Was haltet ihr von diesem Klassikerangebot?

  • Hallo! :winken:


    Leider muß ich Euch heut in meinem ersten Thread gleich mit so einer Frage nerven. Aber mich würde mal interessieren, was ihr von diesem Angebot haltet.


    Ich habe gerade von einem Angebot bei bücher.de erfahren.
    Und zwar folgendes:


    50 Bände in edler Ausstattung mit Goldprägung
    Ein sensationell günstiges Angebot - exklusiv für Sie: Die Klassiker der deutschen Literatur werden der Mittelpunkt Ihrer Bibliothek. Alle Bände mit edlen Einbänden und Goldprägung - wahre Schmuckstücke! Von den Anfängen bis hin zu Werken aus dem 20. Jahrhundert:


    Das Nibelungenlied
    Wolfram von Eschenbach: Parzival
    Walter von der Vogelweide: Gedichte
    Grimmelshausen: Simplicissimus
    Lessing: Dramen
    Schiller: Dramen/Erzählungen
    Goethe: »Faust« u.a.m.
    Hölderlin: Hyperion
    Jean Paul: Dichtungen
    Deutsche Sagen (herausge- geben v. d. Brüdern Grimm)
    Novalis: Werke in einem Band
    E.T.A. Hoffmann: Märchen u.a.
    Eichendorff: Werke
    Heine: Gedichte
    Keller: Sieben Legenden
    Raabe: Der Hungerpastor
    Storm: Schimmelreiter
    Fontane: Effie Briest u.a.
    Kafka: Das erzählerische Werk
    Kleist: Erzählungen und Gedichte
    u.v.a.m.


    Hier wird behauptet, dass es vorher 450,-€ gekostet habe und jetzt zum Schnäppchenpreis von 99,90 € zu haben ist.


    Lohnt sich diese Anschaffung? Ich wüsste zwar gerne, welche die anderen Bücher sind, aber sollte ich nach der Anschaffung tatsächlich ein paar Bücher doppelt haben, dann kann man diese ja verschenken. Ich hoffe allerdings, dass die anderen Bücher auch so interessant sind, wie die angegebenen und nicht irgendwelche Werke, die eh keiner lesen will, weil nicht wichtig o.ä.



    Vielen Dank


    Ronja :bang:

  • Hallo zusammen!
    Hallo Ronja!


    Zuerst: Herzlich willkommen, Mitglied Nr. 100!


    Zu Deiner Frage: Dieses Angebot klingt wie das, was auch bei Jokers angeboten wird. Mehr kann ich auch nicht dazu sagen, es klingt gut, aber wie gut die Texte editiert sind, weiss ich auch nicht. Für mich kommt die Ausgabe nicht (mehr) in Frage - zu viele Texte habe ich schon in anderen Ausgaben.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo Ronja,


    zunächst herzlich willkommen als 100. Mitglied im Klassikerforum.


    Das Angebot 50 Klassikerbände á € 2,-- zu kaufen ist sicher nicht schlecht und selbst wenn die nicht genannten 30 Bände nicht das Papier wert wären, sind es immer noch 20 (gebundene?) Bände á € 5,-- und für dieses Geld bekommt man Grimmelshausens „Simplicissimus“, „Kafkas Erzählungen“ oder „Lessings Dramen“ noch nicht mal als Taschenbuch. Also wenn Du € 100 übrig hast, keines der Werke besitzt und Interesse an Klassikern hast (um Staubfänger zu kaufen ist natürlich jedes Geld hinausgeworfen), solltest Du zugreifen. Für mich persönlich kommt das Angebot leider zu spät, den ich habe zumindest alle genannten Bände längst im Bücherschrank stehen.


    Gruß von Hubert

  • Hallo!


    Ich bin das 100. Mitglied?! :klatschen:
    Also gut, dann werde ich noch mal meinen Kontostand überprüfen und ggf. zugreifen. Ich habe noch nicht allzuviele Klassiker in meinen Regalen stehen und von daher würde es sich schon lohnen.
    Sollte ich dann doch ein paar doppelt haben, kann man sie ja verschenken.
    Danke für Eure Mühe!
    Bis zum nächsten Mal :winken:


    Ronja

  • Hallo,


    Ich habe mir das Angebot mal angesehen.


    Interessant finde ich besonders die frühen Werke:


    · Das Rolandslied
    · Das Nibelungenlied
    · Wolfram von Eschenbach: Parzival
    · Walter von der Vogelweide: Gedichte
    · Sebastian Brant: Das Narrenschiff
    · Reinke, der Fuchs
    · Martin Luther: Werke
    · Hans Sachs: Dramatische Dichtungen
    · J. Fischart: Gurgelritter Gargantua
    · Andreas Gryphius: Werke


    Das findet man sonst nicht so leicht.


    Was aber heißt: "Sonderausgabe in einfacher Ausstattung"? Ich fürchte, es bedeutet: schlechte Papierqualität, schlechter Druck.


    Außerdem ist 26 cm x 19 cm beinahe Lexikonformat. Mir wäre das zu unhandlich.


    Gruß, Harald

    Aktuell: Altägyptische Literatur. Kafka. Theater des Siglo de Oro. Gontscharow. Sterne, Fielding, Smollett.

  • Hallo zusammen!
    Hallo Harald!


    Du hast geschrieben:

    Zitat

    Was aber heißt: "Sonderausgabe in einfacher Ausstattung"? Ich fürchte, es bedeutet: schlechte Papierqualität, schlechter Druck.


    Da muss ich Jokers doch in Schutz nehmen. Auch diese Sonderausgaben waren bisher immer qualitativ einwandfrei. Ich nehme an, es bedeutet eher den Verzicht auf Ledereinbände, teure Schutzumschläge u.ä.


    Was hast Du gegen Lexika? :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo Sandhofer,


    Die Sonderausgabe wird nicht von Jokers hergestellt, sondern vom Weltbild Verlag. Jokers macht, soweit ich weiß, überhaupt keine Bücher, sondern ist lediglich eine Verkaufsplattform. Die Charakterisierung "Sonderausgabe in einfacher Ausstattung" findest Du auch auf der Website des Weltbild Verlages, der das Paket herausgebracht hat, in Lizenz des Aufbau Verlages. Wie gesagt, ich wüßte gern, was das heißt. Ich fürchte nach wie vor, dass es "schlechte Papier- und Druckqualität" heißt.


    Gegen Lexika habe ich gar nichts, im Gegenteil, ich seit kurzem stolzer Besitzer einer Encyclopaedia Britannica, und zwar der guten von 1910... ich finde nur das Lexikonformat für Leseausgaben zu unhandlich. Das ist natürlich Geschmackssache, ich wollte nur darauf hinweisen.


    Gruß, Harald

    Aktuell: Altägyptische Literatur. Kafka. Theater des Siglo de Oro. Gontscharow. Sterne, Fielding, Smollett.

  • Hallo zusammen!
    Hallo Harald!


    Nun weiss ich ja nicht, was Du unter "schlechter Papier- und Druckqualität" verstehst. Handgeschöpftes Büttenpapier kannst Du sicher nicht erwarten :zwinker: , aber bisher war - für mich - die Qualität von Büchern, die ich bei Weltbild (nach DDR-Zeiten, wohlgemerkt!) oder Jokers gekauft habe, immer einwandfrei. Auch wenn "Sonderausgabe in einfacher Ausstattung" dabei stand. Sogar, wenn "Mängelexemplar" stand... Und ich gehöre nicht zur Klasse der anspruchslosen Buchkäufer!


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo Sandhofer,


    >> Nun weiss ich ja nicht, was Du unter "schlechter Papier- und Druckqualität" verstehst.


    Das ist natürlich subjektiv und läßt sich nicht leicht schriftlich erklären.


    Abgesehen davon, dass ich in dieser Beziehung etwas eigen bin, gibt es auch zwei konkrete Gründe, warum ich auf Qualität achte. Ich lese jetzt seit mehr als dreißig Jahren intensiv und entwickle nebenbei vierzig Stunden pro Woche Software, davon die meiste Zeit am Bildschirm. Da kommt mir alles recht, was meine Augen bei ihrer schweren Arbeit unterstützt, Preis spielt keine Rolle. Außerdem habe ich inzwischen mehrere Generationen von Büchern kommen und gehen sehen... Z.B. sind Insel Taschenbücher, die ich mir vor zwanzig Jahren angeschafft habe, immer noch so gut wie neu. Fischer Taschenbücher aus der gleichen Zeit als "vergilbt" zu bezeichnen wäre eine beschönigende Untertreibung...


    Im übrigen verstehe ich die Logik Deiner Argumentation nicht. Dass Du bisher gute Erfahrung mit Jokers gemacht hast, ist ja ganz erfreulich, aber was beweist das für die in Frage stehende Ausgabe? Ich glaube nicht, dass Jokers einen Qualitätsstandard in puncto "buchbinderische Qualität" ihrer Ware hat. Das brauchen sie auch gar nicht. Es ist doch klar, dass sich auf einer Plattform wie Jokers sowohl gute Bücher finden, die als Restposten ohne Ladenpreisbindung günstig weggehen, wie auch Sachen, die von vornherein für das Billigsegment konzipiert wurden.


    Und wenn der Weltbild Verlag schon *selber* sagt: "Sonderausgabe in einfacher Ausstattung", dann hat das etwas zu besagen. Dann kann man die Qualität in diesem Fall eben *nicht* mit dem gewohnten Standard des Verlages vergleichen (was immer der sein mag). Klar ist auch, dass die angebotene Ausgabe nicht diejenige ist, die mal 450,- Euro gekostet hat, sondern bestenfalls eine textidentische.


    Vielleicht verstehst Du, was ich meine, wenn Du Dich an die 10bändige Kassette von Dostojewski erinnerst, die Piper vor wenigen Jahren in ähnlicher Form herausgebracht hat, oder an den Reprint des Kindler Literaturlexikons... graues Papier... grusel...


    Wie schon gesagt, das ist natürlich Geschmackssache. Wenn jemand sagt: Hauptsache günstig, dann ist das in Ordnung. Ich wollte nur darauf hingewiesen haben.


    Ein weiterer Punkt ist das Format: 26 x 19 cm. In mein Regal würde das nicht passen. Mein Meyers Konversationlexikon z.B. mißt ca. "nur" 25 x 17 cm.


    Wie gesagt, zwei Punkte, die der eine oder andere beim ersten Lesen vielleicht übersehen hat. Ansonsten kann jeder für sich selbst entscheiden.


    Gruß, Harald

    Aktuell: Altägyptische Literatur. Kafka. Theater des Siglo de Oro. Gontscharow. Sterne, Fielding, Smollett.

  • Hallo zusammen!
    Hallo Harald!


    Du schreibst:

    Zitat

    Ich lese jetzt seit mehr als dreißig Jahren intensiv und entwickle nebenbei vierzig Stunden pro Woche Software, davon die meiste Zeit am Bildschirm.


    Mehr als 30 Jahre lesen, mehr als 40 Stunden / Woche Arbeit am Bildschirm - da sind unsere Vorausssetzungen ungefähr gleich :zwinker:


    Zitat

    Z.B. sind Insel Taschenbücher, die ich mir vor zwanzig Jahren angeschafft habe, immer noch so gut wie neu. Fischer Taschenbücher aus der gleichen Zeit als "vergilbt" zu bezeichnen wäre eine beschönigende Untertreibung...


    Du hättest auch Rowohlt nennen können. Deshalb kaufe ich eigentlich kaum noch Taschenbücher...

    Zitat

    Und wenn der Weltbild Verlag schon *selber* sagt: "Sonderausgabe in einfacher Ausstattung", dann hat das etwas zu besagen. Dann kann man die Qualität in diesem Fall eben *nicht* mit dem gewohnten Standard des Verlages vergleichen (was immer der sein mag)


    Sehr viele Bücher bei Weltbild sind Lizenzausgaben anderer Verlage; der Qualitätsvergleich bezieht sich da meistens auf die Originalausgaben, die oft im Luxus- und Präsentiersegment angesiedelt waren. Natürlich muss man Abstriche machen. Aber selbst die Karl-May-Edition von Weltbild - das bisher schlechteste, das sie mir geliefert haben - hält den Vergleich mit jedem TB ausser Insel stand, kostet weniger und zeigt bisher - nach 3 Jahren - noch keine Vergilbungs oder Verschleiss-Erscheinungen. Was ich für Editionen des English Book Club nicht sagen könnte.

    Zitat

    Im übrigen verstehe ich die Logik Deiner Argumentation nicht. Dass Du bisher gute Erfahrung mit Jokers gemacht hast, ist ja ganz erfreulich, aber was beweist das für die in Frage stehende Ausgabe?


    Es ist natürlich keine Logik dahinter, sondern der Common Sense, der mir sagt, wenn vorgestern die Sonne aufging, gestern die Sonne aufging, heute die Sonne aufging, wird sie auch morgen wieder aufgehen. Das heisst, ein bisschen Vertrauen in die Welt und ihr Zubehör. Und natürlich auch die juristische Maxime 'In dubio pro reo', d.h. ich werde den Verlag erst verurteilen, wenn er wirklich schlechte Qualität geliefert hat, nicht schon im voraus...

    Zitat

    Es ist doch klar, dass sich auf einer Plattform wie Jokers sowohl gute Bücher finden, die als Restposten ohne Ladenpreisbindung günstig weggehen, wie auch Sachen, die von vornherein für das Billigsegment konzipiert wurden.


    Ja. Nur heisst 'billig' nicht unbedingt 'schlechte Qualität'. Genausowenig wie umgekehrt. Da kann ich nun Deiner Logik nicht folgen :zwinker:


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Also was mich persönlich davon abhalten würde, diese Sammlung zu kaufen ist nicht unbedingt die Qualität des Papiers/ Drucks, sondern vor allem (mal abgesehen davon, daß ich viele der angebotenen Bücher schon habe), daß die Beschreibung der einzelnen Bücher sehr ungenau ist.
    Z.B. die mittelhochdeutschen Werke: Rolandslied, Nibelungenlied, Wolfram: Parzival, Walter: Gedichte. Es ist völlig unklar um welche Edition oder Übersetzung es sich hierbei handelt und gerade was mittelhochdeutsche Literatur angeht, gibt es schauerliche Übersetzungen. Zudem taucht dabei für mich die Frage auf: Nur Nhd-Text, nur Mhd-Text, beide Versionen???
    Auch bei den anderen Werken ist die Angabe doch sehr ungenau: Schiller: Dramen, Tieck: Werke, Kleist: Erzählungen, Meyer: Novellen, etc. Da stellt sich mir die Frage: Alle Dramen, Werke, Erzählungen, Novellen (vor allem bei der alles umfassenden Definiton Werke!) oder nur Ausgewählte und dann welche?!? Und auch hier: Welche Edition? Angeglichene Rechtschreibung oder "Originaltext" und wenn "Originaltext", dann welcher Auflage folgend?
    Also für mich wäre es aus diesen Gründen schon nichts...

  • Hallo zusammen,


    die Diskussion über Papier- oder Druckqualität oder Buchformat verstehe ich nicht so ganz. Wenn ein Buch € 2,-- kostet, kann diese Frage doch nicht im Ernst interessieren. Fontanes „Effi Briest“ kostet selbst in der Reclam-Ausgabe € 4,60. Die Frage kann doch nur sein, interessiere ich mich für Klassiker, und stehe ich am Anfang meiner Klassikersammlung. Auch wenn, dann zehn der fünfzig Bände schlecht aus dem mittelhochdeutschen übersetzt sind oder überhaupt nicht übersetzt wären, bleibt es immer noch ein Schnäppchen, das dazu dient mir einen Überblick über die deutschen Klassiker zu verschaffen und festzustellen, ob mich diese Bücher überhaupt interessieren. Dann kann man immer noch den ein oder anderen Band in einer besseren Edition für die „Ewigkeit“ nachkaufen. Selbst Leihgebühr in der Stadtbücherei, wenn man vergisst rechtzeitig abzugeben und eine Mahngebühr hinzukommt, kann teuerer werden.


    Gruß von Hubert

  • Hallo Hubert,


    Ich muss Berch schon recht geben: Warum sollte ich Euro 99,- dafür ausgeben, anderer Leute Altpapier entsorgen zu dürfen?


    Ich habe schon zu viele Bücher den Weg alles Irdischen gehen sehen, um mir welche zu kaufen, *nur* weil sie billig sind. D.h. auch wenn ein Buch nur 2,- Euro kostet, mal 50 sind eben 100,- Euro, und die Ausgabe muss nicht sein, wenn man nichts davon hat. Insofern kann ich die Aussage: "Wenn ein Buch Euro 2,-- kostet, kann diese Frage doch nicht im Ernst interessieren" nicht nachvollziehen.


    Gegen günstige Klassikerausgaben ist im übrigen nichts zu sagen. Nur dass "günstig" nicht unbedingt heisst, dass man mehr für's Geld bekommt (im Sinne eines Preis-Leistungsverhältnisses). Das ist natürlich eine Sache der persönlichen Bewertung - aber das habe ich, glaube ich, schon einmal gesagt.


    Gruß und schönes Wochenende!


    Harald

    Aktuell: Altägyptische Literatur. Kafka. Theater des Siglo de Oro. Gontscharow. Sterne, Fielding, Smollett.

  • Das mit dem Schrott bezog sich jetzt nicht auf die Werke an sich. Da würde ich eine solche Bezeichnung nicht wählen, zumindest nicht bei solchen Autoren. Die Bezeichnung bezog sich zum Einen darauf, daß ich schon zu oft Bücher auf Zigarettenpapier gedruckt gelesen habe, bis mir die Augen weh taten, als daß ich mir das noch geben müßte und zum anderen eben auf die mittelhochdeutschen Werke, bzw. deren Übersetzungen. Da habe ich auch schon das ein oder andere vermeintliche Schnäppchen in Händen gehalten, daß sich im Nachhinein als ganz miese Ausgabe entpuppte. Es scheint nämlich teilweise die Meinung vorzuherrschen, daß nur, weil ein großer Teil der Leserschaft die Texte im Original ohnehin nicht lesen kann, an der Übersetzung ruhig ein wenig geschlampt werden darf. Dies geht dann teilweise soweit, daß ganze Passagen gekürzt, zusammengefaßt oder schlicht falsch übersetzt werden und dieser Verdacht liegt dann für mich bei einem 2€ teuren Buch näher als bei einer Ausgabe, die leicht das zehn bis zwanzigfache kosten kann.

  • Hallo Harald,


    du hast gepostet:
    Warum sollte ich Euro 99,- dafür ausgeben, anderer Leute Altpapier entsorgen zu dürfen?


    Das verstehe ich nicht. Auch ich kaufe kein Altpapier und deshalb auch keine Bücher bei eBay, auf Flohmärkten o.ä. Hier handelt es sich aber, falls Du das überlesen hast, um neue Bücher. Ich habe auch nicht gesagt, man soll Bücher kaufen, nur weil sie billig sind, sondern da Du mein erstes Posting in diesem Thread anscheinend nicht gelesen hast: Ich werde von diesem Angebot keinen Gebrauch machen, es gibt aber Situationen, die ich dort beschrieben habe, dass es Sinn machen kann, dieses Angebot wahrzunehmen. Und dann spielt Papierqualität wirklich keine Rolle, zumal man bei diesem Angebot Rückgaberecht hat, wenn es wirklich völlig daneben wäre, was aber eher unwahrscheinlich ist. Ich jedesfalls würde lieber Grimmelshausens Roman neu für € 2,-- kaufen, als ihn bei eBay gebraucht erwerben, auch wenn er dort nur € 1,-- kosten würde.


    Gruß von Hubert

  • Hallo Berch,


    du hast gepostet:
    Das mit dem Schrott bezog sich jetzt nicht auf die Werke an sich. Da würde ich eine solche Bezeichnung nicht wählen, zumindest nicht bei solchen Autoren. Die Bezeichnung bezog sich zum Einen darauf, daß ich schon zu oft Bücher auf Zigarettenpapier gedruckt gelesen habe, bis mir die Augen weh taten, als daß ich mir das noch geben müßte und zum anderen eben auf die mittelhochdeutschen Werke, bzw. deren Übersetzungen. Da habe ich auch schon das ein oder andere vermeintliche Schnäppchen in Händen gehalten, daß sich im Nachhinein als ganz miese Ausgabe entpuppte. Es scheint nämlich teilweise die Meinung vorzuherrschen, daß nur, weil ein großer Teil der Leserschaft die Texte im Original ohnehin nicht lesen kann, an der Übersetzung ruhig ein wenig geschlampt werden darf. Dies geht dann teilweise soweit, daß ganze Passagen gekürzt, zusammengefaßt oder schlicht falsch übersetzt werden und dieser Verdacht liegt dann für mich bei einem 2€ teuren Buch näher als bei einer Ausgabe, die leicht das zehn bis zwanzigfache kosten kann.


    Wenn sich Dein Urteil auf das Werk bezogen hätte, wäre es noch akzeptabel gewesen, weil ich dann angenommen hätte, dass Du das Werk kennst, und über Geschmack kann man ja nicht streiten. Dass Du aber ein Angebot als Schund bezeichnest, das Du nicht kennst, finde ich schon sehr seltsam.


    Gruß von Hubert

  • Naja, mich würde es zwar stutziger machen, wenn in diesem Forum als Wertung für ein seriöses Buch die Wertung Schrott gebraucht wird, da diese für ein Buch vollkommen oberflächlich und nichtssagend ist, aber nun gut.
    Wenn ich mich selbst zitieren darf:

    Zitat

    Naja, 2€ für Schrott ist im Zweifelsfall immer noch zu viel Geld...

    . D.h., ich unterselle den Ausgaben, die ich, wie Du richtig sagst, nicht kenne, garnicht, daß sie definitiv Schrott sind, ich unterstelle nur, daß die Wahrscheinlichkeit höher ist, als bei teureren Ausgaben und wenn ich eben im Zweifel bin, ob die jeweilige Edition taugt oder ich ggf. Schrott erwerbe, dann sind mir auch dafür 2€ noch zu viel.
    Alles was ich mit diesem zitierten Satz sagen wollte ist also: Die Wahrscheinlichkeit, daß ich eine minderwertige Übersetzung erwerbe, scheint mir höher. Für eine solche minderwertige dann 2€ zu bezahlen ist mir deutlich zu viel Geld, da sie mir keinen Nutzen bringt und ich eine angemessene Ausgabe nichtsdestotrotz noch erwerben muß.