Was lest ihr gerade?

  • Da dieser Roman auch auf meinem SUB liegt, würde mich deine Meinung interessieren.


    finsbury


    hallo finsbury,


    der Erzählstil im "Der Goldsucher" ist schlicht, manche Beschreibungen fast schon zu blumig. Dennoch hat mich auch dieser Roman von Le Clézio gut gefallen. Der Protagonist ist auf der Suche nach der Heimat seiner Kindheit, um festzustellen, dass es das Paradies nicht gibt. Überhaupt fand ich, dass viel Symbolik in dem Roman vorkommt. Ich mag seinen Stil.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • David Foster Wallace - Infinite Jest


    Mal gucken, ob der Titel hält, was er verspricht ;). Bei der ersten Hälfte habe ich ja bei 1027 Seiten mal eher weniger Sorgen, zum zweiten Teil des Titels habe ich erst einmal Vorbehalte. Gucken wir mal ;).


  • David Foster Wallace - Infinite Jest


    Mal gucken, ob der Titel hält, was er verspricht ;). Bei der ersten Hälfte habe ich ja bei 1027 Seiten mal eher weniger Sorgen, zum zweiten Teil des Titels habe ich erst einmal Vorbehalte. Gucken wir mal ;).


    Hallo Andi,


    Unendlicher Spaß" habe ich mir ebenfalls gekauft und möchte es 2010 lesen, nach der Proust Leserunde im Januar hier im Forum. Ich verspreche mir einen fulminanten Auftakt fürs neue Lesejahr ;-)


    Du kannst ja ab und zu berichten, wie es dir gefällt.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • hallo finsbury,


    der Erzählstil im "Der Goldsucher" ist schlicht, manche Beschreibungen fast schon zu blumig. Dennoch hat mich auch dieser Roman von Le Clézio gut gefallen. Der Protagonist ist auf der Suche nach der Heimat seiner Kindheit, um festzustellen, dass es das Paradies nicht gibt. Überhaupt fand ich, dass viel Symbolik in dem Roman vorkommt. Ich mag seinen Stil.


    Gruß,
    Maria


    Danke Maria,


    für deine Einschätung. Ich werde den Roman mal ganz oben auf meinen SUB legen - nach Abschluss der Geheimnísse von Paris!In dem trüben November- / Dezemberwetter ist ein Ausflug in wärmere Gefielde sowieso angebracht.


    Grüße


    finsbury

  • Hallo finsbury,


    ich habe die ersten 100 Seiten vom Goldsucher gelesen, und bin begeistert von der wie schon gesagt schlichten Sprache, die aber sehr farbig ist. Der Roman beginnt in einem langsamen Tempo (vielleicht wird es ja, was die Handlung betrifft, auch langsam bleiben), aber, das finde ich sehr schön. Die Natur, das Meer, die Träume des Jungen. Ich merke, das Abenteuer wird schon vorbereitet. Ich kann mich so schön in das Buch hineinversenken. Eine Rezension später bei litteratur.ch.


    Liebe Grüße
    mombour


  • Hallo finsbury,


    ich habe die ersten 100 Seiten vom Goldsucher gelesen, und bin begeistert von der wie schon gesagt schlichten Sprache, die aber sehr farbig ist. Der Roman beginnt in einem langsamen Tempo (vielleicht wird es ja, was die Handlung betrifft, auch langsam bleiben), aber, das finde ich sehr schön. Die Natur, das Meer, die Träume des Jungen. Ich merke, das Abenteuer wird schon vorbereitet. Ich kann mich so schön in das Buch hineinversenken. Eine Rezension später bei litteratur.ch.


    Liebe Grüße
    mombour


    Hallo mombour


    ja, halte uns auf dem Laufenden.
    was mir außerdem an dem Verlauf der Handlung so gut gefallen hat, dass mit dem Heranwachsen des Jungen auch die Story erwachsen wird. Ich meine damit, dass der Junge Alexis manche Dinge noch nicht mit dem rechten Namen benennen kann, z.b. die Krankheit der Mutter, oder wenn er Zuckerstücke lutscht, die aus dem Bottich gefallen sind, dann weiß nur der Leser, dass er eigentlich betrunken ist, ihm ist halt schwindlig und schlecht. Später ändert sich der Ton und er kann seine Träume benennen....

    schön, dass es dir auch so gut gefällt.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Ach, btw - ich lese nach Grimmelshausen gerade Wolf Haas "Das ewige Leben". Für mich bislang der beste "Brenner"-Roman, da scheint mir Haas seine Erzählerstimme perfekt im Griff zu haben. Guter Zeitpunkt, damit aufzuhören. Was er dann ja auch getan hat. Bis kürzlich "Der Brenner und der liebe Gott" erschien. Den werde ich allerdings später lesen. So amüsant, böse und witzig ein Brenner-Roman auch ist - "am Stück" sollte man die nicht hintereinander weg lesen, das nutzt sich ab. Lieber einer nach dem anderen mit gehörigen Pausen dazwischen.


  • Thomas Bernhard, Beton.


    ach, das ist doch der Bernhard, da schreibt der Protagonist eine Arbeit über Mendelssohn-Bartholdy und wird immer von seiner Schwester gestört. Das hatte mir damals sehr gefallen.


    Ich lese gerade Robert Merle: Die geschützten Männer, SF

  • Zitat

    Ich lese gerade Robert Merle: Die geschützten Männer, SF


    Ja. das is nichma schlecht. Kenn ich. Is am Ende auch einigermaßen versöhnlich.


    Gruß vom troll

    Einmal editiert, zuletzt von troll ()

  • Ich habe gerade Daniel Kehlmanns "Ruhm" beendet. Nette Idee so mit Realität und Fiktion zu spielen. Neun scheinbar unabhängige Geschichten, nur durch ein paar Ereignisse, Namen, Orte wie zufällig miteinander verbunden. Leider ist gegen Ende hin irgendwie die Luft raus und die Sache wirkt nicht ganz rund. Schade! War ansonsten nett zu lesen.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • ... ich weiß nicht, ob ich es durchhalte, aber ich habe nun, nachdem sie in Frankreich erschienen sind und in einem Bericht darüber als "große Literatur" bezeichnet worden sind, begonnen, die Briefe Vincent van Goghs an seinen Bruder Theo systematisch zu lesen (sechs voluminöse Bände, in denen ich zuvor eher ehrfürchtig geblättert habe) ...

  • Hanns-Josef Ortheil, Die Erfindung des Lebens, Luchterhand, 978 3 630 87296 4
    (erst reizte mich der Titel, dann enttäuschte mich die belanglose Sprache und das allzu positive Weltbild, dann wieder fasziniert der Kern der Beschreibung, wie er denn doch zur Sprache findet - ein merkwürdig ambivalentes Buch)

  • [kaufen='978-3518457795 '][/kaufen]


    Cees Nooteboom: Der Ritter ist gestorben


    Eigentlich als Verlegenheitslösung für zwischendurch gedacht; aber dafür war der kurze Roman dann doch zu vertrackt.


    In der kurz angerissenen Rahmenhandlung beginnt ein Schriftsteller, ein von einem verstorbenen Freund begonnenes Buch fertigzuschreiben. Der Verstorbene muss zu Lebzeiten wohl so etwas wie gehobene Trivialliteratur produziert haben, jedenfalls macht sich der Erzähler eher widerwillig und mit Grausen vor den bevorstehenden Stereotypen ans Werk. Was folgt ist eine Ineinanderschachtelung der Erzählebenen, denn der Verstorbene hatte seinerseits begonnen, ein Buch zu schreiben, in dem es darum geht, ein von einem anderen angefangenes Werk zu vollenden. Der Erzähler setzt den soeben verstorbenen Freund als Helden ein, um sich dessen Persönlichkeit zu nähern, und so steckt eine Matrjoschka in der anderen (Nooteboom vergleicht den Vorgang mit dem Etikett einer bestimmten niederländischen Kakaomarke). Schauplatz ist eine spanische Insel, recht offensichtlich Ibiza, auf der der Held der Geschichte in eine Art gealterte Bohème gerät, zu der auch ein gewisser Cyril gehört, der quasi die nächstkleinere Steckpuppe darstellt. Im alkoholschwangeren Kreise dieser Schriftsteller und Maler trifft er Clara, die Muse dieser Runde, mit der er eine von Beginn an aussichtslose Affäre erlebt, allerdings auch die Konfrontation mit Angst und Selbstzweifel, die ihn selbst, nach dem Tode von Cyril, vernichten werden.


    "Der Ritter ist gestorben" ist einer von zwei frühen Romanen Nootebooms, erschienen 1962. Danach folgte eine 17 Jahre lange Pause, bis die "Rituale" erschienen; in der Zwischenzeit verfasste Nooteboom eine Vielzahl von Reiseliteratur. Der Text fällt sprachlich völlig aus dem Rahmen, wenn man die späten Romane und Erzählungen, aber auch den Erstling "Philip und die anderen" daneben hält. Auffallend ist eine manchmal recht schwindelfrei zwischen Expressionismus, Hysterie und Kitsch aufgehangene Bildersprache, die dem Roman manchmal angelastet wird. Zu Unrecht: sie ist Teil des Programms, denn der Ich-Erzähler schreibt bekanntlich einen fremden Text, den er anfänglich an der einen oder anderen Stelle sogar ironisiert.


    Es ist sicher nicht eines der allerbesten Bücher Nootebooms, aber 160 Seiten wirklich gehaltvolle Literatur.

    Einmal editiert, zuletzt von Gronauer ()

  • Le Clézio: Der Goldsucher



    Ich quäle mich ganz entsetzlich durch den Roman, obwohl er eigentlich sehr schön ist. Aber alles bleibt - zumindest im ersten Drittel - auf der Beschreibungsebene, es gibt nur ganz wenig Dialoge, daher fehlt mir einfach das Salz in Suppe trotz der wunderbaren Schilderungen des Insellebens auf Mauritius.


    finsbury

  • Helene Hanff - 84, Charing Cross Road

    Aus dem Amerikanischen von Rainer Moritz. Durch Zufall stößt die amerikanische Bühnenschriftstellerin Helene Hanff Ende der 40er Jahre auf die Adresse eines kleinen Antiquariats in London. Eine neue Quelle für schwer aufzutreibende Bücher? Die Autorin greift zur Feder, ohne zu ahnen, dass diese ersten Zeilen den Beginn einer jahrzehntelangen Brieffreundschaft markieren.
    Ich habe die Verfilmung mit Anne Bancroft und Anthony Hopkins schon vielmals gesehen und sie hat mich immer begeistert.


    Gruß
    wanderer


  • Le Clézio: Der Goldsucher



    Ich quäle mich ganz entsetzlich durch den Roman, obwohl er eigentlich sehr schön ist. Aber alles bleibt - zumindest im ersten Drittel - auf der Beschreibungsebene, es gibt nur ganz wenig Dialoge, daher fehlt mir einfach das Salz in Suppe trotz der wunderbaren Schilderungen des Insellebens auf Mauritius.


    Tja, so unterschiedlich wirken Bücher auf diverse Menschen. Für mich war es mein bisher liebster Le Clézio :smile:


    derzeitige Lektüre:


    Nikolai W. Gogol: Die Nacht vor Weihnachten
    und dann folgt


    Miguel de Cervantes: Don Quixote

  • Ich lese gerade Viktor Strecks "Heimat ist ein Paradies", denn ich hatte es zu Weihnachten geschenkt bekommen und der Titel machte mich ungemein neugierig, da mich das Thema Heimat, als im Ausland lebenden Menschen, sehr interessiert. Gestern abend begann ich das Buch zu lesen, aus Neugier und es wurde gleich eine halb durchlesene Nacht, die Lektüre riss mich merkwürdig fesselnd mit und scheint mir ganz ungewöhnlich zu sein, also jenseits des Zeitgeists aber dennoch mittendrin. Was bei solch einer Lektüre eintritt: Erstaunen, Verblüffung, emotinales Gerührtsein und auch Ernüchterung, sogar Traurigkeit. Ich kann das garnicht so genau beschreiben. Auf jeden Fall eine echte Entdeckung für mich - erstaunlich, dass ich es selbst nicht gefunden habe, sondern es mich als Geschenk erreicht hat. Vielleicht liegt es daran, dass es irgendwo im Eigenverlag veröffentlicht wurde...


    [kaufen='978-3000207457'][/kaufen]

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

    Einmal editiert, zuletzt von Friedrich-Arthur ()