Für den 2017er Lesewettbewerb habe ich nun die dtv-Ausgabe mit der Übersetzung von Rosemarie Tietze gewählt. Einfach auch weil ich neugierig auf diese vielgepriesene Übersetzung bin. Bisher finde ich sie sehr gut lesbar. Es gibt auch Anmerkungen der Übersetzerin am Ende des Buches, allerdings könnten es für meine Begriffe gerne mehr Anmerkungen sein :smile:.
Mit der russichen Literatur habe ich mich bisher sehr wenig beschäftigt. Ich habe Der Meister und Margarita von Bulgakow gelesen (was mir gut gefallen hat) und Schuld und Sühne von Dostojewski, womit ich mich ziemlich gequält habe. Weiße Nächte vom selben Autor hat mir wiederum gut gefallen.
Ich habe mich lange nicht an Anna Karenina herangetraut, weil es ein sehr dickes Buch ist und ich mir gedacht habe, dass ich mich durchquälen muss. Mein erster Leseeindruck ist aber ein anderer. Bisher (ich bin ca. auf Seite 150) liest es sich sehr flüssig, die Personen sind gut beschrieben; man wird gleich in die Geschichte hineingezogen. Und da ich ja weiß, wie die Geschichte ausgeht, kann ich den Aufbau des Romans auch etwas anders wahrnehmen, z.B. die Ankunft Annas am Bahnhof, als der Träger (oder was er genau ist), vom Zug überrollt wird. Interessant auch die Reaktionen der Beteiligten: während Stiwa ganz übel wird, scheint Wronski ziemlich unbeteiligt und tut die Angelegenheit mit einer Geldspende ab. Das läßt schon einen guten Einblick in seinen Charakter zu.