Was lest ihr gerade?

  • Agnar Mykle: Liebe ist eine einsame Sache. Bertelsmann, also wohl die

    https://d-nb.info/453525466

    ( Das Erscheinungsjahr ist nicht sicher, steht, wie häufig bei den Buchclubausgaben, nicht im Buch. )

    Über den Autor weiß ich nur, was die Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Agnar_Mykle heute, 12:40, liefert.

    Überhaupt ist es mit der norwegischen Literatur und mir - nichts. Noch nicht mal Ibsen. Auch nicht Undset. Oder Kielland.

    Noch so eine Sprache, die ich ja in der Rente lernen könnte. Von wie vielen ... ?

    Edit: aus meinem Lieblingsöffentlichenbücherschrank. Ich glaub nicht, dass ich sonst auf den Autor gekommen wäre.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

    Einmal editiert, zuletzt von Leibgeber ()

  • Ich habe - auch aus dem Offenen - "Atomstation" von Laxness mitgenommen.
    Zum Lesen komme ich aber wohl erst nächstes Jahr.
    Meine Lektüren zur Zeit: "Zauber der Stille" von Florian Illies (über Caspar David Friedrich, sehr schön) und "Die Türkin" von Martin Mosebach.

  • "Die Türkin" habe ich auch vor vielen Jahren gelesen, kann mich aber an nichts mehr erinnern. Gerade beendet

    Julia Phillips: Das Verschwinden der Erde

    Ein interessanter Roman, der auf der Halbinsel Kamtschatka in Sibirien spielt und von dem Verschwinden zweier kleiner Mädchen die Frauen- und Familienschicksale in unterschiedlichen Lebenssituationen und kultureller Eingebundenheit schildert. Ein ungewöhnliches und sehr offenes Buch.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)


  • Julia Phillips: Das Verschwinden der Erde

    Ein interessanter Roman, der auf der Halbinsel Kamtschatka in Sibirien spielt und von dem Verschwinden zweier kleiner Mädchen die Frauen- und Familienschicksale in unterschiedlichen Lebenssituationen und kultureller Eingebundenheit schildert. Ein ungewöhnliches und sehr offenes Buch.

    Das Buch hatte ich vor einigen Jahren (als es neu war) in einer Leserunde, es hat fast allen sehr gut gefallen. Mir auch. Es ist eines der Bücher, die als Milieustudien gerade deshalb so gut funktionieren, weil die Person, die sie geschrieben hat, selbst diesem Milieu nicht angehört.

  • Es ist eines der Bücher, die als Milieustudien gerade deshalb so gut funktionieren, weil die Person, die sie geschrieben hat, selbst diesem Milieu nicht angehört.

    Da hast du Recht! Ich war zuerst skeptisch, ob jemand von außerhalb eine so komplexe Gesellschaftsstruktur wie diese postsowjetische Gesellschaft, die plötzlich in die "Freiheit" entlassen wurde mit allen möglichen Folgen und zudem noch unterschiedliche Ethnien aufweist, von auch noch ausgerechnet einer Amerikanerin beschrieben werden konnte, aber sie hat das sehr analytisch und dennoch erzählerisch dicht gemacht. Mir hat auch gut gefallen, dass alle Erzählstränge offen bleiben, so wie wir im Leben eben auch immer im Prozess sind.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

    Einmal editiert, zuletzt von finsbury ()

  • Unterwegs, auf dem Kobo:

    Uwe Tellkamp. "Der Eisvogel", "Der Turm", "Der Schlaf in den Uhren".

    Ersteres inzwischen abgeschlossen, und ich fand es sehr gut geschrieben.

    "Der Turm" hatte ich schon mal gelesen, nach dem Erscheinen der Taschenbuchausgabe, und möchte es, jetzt als "Vorab" zu "Der Schlaf in den Uhren" nochmal lesen. Und weil ich es auch sehr gut geschrieben gefunden hatte.

    Dies alles unbefangen, ich bin nicht sehr geübt im Lesen neuerer Literatur.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • "Der Eisvogel" steht hier auch noch ungelesen, obwohl ich den "Turm" sehr gerne gelesen habe.
    Aber ich bin gerade auch bei der Lektüre eines Romans, der das Leben in der ehemaligen DDR und die Zeit der Wende thematisiert:

    "Nachglühen" von Jan Böttcher.


    Da geht es u.a. um ein Geheimnis, das vielleicht etwas mit der Zeit nach der Wende in einem Dorf im ehemaligen Sperrgebiet der DDR-Grenze an der nördlichen Elbe - Amt Neuhaus - zu tun hat. Gefällt mir bisher sehr gut: Karge Landschaft, karge Sprache, knorrige Charaktere, mal sehen, was noch kommt.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Ich habe zwischendurch "Silas Marner" von George Eliot gelesen, eine reizende Dorfgeschichte mit versöhnlichem Grundton. George Eliot erweist sich hier wieder als scharfe und wortmächtige Beobachterin.

    Ein Wahnsinnsbuch, das ich danach gelesen habe, ist dieses, das ich mit einer dicken Empfehlung versehe:

    "Die November-Schwestern" von Josephine W. Johnson.
    Das Buch (1934 erschienen) ist fast ein Klassiker. Thematisch ist es eng verwandt mit "Früchte des Zorns" von Steinbeck; behandelt auf sehr souveräne Weise aber auch ökologische und präfeministische Themen. Und die Erzählweise erinnerte mich mit ihrem sinnlichen Überschwang stark an Thomas Wolfe - um den auch noch ins Spiel zu bringen. :/

    Also, kurz und klar gesagt: ein sehr, sehr lesenswertes Buch. Übrigens recht kurz, ich war in zwei Tagen damit fertig.

  • Zefira das Buch klingt wirklich interessant, ich habe es mir auf jeden fall vorgemerkt.

    Silas Marner hab ich gefühlt in einem anderen Leben vor 100 Jahren gelesen :)


    Erinnert mich immer an den alten Literaturprofessor, der beim Ausprechen des T bei Eliott immer etwas gespuckt hat. Der wäre in Corona-Zeiten in keinen Hörsaal gelassen worden :)


    An Klassikern hab ich in letzter Zeit Emma von Jane Austen wieder gelesen im Rahmen einer Lesegruppe. Für mich eines der bissigsten Austen Bücher.


    Dann noch Michael Kohlhaas von Kleist

    und ein Semi-Klassiker Saul Bellow - Herzog


    Ein Buch das mir sehr gefallen hat war ein neues - Johnny und Jean von Teresa Präauer eine Persiflage auf den Kunstbetrieb, wie Kunst entsteht und wie käuflich Ideen sind.


    Mit César Aira - An episode in the life of a landscape painter

    war ich auf den Spuren des Augsburger Malers Rugendas unterwegs, der auf Anregung von Humboldt nach Süd- und Mittelamerika gereist ist um die Landschaften dort einzufangen.

  • Den Roman von

    Jan Böttcher: Nachglühen

    habe ich inzwischen beendet. So ganz bin ich mit dem nicht im Reinen. Aber eine tolle Atmosphäre hat er!


    Nun habe ich einen erst vor ein paar Jahren erschienenen Roman begonnen, der mir bisher sehr gut gefällt:

    Jasmin Schreiber: Marianengraben


    eine Geschichte, bei der es darum geht, wie Menschen mit Verlust und Trauer umgehen und dennoch oft auch sehr schräg und witzig.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Als ich neulich im Buchladen eine schöne Ausgabe von "Dracula" zur Hand nahm, bemerkte ich zum ersten Mal, dass meine TB-Ausgabe, die seit über vierzig Jahren hier herumsteht, offenbar gekürzt ist.


    Die schön gestaltete und handliche Ausgabe von Anaconda, die ich mir gekauft habe, scheint fast doppelt so lang zu sein, dem äußeren Eindruck nach zu schließen.


    Die Schmuckausgabe von Coppenrath (mit Illustrationen und eingelegten Briefen, Karten und Zeitungsschnipseln) hatte ich auch in der Hand. Schön anzusehen, aber unpraktisch zu lesen und wenig ansprechendes Druckbild. Ich habe also das handliche Büchlein genommen.

  • Zitat

    In that neat little house their uneventful life dribbled away in maiden idleness; neither hope nor despair broke the triviality of their days—and yet, was it their fault? No; for what could they do if no one would marry them?—a woman could do nothing without a husband.

    There is a reason for the existence of a pack-horse, but none for that of an unmarried woman. She can achieve nothing—she has no duty but, by blotting herself out, to shield herself from the attacks of ever-slandering friends. Alice had looked forward to a husband and a home as the certain accomplishment of years; now she saw that a woman, independently of her own will, may remain single.


    George Moore, Ein Drama in Musselin (A Drama in Muslin, 1886).


    Ich lese die Übersetzung von Elisabeth Schnack (älteres Manesse, mal wieder) und vergleiche gelegentlich mit dem englischen Text von Gutenberg.

    Landleben, in diesem Falle irisches, und das Schicksal der Frauen einer bestimmten Klasse, die keine Wahl haben, als zu heiraten, oder eben alte Jungfern zu werden.

    Schicksale der Frauen anderer Gesellschaftsklassen waren anders, aber wohl nicht unbedingt erstrebenswerter.


    Erinnerte mich an eine der wenigen Stellen aus all den vielen Romanen, die ich gelesen, eine der wenigen, die ich behalten habe, wusste nicht mehr, welcher Dostojewskij, aber sowas weiß ja das Internet

    https://www.textlog.de/dostojewski/roman/der-idiot/iii-viii


    Zitat

    "Haben Sie immer nur im Elternhaus gelebt, Aglaja Iwanowna?“ fragte er. „Ich meine, sind Sie nie in einer Schule gewesen, haben Sie nie ein Unterrichtsinstitut besucht?"

    "Nein, niemals; ich habe immer wie in einer verkorkten Flasche zu Hause gesessen und werde direkt aus der Flasche heiraten; ..."


    Oder eben, wie bei Alice Barton, ihrer Schwester und anderen, die Klosterschule vorab.

    Was sie daraus machen wird, weiß ich, nach 100 Seiten, noch nicht.

    Das ganze mit der Art Ironie geschrieben, hinter der tiefer Ernst steckt. Romanliteratur, wie ich sie zeit zig Jahren bevorzuge, und es ist auch diesmal wieder gut zu lesen.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Was sie daraus machen wird, weiß ich, nach 100 Seiten, noch nicht.

    Das ganze mit der Art Ironie geschrieben, hinter der tiefer Ernst steckt. Romanliteratur, wie ich sie zeit zig Jahren bevorzuge, und es ist auch diesmal wieder gut zu lesen.

    Genau deswegen lese ich auch so gerne die britischen Romanautorinnen des 19. Jahrhunderts. Es gibt auch britische Autoren, die das ähnlich können und hin und wieder ein gutes Einfühlungsvermögen in das Schicksal der bürgerlichen und adeligen Frau zeigen, z.B. Trollope, den ich letztes Jahr für mich entdeckt hatte.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Eigentlich hatte ich mir Band 3 der Recherche für 2023 vorgenommen, allerdings ergab es sich irgendwie nicht.

    Nun beginne ich zumindest am letzten Tag von 2023 und nehms eben mit in 2024.


    Ich mache auch beim "Was ich gerne lesen möchte" gar nicht mehr mit, weil ich gar nicht so geplant lese, sondern eher spontan.


    Nach Band 1 und 2 nun Band 3


    À la recherche du temps perdu - Le Côté de Guermantes


    Hatte das in Studienzeiten vor etlichen Jahren mal auf Englisch gelesen. Diesmal im Original.


    Ich hätte noch die komplett ungelesene Version auf dt. von Bernd Fischer im Regal, aber das ist dann vielleicht was für die Pension ))

  • "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll und dessen Romo-Biografie von Klaus Schröter. Ersteres ist ein Reread nach 46:boah:Jahren. Der Roman spielt 1962 und vorher hauptsächlich in Bonn. Da bin ich dann ein Jahrzehnt später zur Schule gegangen und habe danach dort auch studiert. Es ist schön, wenn man sich das alles vorstellen kann, was der Protagonist sieht. Und dennoch ist gerade diese katholische Welt so weit weg ... .

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

    Einmal editiert, zuletzt von finsbury ()

  • Hier ist's Zola: Drei Städte (Lourdes - Rom - Paris).

    Ich hab mich zur Ordnung gerufen, dies am Stück zu lesen, anstatt mich mal wieder in andere Lektüren zu begeben.

    Sammlung Dieterich, die "Zweite Auflage im Großformat 1991".

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  • Ich hab kürzlich "J'accuse" von Zola gelesen, nebenher zu "Le coté de Guermantes", wo sich Proust über die Dreyfus Affäre auslässt. Bis jetzt habe ich noch nichts von Zola gelesen, sollte ich vielleicht ändern.


    Weil ich mich dann gleich etwas "reingesteigert" habe, hab ich noch als Nebenschauplatz Rebekka Habrerrmas - Diebe vor Gericht. Die Entstehung der modernen Rechtsordnun im 19. Jahrhundert begonnen.