Deutscher Buchpreis 2014


  • Ich habe heute mit "Das Sandkorn" von Poschenrieder begonnen. Der Anfang klingt schon mal sehr gut.


    Katrin


    Das Sandkorn habe ich gestern beendet. Ein sehr schönes und auch trauriges Buch. Aber gekonnt erzählt. Nachdem ich vor Jahren einmal in einen Roman des Autors über Schopenhauer hereingeschaut hatte, war ich etwas skeptisch. Aber im Sandkorn fand ich seinen Stil angenehm und souverän. Der Roman ist auch gut aufgebaut. Ein paar inhaltliche Fragen hätte ich noch, aber die können wir gelegentlich andernorts klären.


    Jetzt habe ich mit der Pfaueninsel von Thomas Hettche begonnen, muss diese Lektüre aber wegen eines Lesekreis-Buches noch etwas unterbrechen.


    Meine derzeitige persönliche Hitliste der gelesenen Bücher zum Buchpreis sieht so aus:


    1. Stanisic
    2. Bärfuss
    3. Nawrat
    4. Poschenrieder
    5. Leutenegger
    6. Ziegelwagner
    7. Draesner


    Wenn Hettche weiter so schreibt (ich bin auf S. 108), dann ist er ein klarer Kandidat für Platz 2. :zwinker:

  • Wow. Bärfuss ist so weit oben?


    Ich bin im Sandkorn noch keine Seite weiter. Zur Zeit lese ich Anathem und das Buch ist sehr anstrengend zu lesen. Daher wird das Sandkorn noch ein wenig warten müssen. Aber lesen will ich es auf alle Fälle.


  • Wow. Bärfuss ist so weit oben?


    Ja, doch. Bei Bärfuss hatte ich den Eindruck einer existenziellen und tiefen Auseinandersetzung mit einem schwierigen Thema, zugleich den einer sprachlichen Souveränität und ökonomischen Stoffgestaltung. Seither habe ich mit Thomas Hettche begonnen - und das ist das erste Buch auf der Liste (abgesehen von Stanisic), bei dem ich schon nach wenigen Seiten das sichere Gefühl hatte, dass dieser Roman wirklich unbedingt auf die Liste der Nominierten gehörte. Die anderen Bücher waren zwar aucch alle auf die eine oder andere Weise gut und bemerkenswert, aber nur bei Stanisic und Hettche habe ich bisher den Eindruck, dass es sich um herausragende Bücher handelt (bei Hettche sage ich das aber noch unter einem gewissen Vorbehalt, denn da fehlen mir noch 200 Seiten).

  • Esther Kinkys Roman "Am Fluß" wird als "nature writing" bezeichnet, darüber haben wir einen Thread, wen es interessiert :


    http://klassikerforum.de/forum…ad/4522.msg49201#msg49201


    Und hier in diesem Artikel der FAZ wird der Roman besprochen:
    http://www.faz.net/aktuell/feu…amose-worte-13109974.html

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Und hier nun die Shortlist:


    Thomas Hettche: Pfaueninsel (Kiepenheuer & Witsch, September 2014)
    Angelika Klüssendorf: April (Kiepenheuer & Witsch, Februar 2014)
    Gertrud Leutenegger: Panischer Frühling (Suhrkamp, März 2014)
    Thomas Melle: 3000 Euro (Rowohlt.Berlin, August 2014)
    Lutz Seiler: Kruso (Suhrkamp, September 2014)
    Heinrich Steinfest: Der Allesforscher (Piper, März 2014)


    soweit ich das sehe ist von Newmans Favoriten nur einer drauf.

  • Pfaueninsel und der Allesforscher würden mich persönlich am ehesten vom Thema her ansprechen.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen,


    bin aus meiner Urlaubswoche zurück und habe dort die Bekanntgabe der Shortlist verfolgt. Also meine Liste hätte anders ausgesehen. Immerhin: Thomas Hettche und Lutz Seiler hätte ich auch draufgesetzt. Mir fehlen allerdings Bärfuss und Friedrich - und natürlich Stanisic, aber es war davon auszugehen, dass er nicht auf der Shortlist stehen würde.


    Die Romane von Köhlmeier und Friedrich habe ich mittlerweile gelesen. Mit Köhlmeiers Buch konnte ich leider nur sehr wenig anfangen. Mich hat dieser semi-dokumentarische Stil gar nicht erreicht. Schade, ich hatte mir mehr davon versprochen. Damit soll über das Buch gar nichts gesagt sein, es war bloß einfach nichts für mich.


    Der Roman von Franz Friedrich hat mir allerdings sehr gut gefallen. Mit Kruso von Lutz Seiler bin ich noch zugange.


    Es wird wohl auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Hetteche und Seiler hinauslaufen, schätze ich. Warum der nette kleine Roman von Gertrud Leutenegger auf der Shortlist steht, verstehe ich nicht. Er kommt an diese beiden nicht heran.

  • Ja. Irgendwie will mir scheinen, dass im Vorfeld des Preises ein derartiger Hype kreiert wird, dass der eigentliche Preis uninteressant geworden ist. Nun gut, das füllt wohl die Kassen der Verlage. :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Ja. Irgendwie will mir scheinen, dass im Vorfeld des Preises ein derartiger Hype kreiert wird, dass der eigentliche Preis uninteressant geworden ist. Nun gut, das füllt wohl die Kassen der Verlage. :breitgrins:


    Ist ja auch nicht schlimm. Wenn Verlage mit (guten ) Büchern Geld verdienen, ist mir das allemal lieber, als wenn es irgendwelchen Finanzhaien in den Rachen geschmissen wird.


    Daß ein Hype kreiert wird, ist schon zutreffend. Allerdings wird dieser wohl hauptsächlich von den Eingeweihten wahrgenommen. Für das ganz breite Publikum zählt am Schluss vor allem der Preisträger/die Preisträgerin. Und vielen, die hilflos vor Weihnachten in den Buchhandlungen nach Geschenken suchen, kommt dann ein Aufkleber mit dem Hinweis 'Deutscher Buchpreis' sehr gelegen. Lutz Seiler kann sich also schon mal auf eine sehr stark erhöhte Auflage seines Romans freuen. Ob's dann gelesen wird, ist eine ganz andere Frage.

  • Ich muss gestehen dass ich das Interesse zunehmend verloren habe. Je mehr ich über die einzelnen Bücher erfahren habe desto bewusster wurde mir dass sie wieder einmal nicht in mein Beuteschema passen. Das ist leider jedes Jahr das selbe.

  • Bärfuss hat übrigens den Schweizer Buchpreis erhalten. Gertrud Leutenegger, die in der Schweiz und in Deutschland auf der Shortlist war, ging dagegen nun beide Male leer aus ...

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