiven. Da kann man jedenfalls nicht so einfach was vorschlagen. Du wirst aber bestimmt an vielen deine Freude haben. Es ist eine gute Auswahl!
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Was sie daraus machen wird, weiß ich, nach 100 Seiten, noch nicht.
Das ganze mit der Art Ironie geschrieben, hinter der tiefer Ernst steckt. Romanliteratur, wie ich sie zeit zig Jahren bevorzuge, und es ist auch diesmal wieder gut zu lesen.
Genau deswegen lese ich auch so gerne die britischen Romanautorinnen des 19. Jahrhunderts. Es gibt auch britische Autoren, die das ähnlich können und hin und wieder ein gutes Einfühlungsvermögen in das Schicksal der bürgerlichen und adeligen Frau zeigen, z.B. Trollope, den ich letztes Jahr für mich entdeckt hatte.
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Ich bin sehr gespannt auf deine neue Buchauswahl, Zefira. Du findest meist Autoren und Bücher, die ich überhaupt nicht kenne, von denen, die du oben genannt hast, sagt mir z.B. nur Lernet-Holenia etwas. Da kann man sich den einen oder anderen Buchtipp abholen.
Und 130 Bücher finde ich immer noch eine Masse. So weit komme ich lange nicht, obwohl ich in diesem Jahr zum ersten Mal ein halbes Jahr Freiheit hatte. Mehr als 65 Bücher - also genau die Hälfte - werden es wohl nicht werden, und da sind auch Krimis, historische Romane und Sachbücher mitgerechnet.Vielleicht wird es nächstes Jahr, in dem dann die ganze Zeit Freiheit herrscht, mehr Zeit für meine Lektüre geben, aber es gibt eben auch viele andere schöne Dinge, die man jetzt machen kann.
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Dieses Jahr habe ich fast keine Klassiker gelesen, nur ein paar Dramen der alten Griechen.
Euripides schätze ich sehr. Er vertritt eine für seine Zeit sehr moderne Haltung einer kritischen Distanz gegenüber den Göttern und fordert daher von seinen Protagonisten mehr Selbstverantwortung ein.
Aristophanes dagegen hat mich ziemlich enttäuscht. Er ist extrem derb und chauvinistisch. Seine Sophistenschelte macht selbst vor Sokrates nicht halt, und insgesamt ist seine Kritik oft eher beleidigend persönlich als sachorientiert. Deshalb hatte ich auch keine Lust, meine Lektürevorgabe in unserem Lesevorhabenordner hier zu vollenden und werde sie auch nicht mit ins nächste Jahr nehmen.
Außer einigen historischen Petitessen von Schiller wars das mit der Lektüre der Klassiker. Aber ich habe einige gute neue Autoren entdeckt, obwohl ich ja sonst eher nicht so häufig zu den jüngeren Autor*innen greife.
Mariana Leky, Jasmin Schreiber, Jan Böttcher sind Autoren, deren relativ kurze Romane mir recht gut gefallen haben. Gerade lese ich einen Roman von Klaas Huizing über den historischen Theologen Johann Georg Tinius, der wegen seiner Bibliomanie zwei Menschen ermordet haben soll - "Der Buchtrinker". Auch dieses Buch lässt sich sehr intereressant an. -
Allen kranken und gesunden begeisterten Lesenden
alles Gute zu den Feiertagen, viele interessante neue Bücher auf den Gabentischen und genügend entspannte Zeit, um in ihnen zu lesen!
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Den Roman von
Jan Böttcher: Nachglühen
habe ich inzwischen beendet. So ganz bin ich mit dem nicht im Reinen. Aber eine tolle Atmosphäre hat er!Nun habe ich einen erst vor ein paar Jahren erschienenen Roman begonnen, der mir bisher sehr gut gefällt:
Jasmin Schreiber: Marianengrabeneine Geschichte, bei der es darum geht, wie Menschen mit Verlust und Trauer umgehen und dennoch oft auch sehr schräg und witzig.
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"Der Eisvogel" steht hier auch noch ungelesen, obwohl ich den "Turm" sehr gerne gelesen habe.
Aber ich bin gerade auch bei der Lektüre eines Romans, der das Leben in der ehemaligen DDR und die Zeit der Wende thematisiert:
"Nachglühen" von Jan Böttcher.Da geht es u.a. um ein Geheimnis, das vielleicht etwas mit der Zeit nach der Wende in einem Dorf im ehemaligen Sperrgebiet der DDR-Grenze an der nördlichen Elbe - Amt Neuhaus - zu tun hat. Gefällt mir bisher sehr gut: Karge Landschaft, karge Sprache, knorrige Charaktere, mal sehen, was noch kommt.
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Hallo Lauterbach,
Aristophanes hätte mich auch nicht zu den antiken Autoren geführt. Dafür ist er mir (bezogen auf die bisher gelesenen Stück) - mit rühmlicher Ausnahme der Vögel - zu zotig und auch in seiner Kritik nicht immer nachvollziehbar. Außerdem kann man kaum eine Zeile ohne die Lektüre der Anmerkungen verstehen.
Mich hat ein toller Literaturkurs während meiner Schulzeit zu den antiken Dramatikern, allerdings eher den Tragikern gebracht. Wir haben damals eine Chor-Kollage aus Sophokles "Antigone" und dessen Adaptionen im 20. Jahrhundert z.B. durch Jean Anouilh erstellt und aufgeführt. Da habe ich dann erlebt, dass die Tragiker uns auch heute noch sehr viel und - wenn man eine schöne Übersetzung erwischt - auch mit hohem ästhetischem Wert sagen können.Da ich vor vielen Jahren mal eine Lysistrata-Aufführung nach der Erich-Fried-Übersetzung gesehen hatte, die mir sehr gut gefiel, habe ich, nachdem ich mit den Tragikern, verteilt über mein bisheriges Leseleben, endlich fertig war, mir den Aristophanes vorgenommen, aber ... s.o.
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Einen weiteren Aristophanes konnte ich noch beenden:
Die Vögel. -
Die Vögel - Ornithes
Uraufführung an den Dionysien 414 v.u.Z.
Aristophanes schildert in dieser streng aufgebauten Komödie, wie die Vögel eine Stadt zwischen Erde /Menschen und dem Olymp/ Götter aufbauen und auf diese Weise die Herrschaft über beide gewinnen.
Zwei von der Prozesssucht ihrer Mitbürger angenervte Athener – in der deutschen Übersetzung von Christian Voigt – Ratefreund und Hoffegut – suchen den Wiedehopf, eine Art Wiedergeburt des einstigen König Tereus, der sie beraten soll, denn sie wollen sich einen neuen Wohnort suchen. Aber die Vorschläge des Wiedehopfs gefallen ihnen nicht, und so hat Ratefreund, der seinem Namen entsprechend immer für eine Idee gut ist, eine solche. Die Vögel sollen selber eine Stadt gründen, zwischen Himmel und Erde, in die die beiden Freunde dann mit einziehen. Den Wiedehopf überzeugen die Argumente, die Ratefreund anführt: Die Vögel würden sich dadurch zu den Göttern der Menschen aufschwingen und könnten die eigentlichen Götter zur Kooperation zwingen, da die Lage der Stadt es ihnen ermöglicht, dass sie den Rauch der Opferfeuer abfangen, von dem die Götter sich hier anscheinend ernähren.
Der Wiedehopf ruft sein Volk herbei, das nach anfänglicher Feindseligkeit gegenüber den beiden Menschen aufgrund der schlechten Erfahrungen, die die Vögel mit den Menschen gemacht haben, auch auf den Vorschlag des beredsamen Ratefreunds eingeht und diesen für seine Idee feiert. Hoffegut findet den Namen „Wolkenkuckucksheim“ für diese Stadt. Ratefreund und Hoffegut werden mit Flügeln ausgestattet.
Während Ratefreund den Bau der Stadt und ihre Verwaltung organisiert, treffen einige Menschen ein, die bereits von der neuen Stadt gehört haben und nun auch Flügel haben bzw. anderen Nutzen aus der neuen Stadt ziehen wollen, u.a. ein Wahrsager, ein Vermesser, ein Dichter und ein Denunziant. Ratefreund jagt sie alle mit der Peitsche davon.
Auch Iris, die Götterbotin, trifft ein, um sich nach dem neuen Ort in der Luft zu erkundigen. Ratefreund nimmt sie nicht als Göttin ernst und beleidigt sie - hier wird die Komödie derb - gibt ihr aber den Auftrag, Götter zu Unterhandlungen zu schicken.
Der Wiedehopf rät ihm, für sich die Personifikation des Königstums, Basileia, zur Frau zu fordern, um seinen gehobenen Rang über Menschen, Götter und Vögel zu verfestigen.
Drei Götter erscheinen, Herakles, Poseidon und ein Barbarengott, Triballos. Sie alle unterliegen der List Ratefreunds und stimmen den Bedingungen, die Vögel und damit auch Ratefreund als ihren König als Nebengötter anzuerkennen sowie Ratefreund Basileia zu geben, zu, damit der Opferrauch sie wieder erreicht. Das Ende bildet die Hochzeitsfeier Ratefreunds mit Basileia.
Diese Komödie ist bei weitem nicht so derb und klamaukig wie die beiden anderen hier vorgestellten, insbesondere „Der Frieden“. Aristophanes wollte hiermit wohl die aus dem Ruder laufende athenische Demokratie verspotten, wo jeder vor Gericht gegen irgendwen oder –was prozessierte und Denunzianten, die nach Klagegründen suchten, ein gutes Geschäft machten. Daneben macht er sich auch über die Machtpolitik Athens und dessen Drohungen gegenüber Feinden und Verbündeten lustig.
Die Idee mit dem Zwischenreich der Vögel ist witzig, und auch die Götter bekommen hier ihr Fett ab: Herakles ist vor allem gefräßig, Poseidon gleichgültig und Triballos der griechischen Sprache nicht mächtig.
Von den bisher gelesenen für mich das gelungenste Stück Aristophanes‘.
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Es ist eines der Bücher, die als Milieustudien gerade deshalb so gut funktionieren, weil die Person, die sie geschrieben hat, selbst diesem Milieu nicht angehört.
Da hast du Recht! Ich war zuerst skeptisch, ob jemand von außerhalb eine so komplexe Gesellschaftsstruktur wie diese postsowjetische Gesellschaft, die plötzlich in die "Freiheit" entlassen wurde mit allen möglichen Folgen und zudem noch unterschiedliche Ethnien aufweist, von auch noch ausgerechnet einer Amerikanerin beschrieben werden konnte, aber sie hat das sehr analytisch und dennoch erzählerisch dicht gemacht. Mir hat auch gut gefallen, dass alle Erzählstränge offen bleiben, so wie wir im Leben eben auch immer im Prozess sind.
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Ich werde versuchen, eine neue Liste für nächstes Jahr zu machen, habe aber das Gefühl, dass es immer schwieriger wird. Vielleicht setze ich am besten einige schon lange geplante Zweitlektüren drauf.
Zweitlektüren werde ich auch in meine Liste integrieren. Ich bin jetzt in dem Alter, in dem es Zeit wird, für gut befundene Bücher noch einmal zu würdigen. Alle Zeit der Welt hat man ja auch nicht mehr, und da weiß man wenigstens, dass die Lektüre sich lohnt.
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Psst ... was Deine Liste betrifft: Das 20. Jahrhundert fängt 1901 an
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Jo, darüber habe ich auch nachgedacht. Aber ich lasse es auch mit dem Jahr 1999 enden. Damals haben auch die meisten das Jahr 2000 als Beginn de neuen Jahrtausends gefeiert und nicht das Jahr 2001. Und man lebt ja auch schon, bevor man sein erstes Lebensjahr vollendet hat ;-).
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Ich werde mich im nächsten Jahr listenmäßig im 20. Jahrhundert rumtreiben. Weitere Erklärungen siehe Kommentar-Thread.
1900-1909deutschsprachige Literatur:
Eduard von Keyserling: Dumala(1908) 10/24
Georg Heym: Gedichte und Prosa (AW,HG: Hans Rauschning) (ca.1907-1911) 12/24
andere Literatur:
John Galsworthy: Das Landhaus (GB 1907) 06/24
1910-1919deutschsprachige Literatur:
Hugo von Hofmannsthal: Jedermann (UA 1911) 11/24
Carl Zuckmayer: Prometheus (1918) 12/24Arthur Schnitzler: Casanovas Heimfahrt (1917) 12/24
andere Literatur:
Felix Timmermans: Dämmerungen des Todes (B 1910) 07/24
Maxim Gorkij: Meine Kindheit (RUS 1913) 12/241920-1929
deutschsprachige Literatur:
Erich Kästner: Emil und die Detektive (1929) 01/24
andere Literatur:
Virginia Woolf: Mrs. Dalloway (GB 1925) 01/24
Dashiell Hammett: Rote Ernte (USA 1929) 02/241930-1939
deutschsprachige Literatur:
Carl Zuckmayer: Der Hauptmann von Köpenick (1931) 11/24
Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften (ab 1930) 05-11/24andere Literatur:
Dashiell Hammett: Der Malteser Falke (USA 1930) 02/24
Raymond Chandler: Der große Schlaf (USA 1939) 04/24
Eric Ambler: Anlass zur Unruhe (GB 1938) 07/24Eric Ambler: Die Maske des Dimitrios(GB 1939) 09/24
1940-1949
deutschsprachige Literatur:
Carl Zuckmayer: Des Teufels General (UA 1946) 03/24
Karl Krolow: Gedichte und poetologische Texte (ab 1948) 04/24andere Literatur:
Irène Némirovsky: Suite Francaise ( Romanfragment, 2 Teile abgeschlossen F 1942) 08/24
1950-1959
deutschsprachige Literatur:
Uwe Johnson: Mutmaßungen über Jakob (1959) 05/24
Max Frisch: Homo Faber (1957) 06/24andere Literatur:
Saul Bellow: Die Abenteuer des Augie March (USA 1953) 06/24
Eugène Ionesco: Der neue Mieter (F 1955) 12/241960-1969
deutschsprachige Literatur:
Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns (1963) 01/24
Gisela Elsner: Der Nachwuchs(1968) 03/24
Ingeborg Drewitz: Oktoberlicht oder Ein Tag im Herbst 07/24
Uwe Johnson: Zwei Ansichten 08/24andere Literatur:
Sylvia Plath: Die Glasglocke (GB/USA 1963) 01/24
1970-1979
deutschsprachige Literatur:
Yaak Karsunke: Ruhrkampfrevue (1975) 01/24
Heinrich Böll / Klaus Staeck: Gedichte und Collagen (1975) 01/24
Christa Wolf: Kindheitsmuster (1976) 04/24andere Literatur:
J.L.Carr: Wie die Steeple Sinderby Wanderers den Pokal holten (1975) 12/24
1980-1989
deutschsprachige Literatur:
Sarah Kirsch: Landwege (1980-1985) 09/24
Siegfried Lenz: Exerzierplatz (1985) 10/24
andere Literatur:
E.L. Doctorow: Billy Bathgate(1989) 10/24
1990-1999
deutschsprachige Literatur:
Peter Härtling: Herzwand (1990) 05/24andere Literatur:
Haruki Murakami: Gefährliche Geliebte (1992) 09/24
Anthologien zur Literatur des 20. Jahrhunderts:
Curt Hohoff (Hg.): Flügel der Zeit. Deutsche Gedichte 1900 - 1950 (1956) 03/24Sachbücher zum 20. Jahrhundert
Klaus Schröter: Böll (Rowohlts Bildmonographien) 01/24
Werner Waldmann: Virginia Woolf (Rowohlts Bildmonografien) 01/24
William F. Nolan: Dashiell Hammett 02/24
GEO Epoche 64: Die DDR - Alltag im Arbeiter- und Bauernstaat 1949-1990 03/24
GEO Epoche 102: Die Stunde Null. Deutschland im Jahr 1945 04/24
GEO Epoche 09: Deutschland nach dem Krieg 1945-1955 05/24
GEO Epoche 77: Europa nach dem Krieg 1943-1953 08/24
GEO Epoche 65: 1914. Das Schicksalsjahr des 20. Jahrhunderts 10/24GEO Epoche 48. Mafia. Die Geschichte des Organisierten Verbrechens 12/24
Belletristik aus dem 21. Jahrhundert, die sich auf das vorherige bezieht
Helga Schubert: Vom Aufstehen 02/24Dincer Gücyeter: Unser Deutschlandmärchen 08/24
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Dann fange ich mal mit meinen Überlegungen an.
Wie im Thread vom laufenden Jahr gerade erwähnt, möchte ich mich für das kommende Jahr nicht an einen oder mehrere konkrete Autoren binden.
Mein Interesse richtet sich momentan auf das 20. Jahrhundert, denn ich lese gerade eine Musikgeschichte dieses Jahrhunderts (Alex Ross: The Rest is Noise), und da wird mir wieder mal klar, wie spannend und dramatisch diese hundert Jahre waren und was sie alles umfassten.
Also habe ich folgende Idee: Ich lese pro Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts jeweils ein Werk der deutschsprachigen Literaturen und eins aus anderen Literaturen, also insgesamt 24 Werke. Dabei müssen diese Werke entweder in dem Jahrzehnt erschienen sein oder darin spielen. So lasse ich mir alle Möglichkeiten offen, meine Leseinteressen zu verändern, mache das auch nicht chronologisch hintereinander, sondern so, wie es gerade auskommt. Da ich jetzt auch im glücklichen Zustand der ausgedehnten freien Lektürezeit bin, müsste ich die 24 Bücher schaffen, wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Arrondierend schaue ich mal, was ich an Sachbüchern zur (Kultur)Geschichte des 20. Jahrhunderts habe und ob ich da auch was mit reinnehmen kann. -
Dieses Jahr habe ich mir ja nur einige Komödien in Auftrag gegeben und dachte, das geht leicht zwischendurch, aber ich muss zugeben, dass mir der Aristophanes einen sehr großen Lesewiderstand geboten hat und bietet. Der dort enthaltene Chauvinismus ist trotz der historischen Distanz für mich schwer erträglich, so dass ich die Lektüre immer vor mir herschiebe. Aber ich habe mir jetzt wenigstens noch einen dritten vorgenommen : "Die Vögel ".
Für nächstes Jahr verfolge ich ein anderes Konzept, das mich nicht so an einen ungeliebten Autoren bindet.
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Hier könnt ihr etwas über eure Auswahlkriterien, die Lektüreeindrücke und was euch sonst noch so zum Wettbewerb einfällt posten.