Hallo zusammen!
Ich hole diesen Ordner mal hervor, da ich gerade White Noise von Don DeLillo gelesen habe. Dieser Autor wurde hier noch nicht genannt und ich kannte bisher auch nichts von ihm. DeLillo wird als einer der besten amerikanischen Gegenwartsautoren bezeichnet und in einem Atemzug mit Thomas Pynchon, Cormac McCarthy und Philip Roth genannt. Außerdem gilt er als ein postmoderner Autor - was immer das so genau heißen soll.
Zu Beginn ist dieses Buch eine akademische Satire und schildert das Leben der Patchworkfamilie des Collegeprofessors Jack Gladney in einer amerikanischen Provinzstadt. Nach einem Chemieunfall, bei dem der Ort evakuiert werden muß, wird bei Gladney und seiner Frau die permanente Angst vor dem Tod immer stärker und allumfassender; sie lähmt beide in ihrer Existenz, jedoch auf unterschiedliche Weise.
Themen dieses Romans sind die Konsumgesellschaft, die allgegenwärtigen Medien, die anscheinend völlig sinnlose Existenz in einer Gesellschaft, in der keiner mehr weiß, was genau seine Ziel oder Wünsche sind, oder was ihn selbst überhaupt ausmacht.
Das Buch liest sich ganz angenehm, fast im Plauderton berichtet der Ich-Erzähler Gladney banale und weniger banale Ereignisse während eines Collegejahres. Man erfährt von seinen Ängsten und versteht, was ihn bedrückt, obwohl es für mich nicht immer nachvollziehbar war. Ganz schlüssig bin ich mir noch nicht darüber, ob man dieses Buch gelesen haben muß. Und was da dran nun genau postmodern ist, ist mir auch nicht ganz klar. Das liegt aber wohl daran, daß für mich der postmoderne Roman nicht ganz greifbar ist, obwohl ich immer mal wieder versuche, da endlich durchzublicken...
Nach den begeisterten Meinungen zu Cormac McCarthy, werde ich als nächsten amerikanischen Roman wohl etwas von ihm lesen. Bin schon sehr gespannt!
Viele Grüße
thopas