Re: Johann Wolfgang von Goethe: Wilhelm Meisters Wanderjahre

  • Wie Dorothea Veit, die Tochter Moses Mendelssohns und Leiterin eines Salons in Berlin, am 15. November 1799 in einem Brief an Friedrich Schleiermacher mitteilte, sei sie am Vortage erstmals mit Goethe zusammengetroffen. Man könnte daraus schließen, dass ihm zu jener Zeit an Nachrichten über Goethe gelegen war, was auch ein Brief Friedrich Schlegels an Schleiermacher vom November 1800 bezeugt, in dem der Romantiker auf Distanz zu Goethe geht.


    Von seinem Nierenleiden geplagt, reiste Goethe am 2. Juli 1805 mit Christiane nach Bad Lauchstädt, Sohn August und Sekretär Riemer folgten. Vom 8. bis 22. Juli wohnte Goethe in Halle bei dem Philologen Friedrich August Wolf (1759-1824), der sich vor allem um die Homer-Forschung verdient gemacht hatte, und hörte die Vorlesungen von Franz Joseph Gall (1758-1828) über Schädelkunde. Die Phrenologie war nach der Physiognomik Lavaters und den Magnetismus-Vorführungen Mesmers eine Modeerscheinung, doch sollten auch noch die Nationalsozialisten Schädelkunde in den Dienst ihres Rassenwahns stellen.


    In Halle begegnete Goethe nun am 21. Juli 1805 erstmals Schleiermacher, wie dieser an Henriette Herz berichtete, weitere Treffen vor Ort sollten folgen. Zum anschließenden Besuch wieder des Lauchstädter Brunnens kam auch der Altersfreund des Dichters, der Musiker Carl Friedrich Zelter aus Berlin.


    Oben war bei finsbury von der wirksamen Rolle des Gesangs bei der Erziehung von Kindern und Jugendlichen die Rede - praktische Anleitungen erhielt Goethe wohl vor allem von Zelter, dem Leiter der Singakademie in Berlin.


    Vgl. Rose Unterberger: Die Goethe-Chronik. Frankfurt am Main und Leipzig 2002, S. 226, 231, 258-259.


    Am 27. August 1805 setzte sich die nun so genannte "Große Armee" Napoleons an der Atlantikküste in Bewegung und war bereits 24 Tage später am Mittelrhein, entgegen den verbündeten Österreichern und Russen.


    Vgl. Alain Felkel: Louis Nicolas Davout. Das Genie hinter Napoleons Siegen. Hamburg 2013, S. 140.

  • Hallo!



    Das Erzählerische tritt zurück hinter der Darlegung von Ansichten, Gedanken Weisheiten, das bedeutet aber nicht unbedingt, wie bonaventura schreibt und auch hier in der Leserunde anklingt, dass Goethe Romanhandlung nicht kann.


    So weit wie bonaventura würde ich nicht gehen. Ich mag Goethes Sprache und Stil, er schreibt nie langweilig und trotz der beanstandeten Gleichförmigkeit finden sich auch immer wieder sehr unterhaltsame Passagen im Roman. Ich glaube auch, dass das Fehlen einer stringenten Handlung nicht auf Unfähigkeit Goethes beruht, sondern - wie bonaventura es ja auch andeutet - schlichtweg auf seinem mangelnden Interesse an einer geradlinigen erzählerischen Gestaltung. Trotzdem gefällt mir Goethe als Dramatiker und Lyriker noch besser. Mein Lieblingsstück von ihm ist nach wie vor der "Faust". Übrigens mochte ich früher auch den "Torquato Tasso" sehr gern, ein Stück, das nur noch selten erwähnt wird (wie ich sehe, hat es aber weiter oben Karamzin getan).


    Ich bin erst beim siebten Kapitel des zweiten Buchs. Leider komme ich aus Zeitgründen momentan kaum zum Lesen und das wird die nächsten Tage noch so bleiben. Am Wochenende werde ich mich dann aber ganz unserem Wilhelm widmen und meine Gedanken getreulich nachtragen.
    Im Allgemeinen lese ich keine Sekundärliteratur und wenn, dann erst nach der Lektüre des betreffenden Textes. Umso dankbarer bin ich für Eure Erklärungen. Ich werde mich aber weiterhin ausschließlich an den Primärtext halten, ich hoffe, das ist für Euch in Ordnung.


    Gruß
    Anna


  • So weit wie bonaventura würde ich nicht gehen. Ich mag Goethes Sprache und Stil, er schreibt nie langweilig und trotz der beanstandeten Gleichförmigkeit finden sich auch immer wieder sehr unterhaltsame Passagen im Roman. Ich glaube auch, dass das Fehlen einer stringenten Handlung nicht auf Unfähigkeit Goethes beruht, sondern - wie bonaventura es ja auch andeutet - schlichtweg auf seinem mangelnden Interesse an einer gradlinigen erzählerischen Gestaltung.


    Das möchte ich so unterstreichen.


    Ich habe das zweite Buch beendet. Bei seiner Rückkehr in die pädagogische Provinz werden die unterschiedlichen Kunstformen behandelt und Wilhelm muss erdulden, dass man dem Theater dabei eher Spott und Hohn als Anerkennung zukommen lässt. Selbst die Diskussion über die Erdentstehung (Vulkanismus vs. Neptunismus) hat mich wenig ermüdet, stattdessen fühlte ich mich an manche Auseinandersetzung zum Klimawandel in heutigen Kneipengesprächen erinnert. Wie Goethe bemerkt, es sei dabei fast zu tödlichen Händeln gekommen, wird heute über ähnliche (zum Teil spekulative) Aussagen ja nicht minder hitzig verhandelt. :breitgrins:


    Nun habe ich zwei Kapitel im dritten Buch gelesen und entdecke mit Wilhelm die Gesellschaft der Auswanderer, die klar freimaurerische Züge trägt. Mit dem dritten Buch trete ich mit Wilhelm jetzt in eine neue Phase der menschlichen Gesellschaftsbildung. Nach der familiär und verwandschaftlich strukturierten Gesellschaft (Buch I) und dem aufgeklärt-absolutistischen Patriarchalismus (Buch II) bewegen wir uns nun im Zeitalter der egalitär-demokratischen Gesellschaft, was durch die Blick nach Amerika dann noch betont wird.

  • Zitat von Karamzin<br>« am: 12. Mai 2014

    Wer ist der Verräter?
    Anna Magdalena hat diese Novelle nicht so gut gefallen, für finsbury ist sie sogar eine „unsägliche Geschichte".


    Beeindruckend was Dir, Karamzin, alles zu der Erzählung einfällt und welche Bezüge du herstellst! Trotzdem finde auch ich sie eher schwach. Witzig ist allerdings, dass Lucidor sich mit einer Entscheidung herumquält, und überhaupt meint, er könne sich noch entscheiden, während von seinen Damen bereits alles (in seinem Sinne) entschieden und das Happy-End in die Wege geleitet ist. Es stimmt, was verschiedentlich schon angedeutet wurde, Frauen sind oft die Wissenderen, Aktiveren, Handlungsstärkeren, diejenigen, die die Fäden in der Hand halten. Besonders deutlich in den Lehrjahren, wo Wilhelm, der tumbe Tor, nach der Hamlet-Premiere mit ihm selbst in der Rolle des Zauderers von einer Frau heimgesucht wird, die mit ihm schläft, ohne dass er weiß, wer sie ist. Nicht er wählt aus, er wird erwählt, wird (nicht ungerne) zum Objekt.
    Goethe lässt bei der Darstellung seiner Frauengestalten aber die gesellschaftlichen Zwänge, denen sie qua Frau unterworfen sind, nicht außen vor, weshalb seine nach Selbstbestimmung strebenden Frauen oft zu Melancholie neigen oder ihnen gar etwas Tragisches anhaftet. Töricht sind sie nur in den Augen der Gesellschaft, der bien pensants: Eine Frau „von Stand“, die sich allein auf Wanderschaft begibt, dazu noch in ihrer Ballrobe Ts-ts-ts ! Ich mag, wie Goethe in den Lehr-und Wanderjahren mit meinen Geschlechtsgenossinnen umgeht. :zwinker:


    Zitat von Karamzin« am: 12. Mai 2014

    Die Fürbitte des "nußbraunen Mädchens", das dem "Baron" in den Parkanlagen gegenübertritt, muss daran erinnern, dass sich der Beginn der Begegnungen Goethes und der Blumenherstellerin Christiane Vulpius im Weimarer Ilmpark 1788 so abgespielt haben könnte, deren Äußeres durchaus dem des "nußbraunen Mädchens" entsprochen haben kann (sie hatte einen dunklen Teint).


    Ja. Das waren in etwa auch meine Gedanken bei der Lektüre. Der Gedanke lässt sich weiterspinnen: Wilhelm findet Nachodine irgendwo in einem Tal(?)inmitten von Webern, als so etwas wie Unternehmerin(?) wieder. Vielleicht hat Goethe hier auch an seine Christiane gedacht, was aus ihr, der Stoffblumenherstellerin, vielleicht geworden wäre, wenn er ihr Bittgesuch ignoriert und sie nicht als Geliebte, Haushälterin und später als Ehefrau bei sich aufgenommen und ihre Familie unterstützt hätte.


    Zitat von Karamzin« am: 12. Mai 2014

    Und nun noch etwas ziemlich Finsteres: Goethe scheint ja auch sein dominantes Verhältnis gegenüber Sohn August in den "Wanderjahren" reflektiert zu haben:
    Lenardo:
    "... der Vater behält immer eine Art von despotischem Verhältnis zu dem Sohn, dessen Tugenden er nicht anerkennt und an dessen Fehlern er sich freut; deswegen die Alten schon zu sagen pflegten: 'Der Helden Söhne werden Taugenichtse'..." (HA. Bd. 8, S. 141)
    ……
    Ich habe ja nun auch einen erwachsenen Sohn, aber an dessen Fehlern kann ich mich nun wirklich nicht freuen, gruselige Vorstellung :rollen:



    Ich glaube, für Goethe ist diese Konkurrenz zwischen Vater und Sohn nichts Abartiges, sondern so etwas wie eine anthropologische Konstante, die es in Schach zu halten gilt. Es kommt ja fast in allen Geschichten vor. Der Vater neidet dem Sohn seine Jugend und seine Frauen, ein umgekehrter Ödipussy.
    Der Mann von fünfzig Jahren kommt schließlich, nachdem ihm die Lächerlichkeit seiner Bestrebungen schmerzlich klar geworden ist und er seinen kosmetischen Verjüngungsgehilfen entlassen hat, zu folgendem Schluss:

    Zitat von Goethe Wanderjahre

    Der Major empfand sich zwispältig; er würde sich immer verletzt fühlen, wenn Hilarie sich wirklich für den Sohn entschiede…


    Aber da das zivile Wesen in ihm obsiegt hat, setzt er seinen Gedanken fort:

    ...entschiede sie sich aber für ihn selbst, so war er ebenso überzeugt, dass er ihre Hand ausschlagen müsse.


    Der Major ist in einer Sackgasse. Unglücklich würde er in beiden Fällen werden. Insofern verstehe ich, :@ newman, wenn du über das uns unbefriedigt zurücklassende Ende schreibst:


    Zitat von JHNewman am: 12. Mai 2014

    Der nur angedeutete Schluss irritierte mich weniger. Die Handlung der Erzählung war ja in einer gewissen Sackgasse gelandet, wo es vor allem der Zerschlagung oder Auflösung des Knotens bedurfte. Und diese wird angedeutet, zugleich durch die Einführung Markariens die Verbindung zur Haupthandlung hergestellt.


    Ja, so kann man’s sehen. Aber den gemeinen Leser interessiert halt gerade die Zerschlagung und Auflösung des Knotens… Übrigens ist die Entsagung Hilariens und der schönen Witwe natürlich die beste aller möglichen Lösungen für den Major, aber wie geht’s den beiden und vor allem dem armen Flavio damit?


  • Ja, so kann man’s sehen. Aber den gemeinen Leser interessiert halt gerade die Zerschlagung und Auflösung des Knotens… Übrigens ist die Entsagung Hilariens und der schönen Witwe natürlich die beste aller möglichen Lösungen für den Major, aber wie geht’s den beiden und vor allem dem armen Flavio damit?


    Ich las es irgendwo und instinktiv empfand ich es auch bei der Lektüre: Die Entsagung ist nur vorübergehend, sie dient sozusagen der Läuterung und Klärung der Motive, eine Art literarisches Purgatorium. Sie kriegen sich natürlich doch - will sagen Flavio und Hilarie und der Major und die schöne Witwe. :zwinker:

  • Jetzt habe ich mich im dritten Buch etwas vorgearbeitet. Im Anatomiekapitel wird sehr schön deutlich, welche grundlegenden Prinzipien Goethe bei der Naturbetrachtung anwendet. Seine Abscheu vor einer zerteilenden, sezierenden und damit zerstörenden Art der Betrachtung, auch aller 'gewaltsamen' Experimente. Als Gegenbild stellt er das aufbauende, verbindende und veranschaulichende Modellieren vor. Das ist sehr schön.


    Das nachfolgende Weber- und Spinnereikapitel ist in seinem romantisierenden Zugriff auf diese Form der Proto-Industrialisierung regelrecht anrührend. Wenn man sich das Elend vor Augen hält, das diese Form der Wirtschaft später über viele Menschen gebracht hat (vgl. Hauptmanns Weber), ist Goethes Anschauung hier wohl doch eher naiv zu nennen. Und wer sähe nicht Gretchen am Spinnrad, wenn Lenardo hier so anschaulich über die singenden Spinnerinnen in den Bergtälern schreibt?


  • Beeindruckend was Dir, Karamzin, alles zu der Erzählung einfällt und welche Bezüge du herstellst!


    Ich finde das auch sehr beeindruckend. Ich lese eure Bemerkungen mit großem Interesse, kann aber zu den Diskussionen abseits des Buches nicht wirklich was sinnvolles beitragen.




    Hach, da sind wir aber erleichtert, nicht Jaqui? :ohnmacht:


    :breitgrins: Aber sicher, immerhin gibt es ein Happy End.


    Den Abschnitt der Betrachtungen über das Wandern habe ich nur überflogen. Das sind ja nur lauter Weisheiten und Sprüche, mit denen ich wenig anfangen konnte.


    Ich bin nun auch im dritten Buch angekommen, aber irgendwie ist der Schwung verloren gegangen :sauer: Gefiel mir das Buch im zweiten Buch noch sehr gut, muss ich mich derzeit richtig zwingen weiter zu lesen. Ich hoffe das legt sich bald wieder.


    Katrin

  • Ich bin jetzt eine Weile anderweitig in Anspruch genommen (Pendlerdasein zwischen Hauptstadt und Lessing-Stadt; Antibiotika gegen hartnäckige Entzündung) und melde mich dann wieder, wenn ich auch mit dem Lesen weitergekommen bin.

  • Nach langer Zeit mal wieder etwas zur Lektüre:


    Inzwischen bin ich in II,8 angelangt.
    Karamzin schrieb:
    Wer ist der Verräter?
    Anna Magdalena hat diese Novelle nicht so gut gefallen, für finsbury ist sie sogar eine „unsägliche Geschichte“.“


    Danke wieder für deine interessanten Hintergrundinformationen, die für mich allerdings nichts an der minderen Qualität dieser unter Goethes Erzählungen ändert. Die Konstruktion ist zu deutlich als solche erkennbar, das Ganze ist eine Mischung aus Gekünsteltheit, Exaltiertheit und erhobenem Zeigefinger. Kann der große Mann viel besser … .


    Dagegen zu dem "Mann von fünfzig Jahren"
    JHNewman schrieb:


    „Mich hat diese kleine Erzählung doch sehr erheitert und berührt aufgrund ihrer so nachvollziehbaren Menschlichkeit (beinah hätte ich geschrieben 'Männlichkeit'). Wie hier die Auseinandersetzung eines Mannes mit seinem beginnenden Alter und der Aussicht auf die Verbindung mit einer jungen Frau heiter und trotzdem treffend beschrieben wird, hat mir sehr gut gefallen.“


    Da sprichst du mir aus dem Herzen. Diese Erzählung ist wirklich gelungen und auch berührend, gerade die Teile mit dem theatralischen Freund und dem ästhetischen Diener. Das ist rührend und sehr menschlich.
    Auch der offene Schluss macht mir nicht zu schaffen, weil diese Novelle ja in die Haupthandlung einmündet und zumindest die schöne Witwe und Hilarie am Lago Maggiore wieder auftauchen.
    Das allerdings ist äußerst schludrig eingeleitet und stellt an die Fähigkeit und den Willen des Lesers, sogenannte „Leerstellen“ selbst auszufüllen, hohe Anforderungen.


    JHNewman schrieb weiterhin:


    finsbury: Ich verstehe ein gewisses Stutzen angesichts der von Dir zitierten Passage zum Judentum. Gleichwohl handelt es sich hier nicht um einen Ausdruck eines 'alltäglichen Antisemitismus', wie man vermuten könnte. Diese Feststellung ist durchaus eine treffende Zusammenfassung dessen, was in weiten Teilen die Bücher des Alten Testamentes durchzieht - also die ewige Spannung zwischen göttlichem Ideal und menschlicher Untreue, menschlichen Unwillens und menschlichen Versagens - dargestellt am göttlichen Bundesvolk Israel. Freilich nimmt die Aussage hier die Kritik für die Wirklichkeit, was immer problematisch ist.“


    Und genau das meinte ich mit der Bezeichnung "alltäglicher Antisemitismus".


    Die Pädagogische Provinz habe ich jetzt auch fast vollständig durchstreift: Eine interessante Mischung aus aufklärerischem Bildungs- und Erziehungsdenken und rückwärtsgewandter patriarchalisch-absolutistischer Haltung. Mir ist auch immer noch nicht klar, ob dort alle interessierten Eltern ihre Jungen unterbringen können oder doch eher nur die gehobenen Gesellschaftsschichten bzw. die, welche mit ihnen in Kontakt stehen (wie z.B. Wilhelm). Die Städte der bildenden Künstler stelle ich mir sehr langweilig vor, wenn insbesondere die Architekten sich nur in ganz bescheidenem Maße innerhalb der städtebaulichen Vorgaben austoben dürfen.
    Aber man hört doch einen gewissen ironischen Ton heraus, so dass man hier die Meinung des Verfassers nicht mit den dargestellten Absichten deckungsgleich bekommt. Das wird ja dann auch in dem Abschnitt mit dem Theater deutlich. Ich denke, Goethe ist sich hier vielleicht selbstironisch seiner Entwicklung vom Stürmer und Dränger zum Klassiker in stiller Einfalt und edler Größe bewusst.


    Dir, Karamzin, gute Besserung. Ich bin nur froh, wenn ihr mir nicht alle in der Textlektüre enteilt. Auch weiterhin habe ich nur am Wochenende wenig Zeit zum Schreiben und sowohl am Wochenende und unter der Woche nur wenige Stunden zum Lesen.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

    Einmal editiert, zuletzt von finsbury ()

  • Die erdgeschichtlichen Exkurse mit Montan/Jarno und den Bergleuten und Handwerkern waren ja spannend!
    In den einzelnen Positionen zur Landschaftsgenese spiegelt sich jeweils inzwischen Erwiesenes, nur dass man heute weiß, dass nicht nur eine Kraft am Werke war, sondern die Landschaft durch eine Vielzahl unterschiedlicher Kräfte geformt wurde: Der Vulkanismus in Form der Plattentektonik, der Neptunismus durch die Urmeere z.B. des Devons und die später folgende Gebirgsbildung, die wiederum der Plattentektonik zu schulden ist und diese devonischen Meerböden auf die Spitzen der Alpen hob, schließlich die Vertreter der glazialen Theorie durch die Eiszeiten des Neozoicums, denen wir viele der rezenten Landschaften in Mittel- und Nordeuropa sowie dem Alpenraum zu verdanken haben.
    Die Ideen, wie sich Landschaft bildete, waren ja schon in der griechischen Antike weit gereift und dann durch die Dogmatik der Kirche jahrhundertelang verschüttet: Mich fasziniert, wie dies alles seit der Renaissance wieder aufbrach und seit der Aufklärung zu einer Explosion der Natur- und angewandten Wissenschaften führte!


    Interessant, was man so am Ende des zweiten Buches erfährt: Wilhelms Jugend, sozusagen das Prequel zu den Lehrjahren!
    Die Szene mit dem Fischerssohn hat schon fast etwas Homoerotisches, der danach folgende Massenunfall haut einen dann mit aller Wucht um. Diese Abschnitte sind sehr intensiv und zeigen, dass Goethe auch in der Prosa einiges zu leisten wusste. Wunderschön, wie er das Erblühen der Gefühle und das Sich-selbst- nicht-verstehen in den Pflanzen des Pfarrgartens spiegelt, ohne aufdringliche Blumenmetaphern zu benutzen. Und danach der Blick auf die Toten, ganz unverhüllt! Und dennoch geht gleich alles weiter: Der welttüchtigen Tante kommen die aus Gründen der Schicklichkeit nicht zum direkten Verzehr genutzten Krebse, die der Grund für den Unfall waren und die der einzig Überlebende fast unbewusst mitbrachte, gerade recht, kann sie sich damit doch die Gunst eines hohen Amtsträgers weiter erhalten und stärken. Ob sich in diesen Schilderungen eigene Erlebnisse Goethes spiegeln?


    Nun bin ich bei den Betrachtungen im Sinne der Wanderer angelangt: Das soll wohl das Gelenk zwischen dem zweiten und dritten Buch sein, nun da Wilhelm sich zu seinem eigentlichen Beruf bekennt und auch dessen wichtige Funktion für die Gruppe der Auswandernden begreift.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Hallo, finsbury, danke Dir für Deine guten Genesungswünsche, die Mandelentzündung ist im Abklingen.


    Etwas zur Pädagogischen Provinz


    Bevor der zweite Besuch Wilhelms bei den Pädagogen geschildert wird, verweist Goethe darauf, dass seit den Berichten über die vorangegangenen Ereignisse, die schönen Stunden der Entsagenden am Lago Maggiore, "eine Pause und zwar von einigen Jahren" (Hamburger Ausgabe, S. 244) eingetreten sei. Das wirft ein Licht auf den Umgang Goethes mit der Zeit in diesem zweiten Meister-Roman. Von nun an wird es für den Leser wohl überhaupt schwierig, sich vorzustellen, in welchen Zeiträumen sich alles abspielt. Dahinter kann Absicht vermutet werden: die Sammlung der Entsagenden zu ihrer Abreise geschieht in einem zeitlosen Irgendwann, wie sich auch Goethe seinen Übergang vom irdischen Sein in Weimar in eine zeitlose überirdische Nachwelt als in Kürze bevorstehend vorstellen konnte.


    Auch John Bunyans Pilgrims und die bei Johann Heinrich Jung-Stilling an "Heimweh" (1794-1796) Erkrankten versammeln sich in einer unbestimmbaren Zeit, um gemeinsam in die Ewigkeit, das Reich des Herrn und des ewigen Friedens einzuziehen.



    Adalbert Stifter hingegen, der in vielem Goethes "Wanderungen" folgte, ermöglicht es in seinem "Nachsommer" durch die regelmäßigen Zeitangaben recht genau festzuhalten, zu welcher Jahreszeit und in welchem Jahr Heinrich seine Erfahrungen macht. Anhand von konkreten Angaben, wie der Erkrankung des Kaisers Franz, konnte man errechnen, in welche Jahre Stifters Handlung fiel.



    ....


    Die Pädagogische Provinz habe ich jetzt auch fast vollständig durchstreift: Eine interessante Mischung aus aufklärerischem Bildungs- und Erziehungsdenken und rückwärtsgewandter patriarchalisch-absolutistischer Haltung. Mir ist auch immer noch nicht klar, ob dort alle interessierten Eltern ihre Jungen unterbringen können oder doch eher nur die gehobenen Gesellschaftsschichten bzw. die, welche mit ihnen in Kontakt stehen (wie z.B. Wilhelm). Die Städte der bildenden Künstler stelle ich mir sehr langweilig vor, wenn insbesondere die Architekten sich nur in ganz bescheidenem Maße innerhalb der städtebaulichen Vorgaben austoben dürfen.
    Aber man hört doch einen gewissen ironischen Ton heraus, so dass man hier die Meinung des Verfassers nicht mit den dargestellten Absichten deckungsgleich bekommt. Das wird ja dann auch in dem Abschnitt mit dem Theater deutlich. Ich denke, Goethe ist sich hier vielleicht selbstironisch seiner Entwicklung vom Stürmer und Dränger zum Klassiker in stiller Einfalt und edler Größe bewusst.


    Ich könnte mir zum einen vorstellen, dass Goethes Pädagogische Provinz für Zöglinge vorwiegend aus bürgerlichen und adligen Schichten vorgesehen war, die sich einst, nach Abschluss ihrer Bildung, von Alltagssorgen freigestellt und von Knechten und Mägden umsorgt, mit andauerndem Wissenserwerb und den Künsten beschäftigen würden, während die Söhne von Handwerkern und Tagelöhnern wohl eher nur die Berufe ergreifen sollten, die ihnen durch Geburt und frühe Entwicklung näher lagen. Während aber in den Fellenbergschen Anstalten neben Bürgerlichen wirklich noch Dutzende Söhne hoher Adliger erzogen wurden, war Goethes Provinz sozial durchlässig für begabte Angehörige aller Stände und das Gleichheitsprinzip gewahrt. Genau belegen kann ich diese Vermutungen aber auch nicht.


    Schließlich sehe ich in der Ablehnung des Theaters wie Du eine Ironisierung Goethes, der mit seinem Romanhelden Wilhelm auf seine Laufbahn als Dramatiker zurückblickt. Gleichzeitig ist allerdings der Faust II noch im Entstehen, der die im 18. Jahrhundert geltenden dramatischen Regeln sprengen wird. Goethe verfasst ein grandioses Schauspiel, in dem die Jahrtausende von der Antike über das Mittelalter und die frühe Neuzeit, Fausts Lebenszeit, bis zu seiner, Goethes, eigenen vergänglichen Lebenszeit im Eilschritt durchmessen werden, die Zeiten und Orte der Handlung wechseln rasant.


    Mit dem Blick auf die 1820er Jahre müsste man im übrigen auch sagen, dass in der Dramatik der Zeit des "Biedermeier" und der Restauration in Deutschland tatsächlich weitgehend, salopp gesagt, "tote Hose" war. Die genialen Irrlichter der Dramatik nach 1830, Christian Dietrich Grabbe und Georg Büchner, waren noch in den Schuljahren, und sollten im übrigen auch von ihren Zeitgenossen kaum wahrgenommen werden (Grabbes "Herzog von Gothland" erschien erst 1892 im Druck).


  • Hallo, @Katrin,


    mache Dir doch bitte nicht so viel Gedanken, ob Du nun auch noch mehr hättest beitragen können -
    es ist einfach schön, dass Du da bist, :smile:
    und durchgehalten hast, hoffentlich gefällt Dir dennoch wieder etwas in dem Goethe- Roman!


  • Die erdgeschichtlichen Exkurse mit Montan/Jarno und den Bergleuten und Handwerkern waren ja spannend!
    In den einzelnen Positionen zur Landschaftsgenese spiegelt sich jeweils inzwischen Erwiesenes, nur dass man heute weiß, dass nicht nur eine Kraft am Werke war, sondern die Landschaft durch eine Vielzahl unterschiedlicher Kräfte geformt wurde: Der Vulkanismus in Form der Plattentektonik, der Neptunismus durch die Urmeere z.B. des Devons und die später folgende Gebirgsbildung, die wiederum der Plattentektonik zu schulden ist und diese devonischen Meerböden auf die Spitzen der Alpen hob, schließlich die Vertreter der glazialen Theorie durch die Eiszeiten des Neozoicums, denen wir viele der rezenten Landschaften in Mittel- und Nordeuropa sowie dem Alpenraum zu verdanken haben.
    Die Ideen, wie sich Landschaft bildete, waren ja schon in der griechischen Antike weit gereift und dann durch die Dogmatik der Kirche jahrhundertelang verschüttet: Mich fasziniert, wie dies alles seit der Renaissance wieder aufbrach und seit der Aufklärung zu einer Explosion der Natur- und angewandten Wissenschaften führte!
    .....


    Am Anfang war ja befürchtet worden, dass noch eine „Gesteinskunde“ auf den Leser niederprasselt. :zwinker:
    Ebenso wie Du war ich beeindruckt von der Darstellung des Streits über die Gebirgsentstehung. Goethe neigte wohl eher zu den „Neptunisten“, das „sanfte Gesetz“ Stifters vorwegnehmend, wie er überhaupt ein Befürworter allmählicher, organischer Entwicklungen war. Seine Freunde gehörten zu beiden Lagern: Der Freiberger Bergrat Abraham Gottlob Werner, der an der Tafel in Goethes Haus am Frauenplan in Thomas Manns Roman „Lotte in Weimar“ als einziger vom Hausherrn mit seinen speziellen Kenntnissen über Gesteine so richtig ernst genommen wird, war „Neptunist“, Alexander von Humboldt, dessen feuersprühenden Darlegungen über Besonderheiten der Natur Goethe in Jena 1794 kennenlernen sollte, war „Plutonist“. Goethe hatte aber auch während seiner Reisen die Wirkungen der Ausbrüche des Vesuv und des Ätna aus der Nähe verfolgen können.
    Es gibt einen schön ausgestatteten Band:


    Gerd-Rainer Riedel: Der Neptunistenstreit. Goethes Suche nach Erkenntnis in Böhmen. Uckerland 2009.


    Auch in „Faust II“, Zweiter Akt, Klassische Walpurgisnacht, wird der Streit thematisiert. Thales von Milet ist der Neptunist, Anaxagoras der Plutonist.


    (Hamburger Ausgabe. Bd. 3, SW. 239)


    „Anaxagoras. Hast du, o Thales, je i n e i n e r N a c h t
    Solch einen Berg aus Schlamm hervorgebracht?“


    Thales weiß: „Nie war Natur und ihr lebendiges Fließen
    Auf Tag und Nacht und Stunden angewiesen.“


    Die Version des Anaxagoras:
    „Plutonisch, grimmig Feuer, äolischer Dünste Knallkraft, ungeheuer,
    Durchbrach des flachen Bodens alte Kruste …“


    „Knallkraft“ – welches Wort! :smile:




    Letztlich sind jedoch für Goethe die Vertreter beider Lager nicht unversöhnliche Kontrahenten.
    Montan meint in kluger Beschränkung: „Wie diese Gebirge hier entstanden sind, weiß ich nicht, will’s auch nicht wissen ….“ Bei dem unzureichenden Stand der geognostischen Erkenntnis hätte er, der sich durch „Denken und Tun“ die Welt der Gebirge anzueignen suchte, sich nur unfruchtbaren Hypothesen stellen müssen.

  • Am Wochende habe ich noch Mal versucht weiter zu lesen. Die andere Lektüre ist aber so interessant, dass ich jetzt vorläufig entgültig mit dem Wandern aufhöre. Meine Sohlen sind durchgelatscht.
    Tut mir leid, aber ich könnte sowieso nichts Kontruktives zur Leserunde beitragen.
    Euch wünsche noch eine anregende Lektüre.

  • Zur Passage Am Lago Maggiore (II,7):
    Die Passage ist stark autobiographisch eingefärbt: eine Italienische Reise en miniature . Z. B. wird Wilhelm von einem Maler begleitet, der Eindrücke im Bild festhält. Diese Konstellation haben wir auch in der Italienischen Reise. Goethe reiste nach Sizilien mit Christoph Heinrich Kniep. Er sollte die Eindrücke zeichnerisch „sichern“ .
    Wilhelms Maler wird am Ende mit den Bildern zu Natalie geschickt. Erinnert an Goethes Korrespondenz nach Weimar, wohin regelmäßig Eindrucks- und Befindlichkeitsberichte gingen.


    Zur Pädagogischen Provinz (II,8)
    Goethe nimmt sein Verwirrspiel, die drei Oberen betreffend, wieder auf. Finsbury zitierte aus der ersten Pädagogischen Provinz-Passage und monierte die Unlogik:

    Da sich der Obere nicht erreichen ließ, sagte der Aufseher: … doch will ich euch zu den Dreien bringen, die unsern Heiligtümern vorstehen… und sie zusammen stellen den Obern vor.


    Jetzt heißt es:


    Hier vernahm er nun, dass der Obere sich gegenwärtig bei den Heiligtümern befinde, dort unterweise, lehre, segne, indessen die Dreie sich verteilt um sämtliche Regionen heimzusuchen …..


    Stärker als im ersten Zitat, wird hier deutlich, dass Goethe, wie bereits vermutet, die drei „Oberen“ als Vierer-Ordnung, als Quaternio aufgefasst wissen will. Ich habe inzwischen in Brandts klugem Buch Die Macht des Vierten ( siehe mein posting vom 11. Mai) geblättert. Es gibt einen Beitrag über Goethe. Besonders im Märchen, in Faust II und in den Wanderjahren sowie in der Farbenlehre soll das Denkmodell 123/4 vorherrschend sein. Dein Zitat, finsbury ,wird u.a. als Beleg zitiert! :zwinker:


    Wenn ich ehrlich bin, ist mir die Pädagogische Provinz mit ihrer totalitären Reglementierung und Gängelei nicht geheuer. Vielleicht tu ich ihr unrecht, aber ich musste manchmal an die Strafkolonie, an Arbeit macht frei und Jedem das Seine denken. Wie geht man mit einem Satz wie diesem um:


    ,,,eine müßige Menge, vielleicht gar einen Pöbel […], dergleichen sich bei uns nicht findet; denn solches Gelichter wird, wenn es nicht selbst sich unwillig entfernt, über die Grenze gebracht.


    Festung Europa. Schön, dass wenigstens die Verteufelung des Theaters nicht ganz kritiklos hingenommen wird:

    Mag doch der Redakteur dieser Bogen hier selbst gestehen: dass er mit einigem Unwillen diese wunderliche Stelle durchgehen lässt…


    Und mit einer gewissen Erleichterung habe ich gelesen, dass Ihr, finsbury und karamzin, eine gewissen Ironie in dem Bericht zu spüren meint.


    Die in einen Tag zusammengedrängten Jugenderlebnisse, die Wilhelm im Brief an Natalie (II,11) schildert, sind wirklich stark, erschütternd, herzergreifend. Es sind Urerlebnisse, das „erste Aufblühen der Außenwelt“, ein erstes intensives Wahrnehmen der Natur, der Schönheit des menschlichen Körpers, auch des eigenen gespiegelt im Blick des anderen, das Vorgefühl von Freundschaft und Liebe, das Gefühl von Schuld, „leidenschaftlichem Schmerz“ und schließlich Verlust und Tod.


    Zitat von finsbury)

    Die Szene mit dem Fischerssohn hat schon fast etwas Homoerotisches


    Warum fast? Die Szene lässt an Intensität und Eindeutigkeit doch nichts zu wünschen übrig, sie schildert das Entdecken von Nacktheit und Erotik, Homo-und auch Autoerotik, in wilder gefährlicher Umgebung in einer Intensität, dagegen wirkt der Hetero- Flirt mit der standesgemäßen Pfarrerstochter in der Geborgenheit des wohlbestellten Gartens zahm, fast wie eine Pflichtübung. Wie dem auch sei, mir gefällt außerordentlich, was Goethe da geschrieben hat, vor allem die Toleranz und Souveränität, mit der er das Thema angeht , das möchte ich nicht schmälern und verwischen.


    Die Übergangs-Aphorismen-Sammlung hat mir gut gefallen. Ich mag Aphorismen allgemein und speziell die von Goethe. Inwiefern diese Betrachtungen zu Kunst, Ethischem und Natur allerdings im Sinne der Wanderer sind, hat sich mir nicht erschlossen.


    Ich beginne jetzt mit dem dritten Buch.
    ___________________________________



    Die andere Lektüre ist aber so interessant, dass ich jetzt vorläufig entgültig mit dem Wandern aufhöre.


    Schade, Lost. Aber "vorläufig endgültig" lässt ja hoffen! :zwinker:

  • Ebenfalls schade, Lost, es wäre ja gut, wenn Dich jetzt Deine andere Lektüre erst einmal mehr befriedigen kann.



    Gontscharow


    Du hast mich aber neugierig gemacht! :smile: Längere Texte lese ich ungern auf dem Bildschirm (zu antrengend). Das Buch ist ja gerade erst erschienen und bis jetzt in den Bibliotheken in Bremen, Erfurt, Hamburg, Hannover, Magdeburg, Oldenburg und Weimar, bei mir noch nicht.


    Reinhard Brandt: Die Macht des Vierten. Über eine Ordnung der europäischen Kultur. Hamburg 2014.


    Von diesem Autor kannte ich außer Kant-Studien ein Buch über Arkadien.


    Demnächst will ich mir auch noch zu Gemüte führen:
    Wilhelm Solms: Das Geheimnis in Goethes Liebesgedichten. Marburg 2014.



    Ich sehe aber ein, dass es jetzt nicht vorrangig um Sekundärliteratur gehen kann. Bald schreibe ich wieder zur Goethe-Lektüre. Ich will auch auf Deinen überaus anregenden Text eingehen.

  • Hallo!


    Ich habe mir zwei Strandtage gegönnt und den Roman im Liegestuhl liegend durchgelesen. @ Jaqui, ich kann Dich verstehen. Wie schon bei den "Lehrjahren" ist auch mein Interesse im letzten Teil etwas erlahmt. Kein Buch, das man ewig weiterlesen könnte. :zwinker: Da ich jetzt zu müde bin, um noch etwas zu schreiben (1000 m bei ziemlichen Wellengang geschwommen), verschiebe ich meinen Kommentar auf morgen.


    Gruß
    Anna