"Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" von Robert Musil
Gruß, Gina
"Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" von Robert Musil
Gruß, Gina
"Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" von Robert Musil
Gruß, Gina
Schön, dass du den kleinen Roman jetzt auch liest. Bin gespannt auf deine Meinung!
Meine unmittelbar überzeugenden Leseperlen 2015, mit denen ich nicht unbedingt rechnete, kommen erst am Ende des Jahres. "Levins Mühle" von Johannes Bobrowski, das ich gerade beendet habe, gehört sicherlich auch dazu! Ein zugleich bitterer, menschlicher und humorvoller Blick auf eine untergegangene Welt in der Weichselgegend Nordostpolens in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, der zeigt, dass der Rassismus ein schon lange vor dem Nationalsozialismus tief verankertes Problem auch der deutschen Ostkolonisierung war. Absolut lesenswert!
Im Moment verweile ich ein paar Stündchen in der liebevoll aufgemachten Ausgabe
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von Erich Kästners Kinderbuch "Die Konferenz der Tiere". Wunderbare Illustrationen von Walter Trier ergänzen den Text kongenial.
Es geht um die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als eine internationale Konferenz nach der anderen stattfand, die, anstatt den Friedenswillen der Welt zu bekunden, meist nur ein Austausch von Egoismen und Schuldzuweisungen waren, so dass der Frieden auch so kurz nach dem Weltenbrand immer wieder auf der Kippe stand. Die Tiere wollen das zum Wohle der Kinder, an die die Menschen und vor allem die Politiker nicht denken, unterbinden, und organisieren ihrerseits die erste (und letzte) internationale Konferenz der Tiere.
Wenn auch für Kinder gemacht und entsprechend idealistisch-naiv aufgemacht, doch ein schöner Gegenentwurf zu dem,was wir gerade auch jetzt wieder angesichts der Flüchtlingsfrage an genau den gleichen - oben genannten - Verhaltensweisen auf den Konferenzen der europäischen Staaten wahrnehmen!
Christopher Clark: Wilhelm II. Die Herrschaft des letzten deutschen Kaisers
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Schön, dass du den kleinen Roman jetzt auch liest. Bin gespannt auf deine Meinung!
Der "Törleß” ist ein beeindruckender Roman - trotz und wegen aller Verwirrungen.
Besonders gut gefallen hat mir, wie Musil durch seine Sprache Atmosphäre schaffen kann. So zum Beispiel als Törleß nach der Abreise seiner Eltern mit seinen Kameraden auf dem Rückweg zur Stadt ist – man meint, mit jedem seiner Schritte seine Verlassenheit zu spüren, die dann in der Erwartung des Glockenzeichens gipfelt. Großartig!
Besonders erschreckend dagegen - neben den späteren Misshandlungen Basinis - fand ich, als Beineberg Törleß die Bedeutungs- und Wertlosigkeit von Menschen wie Basini auseinandersetzt! Aus dieser Haltung kann nichts Gutes entstehen ...
Danke nochmal finsbury für diese Leseanregung!
Gruß, Gina
"Tendenz: steigend" von Anthony Powell
Gruß, Gina
Besonders erschreckend dagegen - neben den späteren Misshandlungen Basinis - fand ich, als Beineberg Törleß die Bedeutungs- und Wertlosigkeit von Menschen wie Basini auseinandersetzt! Aus dieser Haltung kann nichts Gutes entstehen ...
Danke nochmal finsbury für diese Leseanregung
Gerne, ich freue mich, dass dir der Roman auch so gut gefallen hat. Beinebergs
Begründungen haben mich sehr an die der Intelektuelleren unter den Nazis erinnert. Man findet immer wieder Indizien,wie weit verbreitet diese Geisteshaltung damals (und es steht zu befürchten,in gewissen Kreisen auch heute noch) war.
Gerne, ich freue mich, dass dir der Roman auch so gut gefallen hat. Beinebergs
Begründungen haben mich sehr an die der Intelektuelleren unter den Nazis erinnert. Man findet immer wieder Indizien,wie weit verbreitet diese Geisteshaltung damals (und es steht zu befürchten,in gewissen Kreisen auch heute noch) war.
Damit hast du sicher recht - mit dem damals wie mit dem heute, leider.
Da Musil selbst Militärschulen besucht hat, habe ich mich gefragt, ob er im Roman auch eigene Erlebnisse verarbeitet hat? Ob er womöglich selbst einen Beineberg, Reiting, Basini oder Törleß kennengelernt hat? Ist vielleicht ein Teil von ihm in der Figur Törleß? Leider habe ich keine kommentierte Ausgabe. - Weißt du dazu etwas, finsbury?
Gruß, Gina
@Gina, ich habe zu dem "Törleß" den Kindler (KLL)-Artikel, den Wiki-Artikel und einen Aufsatz von Walter Hinck in "Die Roman-Chronik" gelesen: Alle weisen einerseits daraufhin, dass Musil auch in solchen Einrichtungen war, allerdings diese anders aussahen als die im Roman dargestellte und Musil auch die Entwicklungsgeschichte des Törleß im Fokus hatte, der sich zu einem freien amoralischen ästhetischen Geist mausert. Insofern sollte der Roman nicht als Anklage gegenüber Erziehungsmethoden verstanden werden wie zum Beispiel das im gleichen Zeitrahmen erschienene Jugenddrama "Frühlings Erwachen" von Frank Wedekind.
Mir kommt es im Buch auch so vor, als würden die Professoren des Instituts zwar ironisiert, aber nicht auf die Anklagebank gesetzt. Sie kommen ja selber zu dem Resultat, dem Törleß keine adäquate Erziehung und Bildung verabreichen zu können, dies soll wohl nicht ironisch verstanden werden, sondern als Selbsteingeständnis, eine andere Klientel zu erziehen.
Die Begegnungen mit den Internatskameraden sind wohl nicht selbst erlebte, sondern konstruierte, die dazu führen sollen, dass sich Törleß seiner Unabhängigkeit einerseits von aufgeblasenen Seinskonstrukten, andererseits von überkommene Moralvorstellungen bewusst zu werden. Übrigens für mich nicht ganz ungefährlich, wie sich Törleß zu den Handlungen seiner Internatsmitschüler stellt, aber es geht hier ja eben nicht um die moralische Erziehung von Jugendlichen.
Danke finsbury für die Erläuterungen. Ich habe den Roman auch nicht als Kritik an den Erziehungsmethoden gelesen, dafür steht mMn Törleß' Entwicklung schon deutlich im Vordergrund.
Mir kommt es im Buch auch so vor, als würden die Professoren des Instituts zwar ironisiert, aber nicht auf die Anklagebank gesetzt. Sie kommen ja selber zu dem Resultat, dem Törleß keine adäquate Erziehung und Bildung verabreichen zu können, dies soll wohl nicht ironisch verstanden werden, sondern als Selbsteingeständnis, eine andere Klientel zu erziehen.
Das sehe ich auch so. Vor allem bei dem Verhör wird die Hilflosigkeit des Direktors und der Lehrer schön dargestellt, da Törleß überhaupt nicht in den militärischen Rahmen passt.
Übrigens für mich nicht ganz ungefährlich, wie sich Törleß zu den Handlungen seiner Internatsmitschüler stellt, aber es geht hier ja eben nicht um die moralische Erziehung von Jugendlichen.
Für Törleß' Entwicklung und damit den Roman ist sein Verhalten wohl notwendig - aber haarsträubend bleibt es trotzdem.
Gruß, Gina
Heute noch möchte ich beginnen mit Friedrich de la Motte Fouqués romantischer Märchennovelle "Undine", die einen Stoff von Paracelsus verwendend, die tragische Liebe eines Ritters zu einem Wassergeist behandelt und wiederum viele andere Autoren beeinflusst hat, unter anderem Andersen mit seiner "Kleinen Meerjungfrau".
Nun setze ich meine romantischen Erkundungen der Fantasiewesen fort, indem ich Heinrich Heines Aufsatz "Elementargeister"
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lese, eine Darstellung der Fabelwesen im deutschen Volksglauben, eine Art Ergänzungsschrift zur "Romantischen Schule".
Karl Mays Spätwerk, zuletzt: Silberlöwe I-IV, jetzt Ardistan & Dschinnistan I
"Fallende Eltern" von A. F. Th. van der Heijden (Band 1 von "Die zahnlose Zeit"). Als Kontrast zu Powell.
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Moin, Moin!
Thomas Wolfe: Schau heimwärts, Engel! Eine Geschichte vom begrabenen Leben. <a href="http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/thomas-wolfe-schau-heimwaerts-engel-vom-gewitter-mitgerissen-1803180.html">(Rezension)</a>
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Moin, Moin!
Georges Simenon: Die bösen Schwestern von Concarneau. <a href="http://www.maigret.de/index.php/docs/article/georges_simenon_die_boesen_schwestern_von_concarneau/">(Inhalt)</a>.
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Ich komme gerade kaum zum lesen und bin nur ein wenig weiter gekommen in "Eine Frage der Erziehung" von Anthoy Powell. Parallel widme ich mich der Biographie über Rudyard Kipling von Stefan Welz und lese dazu Kiplings Erzählungen.
Gruß,
Maria
"Europa 1925" (Die Andere Bibliothek, Band 373) von Robert Byron.
sandhofer: Das wäre eventuell was für Dich als Reisereportagenfan. :winken:
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"Europa 1925" (Die Andere Bibliothek, Band 373) von Robert Byron.
sandhofer: Das wäre eventuell was für Dich als Reisereportagenfan. :winken:
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Klingt tatsächlich interessant. Danke für den Tipp! :winken:
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Das Buch interessiert mich auch. Tolles Cover !
Moin, Moin!
"Unterwerfung" von Michel Houellebecq
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Ich habe jetzt, Mitte Januar, bereits quantitativ 40% der <a href="http://www.buecherlei.de/misc/leli/lgb3.htm">Lektüreausbeute von 2015</a> geschafft.