Vor zwei Jahren las ich den "blonden Eckbert", eine gruselig-schöne Erzählung über ein im Wald isoliertes Mädchen, woran ich sehr oft zurückdenke. Jetzt las ich den "Runenberg".
Auch der "Runenberg" ist schauerlich. Die Romantik zeigt uns tatsächlich Abgründe auf, Tiecks Märchen kommen mir vor wie ein Schlag ins Gesicht. Ich habe das Gefühl, dass dieses Märchen auf ungeheuerlich viele Menschen zutrifft, auf Mörder, Wahnsinnige, Pädophile, Drogensüchtige, - Menschen, die ihren Abgrund, ihr "grottenhässliches" Dasein verbergen und ein Doppelleben führen, sodass sie als leichtsinnige, zuweilen grillenhafte Philister erscheinen, aber in Wahrheit sehen sie die Welt anders und müssen unwillkürlich auf das unausstehlich ächzende Klagegeschrei der Alraune hören, wie es bei Tieck vorkommt.
Der Runenberg ist, so meine Empfindung, äußerst grässlich. Das Ende ist abartig und tief unglücklich wie kaum ein zweites.
Falls ihr es noch nicht getan habt, so rate ich euch, 1,60 EUR für dieses Büchlein auszugeben:
[Blockierte Grafik: http://img515.imageshack.us/img515/9928/tieckrunenbergcb2.jpg]
Es lohnt sich bestimmt!
Nun will ich euch nach eurer Meinung über Tieck fragen, und über die anderen Werke, die er geschrieben hat, über weitere Märchen aus dem "Phantasus", über die Wackenroder-Zusammenarbeit, über den gestiefelten Kater, über Wiliam Lovell und über Peter von Provence und über Franz Sternbald usw.
Gruß