Beiträge von Lost

    Ich würde da "Evolutionsbiologie" und "Streitpunkt Evolution: Darwinismus und Intelligentes Desgin" von Ulrich Kutschera und "Das ist Evolution" von Ernst Mayr empfehlen.


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    Well BigBen. Kutschera und Mayr habe ich für die Zweitlektüre schon zum Darwin dazu gelegt.
    Darwins Bilder: Ansichten der Evolutionstheorie 1837-1874 (Broschiert) ist m.E. ein Muss, weil darin viel von der Arbeitsweise und den Möglichkeiten Darwins und seinem Umfeld beschrieben wird.

    Mein Interesse für eine Leserunde ist auch geweckt. Es wird jedoch parallel auch einige weitere Literatur zur Evolutionstheorie zu lesen sein, da sie seit Darwin schon heftig mutiert ist ;-)
    Ich würde allerdings eine deutsche Übersetzung lesen.
    Der Herbst ist mir für den Start recht.

    Die Prosaübersetzung von Ghristoph Martin (Eichborn Verlag) beginnt mit:


    Erzähle, Muse, vom weltgewandten Mann, der weit reiste und viel herumkam, nachdem er das berühmte Troja zerstört hatte. Viele Länder und Städte sah er, lernte deren Sitte und Gebräuche kennen; auf See geriet er in Not, versuchte sein Leben zu retten und seine Männer nach Hause zu bringen; doch was er auch tat, seinen Gefährten konnte er nicht helfen: Sie gingen durch eigene Dummheit zugrunde, denn sie frevelten und aßen von den Rindern des Helios. Deshalb verhinderte der Gott, daß sie den Tag der Heimkehr erlebten. Erzähle auch uns davon, Göttin, Tochter des Zeus, und fang einfach irgendwo an...
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    Es gibt auch eine Versübersetzung von Friedrich Georg Jünger, dem älteren Bruder von Ernst (Klett-Cotta):


    Nenne mir, Muse, den Mann, der vieles erfahren und weithin
    Irrte vom Wege ab nach der heiligen Troja Zerstörung.
    Vieler Menschen Städte sah er mit kundigem Sinne
    Und erduldete viel auf dem Meer mit traurigem Herzen,
    Als um sein Leben er rang und die Heimkehr seiner Gefährten.
    Aber er rette keinen der Freunde, so sehr er sich mühte,
    Denn sie starben dahin durch ihren eigenen Frevel
    Und ihre Torheit, weil sie des hohen Helios Rinder
    Sich zum Mahle geschlachtet. Der Gott verwehrte die Heimkehr.
    Davon o Göttin, Tochter des Zeus, berichte auch du uns.
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    Nur, wenn ein User hier die Worte der - virtuellen Bücherverbrennung - in das Feld der Diskussion führt, ein Wort dann, das an die perversesten Machenschaften einer ebenso verbrecherischen wie geistfeindlichen Clique von Massenmördern erinnert, und vielleicht auch erinnern soll, dann sind für mich eindeutig die Grenzen einer auf Humanität und einer gewissen Ethik beruhenden Diskussion weit überschritten.


    Warum soll man die, zugegeben etwas kryptische, Bemerkung von Madeleine nicht mit dem metaphorischen Gedanken: ...soll in Rauch aufgehen... umschreiben ? Ich halte das für treffend!

    Hallo,


    kennt jemand den Urheber des Aphorismus: Lesen ist leben aus zweiter Hand?


    Kann es Schopenhauer gewesen sein ?

    Nach der ISBN nach ist es schon das Buch [kaufen='3936384959 '][/kaufen]


    Sieht schön aus, aber auch sehr teuer.


    Katrin



    Es ist teuer, du hast Recht :-(


    Diese Ausgabe orientiert sich jedoch auch an der deutschen Erstausgabe von 18nochwas und ist der ausführlichste deutsche Text den ich (sic) kenne. Darwin hat es verdient, möglichst vollständig zu erscheinen und notfalls solltest du eben warten, bis diese Ausgabe in einer erreichbaren Bilbiothek auszuleihen ist.


    Die meisten modernen Ausgaben von alten Reiseberichten oder Reisetagbüchern von Forschern weden leider von Literaten gestaltet, denen Zahlen, Daten, Fakten als Teufelzeugs erscheinen, deshalb überwiegend nur die Geschmacksträger enthalten und uns das zähe Fleisch der Wissenschaft vorenthalten. Ein Kompliment an den Eichbornverlag, der beim "Kosmos" diesen Weg nicht gegangen ist.

    Hallo Lost
    ich finde vom Mare-Verlag nur ein Hörbuch "Die Fahrt der Beagle". Leider nicht das obige Buch. Ist es unter dem gleichen Titel erschienen?


    Gruß
    Maria


    Der Buchtitel ist derselbe wie beim Hörbuch, ISBN 3-936384-95-9 und doch hoffentlich noch nicht vergriffen. Aus meiner Sicht eine schöne Ausgabe, in einem Schuber, der locker einen Atlantiksturm übersteht ;-)


    Denis Scheck ist der Meinung, der Roman sei "nichts weniger als ein Meisterwerk". http://www.daserste.de/redir_d…st/druckfrisch/20575a.mp4
    Alle Podcasts (Videos zum Download) seiner Sendung "Druckfrisch": http://www.daserste.de/druckfrisch/podcast.asp


    Ich werde mir, wenn überhaupt, den Roman vielleicht irgendwann als Paperback kaufen oder in der Bücherei ausleihen. Hat keine Eile. Den Feuilleton-Wirbel verfolge ich nicht, der langweilt mich. FAZ und Co. freuen sich riesig, dass sie das Wort "Nazi" in Überschriften unterbringen können. Aufgrunde ebendieses vorhersehbaren Wirbels, der besten Werbung, die sich ein Autor wünschen kann, weiß ich auch noch nicht, ob ich das Buch überhaupt lesen werde.


    Vor Scheck war das Buch kein Thema mehr für mich, jetzt warte ich auch auf die Taschenbuchausgabe. Wenn Scheck was preist, sollte man es nicht ganz aus Acht lassen.

    Das geschieht ja alle Tage. Und je grösser die Distanz zur Epoche, umso mehr Gemeinplätze. Das "finstere Mittelalter" ist so ein typischer. Wir, die wir noch ganz nahe am 20. Jahrhundert sind, den Grossteil unserer bewussten Zeit darin verbracht haben, wir sehen natürlich die Veränderungen, Brüche, Verunsicherungen. Doch das erlebt jede Epoche. Denken wir an den Barock mit dem Bruch mit der Katholischen Kirche und dem Dreissigjährigen Krieg, die Goethe-Zeit mit den napoleonischen Kriegen und dem Aufkommen des Nationalstaates. Dennoch können wir heute von "Barock" und "Romantik" reden und finden viel Gemeinsames. Auch Brüche stiften ein gemeinsames Gefühl.


    Nun gut, Stilepochen. Das trifft aus meiner Sicht nicht den Kern des Problems (des unlösbaren) ein Lebengefühl für einen Zeitraum ohne Differenzierung zu beschreiben. Bei Stilepochen fallen mir eher Stichworte wie Selektion und Verklärung ein. Eher müsste man die Lebensgefühle von Hugenotten und Jesuiten im 18. Jahrhundert vergleichen und den gemeinsamen Kern finden und denselben auf so ziemlich alles ausdehnen, was sich damals in der Welt herumgetrieben hat. Natürlich gibt es Zeit übergreifende Lebensgefühle. Ein Matrose auf dem Panzerkreuzer Potiemkin wird sich einem Matrosen auf der Victory näher gefühlt haben als seinem kommandierenden Offizier ;-) Ein Soldat der roten Armee wird in der Schlacht von Stalingrad nicht viel anders gefühlt haben, als die meisten deutschen Landser, die dort waren, wengistens wenn ihr 20. Jahrhundert vor 1945 zu Ende war und sie keine Zeit mehr bekamen unterschiedliche Gefühle zu entwickeln.
    Wenn eine werdende Mutter viel Lebensgefühle mit anderen werdenden Mütter seit Bestehen der Menschheit teilt, wird sie doch im Laufe ihres Lebens mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht viele Anteile davon beibehalten.
    Am Anfang des 20. Jahrhunderts lebten deutlich weniger als 2 Milliarden Menschen auf der Welt, am Ende waren es 6 Milliarden. Nicht einfach denen mehr als die elementaren, zeitunabhängigen Empfindungen als Gemeinsamkeit anzudichten ;-)

    Das Lebensgefühl im 20. Jahrhundert. Was für ein Anspruch! Ich finde es schon beleidigend von einem Autor zu erwarten, er kann es zusammen fassen.


    Wenn man bedenkt was in wenigen Jahrzehnten nur auf unserem kleinen Kontinent passiert ist, dann wird eine Vereinheitlichung von Empfindungen nur einer unterstellen, der kein Lebensgefühl und keine Veränderung kennt, oder vielleicht ein extrem schlechtes Gedächtnis hat.


    Na ja, oder er will provozieren ;-)

    Danke für den Witz. Es würde mich interessieren, ob das Schema im jüdischen Witz begründet ist. Es wiederholt sich die Form beim Witz sehr oft.


    Auch ein Anlass den Roman: Lots Töchter von Daniel Katz zu empfehlen.

    Die Frage lässt sich immer stellen, aber beantworten lässt sie sich in vielen Fällen nicht oder nur mit: "Banales." ... :winken:



    Ich erinnere mich an ein Interview mit dem Sportmediziner Arnim Klümper, in dem er sagt, dass es ihm Schwierigkeiten macht in der Fußgängerzone einkaufen zu gehen. Er sieht dann bei vielen Menschen dort, welche orthopädischen Schäden sie aufweisen und wo bald entsprechende Operationen zu erwarten sind. Um eine neue Tierart sicher einzuordnen, wird man auch nicht umhin kommen das Tier zu töten und manchem Chirurg wird es beim zweiten Mal schneiden auch so gehen, wie es hier für das Lesen von "Im Namen der Rose" bes chrieben ist. So sind eben Sichtweisen ganz unterschiedlich, je nach der Beziehung zum Thema. Die einen habe am Lebendigen ihr vergnügen, die andern am töten ;-)


    Ich muß mich hier dann auch mal als Der Name der Rose-Fan outen :smile:.


    Warum muss jemand sich "outen" weil er diesen Roman gelesen hat, auch wenn es mit :smile: verbunden ist ?


    "Der Name der Rose" hat einen einen literarisch guten Stil, eine intelligente, spannende Geschichte und verlangt kein Spezialwissen vom Leser. Gehört das Buch damit zur schlechten Literatur ? Es lüftet bei jeder Beschäftigung mit ihm immer noch Geheimnisse.


    Ecos Pendel hat mich überfordert. Nach dem Lesen versuchte ich mich über Geheimgesellschaften zu informieren um die komplexen Zusammenhänge aufzufinden, doch das gab ich bald auf, weil es mit zu komplex und ausufernd wurde.



    Bei der "Insel" ging es mir besser, da ich fachlich das Gebiet der Navigation etwas kenne und auch Einzelheiten nachvollziehen konnte.


    Das tiefe eindringen in teilweise wenig bekanntes Spezialwissen halte ich bei einigen Büchern von Eco für die Hauptschwäche, da es für vielen ,so scheint es mir, auch aus dem "Bildungsbürgertum", nicht mehr erlaubt, dem Plot durchgehend zu folgen ohne eingehende Fachstudien zu betreiben. Erst bei "Bordolino" wurde das wieder anders.
    Wenigstens Doktorenten werden auch in Zukunft noch einiges von Ecos Werken profitieren können ;-)


    So. Angeregt durch Humboldts Kosmos habe ich nun meine alte Ausgabe des Reiseberichts von Charles Darwin hervorgekramt. Die beginnt schon mal ganz ähnlich wie Humboldt - mit der Bestimmung von Gesteinsschichten auf den Kapverdischen Inseln. :breitgrins: Nochmals so ein Wälzer: diesmal sind's 800 Seiten - allerdings nicht mehr Folio, sondern 8° ...


    Dazu möchte ich dir noch "Darwins Captain" eine Biografie über Fitzroy nahelegen. Er und Darwin waren die Antipoden auf der Reise. Kennst du die mehrteilige Fernsehserie darüber ?
    Es gibt eine neue Ausgabe des Reiseberichts bei Mare. Gelesen habe ich sie noch nicht, sie kommt mir jedoch ausführlicher vor, als es meine Erdmann-Ausgabe ist.

    Komm mir aber jetzt nicht mit dem Kehlmann, gelle? :breitgrins: Selten habe ich ein so gutes Thema so leichtfertig verschenkt gesehen ...


    Den Satz mit "Die Vermessung..." hatte ich schon geschrieben, aber dann doch lieber wieder gelöscht :-)
    Den Roman habe ich aber gerne gelesen. Kehlmann stellt hier zwei Charaktere gegenüber, die auch bezeichnet für das Selbstverständnis der Wissenschaftler dieser Zeit sind, und er macht es kurzweilig.
    Ich glaube nur, dass vielen das Einfühlungsvermögen für das Genie Gauß fehlt. Amazonasabenteuer ließt man schon als Kind gerne, die Trigonometrie dagegen ist für viele eben eine Nebensächlichkeit.