Juli 2004: Thomas Mann - Königliche Hoheit

  • Hallo zusammen


    Ihr habt mich gnadenlos abgehängt mit lesen, trotzdem geniesse ich jede Minute, die ich dem Buch widmen kann...Ich finde, Thomas Mann schrieb nie so flüssig wie hier. VIeles liest sich mit einem Augenzwinkern dahinter, die Beschreibungen der Personen sind einfach herrlich und insgesamt finde ich das Buch einfach einen Genuss!!!


    LIebe Grüsse
    Sandra

  • Zitat von "Aisha"

    Hallo zusammen


    Ihr habt mich gnadenlos abgehängt mit lesen, trotzdem geniesse ich jede Minute, die ich dem Buch widmen kann...Ich finde, Thomas Mann schrieb nie so flüssig wie hier. VIeles liest sich mit einem Augenzwinkern dahinter, die Beschreibungen der Personen sind einfach herrlich und insgesamt finde ich das Buch einfach einen Genuss!!!


    LIebe Grüsse
    Sandra


    Hallo zusammen
    Hallo Sandra


    das macht doch nichts - wieweit bist du denn?
    ich schließe mich deinen Worten gerne an, ein sehr positiver und unbeschwerter Thomas Mann spürt man aus diesen Seiten.


    Liebe Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Maria
    Bei mir hat gerade lippenbeissend der von seiner Repräsentationspflicht eher abgeschreckte ALbrecht sein Amt übernommen... Also noch im ersten Drittel... :redface:


    Liebe Grüsse
    Sandra

  • Hallo !


    Ich bin auch noch mitten im Imma-Kapitel.


    Sehr schön beschreibt er die etwas gestelzte Werbung von Klaus Heinrich und auch eine gewisse (Ehr-) furcht vor Imma. Sie ist gar nicht beeindruckt von ihm :breitgrins: .


    Was haltet ihr von dem umtriebigen Percival ?? Ich kann sein Auftauchen nicht so richtig einordnen. Und die Gesellschaftsdame ? Alles in allem sehr humorvoll, manchmal zieht sich das Geschehen ja fast ins Lächerliche - nur Klaus Heinrich ist immer sooo ernst.


    LG von Steffi

  • Hallo zusammen!


    Ich bin inzwischen auf Seite 322 angekommen habe aber bedauerlicherweise momentan zu wenig Zeit, als dass mir die Möglichkeit offenstünde mich hier in ausschweifender Manier über das zuletzt gelesene zu äußern.
    Aufgrund dessen in aller Kürze:
    Die letzten 100 haben mir sehr gut gefallen, da sie sich äußerst flüssig lesen ließen und auch die Handlung bzw. die spätere "Erfüllung" endlich ihren Anfang nimmt.
    Imma Spoelmann mag auf den gemeinen Leser eine nicht unbedingt sympatische Ausstrahlung projezieren, allerdings wird dieser Zynismus und die anfängliche Abweisung durch ihren Begriff des "Scheinhaften", der das Leben Klaus Heinrichs seit jeher bestimmt und ins meinungs- und glaubenslose degradiert, verständlich.
    Die seltsame Gräfin erfüllt in meinen Augen keinen größeren Sinn und Zweck - Was damit konkret ausgesagt werden soll (wenn denn der Fall) erschließt sich mir nicht.
    Die Figur des Alex Martini hat mir sehr gefallen, eine leichte Abwandlung von Tonio Kröger? Der Künstler als aus dem Volk "herausragende", die Kunst als Betätigung der Menschen, die zu keiner "normalen" Beschäftigung befähigt sind. Eine sehr schöne Diskussion zwischen dem Prinzen und dem Künstler!
    Da ich fast fürchte den übrigen Leserundenteilnehmern etwas enteilt zu sein, habe ich heute eine kleine Pause der Lektüre eingeschoben. Über eine Rückmeldung mit der inhaltlichen Intention eures Lektürefortkommens würde ich mich freuen, zumal selbstredend die spannende Frage bleibt, wie es Klaus Heinrich schlussendlich gelingen wird, das Herz der Millionärstochter, letztlich natürlich auch unumgänglich zur Rettung der maroden Staatsfinanzen, für sich zu erobern. :zwinker:


    Viele Grüße

  • Hallo zusammen !


    Gestern habe ich nun doch noch das Imma-Kapitel abgeschlossen. Mir ging es wie Thomas, ich musste nun endlich erfahren, wie Klaus Heinrich nun Imma erobert.


    Bislang war alles ja recht unspektakulär und Thomas hat ja Klaus Heinrichs Sicht auf Imma schon gut geschildert:

    Zitat

    allerdings wird dieser Zynismus und die anfängliche Abweisung durch ihren Begriff des "Scheinhaften", der das Leben Klaus Heinrichs seit jeher bestimmt und ins meinungs- und glaubenslose degradiert, verständlich.


    Was ich die ganze Zeit vermisste, war die Liebe, Leidenschaft, Gefühle. Aber Klaus Heinrich (Thomas Mann ?) vermag diese nicht aufzubringen, er sucht den Gleichklang der Seelen, die Einsamkeit und die herausragende Stellung, die sie beide verbindet.


    Dazu fiel mir dann der Mythologe Joseph Campbell ein, der in Anlehnung an die Schöpfungsgeschichte schreibt:
    "Was ist eine Ehe ? Die Mythen sagen uns, was sie ist. Sie ist die Wiedervereinigung der getrennten Dyade. Ursprünglich waren wir eins. Jetzt sind wir zu zweit auf der Welt, aber die Ehe ist das Erkennen der geistigen Identität. ... Man erkennt sein anderes Selbst. "


    Aber letzten Endes gibt uns Thomas Mann doch noch einen Schuß Romantik. Der modrige Rosenstrauch kommt ins Spiel. Obwohl ich ja nicht so der romantische Typ bin, hat mich das Ende des Kapitels doch sehr ergriffen.


    Ach ja, wusstet ihr, dass viele der neugezüchteten englischen Rosen (Austinrosen) nach Myrrhe duften ? Manche behaupten, das rieche modrig :smile: . Definitiv gab es aber zur Zeit Thomas Manns keine modrigen sondern im Gegenteil, außergewöhnlich exzellent duftende Sorten.


    Gruß von Steffi

  • Zitat von "Steffi"


    Was haltet ihr von dem umtriebigen Percival ?? Ich kann sein Auftauchen nicht so richtig einordnen. Und die Gesellschaftsdame ? Alles in allem sehr humorvoll, manchmal zieht sich das Geschehen ja fast ins Lächerliche - nur Klaus Heinrich ist immer sooo ernst.


    Hallo zusammen,


    im Gegensatz zu Thomas glaube ich schon, dass sich Thomas Mann dabei was gedacht hat, als er die verrückte Gesellschafterin und den umtriebigen Percival einbrachte. In einer Ironischen Weise, zu einem Lustspiel passend, denke ich, dass er hier ein Augenzwinker Richtung Politik weist.


    Ich habe "Imma" noch nicht beendet, bin nun aber gespannt, was noch alles passiert.


    Steffi
    dein neues Avatar gefällt mir. Hat die Rose einen Namen?
    bei deinem alten Avatar haben mich die Ohren immer irritiert :breitgrins:


    Liebe Grüße an alle
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Maria !


    ***völlig OT***
    Naja, anläßlich des Rosenstrauchs habe ich beschlossen, mich von den Ohren zu trennen :breitgrins:


    Die Rose auf dem Avatar ist eine Zentifolie mit unbekanntem Einführungsdatum, wahrscheinlich 19. JH und nach dem Maler Fantin Latour benannt. Sie duftet wunderbar süß und stark und wächst neben unserer Terrasse. Sie blüht bloß einmal, dafür reichlich (ca. 300 - 400 Blüten dieses Jahr) :smile:


    Gruß von Steffi

  • Zitat von "Steffi"

    Sie duftet wunderbar süß und stark und wächst neben unserer Terrasse. Sie blüht bloß einmal, dafür reichlich (ca. 300 - 400 Blüten dieses Jahr) :smile:


    Gruß von Steffi


    Hallo zusammen,
    Hallo Steffi


    der Busch muß gigantisch sein. Eine wunderschöne Rose.


    ich bin nun mit 'Königliche Hoheit' fertig.


    Das Kapitel Imma fand ich sehr schön. Da Klaus Heinrich erkennt warum Imma spöttelt, zeigt es mir, dass bereits eine Reifeprozeß bei ihm eintrat. Sehr schön zu sehen, wie er und auch sie sich wandeln, besonders im Kapitel Erfüllung


    Ein schöner Satz hat es mir angetan: (Kapitel Imma)

    Der Februar ging zu Ende, es kamen der ahnungsvolle März, der wetterwendische April, der zärtliche Mai.


    *seufz* - ich konnte 'sehen' wie die Kalenderblätter fielen.


    Während seiner Werbung sind sie meist zu dritt. Die Gräfin darf nicht fehlen. Aber gerade diese verrückte Zusammenstellung von den unterschiedlichsten Personen, vom Hund ganz zu schweigen, hat dem Roman m.E. gut getan.


    Imma war mir sympathisch. Keine einfache Frau, aber mit Herz. Sie hat die Gräfin eingestellt, den sensiblen Fahrer hat sie von ihrem Vater übernommen und sie sagt ehrlich Klaus Heinrich ihre Meinung und ihre Bedenken einer Verbindung.


    Die Stimmung des Buches fand ich lebensbejahend ohne kitschig zu wirken. Ein wirklich schöner Roman.


    Hier noch weitere Ansichten Thomas Mann zu seinem Buch:
    ....
    Aber das Glück, von dem 'Königliche Hoheit' handelte, war nicht ganz platt und eudämonistisch gemeint. Ein Problem wurde lustspielhaft gelöst, aber es war ein Problem immerhin, ein empfundenes dazu und kein müßiges: Ein junger Ehemann fabulierte hier über die Möglichkeit der Synthese von Einsamkeit und Gemeinschaft, Form und Leben, über die Aussöhnung des aristokratisch-melancholischen Bewußtseins mit neuen Forderungen, die man schon damals auf die Formel der 'Demokratie hätte bringen können. Seine humoristischen Phantasien trugen autobiographisch-stimmungsmäßiges Gepräge und ließen jede direkte und tendenziöse Verkündigung aus dem Spiel; daß aber das Spiel seinen Ernst hatte und gewisse, fast schon politische Suggestionen davon in die deutsche Welt von 1905 ausgingen, möchte ich wahrhaben.


    Wie weit seit ihr?
    Glaubt ihr es war beabsichtigt, dass Thomas Mann als 'Rettung' für den kleinen Staat, Amerika wählte?


    LG Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen


    Ich bin mit dem Buch nun auch fertig und kann mich Sandras Urteil nur anschließen:


    Zitat

    Ich finde, Thomas Mann schrieb nie so flüssig wie hier.


    Auch ich fand diesen Roman "entstanden in heiterer Lebenszeit und heiter in sich selbst" (Th. Mann) für Thomas Mann ungewöhnlich locker und leichtfüßig.


    Aus der Erfahrung mit anderen Romanen Thomas Manns ist man versucht in diesen zu viel hinein zu interpretieren. Das ging mir anfangs auch so und wohl auch den damaligen Zeitgenossen. Thomas Mann hat das eher belustigt zur Kenntnis genommen und schrieb 1910 in einem Aufsatz zu "Königliche Hoheit:


    "Ein deutscher Fürst findet sich durch mein Buch in seiner modernen Menschlichkeit gekränkt, - das tut mir leid, aber es wäre nicht nötig gewesen,..."


    "Aber die Geschichte des kleinen einsamen Prinzen, der auf so scherzhafte Art zum Ehemann und Volksbeglücker gemacht wird, ist schlechterdings kein realistisches Sittenbild aus dem Hofleben zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, sondern ein lehrhaftes Märchen."


    "Die anspielungsreiche Analyse des fürstlichen Daseins als eines formalen, unsachlichen, übersachlichen, mit einem Worte artistischen Dasein und die Erlösung der Hoheit durch die Liebe: Das ist der Inhalt meines Romans,..."


    Im Gegensatz zu JMaria war mir diese Imma nie sonderlich sympathisch. Trotz ihres guten Herzens. Eine schwierige und eingebildete Person. Aber mit was für einer bewundernswerten Geduld Klaus Heinrich um ihr Vertrauen geworben hat. Dazu zu allem Überfluß auch noch ständig diese verwirrte Anstandsdame Löwenjoul im Rücken. Wenn Thomas Manns Werbung um Katja auch so langwierig und umständlich vonstatten ging kann er einem richtig leid tun. :rollen: Aber darüber weiß ich leider nichts. Überhaupt wäre es kein Fehler gewesen, vorher eine Biographie Katja Pringsheims und auch "Tonio Kröger" gelesen zu haben . Aber das werde ich jetzt nachholen.


    Zitat

    Glaubt ihr es war beabsichtigt, dass Thomas Mann als 'Rettung' für den kleinen Staat, Amerika wählte?


    Meiner Meinung nach konnte Herr Spoelmann nur aus Amerika kommen, weil dieses Land damals schon der Inbegriff von Größe, Wohlstand und Reichtum war.


    Viele Grüße
    ikarus

    "Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand" (Erasmus von Rotterdam)

  • Hallo zusammen !


    Ich habe den Roman auch am Wochenende fertiggelesen und schließe mich voll euren Meinungen an. Sehr flüssig, sehr leicht und elegant geschrieben.


    Imma war mir auch sehr sympathisch - eine emanzipierte Person, die Verstand und Herz vereinigt.


    Nach dem "Imma-Kapitel" hat der Erzählstil noch einmal eine Wendung genommen, es gab nun einen Erzähler aus dem Volk ("uns") und die Beziehung zwischen Klaus Heinrich und Imma wurde mehr von außen betrachtet.


    ikarus schrieb:

    Zitat

    Aus der Erfahrung mit anderen Romanen Thomas Manns ist man versucht in diesen zu viel hinein zu interpretieren.


    Trotz den vielen Beteuerungen Thomas Manns nehme ich ihm das nicht so leicht ab, dass er damit keinerlei politische Hintergedanken hatte. Viele Fragen bleiben für mich offen, z.B. neben der stets braun gekleideten Löwenjoul der Selbstmord Überbeins. Aber vielleicht ist es ja gerade die Faszination dieses Romans, dass man hinter der Liebesgeschichte noch viele andere Dinge vermutet.


    An dieser Stelle noch ein Hinweis auf die Reportage am Dienstag, 20.7. "Seine Majestät Wilhelm II.: Herrliche Zeiten"


    Gruß von Steffi

  • Hallo zusammen !


    Gestern abend habe ich nun im ZDF den 1. Teil über Wilhelm II gesehen. Das dort gezeichnete Bild entspricht wirklich in keinster Weise Klaus Heinrich, Wilhelm war ja wohl eher gefühlsarm, eingebildet und realitätsfern.


    Trotzdem finde ich es schon verblüffend, dass Thomas Mann seinem Protagonisten diese äußere Figur gab, zumal ja gerade während bzw. vor der Entstehungszeit des Romans der von Wilhelm II und dessen Regierung angezettelten Herero-Völkermord stattgefunden hat. War Thomas Mann tatsächlich so unpolitisch ?


    Gruß von Steffi

  • Hallo zusammen
    Ich scheine wieder aufgeholt zu haben, bin ich doch schon ein Weilchen fertig mit dem Roman. Ich mag ja Thomas Mann sonst schon sehr gerne, aber dieser Roman gehört mit zu meinen Favoriten von ihm. Es fehtl ihm zwar die Vielschichtigkeit der späteren Romane, aber das macht ihn meines Erachtens nur noch lesenswerter und in meiner momentanen Lage hätte ich für mehr gar keine Zeit und keine Energie.


    Das Buch war meines Erachtens unter anderem auch sehr politisch. Es zeigte den Scheincharakter monarchischer Regierung, es legte finanzielle Problematiken offen und auch sonst wurde das Verhältnis Obrigkeit - Volk schön dargestellt.


    Weiter war es ein Künstlerroman. Ersetzt man den Monarchen durch einen Künstler, sieht man dessen Repräsentanz in der Wirklichkeit, sieht man, wie der Künstler Wissen anhäuft, um dies als Wirklichkeit geltend zu machen in seinen Kunstwerken. Es geht darum, den Anschien von Wirklichkeit zu vermitteln durch gezielt angehäufte INformationen.


    Das Buch trägt grosse autobiographische Züge, sowohl in der Rolle des Monarchen (Künstlers) als Repräsentanten der Gesellschaft, als auch in der Beziehungsgeshcichte Imma K-Hs. Katja war anfangs nciht wirklcih angetan von Thomas Mann, es war nciht so, dass er kam sah und siehte, es bedurfte shcon der Überzeugungsarbeit. Ich denke aber nicht, dass die so lange dauerte wir im Roman. HAbe mich aber zu wenig damit befasst, um Genaueres sagen zu können.


    Wie dem auch sei, ein Hochgenuss zum lesen für mich!


    LIebe Grüsse
    Aisha

  • Zitat von "ikarus"


    Wenn Thomas Manns Werbung um Katja auch so langwierig und umständlich vonstatten ging kann er einem richtig leid tun. :rollen: Aber darüber weiß ich leider nichts.


    Hallo zusammen,
    ich weiß auch nicht viel über die Werbung T.M's um Katja Pringsheim, aber ich hoffe er mußte sich sehr anstrengen, denn sie gab einiges für ihn auf.


    Gelesen habe ich, dass er seine Katja eher wegen ihrer Knabenhaftigkeit umwarb. Schicksalhaft finde ich, dass T.M. bereits als 14jähriger in Lübbeck ein Bild von Kaulbach namens 'Kinderkarneval' ausschnitt und über sein Schreibtisch hängte. Es waren die Kinder Pringsheims' in Pierrot-Kostümen.


    Erst als er im Haus Pringsheim zu Gast war, hat er dies Bildnis wiedergesehen und die Zusammenhänge erkannt.


    Zitat

    Überhaupt wäre es kein Fehler gewesen, vorher eine Biographie Katja Pringsheims und auch "Tonio Kröger" gelesen zu haben . Aber das werde ich jetzt nachholen.


    ich habe mir das Hörbuch "Frau Thomas Mann" herausgesucht. Die Stimme von Inge Jens passt sehr gut. Ich bin aber noch nicht sehr weit um mehr darüber zu berichten.


    ikarus: wenn du Lust hast, kannst du ja deine Eindrücke über "Tonio Krüger" mitteilen. Ich kenne die Geschichte auch noch nicht.


    LG Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen


    JMaria:
    "Frau Thomas Mann" von Inge und Walter Jens ist für nächsten Monat als Taschenbuch angekündigt und nach der Lektüre der königlichen Hoheit bin ich jetzt noch gespannter darauf. Wann ich zum "Tonio Kröger" komme weiß ich noch nicht. Momentan fehlt mir dazu leider die Muße.


    Steffi:
    Ich habe mir den Bericht über Wilhelm II. auch angesehen und auch etwas mehr charakterliche Parallelen zu unserem Klaus Heinrich erwartet. Aber Thomas Mann hat tatsächlich nur die Hülle genommen und sich reingesteckt. Ich glaube nicht, daß Thomas Mann ein unpolitischer Mensch war, es ist aber m. M. nach fraglich, was über das Massaker an den Hereros damals in Deutschland überhaupt bekannt geworden ist und selbst wenn, ob es die Figurenwahl Thomas Manns beeinflußt hätte. Er nahm sich als Vorbild für seinen Repräsentanten einfach das nächstliegende: den deutschen Kaiser. Und wie schon gesagt: Er hat ihn sowieso nur als Hülle gebraucht.


    Zitat

    Trotz den vielen Beteuerungen Thomas Manns nehme ich ihm das nicht so leicht ab, dass er damit keinerlei politische Hintergedanken hatte.


    Ich denke mir, daß die damaligen Leser sicher mehr Parallelen oder auch satirische Seitenhiebe auf die Monarchie entdecken konnten als wir heute. Aber Thomas Mann traue ich mittlerweile alles zu. Auch, daß er einen völlig unpolitischen Unterhaltungsroman geschrieben hat und sich dabei ins Fäustchen lacht, wenn dann seine Kritiker einen "tieferen Sinn" darin suchen. :smile:


    Aisha:


    Zitat

    Wie dem auch sei, ein Hochgenuss zum lesen für mich!


    Dem schließe ich mich an. Momentan hätte ich auch gar nicht den Kopf dafür, mich durch ein komlexeres Werk zu ackern. Da kam mir dieser leichte Thomas Mann gerade recht.


    Viele Grüße
    ikarus

    "Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand" (Erasmus von Rotterdam)

  • Zitat von "ikarus"

    Momentan fehlt mir dazu leider die Muße.


    Dem schließe ich mich an. Momentan hätte ich auch gar nicht den Kopf dafür, mich durch ein komlexeres Werk zu ackern. Da kam mir dieser leichte Thomas Mann gerade recht.


    Viele Grüße
    ikarus


    Hallo Ikarus


    hört sich nach einer schwierigen Zeit für dich an. Alles Gute und dass du es dir bald wieder besser geht. :knuddel:


    Liebe Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Zitat von "Thomas"

    Hallo,


    Die von dir angesprochene Ausgabe besitze ich u.a. von der "Königlichen Hoheit". (Doppelband mit dem "Erwählten").
    Bei derart langen Romanen würde ich niemals, nur um einige Euro zu sparen, ein Taschenbuch präferieren...


    Grüße



    Ich finde es vom Fischer-Verlag ziemlich schwach, dass er in den letzten Jahren keine qualitativ vernünftige und gleichzeitig bezahlbare Ausgabe der Romane Thomas Manns herausgebracht hat.


    Von den Kosten her muß das möglich sein - der Aufbau-Verlag bringt z.B. die Romane Lion Feuchtwangers in einer sehr schönen Ausgabe (Leinen mit Fadenheftung) für 20-25 Euro (eine Ausnahme 32 Euro) heraus.


    Leider hat in den letzten Jahren bei vielen Verlagen der Anteil an Pappbänden bei gebundenen Ausgaben erheblich zugenommen - wobei diese kaum günstiger als Bücher mit Leinenband sind. Schlimmstes Beispiel: die "Blaue Reihe" von Artemis&Winkler.

  • Zitat von "Zola"

    Ich finde es vom Fischer-Verlag ziemlich schwach, dass er in den letzten Jahren keine qualitativ vernünftige und gleichzeitig bezahlbare Ausgabe der Romane Thomas Manns herausgebracht hat.


    Von den Kosten her muß das möglich sein - der Aufbau-Verlag bringt z.B. die Romane Lion Feuchtwangers in einer sehr schönen Ausgabe (Leinen mit Fadenheftung) für 20-25 Euro (eine Ausnahme 32 Euro) heraus.


    Ist die Feuchtwanger-Ausgabe des Aufbau-Verlages überhaupt kommentiert und wenn ja, wie und von wem? Außerdem kann man eine Gesamtausgabe nicht mit einer Ausgabe von Romanen vergleichen. Wieso kann Porsche nicht ein billigeres Auto herausbringen, Fiat schafft das doch auch?


    Gruß von Hubert

  • Hallo Hubert,


    ich bezog meinen Verlgleich auf die Pappausgaben von Fischer-Verlag & Co, nicht auf die (neue) Frankfurter Ausgabe von Thomas Mann. Bitte genau lesen.


    Ein Vergleich, der dir vielleicht besser gefällt: die "Große Brandenburger Ausgabe" von Fontane. Mit neuem und sehr ausführlichem Kommentar, gute Aufmachung und akzeptabler Preis (um die 25 Euro je Band).

  • Zitat von "Zola"

    Hallo Hubert,


    ich bezog meinen Verlgleich auf die Pappausgaben von Fischer-Verlag & Co, nicht auf die (neue) Frankfurter Ausgabe von Thomas Mann. Bitte genau lesen.


    Ein Vergleich, der dir vielleicht besser gefällt: die "Große Brandenburger Ausgabe" von Fontane. Mit neuem und sehr ausführlichem Kommentar, gute Aufmachung und akzeptabler Preis (um die 25 Euro je Band).



    Hallo Zoila,


    da Du in Dein Posting ein Zitat eingebunden hattest und dieses Zitat nicht nur die Bücher des Fischer-Verlags, sondern auch die Frankfurter Ausgabe umfaßte, mußte ich davon ausgehen, dass Du dich auch darauf beziehst. Also bitte nur das zitieren, worauf Du auch antworten willst. Außerdem befinden wir uns hier in einem Forum das sich "Gemeinsames Lesen" nennt. Wenn sich Teilnehmer dieser Leserunde gegenseitig Tipps geben, ist das natürlich okay. Ansonsten bitte für Verlagshinweise oder Tipps für günstige Angebote das Forum "Tipps, Hinweise" oder "Marktplatz" verwenden.


    Fontane ist übrigens ein Klassiker, bei dem kein Autor mehr zu bezahlen ist. Thomas Mann ist noch kein Klassiker, deshalb kassieren da die Erben mit, - also kein zulässiger Vergleich.