Beiträge von thopas

    Hallo Leserin,


    deine Punkte 1 und 2 formulieren in etwa das, was ich mir auch gedacht habe. Punkt 3 ist interessant. Da muß ich nochmal drüber nachdenken.



    Übrigens, von Moers habe ich bisher noch nichts gelesen. Was du schreibst, klingt ja sehr interessant. Lohnt sich die Beschäftigung mit Moers?


    Ich kenne von Moers nur Die Stadt der träumenden Bücher. Ein nettes Buch, indem es hauptsächlich um Bücher und Lesen geht, das Ganze aber in einer Welt mit phantastischen (sprich: Fantasy) Kreaturen. Moers ist wohl bekannt für seine etwas ausufernden Aufzählungen und Beschreibungen in dieser von ihm geschaffnen Welt "Zamonien". Auf Literaturschock gibt es einen relativ langen Thread dazu:


    http://www.literaturschock.de/…rum/index.php?topic=717.0


    Nachdem ich dort auch die Threads zu seinen anderen Büchern gelesen habe, bin ich allerdings zu dem Entschluß gekommen, daß ich wohl kein weiteres seiner Bücher lesen muß. Zumindest nicht in nächster Zeit. Die Stadt der Träumenden Bücher ist witzig und einfallsreich, ein unterhaltsames Buch für zwischendurch, aber bestimmt keine anspruchsvolle Lektüre, mit der man sich noch lange danach beschäftigt.


    Viele Grüße
    thopas

    Hallo Leserin,


    das ist gar keine so einfache Frage. Soll man ein Werk wählen, das einem gut gefällt (das kann ja auch ein moderner Roman sein) oder eines, das sich schon als Klassiker etabliert hat und deshalb bewahrenswert ist?


    Am besten beides: ich würde mich wahrscheinlich für ein Shakespeare-Stück entscheiden, z.B. Der Sturm, oder für ein Versepos/eine Verserzählung (Beowulf oder die Canterbury Tales). Ein Werk in Versform hätte auch den Vorteil, daß es leichter auswendig gelernt werden kann als ein Roman.


    Ein bißchen erinnert mich das an die Buchlinge aus Moers´ Die Stadt der träumenden Bücher, die ihr Leben einem Autor und dessen gesamtem Werk widmen :smile:


    Viele Grüße
    thopas

    Es wäre allenfalls die Frage zu stellen, ob München eine Grossstadt ist :breitgrins:


    ... München ist ja bekanntlich das "Millionendorf" und dieser Ausdruck trifft es eigentlich ganz gut :smile:


    Zum Thema:


    Ich lese gerade Der Schatten des Windes von Carlos Ruiz Zafón. Jetzt würde ich gerne mal wieder nach Barcelona fahren und mir die Schauplätze anschauen (sofern sie noch existieren...)

    Hallo,


    ich habe neulich in einem Weltbild-Laden die Übersetzung von Gisbert Haefs (hier im Weltbild-Verlag) angeschaut, war aber nicht so überzeugt, wobei ich fairer weise sagen muß, daß ich nicht viel Zeit hatte, um längere Stellen anzuschauen. Werde ich noch nachholen.
    Was mich etwas irritiert hat ist, daß der Beowulf dort bei den Fantasy-Büchern untergebracht war (direkt neben Hohlbein!) :rollen:
    Gut, wahrscheinlich gehen sie davon aus, daß der Beowulf-Film-Fan vermutlich bei den Fantasy-Büchern suchen wird, wenn er das "Buch zum Film" haben möchte. Und zugegebenermaßen: es kommen ein Drache und zwei Monster drin vor... :breitgrins:


    Viele Grüße
    thopas


    Und für alle, die es noch nicht wissen: "M" ist als Nr. 98 im Rahmen der generell empfehlenswerten "SZ-Cinemathek" erschienen. Kostet knapp 10 Euro. Das Geld ist gut angelegt.


    Hallo zusammen,


    diesen Ratschlag habe ich befolgt und ich muß sagen, mir hat der Film ausnehmend gut gefallen. Die Atmosphäre ist sehr dicht und v.a. Peter Lorre ist einfach beeindruckend. Ich werde mir den Film bestimmt noch öfter ansehen.
    Danke für den Tip!


    Viele Grüße
    thopas

    Hallo Manjula,


    vermutlich bezieht sich Goethe da auf die Person des Sir William Thornhill alias Mr Burchell. Sir William ist sehr reich und hat dadurch eher schlechte Erfahrungen mit seinen Mitmenschen gemacht, die ihn hauptsächlich wegen seines Geldes mögen. Er verkleidet sich deshalb als armer Mr Burchell, der durch die Gegend wandert und von den einfachen Leuten aufgenommen und verköstigt wird, die ihn alle sehr schätzen. Die jüngere Tochter des Vicars verliebt sich in ihn, und zwar nur seiner "inneren Werte" wegen, da sie ja nicht weiß, daß er reich ist.


    Sonst fällt mir momentan keine vertauschte Identität ein. Ich hoffe, das hilft dir weiter.


    Viele Grüße
    thopas

    Hallo sandhofer,


    meine Beowulf-Lektüre liegt schon einige Zeit zurück, aber ich hatte schon lange mal vor, ihn nochmal zu lesen. Im Studium war ich in einem Seminar, wo wir einige Teile des Beowulf aus dem Altenglischen übersetzt haben. Das war recht interessant, aber für die normale Lektüre ist mir das dann doch wieder zu anstrengend. Ich habe überlegt, ob ich mir die Übersetzung von Seamus Heaney zulegen soll. Zuhause habe ich nur eine Prosaübersetzung in einer Anthologie (abgesehen vom altenglischen Text).




    In nordischer Geschichte kenne ich mich - trotz Lektüre von Saxo Grammaticus - kaum aus. Dieser altnordische Held kann aber auch interessieren, wenn man die geschichtlichen Hintergründe der einzelnen Reiche nicht kennt und nicht weiss, was denn nun der Unterschied von einem Göten zu einem Gothen sein könnte ;).


    Es handelt sich wohl um ein ausgestorbenes Volk, das "Gauten" (engl. geats) genannt wird. Da muß ich allerdings nochmal nachlesen, wo die genau angesiedelt waren; ich merke gerade, daß ich doch schon einiges vergessen habe :redface:


    EDIT: war gerade im Keller und habe meine Studienunterlagen wieder hervorgekramt: sie haben im schwedischen Götaland gelebt. Daher vermutlich auch die von dir erwähnte Bezeichnung "Göten".


    Auf jeden Fall steht die Beschäftigung mit Beowulf demnächst mal wieder auf meinem Leseprogramm :smile:


    Viele Grüße
    thopas


    Aber definitiv.
    Wobei die Frage, inwieweit bzw. wie weit eine Frau gefallen ist, wenn eine dann nachher ungültige Ehe vollzogen ...
    :breitgrins: :redface:


    Da habe ich auch keine Ahnung. Was, wenn die Ehe nur eine Scheinehe gewesen wäre (wie man ja zuerst vermutet)?


    Wobei... dieser Verehrer von Olivia, der ja schon immer ein Auge auf sie geworfen hatte, hätte sich offensichtlich nicht daran gestört.




    Die gute Olivia ist die eitle der beiden Töchter. Und insofern bekommt sie, was sie verdient und vielleicht auch will, denn eigentlich findet sie so schlimmes schlussendlich an Mr. Thornhill ja gar nicht auszusetzen.


    Für Olivia wird es wohl tatsächlich ok gewesen sein. Eine andere Frau hätte vielleicht eher Probleme damit gehabt. Z.B. Arabella Wilmot. Aber für sie wäre es ja sowieso eine Vernunftehe gewesen bzw. eine Trotzhandlung, da sie ihren geliebten George nicht haben konnte (zumindest zum damaligen Zeitpunkt).




    Ich fände es ganz spannend zu wissen, was eine schon so lange goldsmithende Literaturwissenschaft zu alledem rausgekriegt hat.
    Wo in den Weitend es Web ist die höchstens 20-seitige Zusammenfassung? :breitgrins:


    Das würde mich auch interessieren. Vielleicht finden wir ja noch was...

    Das ist ja der Teil, der mich echt erschreckt hat: Nicht nur die Tatsache als solche, dass Goldsmith hier ein weiteres As aus dem Ärmel zieht und die beiden rechtmässig verheiratet sein lässt - das ist schon schlimm genug, aber bei all den Taschenspielertricks des Autors auf den Schluss-Seiten fällt das kaum noch auf. Nein: Nur um einer bürgerlichen Moral genügen zu können, verheiratet er die eine Tochter tatsächlich an den Schurken. (Nun gab es diese Art von Ehen in den "besseren" Kreisen wohl damals zu Hauf: Beide leben voneinander getrennt und treffen sich allenfalls einmal jährlich, um die Einkommensitutation zu besprechen. Dennoch ...)


    Ja, genau das hat mich auch eher verstört. Deshalb meine Vermutung, ob sie evtl. an das Gute im Menschen glaubt. Oder war es damals tatsächlich besser, mit einem Schurken verheiratet zu sein (den man dann so gut wie nie sieht), als unverheiratet und ein "gefallenes Mädchen"? Vermutlich ja. Deshalb wohl diese Auflösung von Goldsmith... :angst:

    Zitat


    ...und dies alles ohne eine Spur von Frömmelei oder Pedantismus. Vor beiden hatte den Verfasser der hohe Sinn bewahrt, der sich hier durchgängig als Ironie zeigt, wodurch dieses Werkchen uns ebenso weise als liebenswürdig entgegenkommen muss.



    Hat Goethe hier etwa doch ein bißchen Ironie entdeckt? Oder bezieht er sich da auf etwas anderes?


    Viele Grüße
    thopas


    ... oder aus der Enc.Brit. ? :breitgrins:


    Er gibt in der Fußnote James Boswells Life of Johnson an. Das Zitat ist auch in Ich-Form geschrieben, gibt also wohl direkt den Bericht von Johnson wieder.



    Ich vermute mal, Boswells Faktentreue bezieht sich auf Dr. Johnsons Aussagen als solche. Ob die wiederum der Wahrheit entsprechen?


    Das ist in der Tat fraglich. Im Nachhinein werden solche Anekdoten ja oft gerne etwas "aufgepeppt", weil es dann wichtiger klingt :breitgrins:



    Ich bin jetzt übrigens auch fertig mit dem Buch und finde es trotz der gelegentlich etwas übertrieben schmalzigen Stellen ganz unterhaltsam. Die gute Olivia scheint echt einen Narren an Squire Thornhill gefressen zu haben (oder ihre Eitelkeit läßt sich durch nichts abschrecken), wenn sie nach alldem immer noch darauf hofft, daß er sich ändert. Oder sie glaubt einfach an das Gute im Menschen... (bei einer Pfarrerstochter vielleicht nicht verwunderlich)

    Hallo Dostoevskij,


    danke für deine Willkommensgrüße :winken:


    Julian Barnes ist übrigens einer meiner Lieblingsautoren. Vor kurzem habe ich "A History of the World in 10 1/2 Chapters" gelesen und es hat mir sehr gut gefallen. Von McEwan mag ich auch einiges, bei "Atonement" habe ich allerdings aufgegeben. Vielleicht versuche ich das nochmal. Nick Hornby finde ich auch ganz unterhaltsam.


    Ein weiterer Lieblingsautor von mir ist Peter Ackroyd, der neben Romanen auch Biographien schreibt. Seine "Biographie" über London steht bei mir schon länger im Regal, aber es ist so ein dickes Buch, daß ich mich da fast nicht rantraue...
    Und da ich ein großer Fan von Chaucers "Canterbury Tales" bin, will ich auch noch unbedingt "The Clerkenwell Tales" von Ackroyd lesen.


    EDIT: David Lodge ist übrigens auch zu empfehlen, v.a seine Universitätssatiren "Changing Places" und "Small World"


    Berichte doch mal, wie dir das Buch von Sue Townsend gefallen hat. Von ihr habe ich noch nichts gelesen.


    Viele Grüße
    thopas

    Für die, die keine Lust auf den ganzen Enc. Article haben, tu ich die Stelle hier rein.


    But he was still often reduced to pitiable shifts, the most popular of which is connected with the sale of his solitary novel, the Vicar of Wakefield. Towards the close of 1764(?) his rent is alleged to have been so long in arrear that his landlady one morning called in the help of a sheriff's officer. The debtor, in great perplexity, despatched a messenger to Johnson; and Johnson, always friendly, though often surly, sent back the messenger with a guinea, and promised to follow speedily. He came, and found that Goldsmith had changed The guinea, and was railing at the landlady over a bottle of Madeira. Johnson put the cork into the bottle, and entreated his friend to consider calmly how money was to be procured. Goldsmith said that he had a novel ready for the press. Johnson glanced at the manuscript, saw that there were good things in it,took it to a bookseller, sold it for £60 and soon returned with the money. The rent was paid; and the sheriff's officer withdrew. (Unfortunately, however, for this time-honoured version of the circumstances, it has of late years been discovered that as early as October 1762 Goldsmith had already sold a third of the Vicar to one Benjamin Collins of Salisbury, a printer, by whom it was eventually printed for F. Newbery, and it is difficult to reconcile this fact with Johnson's narrative.) But before the Vicar of Wakefield appeared in 1766, came the great crisis of Goldsmith's literary life.


    Sehr interessant. Die Einleitung in meiner Ausgabe zitiert direkt aus Boswell, dabei wird aber keine Jahreszahl erwähnt. Einige Absätze später schreibt der Autor nochmal von den "chaotischen Umstanden" unter denen das Manuskript 1762 verkauft wurde. Da nimmt man dann irgendwie an, daß diese Episode mit Johnson 1762 stattgefunden hat. Obwohl der Autor schon erwähnt, daß es viele widersprüchliche Berichte gibt und niemand die genaue Jahreszahl kennt bzw. es noch nicht mal sicher ist, welcher Verleger das Manuskript gekauft hat.


    Ich bin erschüttert. Meines Weltbildes wegen. Habe das für völlig normal gehalten. :breitgrins:
    Insbesondere weil die gute Olivia, die Eitle der beiden Töchter, doch nicht unbedingt was dagegen gehabt hätte.


    Daß Olivia wohl nichts dagegen gehabt hätte, ist mir auch aufgefallen. Das Motiv war mir nur nicht ganz klar: Eitelkeit oder Schuldbewußtsein? Aber daß die Mutter da mitspielt? Vermutlich liegts da wohl auch an der Eitelkeit...




    Das ist ja auch in der hier verlinkten 11th ed. der Encyclopedia so erzählt.
    Unter Beteiligung Dr. Samuel Johnsons.
    Und mit dem Hinweis darauf, dass G. schon vorab den Roman anderweitig verscherbelt hatte.


    Tut mir leid, wenn ich das aus Versehen nochmal angebracht habe. Ich habe den verlinkten Artikel noch nicht gelesen, werde es aber am Wochenende nachholen.



    Zitat


    Ist die Frage, ob sich dann im Falle Goethes etc. von einer „Fehlrezeption“ sprechen lässt. Denn wenn wir es tun, machen wir es ja an unseren Maßstäben fest.


    Sowas in der Richtung habe ich mir auch schon gedacht...


    viele Grüße
    thopas

    Hallo liebe Forums-Mitglieder!


    ich möchte mich auch kurz vorstellen: ich bin 32, lebe südlich von München und habe Anglistik studiert. Mein Schwerpunkt liegt also bei der englischen Literatur, wobei ich vom Mittelalter über Shakespeare bis in die Neuzeit vieles gerne lese und auch gern Neues entdecke.


    Ich freue mich ein Forum gefunden zu haben, in dem ich neue Anregungen bekomme und auch von Klassikern außerhalb der englischen Literatur etwas mitkriege :smile:


    Viele Grüße von thopas


    Und selbst hier bin ich nicht sicher, ob die Ironie vom Autor intendiert war oder ob sie ihm versehentlich passiert ist.


    Ich hatte beim Lesen dieser Predigt nicht das Gefühl, daß das ironisch vom Autor gemeint war. Kann sein, daß wir so eine Predigt heutzutage eher ironisch empfinden.


    Ich bin leider diese Woche recht wenig zum Lesen gekommen. Ich habe jetzt noch die drei letzten Kapitel vor mir, also die Wendung hin zum Guten. Manche Szenen im Gefängnis finde ich schon arg schmalzig und etwas dick aufgetragen vom Autor. Was mich irritiert hat ist, daß einzig der Pfarrer selbst sich weigert, seine Tochter Olivia nicht als Mätresse an Squire Thornhill zu verscherbeln, um die Familie von den Schulden zu befreien. Mutter und Geschwister scheinen da keine Skrupel zu haben, Olivia zu opfern. Hab ich da die Ironie übersehen, oder war das für damals ein normales Verhalten?

    Vielleicht sogar ein Eingriff des Verlegers: "Hör mal: Wenn du das Buch wirklich verkaufen und aus den Geldsorgen herauskommen willst, musst du da viel mehr Schmalz hineinbuttern!" - Gesagt, getan?


    Hmmm... Das wird man wahrscheinlich nie genau wissen. Es ist halt mal wieder eine Anekdote, die um mehrere Ecken tradiert wurde. Taucht in einer Biographie über Dr. Johnson auf (ich kann heute abend nochmal genau nachschauen, hab gerade das Buch nicht hier). Dr. Johnson mußte für Goldsmith das Manuskript an einen Verleger verkaufen, da Goldsmith selbst von seiner Vermieterin nicht mehr aus dem Haus gelassen wurde, bis er nicht die Schulden bezahlt hatte. Der Verleger hat dann noch dreieinhalb Jahre gewartet, bis er das Buch herausgebracht hat. Möglicherweise war er sich nicht sicher, ob das Werk beim Publikum ankommt... Vielleicht mußte es Goldsmith tatsächlich nochmal überarbeiten?


    Ja, nur ist das so ein wenig in Kurzform all das, was andere Autoren ausführlicher - und besser - geschildert haben.
    Siehe Defoe und Fielding, auch den (meiner Erinnerung nach nicht ganz so guten) Smollett.



    Damit hast du natürlich recht. Ich wollte eigentlich nur kundtun, daß mir diese Schilderung gut gefallen hat. Meine Lektüre englischer Romane des 18. Jhds. liegt mittlerweile auch schon fast 10 Jahre zurück, somit finde ich Goldsmith (den ich bisher noch nicht kannte) einen ganz guten Einstieg, um mich wieder mit diesen Romanen zu beschäftigen. Daß er nicht unbedingt mit Fielding und Defoe mithalten kann, war mir von Anfang an klar. Mein bisheriger Lieblingsroman aus dieser Zeit ist übrigens Smolletts Humphry Clinker.


    Interessant finde ich übrigens die Anekdote, die in der Einleitung meiner Ausgabe (Oxford World´s Classics, 2006, new edition) steht, wie es überhaupt dazu kam, daß dieser Roman veröffentlicht wurde. Goldsmith verkaufte ihn erstmal nur deshalb, um die Schulden bei seiner Vermieterin begleichen zu können. Daß der Roman aus lauter Versatzstücken besteht, die woanders sicherlich besser behandelt werden, ist dann vielleicht auch kein Wunder.

    Hallo zusammen,


    ich bin neu in diesem Forum, habe aber schon ein bißchen mitgelesen. Da ich mich für englische Klassiker interessiere und schon seit einiger Zeit vorhatte den Vicar zu lesen, habe ich also gleich die Gelegenheit ergriffen :smile: Ich hoffe, es stört euch nicht, wenn ich quasi so mitten in eine Leserunde hineinplatze (falls doch, gebt einfach bescheid, ich bin dann auch nicht verärgert).


    Ich habe inzwischen ein bißchen über die Hälfte gelesen und muß sagen, daß mir das Buch ganz gut gefällt. Der ältere Sohn ist wieder aufgetaucht und hat seine Geschichte erzählt. Ich fand es sehr interessant zu lesen, wie man sich damals so ohne Geld durchschlagen konnte, und was man für Möglichkeiten hatte. Auch die Darstellung des Literaturbetriebs in London war sehr spannend und irgendwie ist es beruhigend zu wissen, daß auch damals schon lauter Betrüger unterwegs waren und wahre Künstler kaum eine Chance hatten. Da Goldsmith den Londoner Literaturbetrieb aus eigener Erfahrung gut kannte, konnte er sich wohl nicht verkneifen, auf diese Weise seine Eindrücke zu schildern.


    Mal sehen, wie es weitergeht. Momentan kommt mir die ganze Geschichte so vor, als wäre es dasselbe Strickmuster, nach dem heutzutage Seifenopern und TV-Komödien fabriziert werden. Insofern wundert es dann nicht, daß es jede Menge Schicksalsschläge auf die Pfarrersfamilie hageln müssen, bevor sich dann am Ende alles wunderbarerweise auflöst.


    Viele Grüße
    thopas