Euer Lesejahr 2017

  • Hallo zusammen,


    wir war denn euer Lesejahr 2017?
    Welche Highlights oder Tiefpunkte hattet ihr?


    Wieviel Bücher habt ihr gelesen, falls ihr Buch führt?


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen,


    Die Bücher ....


    Han Kang: Die Vegetarierin (Man Booker International Prize 2016)
    Tempest, Kate: Brand New Ancients / Brandneue Klassiker
    Petrarca: Die Besteigung des Mont Ventoux
    Petrarca, Francesco: Reisebuch zum Heiligen Grab


    .. versetzten mich in einen Lese-Flow, was mir in letzter Zeit immer seltener passiert.


    Dennoch hatte ich weitere schöne Leseerlebnisse mit...


    Ransmayr, Christoph: Cox oder Der Lauf der Zeit
    Blume, Lesley M. M.: Und alle benehmen sich daneben
    Ishiguro, Kazuo: Damals in Nagasaki
    Ishiguro, Kazuo: Der Maler der fließenden Welt
    Poschmann, Marion: Die Kieferninseln
    Whitehead, Colson: Underground Railroad (Pulitzer-Preis 2017)
    Franzobel: Das Floss der Medusa
    Roy, Arundhati: Der Gott der kleinen Dinge
    Flanagan, Richard: Der schmale Pfad durchs Hinterland (Man Booker Prize 2014)
    Tolstoi: Anna Karenina


    Autoren die ich 2017 entdeckt habe und die weiterhin auf meinem Radarschirm bleiben sind:


    Flanagan, Richard
    Vladimir Sorokin
    Han Kang
    Tempest Kate



    Neu war für mich 2017 an einem Lese-Wettbewerb mitzumachen. Ich habe zwar meine eigenen Erwartungen nicht erfüllt, aber es hat Spaß gemacht; die Planung, das lesen und das lesen eurer Beiträge !


    Es war ein sehr gutes Jahr für mich!


    Für 2018 nehme ich mir vor den Zyklus „Ein Tanz zur Musik der Zeit“ von Anthony Powell wieder aufzunehmen. Auch die Tagebücher von Pepys wollen weiter gelesen werden. Außerdem würde ich gerne wieder ein kleines Werk von Jean Paul lesen, gerne auch in einer Leserunde :lesen:


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

    Einmal editiert, zuletzt von JMaria ()

  • O, solche Stränge mag ich ... :winken:


    Ich habe insgesamt 130 Bücher gelesen bzw. gehört (Hörbücher rechne ich mit).


    Besondere Leseerfahrungen waren für mich:

    Historisch/politische/theologische Literatur:

    Volker Weiß, Die autoritäre Revolte
    Mary Beard, SPQR
    Leo/Steinbeis/Zorn, Mit Rechten reden
    Heinz Schilling, Martin Luther
    Christian Lehnert, Der Gott in einer Nuss

    Schöne Literatur:

    Natascha Wodin, Sie kam aus Mariupol
    Gustave Flaubert, Madame Bovary
    Andrej Platonow, Die Baugrube
    Adolf Muschg, Der weiße Freitag
    Joseph von Eichendorff, Ahnung und Gegenwart
    Paul Gurk, Berlin
    Ziemowit Szczerek, Mordor kommt und frißt uns auf
    Ignacy Karpowicz, Sonka
    Heinrich Hauser, Donner überm Meer
    Mariana Leky, Was man von hier aus sehen kann


    Als besondere Entdeckung erwähne ich noch den Guggolz-Verlag, von dem ich ebenfalls einige Titel gelesen habe und großartig fand: Skema, Sillanpää, Jensen, Harezki...

  • Im vergangenen Jahr habe ich um die 30 Bücher gelesen. Das ist mehr als im Jahr davor, aber mehr als ca. 50 Bücher habe ich noch nie geschafft (seit ich zähle...).


    Durch den Wettbewerb habe ich mich mit französischen Klassikern beschäftigt, die mir alle gut gefallen haben. Von meinen Wettbewerbs-Büchern haben mir am besten gefallen:
    Maupassant - Bel-Ami
    Tolstoi - Anna Karenina


    Ansonsten habe ich mich dieses Jahr auch mit Horrorliteratur beschäftigt, gut gefallen haben mir:
    Shirley Jackson - The Haunting of Hill House
    Susan Hill - The Woman in Black


    Ganz nett waren außerdem:
    Evelyn Waugh - A Handful of Dust
    Elizabeth von Arnim - The Enchanted April


    Da einige von euch so begeistert von Anthony Powell sind, habe ich Band 1 probiert, stecke dort aber immer noch bei ca. einem Drittel fest. Es hat mich irgendwie nicht gefesselt. Das muss ich mal zu einer anderen Zeit versuchen, vielleicht noch ein paar Jahre warten :zwinker:.

  • Mit meinem Lesejahr bin ich zufrieden. Gelesen habe ich ca. 50 Bücher.


    Meine Highlights waren:


    Anthony Powell - Ein Tanz zur Musik der Zeit, Band 4 bis Band 8
    Herman Bang - Am Weg (mein bestes Wettbewerbsbuch!)
    Helene Hanff - Q's Legacy
    Kate Tempest - Brand New Ancients


    Englische Bücher habe ich weniger gelesen als sonst, dafür habe ich mich erstmals an französische und schwedische Lektüren gewagt (worauf ich ein bisschen stolz bin).

  • Ich führe seit 2014 eine Leseliste. Seitdem bin ich jedes Mal auf 100 bis 110 Bücher pro Jahr gekommen, worunter jedes Mal etwa zehn abgebrochene Lektüren sind. (Ich lade mir hin und wieder Krimis aus der Onleihe herunter; von denen lese ich etwa jeden vierten bis fünften nicht aus.)


    Im vergangenen Jahr habe ich es auf 125 Bücher gebracht. Dazu kommen 14 abgebrochene.


    Die Höhepunkte:
    "Der Mann, der seine Kinder liebte" (Christina Stead) - darauf bin ich durch dieses Forum gekommen.
    "Butcher's Crossing" (John Williams) - noch besser als "Stoner", dieses Buch schreit übrigens nach Verfilmung, zumal es nicht nur glänzend geschrieben ist, sondern auch eine wichtige Botschaft hat.
    "Das verlorene Kind" (Rahel Sanzara) - hat mich sehr beeindruckt, besonders im Hinblick auf die Erzählweise.
    "Aus guter Familie" (Gabriele Reuter) - früher Emanzipationsroman, bitterböse und dabei sehr einfühlsam geschrieben.


    Nicht-klassische Höhepunkte:
    Ich liebe die Neshov-Reihe der Norwegerin Anne Ragde (es geht um eine streckenweise ziemlich dysfunktionale Familie, die versucht, einen Bauernhof zu halten, nachdem der bisherige Betreiber verstorben ist - alle sind sich einig, dass der Hof in der Familie bleiben soll, aber keiner will Bauer werden). 2017 erschien ein vierter Band, nachdem ich lange geglaubt hatte, es bleibe bei der Trilogie. Die Übersetzerin Gabriele Haefs hat mir das Buch freundlicherweise geschenkt und sogar angekündigt, dass es noch einen fünften Band geben wird! Also, eines der Highlights 2017 war "Sonntags in Trondheim" von Anna Ragde. Das Buch hat meine hohen Erwartungen nicht ganz erfühllt, aber ich habe mich über die Wiederbegegnung mit liebgewonnenen Personen gefreut.
    "Das Dorf der verschwundenen Kinder" von Reginald Hill - steckt voll origineller Ideen und Humor. Ein Roman, der wie ein Krimi beginnt, dann aber ziemlich ausufert, man kann ihn eigentlich nicht als Krimi bezeichnen.
    "Weinende Wasser" von Karin Brynard. Südafrikanischer Krimi voller Atmosphäre und mit kritischem Blick auf einige typische Probleme des Landes, Stichwort Farmermorde.
    "Der alte Goya" von Julia Blackburn. Für mich als Goya-Liebhaberin ein Genuss, ich habe es nach einem Besuch im Goya-Museum in Zaragoza gelesen.


    Die Enttäuschung des Jahres war "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker - ein hochgehyptes Buch, das ich mir zum Glück nicht gekauft habe; es stand im Offenen Bücherschrank. Da ist es auch wieder hingewandert. Geschwätziger, künstlich verwickelter Blödsinn.
    Mit "Direktor Beerta" von J.J.Voskuil (der erste Band der Büro-Serie) bin ich leider nicht klargekommen, aber das liegt vielleicht daran, dass ich es als Ebook hatte und der Roman für dieses Medium einfach nicht geeignet ist. Ich werde bei Gelegenheit noch einen zweiten Versuch mit dem "richtigen" Buch machen; ich glaube, es lohnt sich schon.

  • Ich benutze eine selbstgeschriebene Filemaker-Datenbank. Letztes Jahr las ich 111 Bücher mit insgesamt 31931 Seiten.


    Meine schönsten Entdeckungen waren (nicht unbedingt Klassiker):
    "84 Charing Cross Road" von Helene Hanff
    "Die Anfänge von Allem" von Jürgen Kaube (Sachbuch)
    "Gut gegen Nordwind" von Daniel Glattauer (eine schmalzige Romanze, muss aber auch mal sein ;-)


    Enttäuscht war ich von
    Anton Kuh "Luftlinien"
    Voltaire "Der Fanatismus oder Mohammed"


    Das verstörenste Buch war "Menschenwerk" von Han Kang.


    Ansonsten las ich jede Menge Krimis (wo ich die doch eigentlich nicht mag) und SF.



    Mit "Direktor Beerta" von J.J.Voskuil (der erste Band der Büro-Serie) bin ich leider nicht klargekommen, aber das liegt vielleicht daran, dass ich es als Ebook hatte und der Roman für dieses Medium einfach nicht geeignet ist. Ich werde bei Gelegenheit noch einen zweiten Versuch mit dem "richtigen" Buch machen; ich glaube, es lohnt sich schon.


    Ich las das Buch auch als eBook und hatte keinerlei Probleme aufgrund des Mediums. Aber wie ich schon an anderen Stellen sagte, die Lektüre von Voskuil lohnt sich auf alle Fälle.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)


  • Die Enttäuschung des Jahres war "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker - ein hochgehyptes Buch, das ich mir zum Glück nicht gekauft habe; es stand im Offenen Bücherschrank. Da ist es auch wieder hingewandert. Geschwätziger, künstlich verwickelter Blödsinn.


    Darüber musste ich lachen, Zefira! Mir ging es mit dem Buch ganz ähnlich. Ich habe es zum Glück ebenfalls nicht gekauft, sondern hatte das Hörbuch aus der Bibliothek entliehen. Während langer Autofahrten kann ich sonst schon einiges aushalten, aber das war dermaßen breit getreten und künstlich verwickelt (wie Du schreibst), dass es meine Geduld über Gebühr strapaziert hat. Am Schluss wollte ich nur noch wissen, wie er den Fall auflöst. Aber seitdem weiß ich: nie wieder Joel Dicker!


    A propos Goya: Kennst Du schon das wunderbare Buch von Jacek Dehnel: Saturn. Die dunklen Bilder der Familie Goya?

  • Nein, bisher nicht. Ich habe, als ich aus Spanien zurückkam, das Netz nach Büchern über Goya durchstöbert und bin dabei auch auf dieses gestoßen, konnte mich aber nicht zum Kauf entschließen. Javier soll der Schöpfer der Schwarzen Gemälde sein - ziemlich steile These, auch in einem Roman.
    Aber vielleicht mach ich doch mal einen Versuch damit. Danke auf alle Fälle.


  • Nein, bisher nicht. Ich habe, als ich aus Spanien zurückkam, das Netz nach Büchern über Goya durchstöbert und bin dabei auch auf dieses gestoßen, konnte mich aber nicht zum Kauf entschließen. Javier soll der Schöpfer der Schwarzen Gemälde sein - ziemlich steile These, auch in einem Roman.
    Aber vielleicht mach ich doch mal einen Versuch damit. Danke auf alle Fälle.


    Gerne. Ich habe von Kunst allgemein und von Goya im Besonderen gar keine Ahnung, aber Jacek Dehnel ist eine der interessantesten Stimmen der jungen polnischen Literatur und daher habe ich das Buch sofort gekauft. Literarisch ist es exzellent.

  • JHNewman

    Zitat

    Historisch/politische/theologische Literatur:
    Volker Weiß, Die autoritäre Revolte
    Mary Beard, SPQR
    Leo/Steinbeis/Zorn, Mit Rechten reden
    Heinz Schilling, Martin Luther
    Christian Lehnert, Der Gott in einer Nuss


    Mir fällt auf, dass ich 2017 einige Sachbücher gekauft habe, doch keins gelesen, höchstens reingelesen. Darunter auch SPQR und Martin Luther. Außerdem Sigmund Freud, Das Europa der Könige, Maria Theresia, Licht aus dem Osten. 2017 war ein Jahr mit wirklich verlockenden Angeboten. Jetzt sollten sie nur noch von mir gelesen werden :rollen:


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Im vergangenen Jahr habe ich 43 Bücher gelesen und 267 gekauft.


    Bevor jetzt jemand was sagt: ich versuche in regelmäßigen Abständen, mich zu disziplinieren und meine Bücherkäufe einzuschränken. Das hat aber noch nie so richtig geklappt.


    (Ich sehe vor meinem geistigen Auge, wie ich mich in einer Selbsthilfegruppe der Anonymen Bücherkäufer vorstelle: "Ich heiße Harald, und ich habe diese Woche schon fünf Bücher gekauft...") :zwinker:


    Ich habe letztes Jahr den kompletten Ishiguro gelesen (von "A Pale View of Hills" bis "The Buried Giant"). "The Unconsoled" hat mich wieder begeistert, und "Nocturnes" - ein Bändchen mit Erzählungen - zeigt, dass Ishiguro auch komisch sein kann.


    Ansonsten haben mir zwei viktorianische Romane gefallen: "Middelmarch" (George Eliot) und "Die Türme von Barchester" (Anthony Trollope).

    Aktuell: Altägyptische Literatur. Kafka. Theater des Siglo de Oro. Gontscharow. Sterne, Fielding, Smollett.


  • Ich sehe vor meinem geistigen Auge, wie ich mich in einer Selbsthilfegruppe der Anonymen Bücherkäufer vorstelle: "Ich heiße Harald, und ich habe diese Woche schon fünf Bücher gekauft...") ;)


    Das muss heißen: "Ich habe diese Woche erst fünf Bücher gekauft." :breitgrins:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Das wäre doch mal eine Anregung für Frau Grütters und die Kultusministerien. Einen Buchhandelspreis gibt es ja schon. Zahlreiche Preise für Schriftstellerinnen und Schriftsteller auch. Wie wäre es jetzt mal mit einem Preis für Leserinnen und Leser??? :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins: