Hermann Hesse

  • Hallo zusammen
    wußtet ihr, daß Hermann Hesse auch gemalt hat? Mir war das neu. Liegt vermutlich auch daran, daß ich erst kürzlich mein erstes Buch von ihm (Siddharta, danach: Der Steppenwolf) gelesen habe.


    http://www.poster.de
    (einfach unter Suche: Hesse eingeben.


    hier eins seiner Bilder
    http://www.poster.de/Hesse-Her…nn-Certenago-2101255.html


    Mir gefallen die Bilder sehr gut. So wie ich das sehe, porträtiert er seine Wahlheimat Tessin. Er schreibt dazu:


    Die Tessiner Landschaft, die ich im Jahre 1907 zum erstenmal gründlicher kennenlernte, hat ich stets wie eine vorbestimmte Heimat oder doch wie ein ersehntes Asyl angezogen und empfangen. ..Sie ist mir zur Heimat geworden. Und auch die Tessiner liebe ich sehr, nicht nur ihre Landschaft und ihr Klima... - aus DANK ANS TESSIN


    Gruß Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • ****
    Hoi Maria,


    Du hast recht, dass Hesse gern malte. Letzte Woche war ich bei Hesse Austellung in Zürich. Er hat am 2 Juli 2002 doch 125 Jahre Geburtstag. Ich sah ein paar Bilder von ihm, er malte gern Bund und am meisten über die schönen Bergen und See in Montagnola bei Lugano. Er hat ein enge Freund als Maler heisst Hans Sturzenegger, vielleicht lernte er von ihm. Er war sogar mit ihm in 1911 nach Sri Langka und Indonesien (meinem Heimatland) ca. 3 Monaten gereist. Bei Austellung sah ich ein grosse Bild von Hesse mit seiner Frau waren beide FKK in einem Fluss. Eine spektakuläre 3-D-Schau, ein Video von seine Biographie. Er hat 3 mal geheiratet. Aber am letzte Frau hat ein paar Kindern. Seine dritte Frau war eigentlich seine Leserin. Hesse schrieb Briefe gern, ins gesamt hat er 35.000 Briefen geschrieben. Manhcmal spielte er als Berater, weil seine leser/innen sehr begeister waren. Der Sohn von Hesse in Video war schon ein Opa. Ich habe sehr lange überlegt, ob er Hesse selb oder sein Sohn, o...der Sohn arbeitet nie einmal fest, immer selbständig als Fenster-Interior. Er sagte, seit 30 jahre verwaltet er nur Hesse`s Werke. Das ist schon genug oder? Ja, Hesse Mutter war indolog, deswegen ging er nach Indien, ausser seinem Opa war auch Missionär, der in Indien einmal lebte. Manchmal dachte ich, warum schrieb Hesse lieber über Indische Mythologie, und Hölderlin schrieb lieber Antike-Kultur aus Griechenland. Meine Meinung nach, Hölderlin lebte in 19 Jahrhundert war in der nähe von Antike-Zeit, und Hesse lebte in 20 Jahrhundert. Obwohl Indische Philosophie früher als Antiken war. Bei Austellung las ich oft seine Biographie auf dem Wand, seine Brille, war ähnlich wie Gandhi`Brille, vielleicht bekam er eine Erbe ha..ha...oder nur einfach fans von Gandhi. Hesse war seit klein in der Schweiz umgezogen, 1883 war er Schweizer geworden, er lebte in Basel, seinem Vater arbeitet bei Basel Mission und er besuchte eine Mission Schule, aber als er 14 Jahre Alt war, ging er weg von der Schule, er wurde besrafft. Er hat nur einzige Ziel als Dichter zu werden. Seine erste Gedicht, glaube ich "Romantische Lieder". 2 bekanntesten Romane sind "Siddhartha und Steppenwolf". Wenn Hesse noch lebte, wäre er bestimmt sehr traurig, weisst du warum? weil bei Ranicki-Solo, Ranicki sagte: "Als ich noch Jung war, las ich gern Steppenwolf, aber heute ist Hesse schon vorbei". Diese Literaturpapst ist ziemlich otoriter, er weisst viel aber bei Diagnosen, macht er andere Schriffstellern unzufrieden. Aber, ich habe 4 Bücher von ihm: Aus meinem Leben, Nachprüfung, und alle fragen offen von Literarische Quartett und Grass Aufsätze.


    Also: "Happy Birthsday Hesse".


    kb

  • Hallo kb


    danke für deine ausführliche Antwort. Die Hesse-Ausstellung würde mich auch interessieren. Wir haben vor ein paar Monaten gemeinsam 'Der Steppenwolf' gelesen, ein herausragender Schriftsteller mit einem interessanten Leben.


    Zitat

    Wenn Hesse noch lebte, wäre er bestimmt sehr traurig, weisst du warum? weil bei Ranicki-Solo, Ranicki sagte: "Als ich noch Jung war, las ich gern Steppenwolf, aber heute ist Hesse schon vorbei"


    Ich habe erst spät Hesse entdeckt und finde ihn immer noch zeitgemäß. Ich glaube jede Generation wird für sich H.H. entdecken und sich selbst darin finden. Das wird sich nicht ändern.


    Viele Grüße und schönen Urlaub
    Gruß Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Kang!


    Ich wundere mich schon seit einiger Zeit über dich, weil du, obwohl aus Indonesien, dich fast (oder sogar tatsächlich) besser auszukennen scheinst über viele unserer Schriftsteller als wir. Wie lange lebst du schon in der Schweiz? Studierst du Germanistik oder so?
    Aber wirklich Respekt für dich und deine Beiträge hier im Forum.


    Was der "Literaturpapst" MRR über Hesses Bücher sagte, macht mich ein bisschen traurig. Ich kann Maria nur zustimmen, wenn sie sagt, Hesse sei ein zeitloser Schriftsteller. Ich bin gerade dabei, seinen "Steppenwolf" zu lesen, aber kann noch nicht viel dazu sagen, weil ich erst angefangen habe. Aber ich denke auch, dass er wie Goethe zu den Schriftstellern gehört, die nie aus der Mode kommen können, weil sie einfach "Kultbücher" geschrieben haben (Goethe mit seinem Briefroman "Die Leiden des jungen Werther"). Auch J.D.Salinger mit dem "Fänger im Roggen" gehört dazu. Jede Generation wird diese Bücher und mit ihnen diese Autoren für sich neu entdecken, und jede Generation wird diese Bücher neu für sich deuten.
    Deswegen: Auch wenn MRR als der "Literaturpapst" gilt, heißt das noch lange nicht, dass seine Worte unfehlbar sind! ;-) (Zum Glück!!)


    Gruß, Angélique


    PS: Kang - wieso lässt du dich eigentlich nicht hier registrieren? Du gehörst doch auch schon "dazu". ;-)

  • Hallo Angélique,


    ich möchte Dich jetzt nicht abwerben, aber da Du gerade den Steppenwolf liest:


    im http://www.literaturcafe.de


    lesen wir gerade in einer gemeinsamen Runde den Steppenwolf und wollen uns über unsere Eindrücke austauschen.


    Wenn Du Lust hast mache einfach mit. Der Einstieg ist jederzeit möglich. Du mußte Dich zwar registrieren lassen. Aber das ist nur um Störenfriede fernhalten zu können.


    Liebe Grüße


    Dyke - der Foren-Hopper

  • Hallo Ihr Alle,
    ich habe neulich einen Ausflug zum Kloster Maulbronn gemacht - Hesse ging auf die Klosterschule, die dort nach der Reformation eingerichtet wurde (wird auch heute noch ein bisschen als Eliteschule gesehen, Schwerpunkte sind Religion und Musik). Dort habe ich eine sehr interessante Führung mitgemacht, in der auch erwähnt wurde, dass Hesse sehr viel malte. Er hat in seinen Bildern sehr viel Erlebtes verarbeitet, wurde zwischendurch auch mal in eine Nervenheilanstalt geschickt. In den Büchern haben wir ja bei der gemeinsamen Lektüre des Steppenwolfs schon entdeckt, wieviel Autobiographisches Hesse beim Schreiben verwandte. Bin übrigens ab jetzt wieder da!!
    Viele Grüsse, Nele

  • Hallo Nele


    wollte nur kurz sagen, daß ich mich freue, daß du wieder im Klassikerforum bist und vielleicht klappt es ja mal mit einem gemeinsamen Lesen :-)


    Bis dann
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Maria & Angélique,


    Danke für euere Kommentar !



    Ich wundere mich schon seit einiger Zeit über dich, weil du, obwohl aus Indonesien, dich fast (oder sogar tatsächlich) besser auszukennen scheinst über viele unserer Schriftsteller als wir. Wie lange lebst du schon in der Schweiz? Studierst du Germanistik oder so?
    Aber wirklich Respekt für dich und deine Beiträge hier im Forum.


    ***
    Angélique...danke, du machst mir stolz. Ich schäme mich eigentlich, wenn ich Deutsch schreibe, weil mein deutsch Kenntnisse nicht genug ist. Ich habe immer Fehler bei Schreiben. Ich lebe in der Schweiz seit 6 Jahre. Damals (1988-1996) war ich ein deutsch sprechende Reiseführer für TUI-Service in Bali, Insel des Gottes. In der Schweiz studiere ich weder Germanistik noch andere Fache. Ich bin ein angestellter.


    Ich finde, Eropa ist ein Zentrum von Wissenschaft. Deswegen benutze ich meine Freizeit für Literatur. Ich besuche gern die Lesungen,z.B: vor 2 Jahre (2000) besuchte ich Luzerner Literaturfest 16. Die Autoren hatten ihre Werke gelesen. Die deutsche Autorinnen waren Birgit Vanderbeke und Elke Heidenreich. Der Autor aus Österreich war Josep Haslinger. Aus der Schweiz war Urs Widmer, ich bekam seinem Autogramm auf dem Buch "Schweize Geschichte". Haslinger las seinem Buch sehr monoton, wie ein Dozen, aber Widmer las sehr Temperamentvoll, wie ein Kunsler.
    Letzte Jahr (2001) besuchte ich wieder Luzerner Literaturfest 17, und sah ich Werner Morlang, ein Schriftsteller aus die Schweiz. Aber ich mag am besten Urs Widmer. Eines Tages besuchte ich eine Lesung "Zur Mündung" von Franz Hohler, ich weiss nicht ob du schon deisem Autor kennst. Nach dem Lesung, fragte ich Hohler"Welche sind Fiktiv oder True-Story von ihre Werke?". Er zeigte seine Kurzgeschichte Freundlich. Dann fragte er zu mich;"Ist das richtig was ich gelesen habe?". Das war ein Spass von ihm, aber peinlich für mich, er wusste schon, dass ich die einzige Ausländer war, weil ich ganz vorne sas.
    ***
    Jede Generation wird diese Bücher und mit ihnen diese Autoren für sich neu entdecken, und jede Generation wird diese Bücher neu für sich deuten.
    Deswegen: Auch wenn MRR als der "Literaturpapst" gilt, heißt das noch lange nicht, dass seine Worte unfehlbar sind! ;-) (Zum Glück!!)


    ***
    Aber warum sind die klassische Autoren am meisten immer noch wichtig bis heute? Ihre Ideen wurden analiziert und sogar zitiert.
    ***
    PS: Kang - wieso lässt du dich eigentlich nicht hier registrieren? Du gehörst doch auch schon "dazu". ;-)[/quote]


    ***
    nimue hat gesagt, sei nicht notig zu regristieren, so wie so meine Name doch erscheint.


    Gruss
    kb

  • Hallo Hesse-Fans,
    ich habe gerade "Unterm Rad" von Hesse gelesen und bin sehr begeistert gewesen. Wie ich weiter oben schon geschrieben hatte, war ich ja kürzlich im Kloster Maulbronn, wo Hesse ja selbst auch zur Schule ging (eine Klosterschule mit den Hauptfächern Religion und Musik). Von dort ist Hesse ja später weggegangen, weil er es dort nicht aushielt und kam anschliessend sogar in eine psychiatrische Anstalt. In der Erzählung "Unterm Rad" beschreibt Hesse den schulischen Werdegang und die Kindheit des Hans Giebenrath, der, wie Hesse, das Landesexamen in Baden-Württemberg absolviert, und infolge seiner guten Leistungen nach Maulbronn in die Klosterschule geschickt wird (das war damals wie heute schon so ein bisschen eine Eliteschule). Auch Giebenrath verkümmert dort zusehends unter dem Druck, den die Lehrer auf ihn ausüben, dem Lernstress, der "verlorenen Kindheit". Schliesslich geht er nach einem Nervenzusammenbruch von dort weg und kehrt auch nicht mehr zurück.
    Hesse schildert sehr einfühlsam, wie es dem Hans als Schüler ergeht, was er empfindet, als er sich bewusst wird, dass er erwachsen wird und letztendlich von seiner Kindheit gar nichts gehabt hat, nachdem ihm all seine Lieblingsbeschäftigungen (wie zum Beispiel Angeln und auch einfach mit Gleichaltrigen zusammensein) genommen wurden. Kein Wunder, Hesse scheint hier viel Selbsterlebtes zu verarbeiten.
    Und natürlich- wie wir es von Hesse gewohnt sind, ist das Buch sprachlich der reinste Hochgenuss!
    Kann ich also nur empfehlen, für die, die Hesse gerne mögen. Ich fand es besser als den Steppenwolf und Siddartha, und die haben mir schon gut gefallen, es rangiert hinter dem Glasperlenspiel (denn das ist allem weit voraus).
    Liebe Lese-Grüsse, Nele

  • Hoi Nele...


    Ich habe anderes Buch von Hesse gelesen.


    Hermann Hesse: Steppenwolf


    Letzte Woche las ich "Steppenwolf" von Hesse. Das war sehr beeindruckt. Seine Art zu erzählen war Prosa. Am Anfangs war sehr schwierig für mich zu verstehen. Ein bisschen Verwirrung, ich weis nicht genau wer spricht? Dann nach fand ich ein Satz: "Der Steppenwolf war ein Mann von annähernd fünfzig Jahren, der vor einigen Jahren eines Tages im Haus meiner Tante vorsprach und einem möblierten Zimmer suchte. Er mietete die Mansarde oben im Dachstock....". In diese erste Teil "Vorwort des Herausgebers" erzählte eine Frau von ihre Tante weiter...Harry war sehr hoch Intellektuell, Sympathie und gleichzeitig einsam. Auf dem Kapitel "Tractat von Steppenwolf". Fand ich sehr hektisch zwischen zwei Gefühlen in ein Körper. Zwei verschiedenen Gefühlen zwischen Mensch von Harry und Hündisch von Steppenwolf. Doppelgänger aber unsichtbar, sie versteckten im tiefen Herz. Am dritten Teil, Harry erzählte selbe als Wolf. Er traf Pablo, Maria, Hermine...Harry tanzte und lernte von Maria...aber Während Harry tanzte stand hinter ihm einem Wolf.


    Hesse erzählte gern über Goethe, Weisheit von Osten, Tat twam asi, Kamasutra, Musik von Mozart und Beethoven.


    Seine Art zu erzählen war sehr interessant und wie man einzelne Gedicht lesen. Ja Hesse war eigentlich ein Dichter.


    Wer hat schon diese Steppenwolf gelesen hat, bitte doch noch ein bisschen zu erzählen.


    Grüss


    Kang Bondet

  • Hallo kang


    'Der Steppenwolf' war für mich ein trauriges und heiteres Buch zugleich. Ich weiß noch zu anfangs des Buches, als Harry auf dem Treppenabsatz saß und die Gerüche des Hauses aufnimmt, hat mich damals beim Lesen sehr berührt. Dieses Sitzen auf der Treppe war so bezeichnend für seine Einsamkeit. Dann kam eine langsame Wandlung in ihm.


    Aber ich gebe zu, einiges hat mich auch befremdet und ich habe auch einiges nicht verstanden, obwohl ich jetzt nicht mehr den Finger darauflegen könnte. Ist schon länger her, daß ich den Steppenwolf las.


    War in diesem 'Kabinett' am Ende des Romans nicht auch etwas vom heran nahenden Krieg zu sehen. Ich glaube Hesse hat damals den 2. Weltkrieg bereits erahnt. Kann mich aber auch täuschen.


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen!


    vortex reed
    Man mag Hesses "Unterm Rad" anders empfinden, wenn man selber Probleme in der Schule gehabt hat - persönlich mag ich es von Hesses Werken nicht allzu sehr...
    Aber:
    Konsequent durchgezogen, würde das heissen:
    Wer nie als Käfer aufgewacht ist, dem dürfte man Kafkas "Verwandlung" nicht empfehlen; wer nie Selbstmord aus unglücklicher Liebe begangen hat, dem dürfte man Goethes "Werther" nicht empfehlen; wer nie, weil er von seinem Vater verstossen wurde, als Outlaw in den Wäldern sich herumtrieb, dem dürfte man Schillers "Räuber" nicht empfehlen. 8O


    Ich glaube, Literatur / Lesen gibt uns die Möglichkeit, Dinge zu erfahren, die wir im "richtigen" Leben nicht erfahren (müssen / dürfen...)


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo !


    Obwohl ich eigentlich keinen "richtigen" Stress in der Schule hatte, gefällt mir "Unterm Rad" sehr gut ! Ich finde auch nicht, daß man alles selbst erlebt haben muss, um ein Buch über dieses Thema richtig gut zu finden - eben das macht lesen für mich aus: die Erfahrung und auch Phantasie von anderen Menschen nachzuvollziehen.


    Übrigens, wer sagt denn, dass Hesse alles genauso empfunden hat ? Vielleicht hat er auch einiges dramatisiert oder manches nur beobachtet?


    Gruß von
    Steffi

  • Hallo,
    ich glaube schon, dass "Unterm Rad" sehr autobiographisch war, denn Hesse ist ja anschliessend auch in einer psychiatrischen Anstalt gewesen, nachdem er mehrmals diese Schule verlassen wollte.
    @ VortexReed: Ich denke aber auch nicht, dass man, um schlimme Geschichten wirklich nachvollziehen zu können, die gleichen Erlebnisse oder Erfahrungen machen muss. Man kann natürlich das Beschriebene nur zu einem gewissen Grad nachvollziehen, das stimmt. Aber man kann ein Buch doch auch ob schlimmer oder trauriger Geschichten sehr gut finden, wenn es zum Beispiel toll geschrieben ist oder einen die Geschichte besonders berührt.
    Viele Grüsse, Nele

  • Hi zusammen,
    da habe ich ja doch was gefunden, was das Buch ein wenig beschreibt; ich bin jetzt auf Seite 40, und meine Ausgabe hat überhaupt keine Inhaltsangabe, ich weiß bislang nur, dass Hans Giebenrath beim Seminar war, als Zweiter abschnitt und jetzt die Ferien genießt. Also muss ich mich wohl auf etwas Tragik gefasst machen.


    Ich finde das Buch trotz der etwas altmodischen Umstände doch sehr bildhaft geschrieben und das Thema "Druck von außen" überaus aktuell. Hier kann man sich auch als Berufstätiger unter Druck wiederfinden, es muss nicht mal die eigene Schulzeit sein, finde ich.


    Vielleicht gibt's mal wieder eine gemeinsame Leseaktion für andere Hesse-Bücher? Ich habe so ein 6-Pack gekauft, da schlummern noch Siddharta, Steppenwolf, Damian, Glasperlenspiel und ???


    Lesende Grüße,
    Heidi


    Zitat von "Nele"

    Hallo Hesse-Fans,
    ich habe gerade "Unterm Rad" von Hesse gelesen und bin sehr begeistert gewesen. Wie ich weiter oben schon geschrieben hatte, war ich ja kürzlich im Kloster Maulbronn, wo Hesse ja selbst auch zur Schule ging (eine Klosterschule mit den Hauptfächern Religion und Musik). Von dort ist Hesse ja später weggegangen, weil er es dort nicht aushielt und kam anschliessend sogar in eine psychiatrische Anstalt. In der Erzählung "Unterm Rad" beschreibt Hesse den schulischen Werdegang und die Kindheit des Hans Giebenrath, der, wie Hesse, das Landesexamen in Baden-Württemberg absolviert, und infolge seiner guten Leistungen nach Maulbronn in die Klosterschule geschickt wird (das war damals wie heute schon so ein bisschen eine Eliteschule). Auch Giebenrath verkümmert dort zusehends unter dem Druck, den die Lehrer auf ihn ausüben, dem Lernstress, der "verlorenen Kindheit". Schliesslich geht er nach einem Nervenzusammenbruch von dort weg und kehrt auch nicht mehr zurück.
    Hesse schildert sehr einfühlsam, wie es dem Hans als Schüler ergeht, was er empfindet, als er sich bewusst wird, dass er erwachsen wird und letztendlich von seiner Kindheit gar nichts gehabt hat, nachdem ihm all seine Lieblingsbeschäftigungen (wie zum Beispiel Angeln und auch einfach mit Gleichaltrigen zusammensein) genommen wurden. Kein Wunder, Hesse scheint hier viel Selbsterlebtes zu verarbeiten.
    Und natürlich- wie wir es von Hesse gewohnt sind, ist das Buch sprachlich der reinste Hochgenuss!
    Kann ich also nur empfehlen, für die, die Hesse gerne mögen. Ich fand es besser als den Steppenwolf und Siddartha, und die haben mir schon gut gefallen, es rangiert hinter dem Glasperlenspiel (denn das ist allem weit voraus).
    Liebe Lese-Grüsse, Nele

  • Hallo ihr Lieben,


    neben den Klausuren habe ich es nun doch noch geschafft, ein klitzekleines Büchlein zu lesen. Und da fiel meine Wahl auf "Siddhartha" von Hermann Hesse. Mein erstes Buch von Hesse und nun bin ich natürlich sehr neugierig auf weitere Erzählungen und Romane. Deshalb habe ich mir eben kurzerhand bei Booklooker die gebrauchte Ausgabe "Gesammelte Werke in 12 Bänden" gekauft.


    Heidi HH: Gegen eine Leseaktion hätte ich also gar nichts einzuwenden (und deshalb mache ich gleich mal einen entsprechenden Lesevorschlag im anderen Forum).


    Liebe Grüße
    nimue


    P.S.: Falls jemanden meine Rezi interessiert:
    Siddhartha von Hermann Hesse

  • da hat dieser Mann eine Menge guter, nachdenklicher, zur Diskussion anregender Bücher geschrieben und was sucht sich nimue aus?? :rollen:


    nach den mit am leichtverständlichsten den härtesten Brocken, der schon fast Ulysses-Härtegrade hat. :bang:


    Wenn es nicht gleich in den nächsten vier Wochen ist, würde auch ich Hammer und Meißel dafür auspacken.


    LG Dyke

  • Hihi Dyke!


    Der Grund für den Brocken ist banal: Narziß und Goldmund ist bereits vorgeschlagen und doppelt wollte ich das Buch nicht aufführen *g* Und zu Demian habe ich keine Inhaltsangabe gefunden :nikolaus:


    Da ich mir die Gesamtausgabe bestellt habe, ist es mir gleich, was wir lesen (Ich liebäugle sowieso eher mit Narziß oder Demian - und mein Schatz wird vielleicht auch mitlesen!)


    Liebe Grüße
    nimue