Sprachen und Sprachen lernen

  • Mir würde es völlig genügen, so viel Spanisch zu können, dass ich mich im Urlaub halbwegs verständigen kann. Mich vernünftig vorstellen, nach einem Stellplatz fragen (wir fahren immer Wohnmobil), Einkaufen, nach dem Weg fragen etc. Mehr muss ich nicht können auf meine alten Tage ... Hinweisschilder lesen kann ich zur Not, da ich in der Schule Latein hatte, aber mit dem Sprechen und Sprachverstehen hapert es.


    Dann sollte A1 ausreichen. Was anderes sind dann die extrem schnell sprechenden und teilweise nuschelnden Einheimischen... Wenn es bei den Tagesmenüs im Restaurant keine Karte gibt, sondern der Kellner alle Gerichte vorliest bzw. auswendig aufsagt. Das ist immer eine Herausforderung :breitgrins:.

  • OT: Früher waren mir die "kleinen Sprachlehren" auf den letzten vier Seiten des Reiseführers oft eine Quelle der Freude.
    "Ich bin farbenblind" :rollen:
    "Ich habe mein Gebiss zerbrochen" zaehneputzen
    "Darf ich das mal anfassen?" :redface:


    Mit anderen Worten, für jede Lebenslage das Passende!


    Meine Eltern hatten einen Reiseführer, in dem man sogar Sätze wie "Ich liebe Sie" und "Ich möchte Sie heiraten" nachschlagen konnte. :ohnmacht:
    Das Thema wäre glatt einen eigenen Thread wert ...



    Zitat

    Wenn es bei den Tagesmenüs im Restaurant keine Karte gibt, sondern der Kellner alle Gerichte vorliest bzw. auswendig aufsagt.


    Das erinnert mich an ein Erlebnis in einem kleinen Ort in Spanien: Wir wollten Essen bestellen, es war ein Lokal mit italienischer Speisekarte. Dort war ein Nudelgericht mit Namen "Rigoletto" aufgeführt.
    Meine Tochter, die in der Schule Spanisch gelernt und ein Praktikum in Chile gemacht hat, fragte den Kellner in perfektem Spanisch, wie das zubereitet sei. Er antwortete auf Deutsch: "Keine Ahnung!"


  • Das erinnert mich an ein Erlebnis in einem kleinen Ort in Spanien: Wir wollten Essen bestellen, es war ein Lokal mit italienischer Speisekarte. Dort war ein Nudelgericht mit Namen "Rigoletto" aufgeführt.
    Meine Tochter, die in der Schule Spanisch gelernt und ein Praktikum in Chile gemacht hat, fragte den Kellner in perfektem Spanisch, wie das zubereitet sei. Er antwortete auf Deutsch: "Keine Ahnung!"


    totlach totlach totlach

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)


  • Das erinnert mich an ein Erlebnis in einem kleinen Ort in Spanien: Wir wollten Essen bestellen, es war ein Lokal mit italienischer Speisekarte. Dort war ein Nudelgericht mit Namen "Rigoletto" aufgeführt.
    Meine Tochter, die in der Schule Spanisch gelernt und ein Praktikum in Chile gemacht hat, fragte den Kellner in perfektem Spanisch, wie das zubereitet sei. Er antwortete auf Deutsch: "Keine Ahnung!"


    Herrlich. :klatschen: :klatschen: :klatschen:

  • Der geniale Satiriker Herrmann Harry Schmitz hat dem Thema Sprachführer eine eigene Erzählung gewidmet. Ich zitiere:


    Zitat

    Als besonders wichtig und fördernd empfahl der Verfasser des Lehrbuches das Auswendiglernen der jedem Kapitel beigefügten, aus dem Leben gegriffenen Übungssätze und Dialoge.


    Die Subtilitäten der Sprache erschlossen sich mir in den Sätzen: Hat Emil, der Sohn des emsigen Gärtners, die gute Birne gesehen? Nein, aber Gertraude, die Base des freundlichen Nachbars, hat ein Federmesser. – Hat Hermine, die Muhme des greisen Dichters, das Zobeltier mißachtet? Nein, aber die fröhliche Großmutter des jungen Freundes hat eine Wendeltreppe. – Hat Walter den blinden Pianisten geneckt? Nein, aber die arme Waise hat die dürren Bretter verschmäht.


    Ich lernte, daß meine Stirn sichtbar höher und eckiger wurde und hatte nach kurzer Zeit die Genugtuung, zu konstatieren, in welch fabelhafter Weise ich meine Kenntnisse erweiterte. In welch vollendeter Form schleuderte ich einem angenommenen Gegenüber die Frage nach der guten Birne entgegen, um dann schlagfertig mit dem im Lehrbuch vorgeschriebenen Satz über das Federmesser Gertraudens zu antworten.


    Quelle: Grotesken von Herrmann Harry Schmitz, hier Kapitel 41 in der Gutenberg-Textdatei.

  • Wahrscheinlich nicht. Aber er könnte damit den Deutschen mal wieder ein bisschen die Augen für die Komplexität und Schönheit ihrer Sprache öffnen. Das täte ihnen ganz gut und würde vielleicht manche Verhunzung verhindern.


    Und ich versuche mir gerade vorzustellen, Abbas Khider wäre in Polen gelandet...

  • Hier noch ein Interview zum Thema: Deklinationen sind ein Albtraum für Araber


    Das fand ich sehr lesenswert, besonders den letzten Absatz, in dem sich Khider ein wenig erklärt.

    Ich habe nur ein Buch von ihm gelesen (das mit der Ohrfeige), aber ich habe Hochachtung vor diesem Mann, der in einer fremden Sprache Romane schreibt. Die Reaktionen auf sein "Deutschbuch" (ich sehe das auch gerade bei Facebook) sind furchtbar humorlos und pampig.