ZitatMeatoa: Ach, sagte sie, wär ich ein Mann! - es sind der Dinge noch so viel zu thun, die ietzt nur der Traum meines Herzens bleiben. Ihr seid ein glüklich Geschlecht, zu ieder Thätigkeit ausgerüstet, steht euch der Weg des Namens offen, iedes (gemeint wohl: indes) in niedrer Häuslichkeit nur die Ehre gefälliger Pflichten uns bleibt.
Mioldaa: Seid ihr nicht das herrschende Geschlecht, und nur zu oft Ziel und Quelle unserer Siege.
Meatoa: Ia, aber dann auch die Quelle des Verderbens und der Weichlichkeit. (...) Da Männer anfiengen, den Werth ihrer Thaten nach den Worten eines Weibes abzuwägen, und in ihrem Besiz des Preis der Thugend und des Mutes zu sehen, da erhuben wir uns, und sie demüthigten sich unter das Ioch, das in seinen Folgen so unglüklich und in seinen Wirkungen so verderbend ist. (...) Danke seinem Vater, wer da will. Ich danke ihm meine Erziehung, aber nicht meine Geburt, Hätt er mich in Schose des Dunkels ruhen lassen, wo ich ohne Bewustsein im sanften Schlaf ewiger Vergessenheit lag. (...)
Dia und Mioldaa verliessen sie. Dies sind ihre glüklichsten Augenblike, sagte der lezte, wo die Seele sich in ihrer ganzen Kraft empfindet.
Eine beliebig herausgegriffene Textstelle
Braucht man nicht wirklich ...
Meine Lektüre der letzten beiden Tage war dieses Buch: Ottessa Moshfegh, "Der Tod in ihren Händen".
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Ich bin bei Facebook mal einer Krimigruppe beigetreten, in der Hoffnung, dort gute Tipps zu bekommen - es gibt zwar Krimis ohne Ende, aber die guten kann man mit der Laterne suchen. Eine Teilnehmerin beklagte dort, dass ihr Mann ihr mit den Worten "Du liest doch gerne sowas" den Roman von Moshfegh geschenkt hätte, im Glauben, es sei ein Krimi. Ist es nicht. Die Beschenkte wusste mit dem Buch nichts anzufangen und schickte es mir im Tausch gegen ein anderes. Einen besseren Tausch habe ich nie gemacht. Das Buch ähnelt ein wenig "Ediths Tagebuch" von Patricia Highsmith, auch hier geht es um eine einsame alte Frau in ihrem Gedankenkarrussell. Man ahnt von Anfang an, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Das Ende ist angemessen vieldeutig ... Tolles Buch!