Hallo zusammen
OK, ich habe nun wenigstens bis S. 96 gelesen (und ein bisschen vorgeblättert...) und war eigentlich positiv überrascht. Ich habe seit Jahren keinen Sartre mehr gelesen, und hatte ihn - im Gegensatz zu Camus - viel pessismistischer in Erinnerung, als er sich hier gezeigt hat.
Mir ist v.a. aufgefallen, dass der deutsche Titel eigentlich falsch ist. "Les jeux sont faits" heisst nicht "Das Spiel ist aus". Es ist, was der Croupier beim Roulette ruft, und dann hinzufügt: "Rien ne va plus!" Also: Die Einsätze sind gemacht, nichts kann/darf mehr geändert werden. Und das ist offenbar die Erfahrung, die Ève und Pierre machen: Wenn die Kugel rollt, und Du nur 24h Zeit hast, kannst Du Deinen (Lebens-)Einsatz nicht mehr ändern. "Das Spiel ist aus" würde heissen, dass man verloren hat. Im Moment, wo die Kugel rollt, weiss man das aber noch nicht. Die Gewinnchancen im Roulette sind allerdings klein...
Woraus sich für mich die Konsequenz ergibt, dass man halt seinen Einsatz vorher gründlich überlegen soll. (Immer mit dem Vorbehalt im Hinterkopf, dass man halt letztlich nicht weiss, wohin die Kugel rollt...) Ich habe, wie sonst nie bei Sartre, oft an Camus' Sysiphus denken müssen.
Hoffentlich komme ich heute anbend zum Fertiglesen...
Grüsse
Sandhofer