Hallo zusammen!
Merkwürdigerweise habe ich keinen Thread zu diesem Thema gefunden, habe auch keinen in Erinnerung.
Wie haltet Ihr es mit Übersetzungen? Natürlich sind wir alle darauf angewiesen, denn alle Sprachen dieser Welt beherrscht keiner. (Nur Karl May konnte sinngemäss von sich behaupten: "Ich spreche 200 Sprachen, ein paar Indianerdialekte nicht eingerechnet.")
Aber ein - leider liegengebliebener - Punkt im anderen Forum hat mich drauf gebracht: Wie haltet Ihr es mit Übersetzungen ins zeitgenössische Deutsch? Ich meine jetzt nicht jene unsäglichen Bild-Redakteure, die Goethe ver-neu-bild-hochdeutschen. Ich meine jene, die z.B. Homer neu übersetzen, Shakespeare etc. etc.
Ich habe damit so meine Mühe. Shakespeare auf Deutsch ist für mich Schlegel-Tieck; Homer ist Voss. Es mag sein, dass neuere Übersetzungen besser, da genauer sind - aber die Patina, die z.B. Voss' Sprache hat, ist für mich Teil der Patina, die Homer hat. Wenn Frau Geier "Schuld und Sühne" jetzt als "Strafe und Verbrechen" widergibt, so übersetzt sie zwar den Titel sicher genauer; zugleich aber geht ein durch Rhythmus und Alliteration geschickt gewähltes Begriffspaar den Bach hinunter ... Sogar bei Tolkiens «Herr der Ringe» hat ja eine Übersetzung in ein 'zeitgenössischeres' Deutsch bei vielen Fans Entrüstungstürme ausgelöst und m.W. sind jetzt beide Übersetzungen im Buchhandel erhältlich.
Wie sehr Ihr das?
Grüsse
Sandhofer